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Strafen Gottes?


04.08.10

Strafe Gottes?

Viele Todesopfer durch Ausbruch von Paniken bei großen Veranstaltungen

(MEDRUM) Der Ausbruch von Paniken führte nicht nur bei der Loveparade in Duisburg, sondern auch bei anderen Massenveranstaltungen unterschiedlicher Art immer wieder zu vielen Todesopfern. Dies zeigt ein Blick auf viele vergangene Ereignisse. Sind diese Katastrophen Strafen Gottes?

Der Ausbruch einer Massenpanik bei der Loveparade im Juli 2010 in Duisburg löste unterschiedliche Reaktionen zur Frage aus, ob der Tod von 21 Menschen als Strafe Gottes verstanden werden kann. Während die Ex-Tagesschausprecherin Eva Herman die Loveparade mit Sodom und Gomorrha verglich und sie und ihre Anhänger glauben, das Unglück in Duisburg könnte eine Strafe Gottes ("ein Eingreifen ganz anderer Mächte") gewesen sein, widersprach der Ratsvorsitzende der EKD, Präses Nikolaus Schneider, einem solchen Glauben und verwies auf das Wort Jesu, der einem solchen Glauben ebenfalls widersprochen habe.

Hilfreich bei der Beantwortung dieser Frage ist es, sich auch zu vergegenwärtigen, daß Katastrophen dieser Art sich immer wieder bei Veranstaltungen ereignen, bei denen viele Menschen aus unterschiedlichen Gründen auf engem Raum aufeinandertreffen, wie ein Blick in die Vergangenheit zeigt.

Massenpaniken bei Veranstaltungen in den vergangenen Jahrzehnten:

  • 1985: Panik im Fußballstadion von Bradford im Norden von England:  56 Tote
  • 1985: Panik im belgischen Heysel-Stadion bei Brüssel: 39 Tote
  • 1989: Panik im Hillsborough-Stadion in Sheffield: 96 Tote.
  • 1990: Massenpanik unter moslemischen Pilgern beim Hadsch in einem Fußgängertunnel in Saudiarabien: 1427 Tote
  • 2000: Panik bei Rockfestival in der dänischen Stadt Roskilde: 9 Tote
  • 2001: Panik vor einer Diskothek in Sofia vor dem Einlaß: 7 Tote
  • 2002: Panik bei einer Latino-Tanzparty in der Nähe von Brest in Frankreich: 5 Tote
  • 2003: Panik beim Hadsch in Saudiarabien: 14 Tote
  • 2004: Massenpanik während des rituellen Steinewerfens beim Hadsch in Saudiarabien: 250 Tote.
  • 2005: Massenpanik unter hinduistischen Pilgern am Mandra-Devi-Tempel in der Stadt Wai (Maharashtra): 258 Tote
  • 2006: Massenpanik bei Pilgerfahrt Haddsch in Mina bei Mekka in Saudiarabien: mehr als 360 Tote
  • 2009: Panik in einem Nachtclub der russischen Stadt Perm nach Ausbruch eines Feuers: 155 Tote
  • 2010: Panik bei der Loveparade in Duisburg vor dem Einlaß: 21 Tote

MEDRUM → Loveparade-Unglück keine "Strafe Gottes"


Leserbriefe

Zu dem Beitrag habe ich zwei Fragen:

(1) Nach dem Ursache-Wirkung-Prinzip, was ist die aus christlich-theologischer Sicht Hauptursache einer Wirkung, die natürlichen Zusammenhänge oder der Wille Gottes nach seinem souveränen Ratschluss? Der Artikel suggeriert das Erste, die Bibel sagt aber Letzteres.

(2) Wenn wir vom "Eingreifen Gottes" reden, muss es dann gleich "Strafe" sein? Auch wenn es lieblos klingt: sterben müssen wir alle. Wenn Gott auf unserem Lebensweg dann auf sich und seine Gebote aufmerksam macht, ist es dann nicht größere Gnade als wenn wir alle fröhlich tanzend zur Hölle fahren? Hierzu ein Artikel von mir: Hiob war nie auf einer loveparade.

Anmerkung der Redaktion:
Der Artikel suggeriert gar nichts. Er berichtet Fakten und soll zum Nachdenken anregen. Die Schlüsse zieht der Leser, nicht der Artikel.
Dessen Schlüsse werden von seinem Weltbild, von seinen Glaubensüberzeugungen und von seiner Persönlichkeit abhängen.

Da GOTT die Liebe ist und die Menschen aus Liebe geschaffen hat, will ER für jeden Menschen dessen Bestes. Jeder Mensch ist zur Heiligkeit berufen. Aber jeder Mensch hat auch einen freien Willen, sich für oder gegen GOTT zu entscheiden. GOTT zwingt sich nicht auf, da ER möchte, dass jeder Mensch sich aus freiem Willen zu IHM hin bekehrt.

Könnte man im Ablauf der Geschichte nun eine Proportionalität zwischen dem Grad der Heiligkeit eines Menschen und dessen „Glück“ bzw. „Unglück“ im Leben erkennen, dann käme das einer „Beweisbarkeit“ GOTTES gleich – und der Mensch wäre nicht mehr frei in seiner Entscheidung ! Das Problem unseres (religiösen) Lebens ist es gerade, dass es diese Proportionalität eben nicht gibt. Es ist nunmal nicht so, dass die „frommen, heiligmäßigen“ Menschen vor Unglück und Leid verschont bleiben und die „weniger frommen“ oder „ungläubigen“ je nach Grad ihrer Gottferne „bestraft“ würden ! Ansonsten würden sich gewiss mehr Menschen „aus Berechnung“ Gott zuwenden („Ich bete, damit es mir gut geht, damit ich mehr Glück im Leben habe.“)

Der Unterschied zwischen gläubigen und ungläubigen Menschen liegt meines Erachtens darin, dass Gläubige in Not und Leid, in Kummer und Schmerz von Gott Kraft bekommen, ihre schwere Situation zu ertragen – Jesus trägt ihr Kreuz mit ! Im alltäglichen Leben herrschen die Naturgesetze; in den seltenen Fällen, wo ein Naturgesetz außer Kraft gesetzt wird, spricht man deshalb von einem Wunder. Aber auch im Falle eines „Wunders“ erkennt nur ein gläubiger Mensch das Eingreifen Gottes. Wer nicht an Gott glaubt, spricht von einem „Zufall“. Nicht einmal durch Wunder werden Menschen zur Umkehr "gezwungen"!

Wo viele Menschen auf engem Raum dicht gedrängt zusammen kommen, steigt jedenfalls aus rein logischen Gründen die Wahrscheinlichkeit einer Massenpanik. So kam es auch im März 2009 beim Besuch von Papst Benedikt XVI. in Angola vor einer Ansprache des Papstes in einem Stadion der Hauptstadt Luanda  zu einer Massenpanik unter den Besuchern. Zwei Mädchen wurden dabei zu Tode getrampelt und 40 Menschen verletzt.

Hat es auf christlichen Massenveranstaltungen auch schon Tote gegeben? Mir ist nichts bekannt, der Auflistung im Artikel ist darüber nichts zu entnehmen. Leider ist unter der "Medien-Trauer" auch viel Heuchelei. Manch ein Mensch wird gedacht haben, dass geschieht denen recht so, aber sie haben das für sich behalten. Inwieweit jeder einzelne echt getrauert hat oder echt trauert, das sieht nur Gott. Er sieht die Herzen an. Die Aussagen von Eva Herman waren aufrichtig. Ihr ging es nicht darum, irgendjemanden zu verletzen. Sie hat ausgesprochen, was manch einer gedacht hat, und sie hat auf die Zustände hingewiesen, die tatsächlich mit Sodom und Gomorrah in Verbindung gebracht werden können. Es sollte ja die "geilste Party" in Dusiburg werden. Ich hätte gewünscht, dass sich so viele Menschen zur Ehre Gottes getroffen hätten, aber wir sind inzwischen ein heidnisches Land. Was mir in dem ganzen Zusammenhang sehr stark auffällt, dass sich viele Menschen ihren "lieben Gott" nach ihren eigenen Vorstellungen gezimmert haben. Ihre Meinung ist, dass ein Gott der Liebe nicht zornig wird und auch nicht straft. Das ist nicht nur ein großer Irrtum, sondern das ist auch nicht der Gott der Bibel. Gott hat sich niemals in Seinem Wesen verändert. Deshalb musste ja Jesus, die Gnade Gottes kommen. In Römer 1.18 steht: "Denn es wird geoffenbart Gottes Zorn vom Himmel her über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, welche die Wahrheit durch Ungerechtigkeit aufhalten ..." Wer sich über Gott entsetzt, dass Er strafen kann, dem gebe ich zu bedenken, wie sich ein liebender Vater gegenüber seinem Kind verhält, wenn es ungehorsam ist und falsche Wege geht. Auch er kann zornig werden und strafen. Warum? Das geschieht letztlich aus Liebe. Er will auf keinen Fall, dass sein Kind ins Verderben läuft, sondern er erzieht es (er zieht das Kind hin zum Guten, auf den richtigen Weg). Heutzutage wird oftmals nur von Gottes Liebe gesprochen, aber es wird versäumt, über die Furcht des Herrn (nicht Angst, sondern höchster Respekt vor Gott und Seinem Wort) zu predigen, die aller Weisheit Anfang ist. Martin Luther hat in seinen Erklärungen zu den Geboten gesagt: Wir sollen Gott fürchten und lieben. Leider wird auch kaum über Himmel und Hölle gepredigt. Aber das ist die Wahrheit gemäß Gottes Wort. Nur danach jucken die Ohren nicht. Es ist auch über das Gericht Gottes die Wahrheit zu verkündigen. Wo erfolgt dies? Wir leben noch in der Gnadenzeit, aber Jesus kommt als Richter wieder. Vielen wird bekannt sein, dass die Erweckungsprediger die ganze Wahrheit der Bibel predigten und auch die Sünden beim Namen nannten. Dies hat oftmals ausgelöst, dass Menschen ihre Sünden erkannten und zu Gott schrien, dass Er sie retten solle. Solche Bußprediger fehlen in unserer Zeit. Es gibt zwar schon einige, die zur Buße aufrufen und vor den Gerichten Gottes warnen. Aber das stört die Sünder und selbstzufriedenen Menschen, die sich Christen nennen. Es ist kein Spaß, dass Gott Seinen eingeborenen Sohn sandte und Jesus am Kreuz für uns sterben musste. Der Zorn Gottes sollte nicht auf uns Menschen bleiben, wir sollten gerettet werden vor dem Zorngericht Gottes und der ewigen Trennung von Gott. Dies ist auch in Johannes 3.36 nachzulesen: "Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm." Ich bin sicher, dass solchen Veranstaltungen wie "Loveparade" der Segen und Schutz Gottes fehlt. Jeder sollte sich reiflich überlegen, ob er an solch einer Gott-losen Party teilnimmt, denn dort weht nicht Gottes Geist. Auch vom logischen Denken ist vor solchen Veranstaltungen zu warnen, weil es viele Menschen gibt, die durch Alkohol- und Drogenkonsum haltlos sind. Ich verurteile diese Menschen nicht, keineswegs. Sie tun mir sehr leid, denn sie brauchen so dringend Jesus. "Denn Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, Rettung zu erlangen durch unseren Herrn Jesus Christus" (1. Thessalonicher 5.9).

Sehr geehrte Frau Rusch, ich habe mir dieselbe Frage gestellt wie Sie: "Hat es auf christlichen Massenveranstaltungen auch schon Tote gegeben?" Leider wurde ich fündig ( siehe mein Kommentar oben): "So kam es auch im März 2009 beim Besuch von Papst Benedikt XVI. in Angola vor einer Ansprache des Papstes in einem Stadion der Hauptstadt Luanda zu einer Massenpanik unter den Besuchern. Zwei Mädchen wurden dabei zu Tode getrampelt und 40 Menschen verletzt."