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Loveparade-Unglück keine "Strafe Gottes"


03.08.10

Loveparade-Unglück keine "Strafe Gottes"

Ratsvorsitzender der EKD klärt Eva Herman über die Bibel und Worte Jesu auf

(MEDRUM) Der Ratsvorsitzende der EKD, Präses Nikolaus Schneider, hat in der Osnabrücker Zeitung Eva Hermans Assoziation des Loveparade-Unglücks in Duisburg mit Sodom und Gomorrha zurückgewiesen.

Präses Schneider nahm in der Osnabrücker Zeitung (01.08.10) unter anderem zur Frage Stellung, ob das tragische Geschehen bei der Loveparade in Duisburg als Strafe Gottes angesehen werden kann, wie es Eva Herman mit ihrer Anspielung auf die Biblische Erzählung über Sodom und Gomorrha in einem Artikel nahegelegt hat, der vom Kopp-Verlag veröffentlicht wurde.

Eva Herman soll bei sich selbst nachschauen

Die Ex-Tagesschau-Sprecherin Eva Herman hatte am Tag nach der Katastrophe geschrieben: "Sex- und Drogenorgie Loveparade. Zahlreiche Tote bei Sodom und Gomorrha in Duisburg. ... Eventuell haben ja auch ganz andere Mächte mit eingegriffen, um dem schamlosen Treiben endlich ein Ende zu setzen". Diese Äußerungen wurden in den Medien empört kommentiert.

Auch der Ratsvorsitzende der EKD wies einen solchen Vergleich zurück und sagte: "Es gibt in der Bibel genügend Beispiele, in denen Jesus davor warnt, solche Ereignisse mit einer Strafe Gottes gleichzusetzen." Präses Schneider wies auf das Wort Jesu hin, der klargemacht habe, daß solche Ereignisse nichts mit den Sünden des Einzelnen zu haben und stattdessen jeder bei sich selbst nachschauen solle. Diese Empfehlung könne man Eva Herman nur geben, so der Ratsvorsitzende in der Osnabrücker Zeitung.

Keine Pauschalverurteilung von Veranstaltungen der Jugendkultur

Präses Schneider hob weiter hervor, Aufarbeitung, Kritik und der Umgang miteinander müssten maßvoll bleiben. Man dürfe nicht überziehen. Ihm bereite das zunehmende ökonomistische Denken und die Einstellung in der Gesellschaft Sorge, daß jeder versuche, für sich aus einer Sache am meisten herauszuholen und wenig hineinzugeben. Dies gefährde die Lebensgrundlagen und Zukunft einer Gesellschaft. Veranstaltungen wie die Loveparade dürften jedoch nicht pauschal als Ausdruck einer von Egoismus geprägten Jugendkultur betrachtet werden.


MEDRUM → "... um dem schamlosen Treiben endlich ein Ende zu setzen"

MEDRUM → Strafen Gottes?

01.08.10 Osnabrücker Zeitung „Ruhrgebiet muss Image verbessern“ - EKD: Unglück keine Strafe Gottes

Leserbriefe

Strafe, JA oder NEIN, darüber kann man schon verschiedener Meinung sein. Wer das aber allein richtig beurteilt, ist unser HERR. Auf jeden Fall verstehe ich dieses tragische Geschehen als Warnschuß für uns Menschen! Das betrifft nicht allein Gläubige, sondern auch Ungläubige, die sehr wohl einmal darüber nachdenken sollten. Dies hätte auch Herr Schneider erwähnen müssen und nicht alles relativieren. Bei allem Unglück sollte auch bedacht werden: Es hätte noch schlimmer sein können - noch mehr Tote und Verletzte! Was sagt unser HERR JESUS dazu: Lk 13,1-5 Es waren aber zu der Zeit etliche dabei, die verkündigten ihm von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit ihrem Opfer vermischt hatte. Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Meinet ihr, daß diese Galiläer vor allen Galiläern Sünder gewesen sind, dieweil sie das erlitten haben ? Ich sage: Nein; sondern so ihr euch nicht bessert, werdet ihr alle auch also umkommen. Oder meinet ihr, daß die achtzehn, auf die der Turm von Siloah fiel und erschlug sie, seien schuldig gewesen vor allen Menschen, die zu Jerusalem wohnen ? Ich sage: Nein; sondern so ihr euch nicht bessert, werdet ihr alle auch also umkommen.