Kolumne: Grauzone. In Stuttgart findet dieses Mal das alljährliche Schauspiel des Evangelischen Kirchentags statt. Und auch dieses Jahr wird die Chance vergeben, etwas theologisch Substantielles zu ergründen und durch politisches Palaver ersetzt.
Jetzt sind alle klüger. Der Kirchentag brachte einige neue Erkenntnisse. Dazu zählt auch die Erfahrung, dass eine Großveranstaltung ohne Alkohol für die Polizei unproblematischer ist.
Der Kirchentag in Stuttgart zeigte: Die protestantische Musik und Liturgie lebt. Doch politische Floskeln reißen keinen mehr vom Hocker. Die Kirche muss sich der Lebenspraxis zuwenden.
Stuttgart (idea) – Unterschiedliche Reaktionen – von überschwänglichem Lob bis harscher Kritik – hat der Deutsche Evangelische Kirchentag in Kirche, Politik und evangelikaler Bewegung hervorgerufen. Das geht aus einer Umfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea hervor. Zu dem Protestantentreffen unter dem Motto „...damit wir klug werden“ hatten sich vom 3. bis 7. Juni in Stuttgart knapp 100.000 Dauerteilnehmer versammelt. Eingebunden war erstmals auch ein „Christustag“ der Christus-Bewegung „Lebendige Gemeinde“, den am 4. Juni rund 10.000 Pietisten in der Porsche-Arena besuchten. Der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein (Kassel), bezeichnete den Kirchentag als gigantisch – und das in mehrfacher Hinsicht. So freue er sich, dass der Christustag Teil des Treffens gewesen sei. Damit seien „endlich“ die Streitigkeiten zwischen Pietisten bzw. Evangelikalen und den anderen Kirchenmitgliedern überwunden. Er lobte ferner das Engagement der Ehrenamtlichen in Gruppen, die sich auf dem „Markt der Möglichkeiten“ präsentierten: „Ohne diese Menschen wäre Deutschland ärmer.“
08.06.15
Ein Gesellschaftstag, kein Kirchentag
Hartmut Steeb fehlt es an Grundübereinstimmung über die Substanz des christlichen Glaubens
(MEDRUM) Es fehlt die Grundübereinstimmung, was Substanz des christlichen Glaubens ist. Diese Beobachtung macht Hartmut Steeb, Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, beim Evangelischen Kirchentag 2015 in Stuttgart. Weiterlesen »
07.06.15
Öffnung der Ehe für homosexuelle Partner gleicht einem "Loser-Lotto"
KSBB vom Plädoyer des Ratsvorsitzenden der EKD, Bischof Bedford-Strohm, für die Öffnung der Ehe nicht überzeugt und kommt zu ganz anderen Erkenntnissen
(MEDRUM) Der Ratsvorsitzende der EKD, Bischof Bedford-Strohm, unterstützt eine Öffnung der Ehe für homosexuelle Partner und begründete dies mit dem Liebesgebot der Bibel. Die Bibelstellen, die homosexuelle Sexualität ausdrücklich kritisierien, hält er nicht für wichtig. In einer umfassenden Presseerklärung nimmt die Kirchliche Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Bayern (KSBB) Stellung zu Bedford-Strohms Ansichten und hat eine differenzierte Argumentation veröffentlicht, die nachdrücklich gegen eine Öffnung der Ehe spricht. Weiterlesen »