19.11.15
Juristisches Nachspiel im Fall Matthias Matussek und DIE WELT
Rechtsanwaltskanzlei Steinhöfel geht mit Unterlassungserklärung gegen Behauptung vor, Matussek soll "bestimmte Verbalinjurien" gebraucht haben
(MEDRUM) Die Auseinandersetzung zwischen der Tageszeitung DIE WELT und ihrem langjährigen Autor Matthias Matussek hat zur Einschaltung eines Rechtsanwaltes geführt.
Keine Verbalinjurien geäußert
Nach Angaben der Anwaltskanzlei Steinhöfel aus Hamburg in Sachen Matthias Matussek geht der bisherige WELT-Autor Matussek anwaltlich gegen die Verbreitung der Behauptung vor, er ‚solle‘ bestimmte Verbalinjurien geäußert haben. Matussek habe eine Unterlassungsverpflichtung verlangt, so Steinhöfel. Wie der SPIEGEL und MEEDIA zuvor berichtet hatten, soll Matthias Matussek im Zusammenhang einer Auseinandersetzung mit dem Chefredakteur der Welt, Hans-Eric Peters, über ein facebook-Posting zur Debatte um Deutschlands offene Grenzen angeblich die Worte "durchgeknalltes Arschloch" gebraucht haben (MEDRUM berichtete: "Wenn geglaubt werden kann, was der SPIEGEL verlautbart hat ...").
Im Auftrag von Matthias Matussek hat diese Berichte nun die Rechtsanwaltskanzlei Steinhöfel zurückgewiesen. Steinhöfel erklärte dazu:
"Im Namen unseres Mandanten stellen wir fest: Herr Matussek hat weder Herrn Peters noch Herrn Poschardt als "durchgeknallt" und/oder als "Arschloch" und/oder als "durchgeknalltes Arschloch" bezeichnet. Er hat den Konferenzraum gar nicht betreten und ist Herrn Peters auch heute noch nicht begegnet."
Das Branchenportal MEEDIA hat darauf mit folgender Meldung reagiert. "Neue Episode im öffentlich zelebrierten Trennungs-Theater zwischen der Chefredaktion der Welt und deren Autor Matthias Matussek. Nachdem der Verlag am Mittag erklärte hatte, dass die Zeitung den Kolumnisten mit sofortiger Wirkung nicht mehr beschäftige, meldete sich der 61-Jährige am Abend zu Wort. Matussek bestreitet beleidigende Äußerungen entschieden." (http://meedia.de/2015/11/17/fall-matussek-immer-wirrer-geschasster-welt-kolumnist-bestreitet-a-poebelei-gegen-chefredakteur/)
Matussek will sich um "gütliche" Lösung bemühen
Dass Matussek in diesem Streitfall nicht auf Konfrontationskurs mit dem SPRINGER-Verlag gehen will, geht aus einer gütlichen Anmerkung von Steinhöfel hervor: „Dem Hause Springer gegenüber fühlt sich Herr Matussek auch weiterhin sehr verbunden und wird sich um eine gütliche Lösung bemühen.“
Zuvor hatte der SPRINGER-Verlag erklärt: „Wir trennen uns mit sofortiger Wirkung von Matthias Matussek als ,Welt’-Autor.“
Die Meinung des TAGESSPIEGELS zum Streitfall Matussek und DIE WELT: "Nun wird sich zeigen, ob Matussek und seine Ex-Chefs doch noch die Friedenspfeife rauchen."