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Veranstaltungen

  • 11./12.10.08


    12.10.2008

    Evangelium nach Matthäus 22,1-14 
    (28. Sonntag im Jahreskreis)

    Jesus erzählte ihnen noch ein anderes Gleichnis: Mit dem
    Himmelreich ist es wie mit einem König, der die Hochzeit seines Sohnes
    vorbereitete. ... lesen Sie mehr...


    11.10.08

    Edit Stein - Eine Blutzeugin Christi

    Im Gedenken an den 10. Jahrestag einer Heiligsprechung

    (MEDRUM) Papst Johannes Paul II. sprach mit der Ordensfrau Edit Stein
    vor 10 Jahren eine Jüdin heilig, die zum katholischen Glauben
    konvertierte und von den Schergen des Nazi-Regimes in deren Kammern des
    Grauens ermordet wurde. ... lesen Sie mehr...


  • Allgemeines

    IAVG-Internet-Dokumentationen
    Allgemeines über den IAVG

    www.iavg.org/allgemeines.htm / Stand: 05.07.2005

    Die Gegenwart ist durch eine unüberblickbare Datenflut sowie durch eine verwirrende Vielfalt weltanschaulicher Meinungen gekennzeichnet. Der Internationale Arbeitskreis für Verantwortung in der Gesellschaft e. V. (IAVG) bemüht sich um sorgfältige, zuverlässige und kurzgefaßte Informationen über aktuelle relevante Sachverhalte. Der IAVG erstellt zu diesem Zweck "IAVG-Internet-Dokumentationen". Eine begründungsfähige Meinungsbildung setzt Wertmaßstäbe voraus. Wir sind davon überzeugt, daß der biblisch fundierte Schöpfer- und Christusglaube eine unverzichtbare Orientierungshilfe auch für unsere Zeit darstellt. Für Inhalte von Verweisen (links) wird keine Verantwortung übernommen.

    Inhaltsverzeichnis

    1. Die Gründung des IAVG
    2. Die Erfordernisse der Informationsgesellschaft
    3. Die Weltanschauliche Basis des IAVG
    4. Die Arbeitsweise des IAVG
    5. Einladung zur Mitarbeit
    6. Spendenkonto

    1. Die Gründung des IAVG

    Der Internationale Arbeitskreis für Verantwortung in der Gesellschaft (IAVG) wurde im Mai 1997 in Karaganda (Kasachstan) aus privater Initiative von Peter Derksen, Viktor Fast, Pawel Kulikow und Hans Penner gegründet. Anlaß gaben die erheblichen sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Probleme dieses Landes sowie die Überzeugung, daß eine solide ethische Basis zu den unverzichtbaren Voraussetzungen für den Wohlstand eines Landes gehört. Der IAVG setzt sich aus christlich orientierten Fachleuten zusammen und vertritt keine Institution, Interessengruppe oder Partei.

    Am 23.01.1999 wurde der Internationale Arbeitskreis für Verantwortung in der Gesellschaft e.V. (IAVG) mit 9 Gündungsmitgliedern gegründet. (Gründungsansprache) (Satzung).
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    2. Die Erfordernisse der Informationsgesellschaft

    Die Gegenwart ist durch die Entstehung einer Informationsgesellschaft gekennzeichnet. Wir erleben eine kaum zu bewältigende Daten- und Nachrichtenflut. Als Information können im eigentlichen Sinne nur Nachrichten aufgefaßt werden, die vom Empfänger verstanden und geistig verarbeitet wurden. Eine Bewältigung der Gegenwartsprobleme ist nur durch zuverlässige Informationen möglich. Aus diesem Grund bemüht sich der IAVG, Daten und Nachrichten zu sichten, zusammenzufassen, zu ordnen und aufzubereiten. "Wissenschaft ist Erkenntnis des Wirklichen zu zweckvollem Handeln". Dieser Ausspruch von Adolf von Harnack, dem Initiator der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, heute Max-Planck-Gesellschaft, zeigt, daß nur fundierte Sachkenntnis in Verbindung mit moralischem Handlungswillen langfristige Problemlösungen ermöglicht. Das gilt insbesondere für die Politik.
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    3. Die Weltanschauliche Basis des IAVG

    Zur Erläuterung der weltanschaulichen Basis der IAVG mögen drei hervorragende Persönlichkeiten der neueren Geschichte zitiert werden. Konrad Adenauer war der erste Kanzler der Bundesrepublik Deutschland und trug wesentlich zur Versöhnung von Deutschland und Frankreich bei. Werner Heisenberg war Nobelpreisträger für Physik und war wesentlich an der Enstehung des modernen physikalischen Weltbildes beteiligt. Wilhelm Röpke war Nationalökonom und Miturheber der Sozialen Marktwirtschaft, die den Wiederaufbau Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg, ab 1948 im Westen und ab 1990 im Osten, ermöglichte.

    "Die christliche Wertauffassung allein gewährleistet Recht, Ordnung und Maß, Würde und Freiheit der Person und damit eine wahre und echte Demokratie, die sich nicht auf das formelle Geschehen im Staate beschränken darf, sondern das Leben des einzelnen wie das der Völker tragen und durchdringen soll. Wir betrachten die hohe Auffassung des Christentums von der Menschenwürde, vom Wert eines jeden einzelnen Menschen als Grundlage und Richtschnur unserer Arbeit im politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben unseres Volkes." (Adenauer 1965)

    "Wenn man in dieser westlichen Welt fragt, was gut und was schlecht, was erstrebenswert und was zu verdammen ist, so findet man doch immer wieder den Wertmaßstab des Christentums auch dort, wo man mit den Bildern und Gleichnissen dieser Religion längst nichts mehr anfangen kann. Wenn einmal die magnetische Kraft ganz erloschen ist, die diesen Kompaß gelenkt hat - und die Kraft kann doch nur von der zentralen Ordnung her kommen -, so fürchte ich, daß sehr schreckliche Dinge passieren können, die über die Konzentrationslager und die Atombomben noch hinausgehen." (Heisenberg 1973)

    "Das Wirtschaftsleben spielt sich selbstverständlich nicht in einem moralischen Vakuum ab. Es ist vielmehr dauernd in Gefahr, die ethische Mittellage zu verlieren, wenn es nicht von starken moralischen Stützen getragen wird, die eben vorhanden sein und unablässig gegen Fäulnis imprägniert werden müssen. Andernfalls muß schließlich ein System freier Wirtschaft und mit ihm die freie Staats- und Gesellschaftsordnung zusammenbrechen." (Röpke 1979)

    Das Christentum geht auf Jesus Christus zurück. Der IAVG betrachtet das machtpolitisch orientierte europäische Christentum, das Inquisitionen und Kreuzzüge veranstaltet hat, als Summe der Mißverständnisse um Jesus Christus. Die neutestamentlichen Berichte zeigen, daß Jesus Machtausübung in Glaubensfragen und die Diffamierung Andersdenkender strikt abgelehnt hat. Seine Lehre kann in wenigen Punkten zusammengefaßt werden:
    - Wir sollen allein Gott, den Schöpfer lieben und anbeten und sollen keinen Ideologien anheimfallen.
    - Wir sollen unsere Mitmenschen lieben wie uns selbst.
    - Das Kernproblem der Menschen ist das Schuldproblem. Jesus hat das Schuldproblem der Menschheit grundsätzlich gelöst durch seinen freiwilligen Tod am Kreuz und seine leibliche Auferstehung.
    - Zur Lösung der sozialen Probleme baut Jesus ein weltweites, nicht hierarchisch organisiertes Netz von intakten eigenverantwortlichen Gemeinden auf. Diese Gemeinden sind aufgeschlossen für alle Menschen und ihre Nöte. Die Gemeinden selbst setzen sich aber ausschließlich aus Menschen zusammen, denen Gott die Messianität von Jesus persönlich offenbart hat.
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    4. Die Arbeitsweise des IAVG

    Der IAVG bildet ein Kontaktnetz von Personen, die sich mitverantwortlich für die Gestaltung unserer Gesellschaft fühlen und bereit sind, im Rahmen ihrer Möglichkeiten einen Beitrag für das Gemeinwohl auf der Grundlage der christlichen Werteordnung zu leisten. Es wird davon ausgegangen, daß die Mitarbeit im IAVG keine wesentliche zusätzliche Belastung darstellt, sondern im Sinne einer geistigen Arbeitsteilung eine Entlastung.

    Der IAVG nutzt das neue Medium Internet, um zu aktuellen Sachthemen im Internet abrufbare Dokumentationen zu erstellen. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Medien können die IAVG-Internet-Dokumentationen laufend aktualisiert, korrigiert, verbessert und ergänzt werden. Ein weiterer Vorteil der IAVG-Internet-Dokumentationen besteht in ihrem Diskussionsteil. Hier können die Meinungen von Verantwortungsträgern zu den betreffenden Themen dargelegt und erörtert werden.

    Eine weitere Möglichkeit des IAVG besteht in der Möglichkeit, lokale Vortragsveranstaltungen durchzuführen, wenn hierzu die Bereitschaft besteht.
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    5. Einladung zur Mitarbeit

    Wenn Sie der weltanschualichen Basis des IAVG zustimmen und von Ihnen erarbeitete Beiträge dem Internet zur Verfügung stellen oder sich an Diskussion und Meinungsbildung beteiligen möchten, sind Sie herzlich zur Mitarbeit eingeladen. Es genügt eine formlose Mitteilung Ihrer Absicht und Ihrer Anschrift.
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    6. Spendenkonto

    Eingehende Spenden werden für die technische Verwaltung der Internet-Dokumentationen, für Anzeigen und für Werbung verwendet.
    Kontonummer 203 015 201 (IAVG), Sparkasse Graben-Neudorf, BLZ 660 501 01

  • Diese Woche auf VolksLesen.tv


    12.10.08

    Diese Woche auf VolksLesen.tv: Elfriede Brüning liest.

    "Vom schlimmen Anfang", "Geschwister Oppermann",  "Verwirrung der Gefühle" und Die Wohlgesinnten"

    (MEDRUM/VL-TV) Elfriede Brüning ist 98 Jahre alt. Sie hat fast ein Jahrhundert deutscher Geschichte erlebt - die Weltwirtschaftskrise, den Nazi-Wahnsinn, die Euphorie des sozialistischen Aufbaus, das Verkommen der DDR und ihren Untergang, die Wende, ...

    1910 als Tochter eines Tischlermeisters und einer Näherin in Berlin geboren, begann sie bereits mit sechzehn Jahren Reportagen und Feuilletons zu schreiben, die in den großen überregionalen Zeitungen - Berliner Tageblatt, Vossische Zeitung, Frankfurter Zeitung - erschienen. 1930 war sie in die Kommunistische Partei eingetreten und 1932 wurde sie Mitglied im "Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller", dem unter anderen Bertolt Brecht, Anna Seghers, Ludwig Renn und Johannes R. Becher angehörten.

    In den ersten Jahren des Dritten Reiches arbeitete Elfriede Brüning im kommunistischen Widerstand. Ende 1935 wurde die Autorin inhaftiert; der Prozess wegen Vorbereitung zum Hochverrat gegen sie endete 1937 mit einem Freispruch. Den Zweiten Weltkrieg verbrachte sie ab 1943 auf dem Gut ihrer Schwiegereltern in der Magdeburger Börde.

    Elfriede Brüning kehrte 1945 zurück nach Berlin. Ab 1950 lebte und arbeitete sie als freie Schriftstellerin in der DDR, wo sie in verschiedenen Verlagen sechzehn Bücher herausbrachte und eine viel und gerne gelesene sowie heftig diskutierte Schriftstellerin war.

    Ihr bekanntestes Buch heißt „Regine Haberkorn". Der SPIEGEL schreibt 1956: „Der Facharbeiter Erwin Haberkorn - Romanfigur einer Ostberliner Neuerscheinung - ist nicht der erste Mann, der eines Tages zwischen der Geliebten und der Frau zu wählen hat. Er ist auch nicht der erste, der - nach manchem Hin und Her - dann doch zu seiner legitimen Frau hält. Neu sind indessen Motive und Begleitumstände dieser Entscheidung."

    Der Roman ist auch heute noch lesenswert. Er atmet die Begeisterung für den sozialistischen Aufbau. Gleichzeitig beschreibt er aber auch das, was später zum Scheitern des großen Experiments „Sozialismus" geführt hat.

    Elfriede Brüning hat den Untergang der DDR mit großem Bedauern erlebt. Heute fühlt sie sich, als wäre sie vom Regen in die Traufe geraten. Sie ist eine ganz ungewöhnliche Frau, die nicht mit Verbitterung auf die Vergangenheit reagiert.

    Für VolksLesen liest Elfriede Brüning ihren Text „Vom schlimmen Anfang". 1933 war sie Augenzeugin der Bücherverbrennung auf dem Opernplatz, heute Bebelplatz, in Berlin. „Siebzig Jahre sind vergangen seither, ein ganzes Menschenalter, und doch stehen mir die Bilder jenes verhängnisvollen Tages vor Augen, als wäre alles gestern gewesen."

    Außerdem haben wir Elfriede Brüning gebeten, aus drei verbrannten Büchern zu lesen.

    Das erste Buch, das Elfriede Brüning ausgewählt hat, sind die "Geschwister Oppermann" von Lion Feuchtwanger.

    "Berthold sah die langen, hohen Reihen der Bücher auf und nieder. Dies alles war Deutschland. Und die Leute, die diese Bücher lasen, waren Deutschland. Die Arbeiter, die in ihrer freien Zeit sich in ihre Arbeiterhochschulen setzten und ihren schwerverständlichen Karl Marx büffelten, waren Deutschland. Und das Philharmonische Orchester war Deutschland. Und auch das Autorennen auf der Avus und die Arbeitersportvereine waren Deutschland. Aber, leider, auch das Nationalsozialistische Liederbuch war Deutschland und das Pack in den braunen Uniformen. Soll wirklich dieser Unsinn das andere fressen?"

    Das Buch beschreibt den Ausbruch des faschistischen Wahnsinns in Deutschland zwischen November 1932 und Spätsommer 1933 am Beispiel einer jüdischen Familie - der Geschwister Oppermann.

    Es geht um drei Brüder - Gustav, Martin und Edgar - und um ihre Familien. Alle drei - zwei Eigentümer einer Möbelfabrik und ein Arzt - fühlen sich als Deutsche in Deutschland zuhause. Innerhalb weniger Monate verlieren sie ihren Platz in der Gesellschaft, ihr Eigentum und können ihr Leben nur durch Flucht retten. Sie können zunächst nicht glauben, dass sich das Land, das ihr zuhause ist, an die Barbaren, an die Völkischen, verschachern lassen wird. Erschreckend und heute unbegreiflich ist die Rasanz dieser Entwicklung.

    Als zweiten Text liest Elfriede Brüning die Novelle „Verwirrung der Gefühle" von Stefan Zweig. Zentrales Thema dieses Bandes ist die Steigerung von langsam erwachenden Gefühlen zu unerwarteten Leidenschaften. Es ist die Charakterstudie eines Professors - der, für die damalige Zeit fatal - homosexuell ist.

    "Ich habe von je den Ehebruch verabscheut, nicht aber um einer rechthaberischen Moral willen, aus Prüderie und Sittsamkeit, nicht so sehr, weil er Diebstahl im Dunkeln bedeutet, Besitznahme fremden Leibs, sondern weil jede Frau in solchen Augenblicken das Heimlichste ihres Gatten verrät - jede eine Delila, die dem Hintergangenen sein menschlichstes Geheimnis wegstiehlt und einem Fremden hinwirft, das Geheimnis seiner Kraft und seiner Schwäche. ... Aber der Körper unter mir gehorchte nicht mehr dem Willen, er wühlte wild in seiner eigenen Lust. Und schaudernd küßte ich die Lippe, die meinen liebsten Menschen verriet."

    Das dritte Buch, aus dem Elfriede Brüning liest, gehört nicht zu den verbrannten Büchern. Es ist „Die Wohlgesinnten" von Jonathan Littell. Sie war nur zögerlich an die Lektüre dieses Buches herangegangen, wurde dann jedoch sehr beeindruckt. Das Buch ist die fiktive Lebensbeichte eines SS-Mannes. In der Szene, die sie vorliest, verhört der SS-Mann einen sowjetischen Politkommissar. Das Verhör entwickelt sich zu einem Streitgespräch über Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Sozialismus und Nationalsozialismus. Elfriede Brüning sagt: „Toll find ich diesen Text!"

    Gerade ist Elfriede Brünings neues Buch erschienen: „Ich musste einfach schreiben, unbedingt ... - Briefwechsel mit Zeitgenossen 1930 - 2007" (Hrsg. Elenore Sent, Klartext Verlag) Die Korrespondenzen zeigen die Autorin im Austausch mit befreundeten Schriftstellern, literarischen Mentoren, Kritikern, Verlegern und Lektoren. Wichtige, immer wieder aufgegriffene Themen sind Möglichkeiten des Schreibens in der NS-Zeit, Literatur im Exil und in der "inneren Emigration"; Widerstand und Terror in Nationalsozialismus und Kommunismus; die Arbeit des BPRS in der Illegalität nach 1933, DDR-Literatur und Zensur, Diskussionen um den ästhetischen Anspruch von Unterhaltungsliteratur.

    "Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen." Heinrich Heine

    VolksLesen.tv ist eine Website für Menschen, die Bücher lieben. Sie lesen vor der Kamera kurze Ausschnitte aus den Büchern, die ihnen wertvoll sind. So erhalten Sie einen Eindruck des Textes, des Klangs der Worte. Gleichzeitig sehen Sie Denjenigen, der ihn empfiehlt. Jede Woche stellen VolksLesen.tv vier neue Lesungen vor, die thematisch zusammenhängen.

    Im Mittelpunkt steht der Mensch, der liest; nicht die perfekte Lesung.

    -> VolksLesen.tv

     

  • Marcel Reich-Ranicki lehnt den Deutschen Fernsehpreis ab


    12.10.08

    Marcel Reich-Ranicki mit aufsehenerregendem Auftritt

    Ablehnung des Deutschen Fernsehpreises auf der Bühne (ZDF-Sendung heute 20.15 Uhr)

    (MEDRUM)  Marcel Reich-Ranicki habe gestern Abend bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises für einen Eklat gesorgt, berichten die Medien. Reich-Ranicki kritisierte die Qualität des Fernsehens und nahm deswegen seinen Preis nicht an.

    Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki sollte den Ehrenpreis für sein "Literarisches Quartett" erhalten. Als er auf die Bühne ging,  lehnte er es zur Überraschung aller Anwesenden ab, den Preis entgegenzunehmen. Moderator Thomas Gottschalk hatte die Laudatio für Reich-Ranicki gehalten und ihn als jemanden gewürdigt hat, der Großes für das Fernsehen geleistet habe. Danach dachte Reich-Ranicki auf der Bühne laut über die zahlreichen Preise nach, die ihm bereits in der Vergangenheit verliehen wurde und offenbarte dann, dass er dieses Mal in einer schwierigen Situation sei. Dann platzte es aus ihm heraus: "Bei dem vielen Blödsinn, den ich heute gesehen habe, glaube ich nicht, dass ich dazugehöre. Ich nehme den Preis nicht an.", sagte er laut "Bild.de".

    Erst allmählich merkten die Anwesenden, dass diese Bemerkung ernst gemeint war. Reich-Ranicki scheint diese Reaktion nicht geplant zu haben. Im Verlauf des Abends habe er sich über das geärgert, was vorher geboten wurde: "Ich habe nicht gewusst, was mich hier erwartet. Ich finde es schlimm, dass ich das hier viele Stunden ertragen musste.", so seine Erklärung. Reich-Ranicki blieb nicht alleine mit seiner Kritik. Elke Heidenreich erklärte sich in einem Artikel in der FAZ mit seiner Kritik solidarisch. Vor 36 Jahren ließ auch der Altbundeskanzler Helmut Schmidt, damals Fraktionsvorsitzender der SPD, kein gutes Haar am Deutschen Fernsehen.  In einem Gespräch im Fernsehen entgegnete er dem Moderator der Sendung auf eine Frage zum Werteverfall: „Ja, durch Ihr Metier, durchs Fernsehen ist er entstanden. Das Fernsehen ist einer der schlimmsten Faktoren für den Verfall von hergebrachten, abendländischen sittlichen Traditionen. Da gibt es gar keinen Zweifel."

    Eine Aufzeichnung der Veranstaltung wird heute Abend um 20.15 Uhr im ZDF gezeigt. Ob der aufsehenerregende Teil der gestrigen Veranstaltung heute Abend gesendet wird, ist indes nicht sicher.


    MEDRUM-Folgeartikel: -> Deutscher Fernsehpreis eine Sternstunde der Fernsehkritik im ZDF


    Frühere MEDRUM-Artikel: Protestaktion gegen Erotik-Sendungen mit Pornocharakter im ZDF


  • Programmhinweis


    12.10.08

    Marcel Reich-Ranicki mit einem aufsehenerregenden Auftritt

    Ablehnung des Deutschen Fernsehpreises auf der Bühne (ZDF-Sendung heute 20.15 Uhr)

    (MEDRUM)  Marcel Reich-Ranicki habe gestern Abend bei der Verleihung
    des Deutschen Fernsehpreises für einen Eklat gesorgt, berichten die
    Medien. Reich-Ranicki kritisierte die Qualität des Fernsehens und
    lehnte es deswegen auf der Bühne ab, den Preis entgegenzunehmen. ... lesen Sie mehr...


    12.10.08

    Diese Woche auf VolksLesen.tv: Elfriede Brüning liest.

    "Vom schlimmen Anfang", "Geschwister Oppermann",  "Verwirrung der Gefühle" und Die Wohlgesinnten"

    (MEDRUM/VL-TV) Elfriede Brüning ist 98 Jahre alt. Sie hat fast ein
    Jahrhundert deutscher Geschichte erlebt - die Weltwirtschaftskrise, den
    Nazi-Wahnsinn, die Euphorie des sozialistischen Aufbaus, das Verkommen
    der DDR und ihren Untergang, die Wende, ... ... lesen Sie mehr...

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