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Die Antwort von Bischof Wilckens zu Ebachs Beitrag über Homosexualität und Bibel


10.02.11

Die Antwort von Bischof Wilckens zu Ebachs Beitrag über Homosexualität und Bibel

(MEDRUM) Der Theologieprofessor Jürgen Ebach sprach sich in einem Gastkommentar in evangelisch.de vom 2. Februar 2011 für eine Zulassung homosexueller Partnerschaften in das Pfarramt der Evangelischen Kirche in Deutschland aus.  In der Debatte über Homosexualität und Bibel, die durch den Brief von acht evangelischen Altbischöfen eine enorme Beachtung findet, argumentiert Ebach, die Aussagen zur Homosexualität seien heute ebenso wenig noch gültig wie manch andere Aussagen der Bibel. Im Gebot der Nächstenliebe, den Menschenrechten und in der Ablehnung der Diskriminierung sieht Ebach vielmehr entscheidende Gründe, weshalb er dafür plädiert, den Pfarrdienst für homosexuelle Partnerschaften zu öffnen.

In seinem Kommentar hielt Ebach dem Altbischof und Professor für neutestamentliche Theologie, Ulrich Wilckens, irrigerweise einen Selbstwiderspruch vor (MEDRUM berichtete). Bischof Wilckens nimmt nun in einer Antwort an Ebach in MEDRUM Stellung zu Ebachs Kommentar. Er geht in zwei Teilen auf Jürgen Ebach ein. Zunächst macht Wilckens in einer Antwort klar, daß er sich keineswegs im Selbstwiderspruch befindet. Danach nimmt Wilckens in einer theologisch begründeten Entgegnung Stellung zum Thema Homosexualität und Bibel und zieht Folgerungen für das Leben von Christen in einer sälularen Gesellschaft:

Antwort von Ulrich Wilckens Zur Debatte über den Offenen Brief der acht Altbischöfe.


Pfarrdienstgesetz

Leserbriefe

Ich kann Bischof Wilckens nur beipflichten. Angesichts der massiven Entwertung der christlichen Familie durch die übernationalen und heimischen politischen Umerzieher und deren Helfershelfer und angesichts der daraus resultierenden demographischen Falle ist es in höchstem Maße verantwortungslos, Queers als Vorbilder im Pfarrhaus zu installieren. In keiner Religion, in keiner Kultur, die Bestand haben will, wird praktizierte Homosexualität gefördert, sondern sie wird missbilligt oder gar verurteilt.

Hebräer 13,8: Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. Was haben Menschenrechte und Diskriminierung, humanistische Begriffe eigentlich in einer biblischen Diskussion zusuchen? Weiss Herr Ebach nicht, das Jesus das Zentrum unseres Glaubens ist und nicht der Mensch? Wenn das beschlossen wird, was Herr Ebach vorschlägt, ist für mich Schluss in der Landeskirche. Dann erkläre ich am nächsten Tag meinen Austritt. Ich brauche keine zeitgeistliche Kirche.

Das scheint eines der letzten Tabus zu sein: auch Homosexuelle sind berufen, Buße zu tun und von der Sünde zu lassen. Diesen Akzent habe ich in dem Beitrag von Bischof Wilckens leider vermisst, und vielleicht müssten wir hier mehr in die Offensive gehen. Beispiele von Homosexuellen mag es viele geben, die Menschen und Völker in Schrecken versetzt, verführt und dabei Gott gelästert haben, mit Taten, Worten und einem unsittlichen Lebensstil.

Es gibt aber auch andere Beispiele. Wo eine homosexuelle Person von sich sagen kann, Ich glaube an Jesus Christus, der da spricht:

  • "Tut Buße und bekehret euch, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen."
  • "Trachtet am Ersten nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit."
  • "Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht. Wenn euch der Sohn frei macht, so seid ihr recht frei."
  • "Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten."
  • "Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen."

- dann ist diese Person nicht mehr homosexuell - diese Person ist dann ein Christ, ein gerechtfertigter befreiter Sünder geworden, der jede Unzucht vorsätzlich ablegen wird.

Ich habe unter dem Stichwort gegoogelt: "Von Homosexualität befreit" und fand eine ganze Menge dazu; es sollte jeder auch das lesen oder sehen:

In der Liebe Jesu
Johannes Halmen

Ich bin "nur" eine Hausfrau, beschäftige mich aber seit Jahrzehnten mit der Bibel und kann mich nur sehr wundern, dass studierte "Theologen" meinen, praktizierte Homosexualität im ev. Pfarrhaus wäre "normal". Homosexualität ist Gott ein Gräuel, ER schuf die Menschen als Mann und Frau. Und weder sollte sich Mann zu Mann legen, noch Frau zu Frau. Das ist in der Bibel nachzulesen und wenn da jemand meint, vieles in der Bibel wäre nicht mehr zeitgemäß, dann frage ich mich, was ist denn die Grundlage des Christentums? Ist es nicht die Bibel im Alten und Neuen Testament? Wir brauchen deshalb Homosexuelle nicht zu diskriminieren, aber im Pfarrhaus haben sie nichts zu suchen. Wenn homosexuelle Partner ins Pfarrhaus einziehen, öffnen wir Tür und Tor für die Sünde. Und was für Vorbilder wären das denn für unsere Kinder und Jugendlichen?? Möglicherweise werden Menschen mit homosexuellen Neigungen geboren, aber ich denke, die meisten Homosexuellen werden so durch ihre eigenen Sünden. Jesus, der vielen Menschen geholfen hat, gesund zu werden und auf den rechten Weg zurückzufinden, hat oft gesagt: "Gehe hin und sündige nicht mehr!"

Der biblische Glaube schließt den Humanismus ein. Den Humnanismus daraus herauszulösen und als eigenständiges Produkt, das einzig zukunftfähig ist, den Mitgliedern der evanglischen Kirche verkaufen zu wollen, zeigt die ganze Malaise von Theologen auf, die in vielen Fällen eher in humanistischen Zirkeln wie Lions oder Rotariern zu finden sind als in kirchlichen Bibelkreisen. So werden die verbliebenen "Bibeltreuen" gemobbt, verunglimpft, im günstigsten Fall als "Evangelikale", bei böswilliger Unterstellung als "Fundamentalisten" eingestuft.

Was die so Gescholtenen davon halten, zeigt ihr stiller Exodus. Ein Bekannter von mir, Gymnasiallehrer, fragte bei einer Abiturabschlussklasse in den 70er Jahren 5 Schüler, von denen er wusste, dass sie bekennende Kommunisten waren, was sie denn einmal studieren wollten. Alle 5 antworteten übereinstimmend: "Evangelische Theologie". Mit solchen Theologen haben wir es heute zu tun, die eher Marx und Lenin als Bibel unter dem Talar tragen. Bibelfreier Humanismus erwartet die Erlösung des Menschen durch den Menschen. Wohin das führt, zeigen die millionenfachen Morde in Maos und Stalins Reich. Dies verschweigen die Apologeten eines solchen Humanismus geflissentlich. Um es mit den Worten des katholischen Theologen und Mediziners Manfred Lütz zu sagen: der christliche Glaube muss "sterbebetttauglich" sein.

"Ad fontes" hieß es im Mittelalter, zurück zu den Quellen! Daraus entwickelte sich bekanntermaßen die Reformation, die Bibel wurde dem gemeinen Volk zugänglich gemacht, es entstand ein einheitliche deutsche Sprache. Eine zutiefst korrupte, scheinheilige und gewalttätige Kirche wurde in ihre Schranken gewiesen.

Was die evangelische Kirche heute treibt, ist Verrat an den Quellen, Verrat am Augsburgischen Bekenntnis des großen Humanisten und Theologen Philipp Melanchthon, wie überhaupt die großen Humanisten des Mittelalters gleichzeitig große Theologen waren. Es ist in kirchlichen Kreisen heute Sitte geworden, die Bibel zu entkernen, sprich, dem jeweiligen Gusto anzupassen bzw. hierfür "auszuschlachten". Der große Reichtum der Bibel in ihren Geschichten, der Trost der Hochgebte und Psalmen wird achtlos beiseitegelassen. Es bleibt eine "Kirche", die trotz ständiger Berufung auf den "Heiligen Geist" im Geiste verarmt. Ein evangelischer Christ, der heute "sterbebetttaugliche" Nahrung sucht, wird eher bei den theologischen Exkursen eines Benedikt XVI. fündig, als bei den Theologen der eigenen Kirche. Quo Vadis EKD?

Herr Prof. Ebach hält ebenso wie Landesbischof Friedrich und viele sogenannte Theologen etliche Teile der Bibel für "nicht mehr gültig". Es stellt sich doch allmählich die Frage, warum diese gelehrten Herren überhaupt noch an der Bibel festhalten. Die Bibel scheint ja doch Jahr für Jahr weniger zeitgemäß zu werden. Wie wäre es, wenn die EKD-Oberen eine neue, zeitgemäße, benutzerfreundliche Bibel herausgeben würden? Sie müßte natürlich von allen Anstoß erregenden Inhalten befreit werden, so daß kein Humanist, kein Menschenrechtler, kein Homosexueller, kein Ehebrecher, kein Lügner und auch sonst kein Gottloser irgendwie gekränkt sein könnten. Man könnte evtl. noch irgendwo die Menschenrechte und das Antidiskriminierungsgesetz einfügen (bei letzterem wäre eine Überarbeitung nötig, um es in eine etwas ekklesiogenere Sprachform zu bringen). Diese Bibel 2.0 könnte man sicher auf rund 50 Seiten zusammenfassen - dadurch würde es auch eher mal gelesen als die viel zu dicke bisherige Bibel 1.0 . Eine entsprechende Überarbeitung der Liturgie wäre dann ebenso fällig. Zum Abschluß könnte man einen feierlichen Gottesdienst (oder besser noch "Göttinnendienst") halten, bei dem Herr Wowereit die Predigt halten könnte. Der nächste Schritt wäre dann die Umbennenung der EKD in HSC (Humanistischer Sonntags-Club).

Und heute las ich in idea, dass nun auch ein Pastor der FeG in Siegen die Meinung vertritt, dass die Bibel nicht gegen Homosexualität ist. Er vergleicht die Gegner sogar mit den Pharisäern. Was sie Leitung der FeG wohl dazu sagt? Und das im frommen Siegerland.