25.10.10
Volker Beck hält Pius-Bruderschaft für extremistisch
Bundesregierung sieht keine ausreichenden Anhaltspunkte für eine Beobachtung durch den Verfassungsschutz
(MEDRUM) Aus einer Kleinen Anfrage der Bundestagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen geht hervor, daß die Pius-Bruderschaft von den Grünen als Organisation angesehen wird, die extremistische Auffassungen vertritt.
In der Kleinen Anfrage (17/3138) des Abgeordneten Volker Beck und anderer Fraktionsmitglieder heißt es: "Zumindest Teile der Priesterbruderschaft St. Pius X. (genannt Piusbruderschaft) vertreten extremistische Auffassungen, die im Widerspruch zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland stehen."
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen will mit ihrer Anfrage in Erfahrung bringen, ob der Bundesregierung Erkenntnisse über extremistische Auffassungen der Pius-Bruderschaft vorliegen. So fragt die Fraktion, ob die Bundesregierung die Auffassung teile, daß die Priesterbruderschaft St. Pius X. in Gänze oder in Teilbereichen Bestrebungen verfolgt, die im Widerspruch mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung in der Bundesrepublik Deutschland stehen. Zudem will die Fraktion unter anderem wissen, welche Kenntnisse die Bundesregierung darüber hat, ob und in welchem Umfang die Landesbehörden für Verfassungsschutz die Piusbruderschaft beobachten.
Kritisiert wird in der Kleinen Anfrage auch das Blatt "Civitas". Der Herausgeber der Civitas-Zeitschrift, Dr. Rafael Hüntelmann, veröffentliche auch in den „Mitteilungsblättern" der Bruderschaft, dem zentralen Organ der Organisation. Dazu heißt es in der Anfrage: "In dem Aufsatz 'Eine christliche Gesellschaftsordnung' brandmarkt er die gesellschaftliche Ordnung, die durch das Grundgesetz repräsentiert wird, als 'Diktatur des Relativismus'. [...] Dr. Rafael Hüntelmann begnügt sich in den Ausführungen im Zentralorgan der Piusbruderschaft jedoch nicht mit theoretischen Überlegungen. Er fordert die Gläubigen zu einem 'neuen Marsch durch die Institutionen' auf, denn man könne sich nicht auf das Gebet für die kommende Herrschaft Christi zurückziehen."
Die Bundestagsfraktion hat der Bundesregierung folgende Fragen gestellt:
Laut Tagesspiegel sieht die Bundesregierung bei der Priesterbruderschaft St. Pius X. „keine hinreichenden verdachtsbegründenden Anhaltspunkte für eine verfassungsfeindliche Aktivität". Deswegen werde die katholische Traditionalistenvereinigung vom Bundesamt für Verfassungsschutz nicht beobachtet. Auch zukünftig sei das nicht geplant, berichtet der Tagesspiegel unter Bezug auf eine ihm vorliegende Antwort von Innen-Staatssekretär Ole Schröder (CDU).
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Leserbriefe
Beck und Piusbruderschaft
Ich denke, die Piusbruderschaft denkt umgekehrt genau so und hält Volker Beck und seine Ansichten für extrem!
Pius-Bruderschaft
Es liegt auf der Hand, daß diesen grünen Kirchenfeinden, katholische Vereinigungen, die hundertprozentig auf dem Boden der katholischen Lehre stehen, ein Dorn im Auge sind.