WDR stellt Ampelmännchen-Kontroverse in "Hart, aber fair" wieder in Mediathek

01.09.15

WDR stellt Ampelmännchen-Kontroverse in "Hart, aber fair" wieder in Mediathek

Genderisten und Feministen liefen Sturm gegen Sendung: Genderwahn brachte den WDR ins Wanken

(MEDRUM) Der WDR machte seine Entscheidung rückgängig, die Sendung "Deutschland im Genderwahn?" von Frank Plasberg aus der Mediathek zu entfernen, weil sich Genderisten und Feministinnen beschwert hatten. Heftige Reaktionen und Zensur-Vorwürfe waren laut SPIEGEL-Online nun jedoch der Grund, weshalb der WDR seine Sendung für die Zuschauer wieder zugänglich gemacht hat. Ein klassischer Schuss nach hinten, meinte Birgit Kelle, die zu Plasbergs Gästen gehörte und Bestnoten erhielt.

Nachbeben zur Sendung

Frank Plasbergs Sendung "Hart, aber fair" vom 2. März 2015, in der beispielsweise über Sinn und Unsinn von Ampelmännchen oder Ampelfrauchen und die Verunstaltung der deutschen Sprache gestritten wurde, hatte ein heftiges Nachbeben. Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten war die Sendung ganz offenbar ein Dorn im Auge. Es soll zahlreiche Programmbeschwerden gegeben haben. Daraufhin hatte der Rundfunkrat empfohlen, die Sendung aus der Mediathek zu nehmen. Der WDR fügte sich zunächst, bis der Vorwurf der Zensur immer bedrohlichere Ausmaße einnahm. Dann besann sich der Programmdirektor des WDR und wies an, die Sendung wieder in die Mediathek aufzunehmen.

Kritik bei Genderisten unerwünscht

Die Genderkritiker hatten es sich bei Frank Plasberg erlaubt, die Auswirkungen der Gender-Theorien zu kritisieren und auf Absurditäten sowie unvernünftige Auswüchse hinzuweisen.

Zu den Kritikern gehörten der stellvertretende Vorsitzende der FDP, Wolfgang Kubicki, die Autorin des Buches "Gendergaga", Birgit Kelle und die Schauspielerin Sophia Thomalla. Als Anhänger der Gender-Lehre traten der Grünen-Chef Anton Hofreiter und die Anti-Sexismus-Aktivistin Anne Wizorek auf. Es kam zu einem Schlagabtausch, bei dem die Anhänger des Genderismus nicht selten das Nachsehen hatten. Wolfgang Kubicki meinte beispielsweise auf die biologisch bedingte Zweigeschlechlichkeit anspielend, es gebe nun mal keine Brunftkühe, sondern eben nur Brunfthirsche. Hofreiter von den Grünen, promovierter Botaniker, hielt seinerseits als Verfechter der Gender-Lehre dagegen und meinte, Kubicki solle nicht widersprechen, sondern ihm einfach glauben, denn er sei Biologe (MEDRUM berichtete, Bild oben).

Gute Noten für Gender-Kritiker

Dass die Genderisten die Plasberg-Sendung mit ihren kritischen Beiträgen zum Genderismus nicht hinnehmen wollten und zum Protest aufschrien, scheint verständlich. Denn der Genderismus erfuhr mehr Kritik als Bestätigung. Dies zeigte auch eine Leserumfrage von MEDRUM. Dabei hatten Birgit Kelle und Wolfgang Kubicki besonders gut abgeschnitten. 78 % der Umfrage-Teilnehmer meinten, Birgit Kelle habe die wichtigsten Beiträge geliefert (Anton Hofreiter und Anne Wizorek wurden bei dieser Frage nur von jeweils 2 % der Teilnehmer genannt). Kelle und Kubicki erhielten auch die besten Noten. Gender-Gaga-Autorin Kelle wurde bei der Leistungsbewertung auf einer Skala von 1 bis 5 mit der Note 1,4 (sehr gut bis gut) und Kubicki mit 2,3 (gut) bewertet. Hofreiter und Wizorek erhielten hingegen nur die Noten 4,1 bzw. 4,2 (knapp ausreichend). Moderator Frank Plasberg erhielt die Note 2,8 (gut bis zufriedenstellend). Die Rangfolge aus der Leistungsbewertung der Gäste von Plasberg einschließlich der Bewertung seiner Leistung als Moderator bildet die oben stehende Grafik ab.

Birgit Kelle kommentierte die Verfahrensweise des WDR vor wenigen Tagen mit den Worten: "Nach Beschwerden von Frauenverbänden, hat der WDR Rundfunkrat die Sendung aus der ARD-Mediathek gelöscht. Seither überschlägt sich die Presselandschaft mit dem Vorwurf der Zensur beim WDR. Und Tausende von Menschen haben die Sendung, die zwar nicht mehr in der ARD-Mediathek, aber immer noch bei Youtube zu sehen ist, jetzt das erste Mal gesehen. Genaugenommen über 140.000 Menschen in nur einer Woche. Klassischer Schuss nach hinten, könnte man sagen."

Nun kann die Sendung wieder beim WDR in der Mediathek angesehen werden: http://mediathek.daserste.de/Hart-aber-fair/Nieder-mit-den-Ampelm%C3%A4nnchen-Deutschla/Das-Erste/Video?documentId=26833050&topRessort&bcastId=561146

SPIEGEL-Online: www.spiegel.de/kultur/tv/hart-aber-fair-wdr-stellt-plasberg-talk-wieder-ins-netz-a-1050777.html

Medrum berichtete zur Sendung: