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Christian Wulff heute um 20.15 Uhr im Interview bei ARD und ZDF


04.01.12

Christian Wulff heute um 20.15 Uhr im Interview bei ARD und ZDF

(MEDRUM) Christian Wulff will heute im Interview von ARD und ZDF Rede und Antwort stehen zu den neuesten Enthüllungen über seine Versuche, bei Tageszeitungen gegen die Berichterstattung über seine Angelegenheiten zu intervenieren. Sendezeit: 20.15 Uhr.

ImageNachdem Rücktrittsforderungen immer lauter erhoben werden, will sich Christian Wulff den Fragen um seine Person im Interview bei ARD und ZDF stellen.

Reuters meldete zuvor: Kaum noch Rückendeckung für Christian Wulff. Das Echo auf die neuesten Enthüllungen sei verheerend. Das Hamburger Abendblatt berichtet: "Internet-Nutzer rechnen schonungslos mit Wulff ab - Hohn und Spott für Bundespräsidenten." Der Kulturjournalist Alexander Kissler bezeichnet Wulff in einem Artikel in der TAGESPOST unter dem Titel "Deutschlands Enttäuschung" als eine deutsche Tragödie. Er sei staatstragend gewesen, wenn es um seine Person und deren Verwertbarkeit gegangen sei, doch zu autoritär und zu wenig standesbewußt, wenn es um das Amt gegangen sei, aber sein Amt als Bundespräsident und seine für die Deutschen so wichtige identitätsstiftende Funktion habe er nicht begriffen, meint Kissler. Es reiche eben nicht, die übliche korrekte Politikerredeweise schlicht fortsetzen, wie es Wulff tue. Kissler weiter: "Der Bundespräsident ist immer auch die Lücke, die der Verfassungspatriotismus lässt, ist das Eingeständnis, dass es ohne Pathos und ohne Nationalbewusstsein und ohne die sonst routiniert belächelten Sekundärtugenden nicht geht. Das hat Wulff nie begriffen. Wer bruchlos seine Rhetorik und sein Gebaren fortschreibt, der ist kein guter, kein schlechter, der ist gar kein Bundespräsident. Darin liegt die Tragik des gescheiterten Bundespräsidenten Wulff."

→ Das Interview mit Bundespräsident Christian Wulff

04.01.12 Hamburger Abendblatt Internet-Nutzer rechnen schonungslos mit Wulff ab
04.01.12 Reuters Um Wulff wird es einsam - Kaum noch Rückendeckung
04.01.12 Stern Wulff will offenbar im Amt bleiben
04.01.12 Berliner Morgenpost Um Christian Wulff wird es jetzt einsam
03.01.12 Bild Der einsame Wulff
03.01.12 WELT Als Wulff die "Welt am Sonntag" ins Visier nahm
02.01.12 Cicero Der Klempner im Schloss Bellevue
02.01.12 Bild Der Wulff-Anruf beim BILD-Chefredakteur

Leserbriefe

Ich sehe folgenden Ablauf: Eine alte Geschichte wird aufgewärmt und zu einer Affaire hochstilisiert. Im Zusammenhang mit der "dringend notwendigen Aufklärung" ergeben sich ganz zwangsläufig immer neue Fragen. Ähnlich wie man es von Neurotikern kennt, die mit keiner Antwort zufrieden sind, werden auf alle Antworten, nach dem Grundsatz "ein Dummer kann mehr Fragen stellen, als ein Kluger beantworten kann" ständig neue Fragen aufgeworfen und jede Menge heiße Luft erzeugt. Am Ende wird es den gemeinsamen Anstrengungen einer Presse, die sich sonst nicht unbedingt der Wahrheit verpflichtet fühlt und interessierten Politikern gelingen, Wulff aus dem Amt zu hieven. So was nenne ich Staatsmobbing.

Dasselbe Staatsmobbing der Presse hat schon in der Weimarer Republik zu deren Untergang beigetragen und darf sich nicht fortsetzen. Wulff hat genau das Richtige getan, wenn er Kai Diekmann von der Bild mit dem Staatsanwalt drohte. Der Staatsanwalt ist in einer Demokratie die Gewalt, die genau dazu zuständig ist. Wenn Diekmann sich an die Gesetze hält, braucht er die aber nicht zu fürchten und es ist eine leere Drohung.

Wer hingegen seinen Rücktritt fordert, zeigt Respektlosigkeit gegen das Grundgesetz. Dieses sieht ein Amtsenthebungsverfahren ausschließlich dann vor, wenn er eindeutig gegen Bundesgesetze verstösst, ein Rücktritt ist nicht vorgesehen.

Die Bild diskreditiert sich im Übrigen selbst, wenn sie erst seine Entschuldigung annimmt und dann drei Wochen später, als sie merkt, dass ihre Kampagne nicht ausreichend zieht, doch damit an die Öffentlichkeit geht.

Nur zur Vervollständigung: Was die Kredite angeht, sehe ich kein Problem. Sie scheinen mir in der damaligen Finanzkrise marktwirtschaftlich sinnvoll gewesen zu sein, also keine Geschenke. Zudem betreffen sie nicht sein Amt als Bundespräsident, sondern die Zeit davor. Es war eine Frechheit, das nach monatelanger Recherche ausgerechnet dann in die Zeitung zu sezten, als Wulff mit Staatsgeschäften im Ausland unterwegs war.

Wulff tut mir leid, er ist kein Trendsetter. Er hat sich scheiden lassen, als die Familie wieder hoch im Kurs stand, er hat eine Frau genommen, die in der Vergangenheit nichts ausließ, wo man doch heute Bodenständigkeit erwartet. Sie hat ihre Tätowierung gezeigt, wo man sich solcher Dinge geschämt hat. Er hat schlicht die Zeit verpennt. So ist das in der abgehobenen Promiwelt.

Nein, Christian Wulff tut mir nicht leid - und mit ihm auch der Politikertypus nicht, welchen er stellvertretend für Viele mit verkörpert. Angefangen bei der von ihm installierten Aygül Özkan, die bereits vor ihrem Amtsantritt Kreuze aus Schulen und öffentlichen Gebäuden entfernt haben wollte, über seine unseligen Rede zum Jahrestag der Deutschen Einheit - nein, die Deutschen wurden nicht gegen ihren Willen durch ein verbrecherisches kommunistisches Regime vom Islam getrennt - zu diversen anderen Auslassungen zur NWO-konformen Islamisierung Deutschlands und Europa... Nein, dieser Politiker wäre vor 8 oder 15 Jahren nicht aufgefallen und mehr oder weniger als wohlbestallter, linksliberaler Mainstream durchgegangen. Aber die Zeiten haben sich geändert, wir leben in einer veränderten Welt und man müsste schon sehr verblendet sein, um die Richtung der Veränderung für gut befinden wollte. 9/11 läutete den Anfang ein, ein beispielloser Ausverkauf originärer europäischer Kultur durch einen Großteil willfähriger und risikoscheuer europäischer Politiker und Medien folgte. Der mediale und politische Umgang mit der Causa Sarrazin 2010 erschütterte das Vertrauen eines Grossteils der Bürger in die real existierende Demokratie, man verortete sich von nun an in einer Gesinnungsgesellschaft, in welcher ein Abfall vom ungeschriebenen Gesetz des Political Correcntess mit Mobbing und Zerstörung der sozialen und wirtschaftlichen Existenz bestraft wird. Wir leben heute bereits in einer Welt, in der sich die ehemaligen Definitionshoheiten und Machtverhältnisse umgedreht haben, eine Welt des "Reverse Racism", in welcher von rassistischer Gesinnung begleiteten Beleidigungen gegen Deutsche und andere Europäer begangen werden, gleichwohl von den meisten Politikern und Medien entweder schamhaft verschwiegen, relativiert oder gleich aalglatt geleugnet werden. Eine Welt, in der Christen überall auf der Welt schlimmer als seit Jahrhunderten wegen ihres Glaubens verfolgt und getötet werden. Ein Europa, in dem Männer von frauendominierten Gremien benachteiligt und verhöhnt werden, unter dem Deckmantel einer so genannten "Gleichstellung", welche die Gleichberechtigung aller Menschen vor dem Gesetz de facto aufhebt. Alles dies geschieht unter einer bemerkenswert willfährigen Gleichschaltung der Meinungen in Politik und Medien, bei der als Gegner eine Gesellschaft skizziert wird, die vor mindestens 50 Jahren aufhörte, zu existieren. Unter diesen Vorzeichen suchen viele Menschen vergeblich im Amt und der Person des Bundespräsidenten nach einem Menschen, der fähig ist, über eine weiterverbreitete antisoziale Politik hinaus verbindend und identitätsstiftend zu wirken. Das Christian Wulff eine solche Persönlichkeit eben nicht ist, dürfte realistisch betrachtet sogar massgebend zu seiner Ernennung mit beigetragen haben. Dass er so über sein Ziel hinausschießt, haben wohl seine grössten Förderer nicht erwartet. Umso spannender würde es sein, irgendwann einmal erfahren zu dürfen, wer ihn denn politisch und medial nun zum Abschuss freigegeben hat.