14.05.12
Wahldebakel für Norbert Röttgen - Kantersieg für Hannelore Kraft
SPD erreicht bei Landtagswahl in NRW fast 40 Prozent und liegt 12,8 Prozentpunkte vor der CDU
(MEDRUM) Norbert Röttgen (CDU) hat die Wahl in NRW gegen Hannelore Kraft (SPD) erwartungsgemäß klar verloren. Der Wahlausgang geriet zu einem Debakel für den Unionspolitiker, der angekündigt hat, den Landesvorsitz der CDU in NRW niederzulegen.
Kantersieg für Kraft und satte Mehrheit für Rot-Grün
Mit ihrem Spitzenkandidaten Norbert Röttgen erreichte die CDU nur 26,3 % der Stimmen und landete damit weit abgeschlagen hinter der von Hannelore Kraft geführten SPD, die 39,1 % erreichte. Zusammen mit den Stimmen der Grünen, die zwar leichte Verluste hinnehmen mussten, aber immerhin einen Stimmenanteil von 11,3 % verbuchen konnten, wird die amtierende Ministerpräsidentin Kraft im künftigen Landtag über eine komfortable Mehrheit der Sitze verfügen. Die Zeit ihrer rot-grünen Minderheitsregierung gehört damit der Vergangenheit an.
Vergangenheit ist für DIE LINKE die politische Arbeit im Landtag von NRW. Sie scheiterte mit nur 2,5 % der Stimmen klar an der 5-Prozenthürde. Die FDP hingegen hat den Einzug in den Landtag mit 8,6 % der Stimmen deutlich geschafft. Erstmals im Landtag vertreten sind künftig die Piraten, die 7,8 % erzielten. Die Grafik oben stellt das vorläufige amtliche Endergebnis dar.
Wahldebakel für Röttgen, das richtig wehtut
Für Norbert Röttgen und die CDU kommt der Wahlausgang einem Debakel gleich. Der Absturz, der unter Jürgen Rüttgers begann, setzte sich fort. Nachdem Rüttgers 2010 bereits mehr als 10 Prozentpunkte im Vergleich zur Wahl 2005 verloren hatte (siehe Grafik links), muss Röttgen einen weiteren Verlust von mehr als 8% hinnehmen und erzielte das mit Abstand schlechteste Wahlergebnis in NRW seit 1947 (im Durchschnitt erzielte die CDU im Zeitraum 1947 - 2010 einen Stimmenanteil von knapp über 40 %). In absoluten Zahlen verlor die CDU 437.775 Wählerstimmen im Vergleich zu 2010, während die SPD mehr als 300.000 Wählerstimmen hinzugewinnen konnte. "Das tut richtig weh", meinte Röttgen zum Wahlausgang und zog persönliche Konsequenzen, indem er seinen Rücktritt vom Amt des Landesvorsitzenden ankündigte.