13.05.12
Norbert Röttgen droht Wahlschlappe
(MEDRUM) "Wahlschlappe für Norbert Röttgen", so könnte voraussichtlich eine Schlagzeile nach den heutigen Landtagswahlen in NRW lauten. Denn der CDU-Politiker Röttgen hat schlechte Aussichten, die Landtagswahlen in NRW zu gewinnen.
Die Wahllokale in NRW öffnen heute um 08.00 Uhr. Die Bürger gehen nach 2010 erneut an die Wahlurnen und werden die Kräfteverhältnisse im künftigen Landtag bestimmen. Ausgelöst wurden die vorzeitigen Neuwahlen, weil die jetzige, von der SPD-Politikerin Hannelore Kraft geführte Landesregierung im Landtag keine Mehrheit für ihren Haushalt fand.
Im jetzigen Landtag ist die CDU noch stärkste Partei. Trotz massiver Stimmenverluste mit einem Minus von mehr als 10 Prozent erzielte die Union mit 2.983.788 Stimmen (34,6%) bei der Landtagswahl 2010 einen hauchdünnen Vorsprung vor der SPD mit 2.980.311 Stimmen (34,5%), (Grafik links: Endergebnis 2010).
Noch macht sich die CDU Hoffnungen, mit Norbert Röttgen stärkste Partei bleiben zu können. Doch den letzten Umfragen zufolge wird der Spitzenkandidat der Union das Rennen gegen die amtierende Ministerpräsidentin von der SPD, Hannelore Kraft, klar verlieren. Der CDU und ihrem Spitzenkandidaten Röttgen droht eine Wahlschlappe. Sie müssen sich darauf einstellen, noch weitere Stimmen zu verlieren und künftig nur noch zweitstärkste Partei in NRW zu sein. Die Talfahrt, die unter Jürgen Rüttgers begann, dürfte sich also aller Voraussicht nach unter Norbert Röttgen fortsetzen. Schlimmstenfalls könnte die heutige Wahl sogar zu einem Debakel für das Mitglied der Bundesregierung im Kabinett Merkel werden. Umfrageergebnisse von teilweise unter 30% für Röttgen verheißen ihm und der CDU-Führung nicht viel Gutes. Es scheint sich nicht mehr die Frage zu stellen, ob, sondern wie weit Röttgen hinter Hannelore Kraft zurückliegen wird.
Bedauerlicherweise, so Röttgen am Mittwoch im Gespräch mit Dunja Hayali in der ZDF-Sendung "log in ", entscheiden die Wähler und nicht alleine die CDU. Ironie des Norbert Röttgen oder auch Ironie des Schicksals? Das wird sich nach Schluss der Wahllokale zeigen. Welche Kräfteverhältnisse künftig tatsächlich bestehen werden, wird nicht nur von der Gunst der Wähler für Hannelore Kraft und Norbert Röttgen, sondern weiter auch davon abhängen, ob es die FDP schaffen wird, die 5-Prozent-Hürde zu überspringen, ob DIE LINKE wie in Schleswig-Hostein erneut aus dem Landtag fliegen wird, und welche Rolle die Wählerströme hin zu den Piraten spielen werden. Die Newcomer in den Landesparlamenten können laut Umfragen auch in NRW mit einem deutlichen Stimmenzuwachs rechnen und jedenfalls deutlich über dem Ergebnis von 2010 von 1,6% Stimmenanteil abschneiden.