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Pfarrämter der EKD könnten bald auch Queer-Center werden


27.01.11

Pfarrämter der EKD könnten bald auch Queer-Center werden

Offener Brief: In der badischen Landeskirche soll homophiles Kirchenrecht durchgesetzt werden

von Kurt J. Heinz

(MEDRUM) In einem Offenen Brief treten eine Kirchenrätin, eine Pfarrerin, eine Studienleiterin sowie acht männliche Vertreter aus dem Bereich der evangelischen Kirche in Baden dafür ein, homosexuelle Partnerschaften für das Pfarramt in der badischen Landeskirche zuzulassen. Sexuelle Präferenzen von Pfarrerinnen und Pfarrern sollen künftig keine Rolle mehr spielen. Keiner wähle sich schließlich seine sexuelle Identität frei aus, so lautet der Ratschluß der Unterzeichner.

Insgesamt elf ehemalige und jetzige Amtsträger aus Heidelberg, Karlsruhe und Rheinfelden umfasst die Liste von Erstunterzeichnern eines Offenen Briefes, mit dem für die Öffnung des Pfarramtes in der Evangelischen Landeskirche in Baden für homosexuelle Partnerschaften plädiert wird. Zu den Personen, die für diese öffentliche Verlautbarung verantwortlich zeichnen, gehören:

  1. ein Pfarrer, Rheinfelden
  2. eine Kirchenrätin i.R., Pastoralpsychologin, Karlsruhe
  3. ein Pastoralpsychologe, Karlsruhe
  4. eine Pfarrerin und Dekanstellvertreterin, Rheinfelden
  5. eine Direktor i.R. eines Religionspädagogischen Instituts, Karlsruhe
  6. ein Professor für Neutestamentliche und Praktische Theologie an der Universität Heidelberg
  7. eine Studienleiterin eines Theologischen Studienhauses, Heidelberg
  8. ein Schuldekan, Karlsruhe
  9. ein Direktor eines Predigerseminars, Heidelberg
  10. ein Pfarrer einer Universitäts- und Studierendengemeinde, Heidelberg
  11. ein juristischer Oberkirchenrat i.R., Karlsruhe.

Dieser "Elferrat" sieht sich auf den Plan gerufen, weil in der Evangelischen Landeskirche in Baden die Frage zur Entscheidung anstehe, ob homosexuelle Partnerschaften künftig auch im Pfarrhaus gelebt werden können. Sie treten kompromißlos dafür ein, daß dies künftig zugelassen wird. Die Unterzeichner erklären in ihrem Brief:

  • "Heute wissen wir, dass Menschen sich ihre sexuelle Identität nicht frei wählen.
  • Nicht die sexuelle Orientierung, sondern die verantwortliche Art und Weise der gelebten partnerschaftlichen Beziehungen ist relevant für eine evangeliumsgemäße glaubwürdige Amts- und Lebensführung.
  • Eine homosexuelle Partnerschaft widerspricht weder den Dienstpflichten eines Pfarrers/einer Pfarrerin noch dem Bekenntnis zu Jesus Christus als dem alleinigen Haupt der Kirche."

So begründen die Unterzeichner, daß im neuen Pfarrdienstrecht Schluß gemacht werden müsse mit jahrhundertelanger Diskriminierung. Wörtlich wird erklärt:

"Die im neuen Pfarrdienstrecht vorgesehenen Regelungen zu Ehe und Partnerschaft beenden eine Jahrhunderte lange Diskriminierung gleichgeschlechtlich orientierter Menschen. Mit ihnen wird eine gesellschaftliche Entwicklung, die lange schlimmes Leid über homophil lebende Menschen gebracht hat, auch in der Kirche überwunden. Wir danken homophil lebenden Menschen, dass sie trotz der gemachten Erfahrungen der Kirche die Treue gehalten haben."

Jede andere Entscheidung, die sich einer Öffnung des Pfarrdienstes für unterschiedliche sexuelle Orientierungen und Identitäten widersetzen wollte, hält der Unterzeichnerkreis für überholt und unangemessen, wörtlich sagt er:

"Es kann nicht zu einer angemessenen Entscheidung in der jetzigen Debatte führen, auf Sichtweisen zu beharren, die sich überholten Einsichten schulden."

Damit machen die Unterzeichner auch ihren Anspruch deutlich, daß Andersdenkende ihre "überholten Einsichten" aufgeben müssen. "Wir sind davon überzeugt, dass die Gemeinden eine solche Entscheidung in den Gremien unserer Landeskirche begrüßen und mittragen werden", verkünden sie siegesgewiß. Es sei aber wichtig, die Andersdenkenden mitzunehmen, heißt es weiter im Brief dazu. Der Unterzeichnerkreis spricht damit zugleich die konkrete Erwartung aus, daß die von ihnen geforderte Entscheidung von Andersdenkenden mitzutragen ist.

Offenkundig wird: Andersdenkenden Glaubensgeschwistern gestehen die Unterzeichner gar nicht erst zu, eine theologisch fundierte, auch heutzutage ernst zu nehmende Glaubensüberzeugung zu vertreten. Im Gegenteil: Denjenigen, die für ihre Glaubensüberzeugung eintreten und sich nicht in die Enge treiben lassen wollen, so machen die Unterzeichner klar, wird das Recht abgesprochen, mit einer engagierten Vertretung ihrer Position Einfluß auf den Willen der Synodalen zu nehmen. Das Eintreten für eine andere Glaubensüberzeugung werten die Unterzeichner vielmehr als "Inszenierung" ab. Es diene nicht "der Wahrheit noch der Freiheit in unserer Kirche", durch Androhung oder Ankündigung von Kirchenspaltung sowie durch "massiv inszeniertes Auftreten" die Mitglieder der Synode zu beeinflussen, heißt es im Brief. Das Risiko, das die von ihnen propagierte Entscheidung für den Zusammenhalt der Gemeindeglieder in sich birgt, nehmen sie dabei in Kauf.

Gleichzeitig versuchen die Unterzeichner Druck auf die Medien auszuüben. Sie sprechen die Erwartung aus, besonders an "kirchennahe Pressedienste", sich nicht zum "Instrument solcher Inszenierungen" machen zu lassen. Mit anderen Worten: die Medien sollen ein Instrument sein, daß der Darstellung gegensätzlicher Positionen und möglichen Konsequenzen sowie innerkirchlicher Risiken keinen Raum gibt. Den Medien wird damit die einseitige Rolle zugewiesen, sich auf das zu beschränken, was der Durchsetzung eines neuen Kirchenrechtes dient.

Zur Position der Unterzeichner lässt sich zusammenfassend festhalten:

  1. Sie sind nicht für unterschiedliche Entscheidungsmöglichkeiten offen.
  2. Sie halten nur die Entscheidung für vertretbar, den Pfarrdienst künftig für Partnerschaften von Amtsträgern unabhängig von ihren jeweiligen sexuellen Orientierungen und Identitäten zu öffnen.
  3. Sie proklamieren die Mehrheit auf ihrer Seite.
  4. Sie erwarten von Andersdenkenden oder noch Unentschiedenen, daß sie ihre Haltung aufgeben und ein neues Kirchenrecht solidarisch mittragen.
  5. Für ein Ringen der Gemeindeglieder um Gottes Wort und Suche nach Wahrheit, die beiderseits legitimiert ist, sehen sie keine Veranlassung.
  6. Sie lassen keine Bereitschaft erkennen, Glaubens- und Gewissensnöte andersdenkender Glaubensgeschwister anzuerkennen und mitzubedenken, sondern nehmen diese billigend in Kauf und bezeichnen das Eintreten dafür abwertend als "Inszenierung".
  7. Sie lassen keine Bereitschaft erkennen, ihrerseits eine andere als die von ihnen selbst propagierte Entscheidung mitzutragen.
  8. Sie nehmen Risiken, die ein homophil ausgerichtetes Pfarrdienstgesetz für den Zusammenhalt in der Kirche mit sich bringt, billigend in Kauf oder verdrängen diese.
  9. Sie weisen den Medien bei der Darstellung miteinander konkurrierender Überzeugungen die einseitige Rolle zu, als Instrument für die Durchsetzung eines homophilen Kirchenrechts zu wirken.

Daß ein solcher, homophiler Weg der generellen Anerkennung unterschiedlicher sexueller Orientierungen und Identitäten letztlich den Weg freimacht, ein Pfarramt auch zum Queer-Center als Hort sexuell vielfältig geprägter Lebensformen werden zu lassen, spielt in der Argumentation des Unterzeichnerkreise keine Rolle. Doch müsste nicht gerade dies wegen der Achtung anderer Glaubensüberzeugungen bedacht werden? Ist der Brief der acht evangelischen Bischöfe an die Synoden nicht Grund genug die Warnung derer, die einen solchen Weg aus nachvollziehbaren Gründen als Rückschritt, als Zerstörung des Leitbilds von Ehe und Familie und als einen Weg der Abkehr von der Heiligen Schrift ansehen, besonders ernst zu nehmen? Dennoch wird diese Überzeugung nicht einmal theoretisch für vertretbar, achtens- oder gar für schützenswert erklärt. So lassen die Unterzeichner denjenigen keinen Raum, die ihrem Ratschluß keine Gefolgschaft erweisen wollen. Glaubensgeschwister, die nicht zum Mittäter auf einem Weg werden wollen, der das ewige Heil versagen könnte, bleiben so auf der Strecke.

Mit ihrer Haltung legen die Unterzeichner besonders der Landessynode ein schweres Geschirr auf die Brust. Wie sollen sich Synodale persönlich entscheiden, wenn ihnen nur eine Möglichkeit der Entscheidung als "zukunftsweisend" zugebilligt wird? Betreiben die Unterzeichner damit nicht genau die Polarisierung, vor der die Präsidentin der badischen Landessynode, Margit Fleckenstein kürzlich warnte, als sie dafür warb, die geistliche Einheit der Kirche zu wahren. Doch ein Austausch von Argumenten, der für Fleckenstein zur Gesprächskultur der Landeskirche gehört, muß zweifellos anders angelegt sein als der Offene Brief des badischen "Elferrats", der Andersdenkenden lediglich die Chance einräumen will, sich seinem "zukunftsweisenden" Weg zu unterwerfen, selbst aber den Spaltpilz in das Fundament gießt, auf dem alle gemeinsam stehen sollen.

Am Ende stellt sich die Schlüsselfrage: Wird sich jeder Synodale die Freiheit des Christenmenschen nehmen, von der Martin Luther sprach? - als er sagte:

"Wir wollen für nichts mehr von den Leuten gehalten sein denn Christi Diener und Schaffner des Evangeliums. Aber nun ist aus der Schaffnerei geworden eine solch weltliche, äußerliche, prächtige, furchtbare Herrschaft und Gewalt, daß ihr die rechte weltliche Macht in keinem Wege kann gleichen, gerade als wären die Laien etwas anderes denn Christenleute, womit hingenommen ist der ganze Verstand christlicher Gnade, Freiheit, Glaubens und alles, was wir von Christo haben, und Christus selbst; wir haben dafür überkommen viel Menschengesetz und -werk, sind ganz Knechte geworden der alleruntüchtigsten Leute auf Erden."


25.01.11 MEDRUM Acht Theologen im Mittelmaß
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PDF Icon Offener Brief Elferrat.pdf43.29 KB
Pfarrdienstgesetz

Leserbriefe

Es sind gebildete Leute, die sich hier in einem offenen Brief zu Wort melden, was mich in einem solchen Fall immer zu der mehr rhetorischen Frage veranlasst, ob man durchs Studieren auch dümmer werden kann. Fast hat es den Anschein, denn Aussagen wie "überholte Ansichten", "heute wissen wir" usw. sind dermaßen abgegriffen und abgelutscht und damit tatsächlich überholt, dass sie, mich jedenfalls, längst nicht mehr beeindrucken können, denn was war nicht schon alles "überholt" und wie oft ist schon etwas "völlig Neues" propagiert worden, das sich bald darauf als Flop und Reinfall erwiesen hat. [...] Hier dürfen wir uns nicht beirren lassen, sondern müssen entschieden für die Wahrheit eintreten.

Ich fühle mich wie in einem Albtraum, wenn ich mich mit dem Ansinnen der Initiatoren auseinandersetze. Autoritärer und totalitärer geht’s wohl nimmer. So als hätten Berufsschwule den Offenen Brief und Zustimmungsaufruf erstellt.

Im Pfarramt würde ich mir Vorbilder an christlicher Lebensführung erwarten und nicht das Gegenteil davon. So sehe ich nur Sackgassen: für das Leben und das Heil der LGBT-Pfarrer und für das Gemeinwohl.

Ich hoffe, die Synodalen haben sich ihren Sinn für das Wahre und Richtige bewahrt und treffen die rechten Entscheidungen.

"Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen: Geht aus ihr hinaus, mein Volk, damit ihr nicht an ihren Sünden teilhabt und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt!" Raus aus der Landeskirche. Seit den 68ern ist die Kirche systematisch unterwandert worden. Sie wurde von Ungläubigen zerstört. Sie ist nur noch zeitgeistlich, aber geistlich ist sie tot. Vielleicht gibt es die Möglichkeit eine Eingabemaske einzurichten, wo man sich eintragen kann und damit der Landeskirche kundtun kann, das sie nicht mehr im Namen der Unterzeichner spricht.

Es wird wirklich Zeit, aus der Kirche auszutreten. Es ist nicht mehr meine Kirche. Man macht sich ja mitschuldig, wenn man drin bleibt! Wie sollen Homos und Lesben im Pfarrhaus unseren Heranwachsenden ein Vorbild sein? Sie verführen doch Kinder und Jugendliche dazu, ein Leben zu führen, daß "dem Herrn ein Gräuel" ist!

"Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel, die sprach: Gehet aus ihr heraus, mein Volk, damit ihr nicht ihrer Sünden teilhaftig werdet und damit ihr nicht von ihren Plagen empfanget!"

Die Abkehr von der alleinigen Autorität der Schrift ist wirklich traurig. Letztlich ist die Lösung dennoch denkbar einfach. Das ist ein Wort an die Christen in der evangelischen Landeskirche: Paulus sagt klar: "...wer Euch ein anderes Evangelium bringt...der sei verflucht..." und "...solchen lauft nicht nach...".

Vor Christus trägt jeder Verantwortung. Es kann nicht sein, dass die Unmündigkeit um sich greift. Wenn dort Irrlehrer meinen, ihr weltliches Amt gebe ihnen die Berechtigung für derartige Entscheidungen, so schliesst sie aus aus der weltweiten Gemeinschaft der Christen aus! Das betrifft jeden. Wer das nicht tut und weiter in einen Gottesdienst unter einem Irrlehrer geht macht sich teilhaftig daran.

Wenn sie Busse tun und umkehren so ist's gut - wenn nicht, dann sind sie wie Heiden und Zöllner. In jedem Fall sind sie von den Sakramenten auszuschliessen. Da spielt es keine Rolle ob der sich Pastor oder Prof. nennt. "... habt keine Gemeinschaft mit solchen, die sich Bruder nennen und Gottes Kraft verleugnen...!" Und wenn das alles nicht fruchtet, dann "...geht aus ihr heraus mein Volk...". Diese sind doch längst dem Gericht verfallen.

Diese ganze Diskussion ist für die Katz. Jesus wusste doch, dass dies geschehen würde. Die Grenze zwichen Babylon und dem Königreich Gottes ist nämlich nicht grau, sondern glasklar. Sie zieht sich mitten durch die Landschaft der "kirchlichen Institutionen". Gottes Reich braucht keine Institution, sondern Hingabe an das Wort.

Steht endlich auf und sagt es den sogenannten Führern ins Gesicht. Sie sollen umkehren! Gott liebt auch sie. Gott sagt aber auch, dass wir Täter des Wortes sein sollen - nicht nur Hörer. Jeder von uns trägt Verantwortung. Nicht dass Jesus bald zu uns sagen muss: "weil Ihr nicht getan habt, was ich Euch befolen haben - ... geht weg von mir..."

Das lässt sich leicht fordern: Verlasst die Landeskirchen! Vielleicht von jemandem, der garnicht drinnen ist. Und wohin, bitte? Wo ist die "reine", die "wahre" Gemeinde, die keine Buße mehr nötig hat, zu der ich gehen soll?

Wir sollten uns nicht ohne Not so schnell vereinzeln lassen. Wir sollten noch als Mitglieder unserer Landeskirche unseren Einfluss geltend machen. Erst wenn das nichts mehr bringt und eine "Auffang"-Gemeinde sichtbar wird, gilt es neu zu überlegen. Bitte keinen Schnellschuss! Jesus als der Herr seiner Gemeinde wird uns zur rechten Zeit Wege zeigen, auf denen wir gemeinsam gehen können.

Zitat: "Das lässt sich leicht fordern: Verlasst die Landeskirchen! Vielleicht von jemandem, der garnicht drinnen ist"

Antwort: Offb. 18 4-5. Der Autor ist meines Wissens nach Gott persönlich.

Die "reine", die "wahre" Gemeinde, die keine Buße mehr nötig hat , kann es nicht geben, weil wir ja Sünder sind. Aber wichtig ist, daß die Gemeinde genau das erkennt, sich an Gottes Wort hält und Buße für Verfehlungen tut. Was in der Landeskirche teilweise läuft, ist doch Setzen auf menschliche Erkenntnis und ein Außerkraftsetzen des Wortes Gottes!

Es wird und kann keinen Christen und keine Gemeinde geben, die keine Busse mehr nötig hat. Wo haben die Bekenntnisgemeinden denn noch den Einfluss, den Sie sehen? Ist es nicht vielmehr so, das die Zeitgeistlichen den Ton angeben und die Bekenntnistreuen bitteschön den Mund zu halten und Kirchensteuern zu bezahlen haben, damit solche Ideen umgesetzt werden können? Wenn wenigstens noch Chancengleichheit vorhanden wäre, gäbe ich Ihnen recht. Aber dieser Vorgang zeigt doch ganz deutlich in welche Richtung die zeitgeistliche Landeskirche unterwegs ist. Aber kann eine Landeskirche noch Heimat sein, die Sünde als veraltet und Schreckgespenst ansieht? Wenn es in der Synode oder im Rat noch Sündenerkenntnis geben würde, gäbe es solche Diskussionen und Ideen nicht.

Wenn diese Leute wenigstens schreiben würden: die Bibel ist überholt, wir glauben etwas anderes, etwas Neues. Ihre Meinung allerdings als "evangeliumsgemäß" zu bezeichnen ist einfach Lüge und Irreführung.

Die Kirche verlassen ist leichter gesagt als getan. Für uns alle, die wir immer noch in unsrer Kirche Jesus dienen, bleibt eine tiefe Traurigkeit. Einfach verlassen: damit verlassen wir auch alle, die noch Hoffnung haben und am Sonntag das Evangelium hören wollen. Nicht ein abgeändertes. Können solche Schreiber nicht erkennen, dass ein Mensch durch mancherlei, auch schwierige, Erfahrungen in homosexuelle Gefühle kommen kann?

Noch schlimmer: dass man schon jungen Leuten das als normal erklärt, das sie akzeptieren müssen. Die duchaus mögliche Änderung wird ausgeschlossen. Wird dem einen oder der anderen nicht am Ende Homosexualität noch eingeredet, was vielleicht nur eine tiefe ganz normale Freundschaft ist? Die Kirche sollte Menschen nicht verurteilen, ihnen aber auf den rechten Weg Hilfe anbieten. Oder ihnen auch zeigen, wie sie trotz falscher Gefühle nach Gottes Willen leben können. Ich fühle mich einfach ratlos.

Intolerant werden Menschen, die orientierungslos sind, fälschlich auf homosexuelle Neigung festgelegt und ihnen wird abgesprochen, anders zu sein. Die am lautesten nach Toleranz schreien, sind die Intolerantesten. Denn sie und nur sie bestimmen die Regeln, was Toleranz, was Diskriminierung ist.

In den Sendschreiben an Pergamon und Thyatira werden die Gemeinden getadelt, dass sie Unzucht und Götzendienst dulden, also zu tolerant sind. Ergo: Was sich drin nicht ändern lässt, soll verlassen werden. Nicht länger bezahlen und durch Anwesenheit unterstützen, was ohne Gott geschieht. Und: die mitnehmen, die das Evangelium hören und leben wollen. Wohin? Es gibt viele Freikirchen, unvollkommene gewiss. Doch meist ist's da besser.

Die Autoren des Briefes schreiben: "Es kann nicht zu einer angemessenen Entscheidung in der jetzigen Debatte führen, auf Sichtweisen zu beharren, die sich überholten Einsichten schulden." Gleichzeitig heißt es (undifferenziert, entgegen aller seriösen Forschung und mit einer peinlichen Kniebeuge vor einem deterministischen Weltblid - was einem unchristlichen Verantwortungsvakuum entspricht): "Heute wissen wir, dass Menschen sich ihre sexuelle Identität nicht frei wählen."
Solche unseriöse "Argumentation" disqualifiziert die Autoren.

In der chinesischen Geschichte gab es die "Dreiselbstkirche", eine von den Kommunisten kontrollierte Staatskirche für Christen. Viele Gemeinden hatten sich aus Angst angeschlossen. In Deutschland braucht es gar keinen staatlichen Druck. Der Gehorsam gegenüber einer atheistischen Meinungs-und Mediendiktatur scheint hier seine gottlose Wirkung zu offenbaren. Und doch geht es auch immer darum, wie tief unser ganzes Volk in Sünde verstrickt ist. Wer von uns bekennenden Christen tut wirklich Gottes Werke und hält sich nicht mit kirchenpolitischen Diskussionen unter Gleichgesinnten auf?

In der angehängten Pdf Datei ist eine e-mail adresse angegeben, m.d.B. Zustimmung zu signalisieren. Vielleicht ist es auch angezeigt, das die Gegner ihre Ablehnung mitteilen.

(gemeint: Hans-Georg@Ulrichs-ka.de)