29.10.10
Initiative "Stoppt PID"
Für ein Verbot der Präimplantationsdiagnostik, weil jedes Leben lebenswert ist.
(MEDRUM) Für ein Verbot der Präimplantationsdiagnostik (PID) tritt die Initiative "Stoppt PID" ein, die unter Schirmherrschaft des Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Hubert Hüppe, sowie des Bundesvorsitzenden der Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.V., Robert Antretter, steht und von zahlreichen Organisationen und Einzelpersonen unterstützt wird.
Der Bundesgerichtshof (BGH) erklärte es in seinem Urteil im Juli 2010 für vertretbar, in bestimmten Fällen Embryonen vor Einpflanzung in die Gebärmutter auf Gendefekte und Erbkrankheiten zu untersuchen und zu selektieren. Es sprach einen Arzt, der an Embryonen eine Präimplantationsdiagnostik durchführte und beim Verdacht auf Chromosomenanomalien absterben ließ, vom Vorwurf einer strafbaren Verletzung des Embryonenschutzgesetzes frei. Das Vorgehen des Angeklagten verstoße weder gegen den Wortlaut noch gegen den Sinn des Gesetzes. Dem bei jeder Gesetzesauslegung zu würdigenden Willen des historischen Gesetzgebers lasse sich ein Verbot einer PID, die der Gesetzgeber nicht ausdrücklich berücksichtigt habe, nicht entnehmen, so der BGH.
Das Urteil löste eine neue Debatte über ethische Grundsatzfragen zum Wert des menschlichen Lebens aus. Zahlreiche Personen und Organisationen, darunter die "Stiftung Ja zum Leben", die "Aktion Lebensrecht für Alle e.V. (ALfA)" und die "Christdemokraten für das Leben e.V. (CDL)", treten für ein grundsätzliches Verbot der PID ein. Sie halten es für ethisch nicht vertretbar, zwischen lebenswertem und unwertem Leben zu unterscheiden und menschliches Leben nach Gütekriterien zu selektieren.
Die Initiative "Stoppt PID" begründet ihre Forderung mit folgenden Kernaussagen:
Das Fazit der Initiative lautet: "Stoppt PID, ... weil jedes Leben zählt!"
Die Schirmherrschaft über die Initiative haben übernommen:
Hubert Hüppe plädiert insbesondere dafür, auf dem nächsten Bundesparteitag der CDU mit einem entsprechenden Antrag ein gesetzliches PID-Verbot zu verlangen und die CDU/CSU-Fraktion zu dessen Verwirklichung aufzufordern. Hierzu könne man sich schließlich auf das neue Grundsatzprogramm der CDU berufen, in dem ausdrücklich ein Verbot der PID gefordert werde, erklärte Hüppe auf einer Expertentagung Anfang Oktober 2010.
Weitere Unterstützer sind unter anderen
Auch der Bundesvorsitzende der Jungen Union (JU), Philipp Mißfelder, lehnt Gentests an ungeborenen Kindern ab und fordert ein Verbot der PID. Mißfelder: „Der Mensch darf nicht alles, wozu er technisch in der Lage ist.“ Dazu gehörten auch „Gentests an Embryos“.
Internetseite der Initiative → www.stoppt-pid.de
Die Initiative in Facebook → Stoppt PID
In MEDRUM besteht die Möglichkeit, die Forderungen der Initiative "online" zu unterstützen:
Online-Unterstützung → "Stoppt PID".
09.09.10 | MEDRUM | Der Streit um die Präimplantationsdiagnostik (PID) in Deutschland |
07.07.10 | MEDRUM | Güteprüfung zur Selektion des "wertvollen" von "unwertem" Leben |
Copyright www.medrum.de
Bleiben Sie mit unserem Newsletter auf dem Laufenden!