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Abkehr von biblischer Orientierung spaltet Kirche


07.11.09

"Abkehr von biblischer Orientierung spaltet Kirche"

Pfarrer distanzieren sich vom westfälischen Präses Buß wegen Gleichstellung homosexueller Lebensformen mit der Ehe

(MEDRUM) Westfälische Pfarrer haben den Präses der Westfälischen Landeskirche, Alfred Buß, aufgefordert, zur biblischen Lehre zurückzukehren und nicht länger die Gleichstellung homosexueller Lebensweisen mit der Ehe zu propagieren. Ihre Distanzierung vom Landespräses haben die Pfarrer in einem Offenen Brief dokumentiert.

Buß: Gleichgeschlechtliche Liebe - der Weg vom Nein zum Ja

Ausgelöst wurden die Sorgen evangelischer Pfarrer durch Erklärungen von Buß auf einer Veranstaltung des Zentrums „Homosexuelle und Kirche".  Nach Auffassung von Buß ist Homosexualität aus christlicher Sicht zu akzeptieren. Er hatte die Akzeptanz homosexueller Lebensweisen mit der Akzeptanz von Linkshändern verglichen. Früher sei versucht worden, Linkshändigkeit zu verändern, heute werde sie akzeptiert. Buß weiter dazu: "Wir haben eine Wegstrecke zurückzulegen, und die Stationen sind: vom ‚Nein' über das ‚Nein, aber' zum ‚Ja, aber' bis zum ‚Ja'." Wer die biblische Botschaft anders deute, sei "auf diesem Weg respektvoll und behutsam mitzunehmen." Am besten gelinge das, wenn Menschen in gleichgeschlechtlicher Partnerschaft selbstverständlich in den Gemeinden leben und ihre Alltagserfahrungen mit anderen teilen würden, hatte Buß gemeint.

Die Ausführungen von Präses Buß fanden auch beim Amt für Jugendarbeit der Evangelischen Jugend von Westfalen hohe Aufmerksamkeit. Das Amt berichtet darüber in seinem Internetportal unter der Überschrift "Gleichgeschlechtliche Liebe - der Weg vom Nein zum Ja".

Pfarrer: Heilige Schrift muß Maßstab bleiben

Etwa 30 Pfarrer der Westfälischen Landeskirche aus den Kirchenkreisen Lüdenscheid, Münster, Soest und Witten haben darauf in einem Offenen Brief reagiert und ihre Bestürzung über die Außerungen des Landespräses ausgedrückt. In ihrem Brief, der in der Novemberausgabe des Gemeindebriefs der Kirchengemeinde Wehrdohl abgedruckt ist, weisen die Pfarrer den Präses auf den Widerspruch zwischen gelebter Homosexualität und der Schöpfungsordnung Gottes hin. Sie halten Buß die Verbreitung einer Lehre vor, die sich von der Heiligen Schrift als Maßstabe abkehre. Gerade jungen Menschen, die für ihre sexuelle Identitätsfindung Maß­stäbe zur Orientierung brauchen würden, dürften die biblischen Maßstäbe nicht vorenthalten werden. Durch den Vergleich mit Linkshändigkeit verzerre und banalisiere er aber Homosexualität. Einer Gleichstellung homosexueller Lebensweisen mit der Ehe könnten sie keinesfalls zustimmen. Dieser Weg sei eine Abkehr von der biblischen Orientierung, den sie nicht mitgehen würden. Wenn der Präses diesen Weg weitergehe, würde er tiefe Spaltung in die Kirche hineintragen, so die Pfarrer über ihre Sorge.

Offener Brief

Der Brief der westfälischen Pfarrer im Wortlaut:

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"Sehr geehrter Herr Präses Buß,

durch die Berichterstattung über das Forum „Homosexualität als Prüfstein für die Kirche“ und die in diesem Zusammenhang be­richteten Äußerungen Ihrerseits sind wir sehr beunruhigt und be­stürzt.

1. Wir teilen mit Ihnen die Ableh­nung von Diskriminierung und Anfeindung gegenüber homose­xuell empfindenden Menschen. Ihnen gilt wie allen Menschen die Liebe und Zuwendung Gottes und damit auch die Liebe und Zuwendung der Kirche.

2. Im Blick auf die gelebte Homo­sexualität sind wir allerdings deutlich anderer Meinung als Sie. Gelebte Homosexualität ent­spricht nicht der Schöpfungsord­nung Gottes, wie sie in der Bibel beschrieben wird. Die Ehe von Mann und Frau ist die vom Schöpfer gewollte und im Aufein­ander-Bezogen sein von Mann und Frau angelegte Form des Zusammenlebens, in der gelebte Sexualität und Weitergabe neuen Lebens ihren Platz haben (vgl. Gen 1,27+28; 2,24); praktizierte Homosexualität wird nicht nur im AT (z. B. Lev 18,22), sondern auch im NT eindeutig abgelehnt (Röm 1, 26+27). Da wir mit der Kirchenordnung der Evangeli­schen Kirche von Westfalen die Heilige Schrift als alleinige und vollkommene Richtschnur des Glaubens, der Lehre und des Lebens ansehen, können wir einer Gleichstellung homosexuel­ler Lebensformen mit der Ehe in keiner Weise zustimmen.

3. Die biblischen Maßstäbe dürfen den Menschen, die für ihre sexuelle Identitätsfindung Maß­stäbe zur Orientierung brauchen, insbesondere jungen Menschen, nicht vorenthalten werden. Wo aber Homosexualität wie Links­händer sein (in unseren Augen ein verzerrender und banalisie­render Vergleich) als naturgege­ben propagiert und Therapien diskreditiert werden, verweigert man Menschen, die unter ihrem homosexuellen Empfinden leiden, die Hilfe zur Veränderung. Wir wissen um persönliche Berichte von Menschen, die durch seel­sorgliche und psychologische Hilfe zu einer neuen Orientierung gefunden haben.

Nein, Herr Präses, den Weg, den Sie in dieser Frage für unsere Kirche einfordern, können und wollen wir nicht mitgehen; er ist aus unserer Sicht ein Weg der Abkehr von der biblischen Orien­tierung. Wir bitten Sie eindring­lich, diesen Weg nicht weiter zu beschreiten. Wir sind in Sorge, dass andernfalls tiefe Spaltungen in unsere Kirche hineingetragen würden.

 

Mit geschwisterlichen Grüßen

P.S.: Sie plädieren für einen „behutsamen Diskussionspro­zess“. Wir fragen uns, ob ein wirklicher Diskussionsprozess von Ihnen überhaupt erwünscht ist, da Weg und Ziel für Sie schon feststehen.

Verein Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche will neue Ethik der Sexualität

Gegen die Forderung der Pfarrer, zur biblischen Orientierung zurückzukehren, protestiert Reinhold Weicker von der "Ökumenischen Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche e. V. (HuK)". Es handle sich um eine lautstarke Minderheitenmeinung aus konservativen Regionen, so Weicker laut Westdeutscher Allgemeiner Zeitung. Für Weicker sind die Verlautbarungen des Präses über die gleichgeschlechtliche Liebe ein Weg zum Evangelium. Die HuK ist ein eingetragener Verein, der in Kirchengemeinden, kirchlichen Verbänden und Gremien eine Ethik der Sexualität durchsetzen will, in der "lesbische und schwule Beziehungen gleichwertig gelebt werden können". Der Verein unterhält Regionalgruppen, die bundesweit tätig sind.

Der Vorstand des Vereins HuK hatte sich im Mai 2009 auch vom Internationalen Kongreß für Psychotherapie und Seelsorge distanziert. In einer Pressemitteilung erklärte er: "Die Veranstalter des APS-Kongresses haben die Chance vertan, klar Position zu beziehen und ein Zeichen für die volle Akzeptanz von Lesben und Schwulen zu setzen. Sie müssen damit leben, dass ihr Verständnis von Wissenschaftlichkeit hinterfragt wird – zumal sie selbst ihren Kongress in öffentlichen Gebäuden abhalten. Ebenso ablehnend steht die HuK der Arbeit des Deutschen Instituts für Jugend und Gesellschaft (DIJG) gegenüber. Das DIJG sei kein Fachinstitut, sondern eine selbstständige Einrichtung, die sich einen klingenden Namen gegeben habe.  In den letzten Jahren sei das DIJG ein Zentrum der Argumentation gegen die rechtliche oder auch kirchliche Gleichberechtigung von Homosexuellen geworden, heißt es in einer Stellungnahme des Pressesprechers Weicker.

Die HuK ein Trojanisches Pferd

In der idea-Dokumentation 2/2003 wurde in einem Essay "Der gewollte Kulturbruch" von Rolf-Alexander Thieke die HuK als Trojanisches Pferd beschrieben. Aus dieser kritischen Analyse kann entnommen werden: Der eingetragene Verein „Homosexuelle und Kirche" (HuK) wird 1978 gegründet. Beim Nürnberger Kirchentag 1979 tritt er erstmals vor großem Publikum auf. Von Anfang an bezeichnet sich der Verein als „ökumenische Arbeitsgruppe", um bei allen Konfessionen tätig werden zu können, insbesondere in den Studentengemeinden und bei den Kirchenleitungen. Die AG HuK wird zur Speerspitze der Schwulenbewegung im Bereich der Kirchen. Heute ist die AG HuK gemeinsam mit dem weiblichen Pendant, der AG LuK/„Lesben und Kirche", im LSVD organisiert. Als Lobby-Gruppen und „Trojanische Pferde" wirken sie im Dienst der Schwulenbewegung in die Kirchen hinein. Sie nehmen für sich in Anspruch, in Fragen von Homosexualität / des „Schwulseins" bzw. von lesbischer Lebensweise besonders „zuständige" und „fachkompetente" Ansprechpartner für die Kirchen zu sein. Ein Blick in die Internet-Anschriften zeigt ein breites Partnerschaftsnetzwerk und eine rege publizistische Tätigkeit. ... Für den Binnenbereich der Kirche stellt sie sich als Beratungs- und Gesprächs- bzw. Selbsthilfe-Gruppe dar, in ihrem eigenen politischen Selbstverständnis aber und gegenüber der gesellschaftlichen und kirchlichen Öffentlichkeit ist sie ganz auf die Vertretung der völlig unbiblischen ideologischen Optionen der Schwulen- und Lesbenbewegung ausgerichtet. Sie vertritt im Menschen- und Gesellschaftsbild Sachpositionen einer pseudo-biblischen Sekte.

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Alfred Buß ist seit Februar 2004 Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen. Er war vorher Superintendent des Kirchenkreises Unna und wurde im November 2004 von der Landessynode zum Präses gewählt. Die Westfälische Kirche ist mit 2,67 Millionen Mitgliedern die viertgrößte deutsche Landeskirche. Buß kann zu den Unterstützern von Margot Käßmann gerechnet werden. Er begrüßte ihre Wahl zu neuen Ratsvorsitzenden, weil sie "kollegial" und "demokratisch" leiten könne, so Buß laut EPD. Er sah in ihrer Wahl auch ein Zeichen dafür dass Frauen ein noch stärkeres Gewicht in der Evangelischen Kirche erhalten würden. Beim theologischen Nachwuchs studierten schon mehr Frauen als Männer Theologie, so Buß.


Amt für Jugendarbeit -> Gleichgeschlechtliche Liebe - der Weg vom Nein zum Ja

Landeskirchenamt von Westfalen -> Gleichgeschlechtliche Liebe - der lange Weg vom Nein zum Ja

Zeitung DerWesten -> Kritik an Präses Buß wegen Haltung zu Homosexuellen

Kölner Stadtanzeiger -> Erbitterter Streit über Homosexualität

Zeitung DerWesten -> Schwule Christen wehren sich


 

Leserbriefe

Freue mich immer wieder über Leute wie Alfred Buß,die endlich die Zeichen der Zeit erkannt haben.Leider nur das diese immer wieder Schwierigkeiten mit ewig gestrigen bekommen.Alfred Buß hat völlig Recht.Maßstäbe,die man vor 2000Jahren hatte,sind durch die wissenschaftliche Aufklärung der letzten Jahrhunderte einfach nicht mehr haltbar,auch wenn diese Wahrheit "bibeltreue" wieder schmerzen und auf die Palme bringen wird.Würde man die Bibel wortwörtlich auslegen,man dürfte kein Schweinefleisch essen,es dürfte keine Pfarrerinnen geben("das Weib schweige in der Gemeinde"),die Todesstrafe(Steinigung)müßte eingeführt werden,weil es ja die Bibel verlangt.Kleine,unartige Kinder müßten gesteinigt werden,was nach unserem demokratischen Rechtssystem MORD wäre!Fährt man fort,müßten die Menschen eigentlich wirklich so leben wie vor 2000 Jahren.Und das,obwohl gerade Evangelikale oder Rechtskatholiken das Internet und andere moderne Medien so gerne nutzen um ihre Botschaften zu verbreiten und Kritiker versuchen zu erpressen und auszuschalten. Was Homosexualität angeht,zum 100,aber bestimmt nicht zum letzten mal:Die wirkliche Wissenschaft ist davon überzeugt,das Homosexualität angeboren ist,alles andere ist evangelikale,wissenschaftlich getarnte Scharlatanerie ala Vonholdt oder Hoffmann.Man will es einfach glauben.Genau so wie der ewige Konflikt zwischen Evolutionstheorie und Kreationismus.Doch selbst da ist ein kleiner Unterschied.Evolutionswissenschaftler haben nie behauptet,das die Evolution 100%ig stimmt.In der Forschung gibt es Fort-und Rückschritte,mit denen die Wissenschaftler leben müssen.Anders beim Kreationismus.Man beharrt darauf das dieses die absolute Wahrheit ist.Jeder der diese Wahrheit nicht mitträgt wird eingeschüchtert,bedroht erpresst und vielleicht noch viel schlimmeres. Wie auch immer.Wünsche Leuten wie Alfred Buß alles Gute.Nicht aufgeben und stark bleiben.Auch bei Margot Käßmann,der neuen EKD-Vorsitzenden habe ich die Hoffnung,das diese die (evangelische) Kirche reformieren könnte.Sie ist schließlich eine modern lebende Frau,was bei gestrigen bestimmt auch wieder sauer aufstoßen wird.EINE GESCHIEDENE FRAU AN DER SPITZE DER EVANGELISCHEN KIRCHE???!!!Auf Scheidung (Ehebruch) steht nach der Bibel ja auch die Steinigung der Frau.Soll Margot Käßmann also gesteinigt werden??!!

Wer bestimmt eigentlich, was "wirkliche Wissenschaft" ist? Ich möchte hier jemanden zitieren, der auch nicht glaubt, dass Homosexualität angeboren ist: „Alle in der Vergangenheit angestellten Versuche, die Homosexualität biologisch zu verankern, müssen als gescheitert bezeichnet werden.“ Diese Aussage stammt nicht aus evangelikalen, "unwissenschaftlichen" Kreisen, sondern von dem Professor für Sexualwissenschaft Martin Dannecker. Er arbeitete am Frankfurter Institut für Sexualwissenschaft und zählt sich zur Homosexuellenbewegung. Das passt nun leider nicht ins Klischee.

Lieber Frank, für Ihren Beitrag kann ich Ihnen nicht danken. Und zwar aus folgenden Gründen:
1) Die Aussagen der Bibel sind von Ihnen böswillig verdreht bzw. in der Bibel so nicht vorzufinden und zeugen von fehlenden Sachverstand. Wer einen Grund sucht zu lästern, wird ihn immer finden. Das gilt auch für Sie.
2) Ihre Ausführungen zu den Ursachen der Homosexualität sind eine Gehirnwäsche und entbehren jeglicher wissenschaftlicher Grundlage.
Sie müssen die Leser dieses Forums schon für sehr blöd halten, um etwas derart Inkompetentes von sich zu geben.  Darf ich Ihnen einige Beispiele aus den von Ihnen so hoch gelobten Studien renomierter Universitäten zur Lektüre empfehlen?
Zunächst einmal etwas speziell zur Entstehung von Homosexualität, für viel beschäftigte Menschen hier verkürzt wiedergegeben: „Was manche Menschen schwul werden lässt“ [..] Es ist eine der größten Zwillingsstudien, die Wissenschaftler des schwedischen Karolinska Instituts und der Queen Mary Universität in London zusammen durchgeführt haben. Die Forscher waren auf der Suche nach den Gründen, die Menschen zu ihrer Partnerwahl bewegt. Sind es die Gene, ist es die Familie, ist es die gesellschaftlichen Normen oder doch nur der eigene Lebensstil? [..] Doch den größten Einfluss auf die sexuelle Orientierung haben weder die Familie noch die Gene: Die persönlichen Erfahrungen, die jeder einzelne macht, lassen ihn zum gleichen oder zum entgegengesetzten Geschlecht tendieren. Zu diesen persönlichen zählen, so die Forscher: Umweiteinflüsse, Traumata, Unfälle, Einflüsse vor der Geburt oder psychische Erlebnisse. […]“ Zitat Ende. „zum 100, aber bestimmt nicht zum letzten mal“: Homosexualität ist unter bestimmten Bedingungen veränderbar, prominentes Beispiel: Anne Heche. Siehe auch: Die Bettgespielinnen der Promiladys.
Und nun zu den Ursachen des menschlichen Verhaltens allgemein: Das Verhalten des Menschen ist das Produkt der Wechselwirkung zwischen Umwelt und Gene. Das betrifft alle Bereiche des menschlichen Lebens, auch den der Sexualität. Die Umwelt kann auf die Aktivierung bzw. Deaktivierung bestimmter Gene Einfluss nehmen. In Fällen, in denen wir darüber selbst entscheiden können, welchen Umwelteinflüssen wir uns aussetzen und welchen nicht, bestimmen wir indirekt also auch ob gewisse Gene aktiviert oder ausgeschaltet werden. Selbst die Häufigkeit der Ablesung bestimmter Gene kann an die Nachkommen vererbt werden, z. B. die Gene für den Abbau alkoholischer Stoffe. Vgl. z. B.: Wie gestaltet die Epigenetik das Leben? Ich wünsche Ihnen viele Geistesblitze bei der Lektüre.
Frank, Sie verbreiten Halbwahrheiten und sind damit ein Pseudo-Aufklärer, ein Demagoge, um genau zu sein. Voreingenommene Menschen wie Sie lassen sich selten belehren. Ich will Ihnen zumindest die Gelegenheit geben Ihre Augen zu öffnen. Sie können sich der Wahrheit nähern, wenn Sie den Mut haben diese zu suchen. Und Sie dürfen natürlich von Ihrer „Freiheit“ Gebrauch machen und weiterhin „blind“ bleiben.

Homo- wie heterosexuelle Menschen erleben ihre Sexualität als Teil ihres Lebens und haben sie in gleicher Weise verantwortlich in ihr Leben einzubeziehen. Ein Zweck der Sexualität - aber keineswegs ihr einziger - ist es, biologisches Leben weiterzugeben, was nur in der Vereinigung von Mann und Frau möglich ist. Homosexuelle können diesen "Zweck" nicht erfüllen, erleben den körperlichen Ausdruck ihrer Liebe zu einem anderen Menschen aber auch nicht anders als Heterosexuelle. Der Wunsch homosexueller Menschen nach "Gleichberechtigung" und Akzeptanz ihrer sexuellen Prägung ist nicht zu verwechseln oder gleichzusetzen mit einer Propagierung sexueller Freizügigkeit oder Beliebigkeit. Wir wissen um die Zerbrechlichkeit unserer Beziehungen. Es ist darum gut, einander darin unterstützen, unserer Partnerschaft Bestand zu geben. Auch homosexuelle Christen sind nicht von Gott geschaffen, um ihre Sexualität ein Leben lang zu ignorieren oder krampfhaft zu verdrängen. Wer gegenseitige Liebe erleben darf, wird als Christ diese Liebe als Geschenk Gottes ansehen. Und als homo- wie als heterosexueller Mensch wird er Gott darum bitten, dieses Geschenk zu segnen und zu bewahren. Manch einer, der sich für "bibeltreu" hält, kann dies nicht nachvollziehen und meint, dagegen protestieren zu müssen, wenn homosexuelle Menschen, die aufgrund ihrer Prägung nun einmal nicht heterosexuell leben können, darum bitten, ihr gemeinsames Leben dem Schutz und der Begleitung Gottes anzuempfehlen. Die Bibel verurteilt sexuelle Gier, die dem eigenen Egoismus dient, nicht aber die Liebe zweier Menschen zueinander.

@ Gast, 10. November 2009 - 9:14 Ihre Ausführungen schlagen einen versöhnlichen Ton an. Leider verpassen Sie die Gelegenheit Ihr Anliegen biblisch zu begründen. Damit steht Ihre Argumentation nicht auf bibelischer Grundlage, auch wenn Sie darin einen Gottesbezug einbauen. Rein menschlich kann ich Ihre Intention völlig nachvollziehen. Es geht hier jedoch nicht um menschliche Meinungen. Gott hat den Menschen erschaffen. Allerdings "erschuf" ER ihn nicht als ein homosexuelles Wesen. Es geht um den Plan Gottes für den Menschen. Und er WAR perfekt. Seidem unsere Welt gefallen ist, entfernt sie sich immer weiter von der ursprünglichen Idee Gottes und von Gott. Gott ist also nicht der Urheber der Homosexualität. Mehr noch: Er, GOTT, hat eine klare Position zur Homosexualität. Das unterschlagen sie volkommen. Folgende Aussage von Ihnen ist somit nicht korrekt: "Auch homosexuelle Christen sind nicht von Gott geschaffen, um ihre Sexualität ein Leben lang zu ignorieren oder krampfhaft zu verdrängen." Sie verwechseln hier einiges. Zu den Ursachen der Homosexualität ist in ausreichendem Maße alles gesagt worden was es dazu zu sagen gibt. Wie aber homosexuell empfindende Menschen mit ihrer Homosexualität umzugehen haben, das müssen dieser für sich selbst entscheiden. Und sofern diese ehrlich Gott dienen wollen, kommen diese nicht drum rum biblische Antworten darauf zu suchen und zu finde. Und nicht etwa aus "Sehnsucht nach Liebe" das Wort Gottes für sich so zurechtbiegen wie es Ihnen gerade passt. Die Bibel ist für alle gleich geschrieben. Wir alle werden uns vor Gott verantworten: Heterosexuelle, Homosexuelle, usw., usw. Und zwar auf Grundlage seiner Maßstäbe, und nicht der unseren. Gott ist auch kein Spielzeug oportuner Politik, auch wenn Menschen ihn in der Geschichte immer wieder dazu gemacht haben. Das ist die Antwort, dich ich Ihnen geben kann. So leid es mit tut!

Liebe Elise, nicht alles ist biblisch zu begründen. So wird z.B. die Liebe zweier Menschen zueinander, die nicht heterosexuell empfinden können(!), in der Bibel nicht angesprochen. Wohl aber werden "sexuelle Begierden" angesprochen, die außerhalb einer in gegenseitiger Verantwortlichkeit gelebten Beziehung nicht praktiziert werden sollen. Für mich als homosexuell empfindenden Menschen hat Gott eine klare Position zur Sexualität, an der wir alle miteinander - Homo- und Heterosexuelle - versuchen sollen, unser Leben auszurichten! Ich kenne viele Homosexuelle - und viele, die aus vermeintlichem "Gehorsam" dem Wort Gottes gegenüber eine Frau geheiratet haben. Diese "Ehen" waren in den allermeisten Fällen unglücklich und stellten eine lebenslange schwere Belastung dar - sofern sie nicht schon vorher geschieden wurden. Wir alle werden uns vor Gott einmal verantworten müssen, und keiner von uns wird sagen können: wir waren "gerechte" Knechte! Unsere Welt ist nicht die, die Gott ursprünglich wollte. Wir alle, die darin wohnen, warten darum sehnsüchtig auf die neue Welt, die Gott uns verheißen hat. Gerhard

oh, Ihr armen Büßer, die noch immer an die Erbsünde und die falschen Versprechen der Religionsverkünder glaubt! Das Paradies ist hier und nicht im "Jenseits"! Wir sind es, die dieses Paradies nicht leben wollen und damit zerstören. Abgrenzungen gegen Andersdenkende schüren Hass und Gewalt. Hier stellt sich mir wieder die Frage: gehört Gott nur den Heterosexuellen, den Christen, den Gläubigen? Jesus und alle nach ihm Verfolgten hatten eine einfache, klare Botschaft:befreit Euch von dem Joch der Unterdrückung, lebt die Liebe für alles auf dieser Erde und verzichtet auf Gewalt. Om Shanti