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Wählen, statt politische Macht in falsche Hände fallen zu lassen


06.09.09

Wählen, statt politische Macht in falsche Hände fallen zu lassen!

Aufruf der katholischen Bischöfe zur Bundestagswahl am 27. September 2009

(MEDRUM) In drei Wochen finden die Wahlen zum 17. Deutschen Bundestag statt. Sie bestimmen zunehmend die Tagesthemen. Gestern machte die IG-Metall die Bundestagswahlen zum Thema einer Großveranstaltung in Frankfurt. Heute wird die Erklärung der deutschen Bischöfe der Katholischen Kirche zur Bundestagswahlen in den Gottesdiensten verlesen.

Bei der gestrigen Veranstaltung der IG Metall warb der Vorsitzende der IG-Metall, Berthold Huber, für DIE LINKE. Die SPD solle diese Partei nicht stigmatisieren. Gleichzeitig sprach er sich klar gegen eine Koalition von CDU und FDP aus. Schwarz-Gelb sei die schlechteste Lösung aller denkbaren Regierungskonstellationen, so Huber.

Im Gegensatz zum IG-Metall Chef geben die katholischen Bischöfe keine explizit parteibezogene Wahlempfehlung ab. Sie lehnen eine Haltung der allgemeinen Politikerschelte und Politikverdrossenheit ab und rufen die Katholiken auf, zur Wahl zu gehen. Die Bischöfe stellen die Verantwortung all jener heraus, die nicht zur Wahl gehen. Wer nicht zu Wahl geht, ist mitverantwortlich für den Fall, "dass politische Kräfte auf die Gestaltung der Geschicke unseres Gemeinwesens einwirken, denen diese - aus welchen Gründen auch immer - nicht anvertraut werden können. Wahlenthaltung ist keine vernünftige und konstruktive Antwort auf tatsächliche oder vermeintliche Missstände", so die Bischöfe.

In ihrem Aufruf machen sie bewußt, von welchen Themen sich die Katholiken bei ihrer Wahl leiten lassen sollten. Sie nennen besonders:

  • die Bewältigung der Finanz- und Wirtschaftskrise nach den Maßstäben sozialer Gerechtigkeit
  • den Schutz der Würde und des Lebens des Menschen in allen Phasen seiner Existenz.
  • das Eintreten gegen eine Trennung von Ehe und Familie und eine Entgrenzung des Familienbegriffs
  • die Unterstützung der Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder
  • die Förderung eines kinder- und familienfreundlicheren Umfelds
  • die Unterstützung alter, schwacher, kranker, behinderter und pflegebedürftiger Menschen
  • das Schaffen menschenwürdiger Lebensverhältnisse und humaner Bedingungen für Mitbürger ausländischer Herkunft
  • die Bekämpfung von Armut und Not in anderen Ländern.

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Aufruf
der Deutschen Bischofskonferenz
im Wortlaut:

 

Liebe Schwestern und Brüder!

In der Bundestagswahl am 27. September stellen die wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger die Weichen für die Politik in der nächsten Legislaturperiode. Die Wahl fällt in eine Zeit weltweiter Unsicherheiten und Turbulenzen vor allem im Bereich der Finanz- und Wirtschaftswelt. Sie betreffen auch unser Land. Über ihren Ausgang und ihr Ende gibt es noch keine Klarheit. Zugleich erleben wir in vielen Teilen der Erde krisenhafte Entwicklungen und gewaltsame Konflikte, die auch uns berühren. Hinzu kommt eine Fülle schwieriger Probleme im Inneren unserer Gesellschaft und unseres Landes, dessen 60. Gründungstag wir gerade begangen haben und das bald den zwanzigsten Jahrestag der Wiedergewinnung seiner staatlichen Einheit begehen kann. Entsprechend muss die Wahlentscheidung der Wählerinnen und Wähler klug, besonnen und verantwortungsbewusst erfolgen, damit sie zu politischer Stabilität und Handlungsfähigkeit beiträgt.

Zu Recht erwarten die Wählerinnen und Wähler von den politischen Parteien einen fairen, sachbezogenen und informativen Wahlkampf, in dem die unterschiedlichen politischen Auffassungen, Inhalte und Ziele erkennbar werden. Zugleich müssen sie darauf vertrauen können, dass Wahlaussagen nach den Wahlen Bestand haben, was natürlich nicht ausschließt, dass unsere Demokratie immer auch Kompromisse braucht, deren Wesen es ist, dass sich alle Beteiligten bei der konkreten Einigung entgegenkommen und auf die uneingeschränkte Durchsetzung ihrer Ziele, Interessen und Lösungswege verzichten.

Die Wahlentscheidung des Einzelnen beruht auf einer Vielzahl von Gründen und Motiven. Auch folgende Überlegungen sollten nach unserer Auffassung dabei mit bedacht werden.

Zu den vordringlichen Aufgaben der nächsten Zeit gehört die Bewältigung der Finanz- und Wirtschaftskrise. Nachhaltige und gerechte Lösungen können – im nationalen wie im internationalen Rahmen - nur auf der Grundlage einer festen Werteordnung gefunden werden. Unser Grundgesetz bringt eine solche Werteordnung zur Geltung. Die katholische Soziallehre enthält zusätzliche Kriterien. Auch kann eine Rückbesinnung auf die ethischen Grundlagen der Sozialen Marktwirtschaft hilfreich sein. Sowohl die kurzfristigen als auch die langfristigen Maßnahmen zur Krisenbewältigung bedürfen der ethischen Klärung z. B. bezüglich ihrer Auswirkungen auf einzelne Bevölkerungsgruppen sowie im Hinblick auf die Belastung der nächsten Generationen unter dem Gesichtspunkt der intergenerationellen Gerechtigkeit oder auch im Hinblick auf eine vertretbare internationale Lastenverteilung. Es ist ein Regelwerk anzustreben, das Auswüchse, wie wir sie in der Vergangenheit erlebt haben, so weit wie möglich verhindert, und zugleich werteorientierte Verhaltensweisen fördert. In seiner neuen Enzyklika „Caritas in Veritate“ mahnt Papst Benedikt XVI.: „Die ganze Wirtschaft und das ganze Finanzwesen – nicht nur einige ihrer Bereiche – müssen nach ethischen Maßstäben als Werkzeuge gebraucht werden, so dass sie angemessene Bedingungen für die Entwicklung des Menschen und der Völker schaffen.“ (Nr. 65).

Ebenfalls eine Aufgabe von großer Aktualität ist der Schutz der Würde und des Lebens des Menschen in allen Phasen seiner Existenz. Dies gilt für alle Politikbereiche, insbesondere für die Bereiche der Rechts-, Gesundheits-, Wissenschafts- und Forschungspolitik. Wiederholt haben wir auch unsere Sorge über Tendenzen zum Ausdruck gebracht, die auf die Trennung von Ehe und Familie und eine Entgrenzung des Familienbegriffs hinauslaufen. Wir wiederholen deshalb unsere Erwartung, dass die herausragende Rechtsstellung von Ehe und Familie gesichert und die materielle Lage der Familien verbessert werden. Zugleich bedürfen die Eltern der Unterstützung bei der Erziehung ihrer Kinder. Zu den Aufgaben der Politik gehört schließlich auch die Förderung eines kinder- und familienfreundlicheren Umfelds.

Unsere sozialen Sicherungssysteme müssen zukunftsfähig bleiben. Niemand darf alleine gelassen werden. Wer krank ist, muss unabhängig von Einkommen, Vermögen und Alter die erforderliche medizinische und pflegerische Versorgung erhalten. Pflegebedürftige Menschen und Menschen mit Behinderungen sowie ihre Familien dürfen nicht im Stich gelassen werden; sie haben Anspruch auf Hilfe, Unterstützung und Förderung. Menschen, die über lange Zeit erwerbstätig sind, müssen die Aussicht auf ein Alterseinkommen haben, das ihnen ein Leben ohne Armut ermöglicht. Armut, insbesondere auch Kinderarmut, ist in unserem wohlhabenden Land ein Skandal, der dringend Abhilfe verlangt. Nicht hinnehmbar ist die hohe und derzeit wieder ansteigende Arbeitslosigkeit. Wer arbeitslos ist, muss die Chance haben, wieder einen Arbeitsplatz zu finden. Er verdient dabei Unterstützung, sich für den Arbeitsmarkt fit zu machen. Die Bereitschaft zu eigener Initiative ist zu fordern und zu fördern. Solidarität und Eigenverantwortung bleiben die prägenden Säulen des Sozialstaats.

Bildung ist für jeden Menschen von existentieller Bedeutung. Sie dient der Entwicklung und Entfaltung der Persönlichkeit. Eine Politik, die Bildung vorrangig unter ökonomischen Gesichtspunkten verstünde und nach ihrem wirtschaftlichen Nutzen beurteilte, griffe deshalb zu kurz. Bedauerlicherweise sind die Bildungschancen in unserem Land ungleich verteilt. Die Verbesserung der Chancen gerade sozial schwacher Menschen im Bildungswesen ist eine wichtige politische Herausforderung.

In unserem Land leben viele Menschen ausländischer Herkunft. Sie alle haben ein Recht darauf, bei uns menschenwürdig und unter Beachtung der unverletzlichen Menschenrechte sowie der ihnen zukommenden Grundrechte aufgenommen zu werden. Eine besondere Verantwortung haben wir für diejenigen, die vor Verfolgung und Gefahren zu uns geflohen sind. Die Ausländer- und Migrationspolitik ist daran zu messen, ob sie diesen Erfordernissen genügt und für die betroffenen Personenkreise humane Lebensbedingungen gewährleistet.

Trotz aller Probleme, die wir in unserem Lande zu lösen haben, dürfen wir nicht vergessen, dass in vielen Ländern dieser Erde Not und Armut herrschen. Auch die dort lebenden Menschen bedürfen unserer Solidarität. Die Politik in der nächsten Legislaturperiode wird deshalb auch danach zu beurteilen sein, welchen Stellenwert sie der Entwicklungszusammenarbeit beimisst.

Das Ende der Legislaturperiode möchten wir schließlich auch zum Anlass nehmen, den Abgeordneten zu danken, die in diesen Jahren nach bestem Wissen und Gewissen Verantwortung für unser Gemeinwesen getragen haben.

Für allgemeine Politikerschelte und Politikverdrossenheit besteht kein Grund. Wir bitten die wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Wer von seinem Wahlrecht nicht Gebrauch macht, verzichtet auf die aktive Beeinflussung der Politik. Er übernimmt Mitverantwortung für den Fall, dass politische Kräfte auf die Gestaltung der Geschicke unseres Gemeinwesens einwirken, denen diese – aus welchen Gründen auch immer – nicht anvertraut werden können. Wahlenthaltung ist keine vernünftige und konstruktive Antwort auf tatsächliche oder vermeintliche Missstände.

Dieser Aufruf soll am Sonntag, dem 6. September 2009, in allen Gottesdiensten, einschließlich der Vorabendmessen, verlesen werden.

Würzburg, 24. August 2009

Der Aufruf ist im Anhang als pdf-Datei beigefügt.


Leserbriefe

Wählen, das ist leicht gesagt! Die Frage ist doch, wen kann und soll man den wählen? Wer in der BRD was zu sagen hat, steht für Gender-Mainstream, Abtreibung, frühkindliche Sexualerziehung und ähnliche Gräuel. Also wen?

Wählen? Sehr geehrter Herr Baldur Gscheidle, ihre Feststellung ist vollkommen zutreffend. Die von Ihnen genannten Punkte schaden unserer Gesellschaft. Wir Bürger haben jedoch die Möglichkeit uns auf unseren christlichen Ursprung zu besinnen und daher auch die Chance christliche Kleinparteien zu wählen. Die PBC Partei Bibeltreuer Christen steht hierfür mit ihrem Wahlprogramm bereit. Sie nimmt diese Verantwortung vor Gott und den Menschen wahr. Es gilt jetzt besonders für jeden gottesfürchtigen Menschen, nicht das kleinere Übel zu wählen. Daher kann ich nur empfehlen, gehen Sie die Richtigen wählen.

http://www.pbc.de/

Das übliche Argumentationsmuster lautet: Taktisch wählen, im Sinne der Stimmabgabe an eine der etablierten Parteien, die nicht unbedingt der eigenen Überzeugung entspricht, aber Schlimmeres verhindert. Das würde bedeuten, "Rot-Rot-Grün", die Chaoskoalition- verhindern. Also CDU oder FDP wählen. Das wäre taktisch gewählt, aber noch lange nicht aus tiefster Überzeugung. Also warum nicht eine Kleinpartei wählen? Auch hier lautet das übliche Argumentationsmuster: Stimme verschenkt !- Ich denke, es ist an der Zeit ÜBERZEUGUNGEN zur Macht zu verhelfen, -nicht aus Taktik dem "kleineren Übel". Die PBC ist empfehlenswert, ist aber nicht auf allen Wahlzetteln zu finden. Die ödp ist konservativ geprägt, mit konsequent ökologischem Ansatz. Das ist für mich vordringlichste Aufgabe. Die Atomkraft gehört abgeschafft, fossile Energieerzeugung ebenso!!! Erneuerbare Energie hat absolute Priorität!!!Die angeschlagene Autobranche muß endlich gezwungen werden, in zukunftsfähige Alternativtechnologie (Elektro+Hybrid) zu investieren. In WENIGEN ( !!!! ) Jahren, -da hat sich die Klimaforschung inzwischen korrigiert-, werden wir uns über große politische Richtungskämpfe nicht mehr unterhalten brauchen, da geht´s um´s nackte Überleben!!!

"Die Atomkraft gehört abgeschafft, fossile Energieerzeugung ebenso!!! "Mit Verlaub, das ist Wolkenkuckucksheim. Die Parole "Erneuerbare Energie hat absolute Priorität!!!" geht ebenso an der Realität vorbei und ist dermaßen ideologisch beladen, dass jeder vernunftbasierte Ansatz damit niedergeschrien wird. Die Folge von den Segnungen der sogenannten erneuerbaren Energien sind Naturzerstörung in erheblichem Ausmaß. Dies beginnt mit der Abholzung der Regenwälder, um Ölpalmen zu pflanzen, geht über das Auslaugen der Böden durch extensiven Rapsanbau und endet dabei, dass die Herstellung eines Liters "Biodiesels" 4000 Liter Wasser benötigt. Was ist daran nachhaltig? Weiter zu den landschaftsverschandelten Vogelschreddermaschinen, die allein für ihre Errichtung Rodungen und Bodenzerstörung mit sich bringen. Ganz abgesehen davon, dass als Folge der staatlichen Subventionen sich inzwischen die Regel etabliert hat, je windärmer die Gegend, umso mehr Vogelschreddermaschinen werden aufgestellt. In Norddeutschland laufen Kohlekraftwerke im Leerlauf, damit sie bei Bedarf zugeschaltet werden können. Alles um diese rein ideologisch begründeten Windmühlen zu betreiben. Ein ebenso großer Irrsinn sind die Solarkraftwerke. Diese erfüllen das Gegenteil dessen, was die Subventionsprofiteuere versprechen. Bei der Herstellung wird mehr CO2 produziert als diese in Jahrzehnten ausgleichen können. In Deutschland tragen sie zur weiteren Bodenversiegelung bei. "Die angeschlagene Autobranche muß endlich gezwungen werden" Die Automobilindustrie unter staatliche Zwangsherrschaft stellen, wie hier gefordert, ist nichts Neues, das hatten wir doch schonmal mit den bekannten Ergebnissen. 10 Jahre auf ein Auto warten, das ca 120 km/h fährt. Solange für die Herstellung von Wasserstoff entsprechend viel Strom benötigt wird, ist diese Diskussion ohnehin hinfällig. Das Gleiche gilt für Elektroautos. Ich kann mich, wenn ich ein solches Auto besitze, zwar gut fühlen, wenn ich keine Abgaswolken sehe, aber irgendwie muß der immense Strombedarf dafür geschaffen werden. Umweltzerstörung ist ein Schlüsselmerkmal staatlicher Subventionen. Dies gilt für alle Bereiche und umso mehr, umso höher die Subventionen sind, die Wirkungskette ist offensichtlich. Mit Ihren Forderungen, die Sie am Ende des Posts stellen, müssten Sie eigentlich genau diese Chaoskoalition wählen, zu deren Verhinderung Sie am Beginn des Posts aufrufen.

Abgesehen davon, daß aktuell niemand mehr ernsthaft Rapsöl als DIE Alternativlösung favorisiert und deren Nachteile längst ausdiskutiert sind -sie faktisch als "Schnellschuß"zu den Akten gelegt ist-, wäre die Frage: Weiter wie bisher? Alternativlos glücklich? -Oder gibt´s, bevor wir mit Pauken und Trompeten untergehen, vielleicht doch noch einen Alternativansatz? Mich tät´s interessieren !!! Bisherige Alternativansätze in Bausch und Bogen abzulehnen ist noch nichts Zukunftstiftendes.

Das sogenannte Biodiesel wird immer noch gefördert, ist also immer noch nicht zu den Akten gelegt. Eine Subvention wird in der Regel nicht mehr zurückgenommen, zumindest nicht ohne an anderer Stelle einen Ausgleich zu schaffen. Es geht nicht um die Frage, glücklich oder nicht. Man sollte aber nicht einen Schnellschuss nach dem anderen abfeuern, ohne nachzudenken. Es macht keinen Sinn, sich selbst froh zu machen mit irgendwelchen Traumschlössern und das Bisherige gnadenlos zu verteufeln. Auf einem Holzweg mit Pauken und Trompeten unterzugehen, nur weil er eine Alternative ist, dient höchstens der innerlichen Befriedigung, etwas getan zu haben. Es ist nach gegenwärtigem Stand der Technik für Deutschland schlicht unmöglich, den Energiebedarf aussschließlich aus den Verheißungen der Ökoprofiteure zu gewinnen. Hier sollte von Aktionismus (Schnellschüssen) Abstand genommen werden. Desweiteren ist es ebenso unmöglich, die Temperatur und das Klima über politische Beschlüsse zu regeln.

Das Politik ihren Part dazu beitragen muß, ist ihre Funktion,-ihr Auftrag. Das Politik nicht das alleinige Regularium ist, ist auch klar. Allein aber an die Vernunft und Einsicht des Einzelnen zu glauben, daß Bewahrung unseres Planeten nicht mit der Parole: Weiter so! funktioniert, fällt mir schwer. Alternativen bei der Energiegewinnung mit Belastungsminimierung sind größer dimensioniert, als die Energiesparlampe in der Häuslichkeit oder die Spülstop-Taste am Klosettkasten.

Auch wenn ich vermutlich Ihre Ansichten teile und mir die etablierten Parteien in vielen Punkten ein Graus sind, finde ich es dennoch wenig sinnvoll, Parteien zu wählen, die kaum über 0,5 Prozent erreichen. Ich habe genau einer solche Partei bei der Europawahl meine Stimme gegeben, nämlich der AUF-Partei. Sie kam auf 0,1 Prozent der Stimmen. Was habe ich damit erreicht? In diesem Falle hatte ich vielleicht noch den kleinen Triumph, dass die Sonstigen zusammen auf immerhin 10 Prozent kamen und diese Stimmen den Etablierten fehlten. Im Falle der Bundestagswahl ist die Situation jedoch eine völlig andere. Hier geht es lediglich darum, das Schlimmste, nämlich eine Volksfront, zu verhindern. Inwieweit und wie lange dies überhaupt möglich sein wird, ist eine andere Frage. Denn ich beurteile die mittelfristige Situation so, dass uns früher oder später eine Volksfront mit den entsprechenden Folgen nicht erspart bleiben wird. Dafür spricht allein schon die Tatsache, dass das Verhältnis von Nettobeziehern und Nettoleistern am Kippen ist, es also in einigen Jahren mehr Personen geben wird, die von Transfereinkommen leben, als solche, die dieses Einkommen erwirtschaften. Erstere stellen die Hauptwählerschaft der Volksfront (SPD, PDSED, Grüne). Letztere verlassen bereits seit Jahren in Scharen das Land. Wäre es darum nicht besser, die Volksfront, wenn man sie schon nicht verhindern kann, zu beschleunigen, damit der Zusammenbruch eher kommt und man wieder bei Null anfangen kann? Ähnlich wie 1945? Leider wird dies wohl kaum steuerbar und human verlaufen.

die einzige Partei, die für einen Christen in Frage kommt, scheint mir die Christliche Mitte zu sein. Leider nur in Bayern aufgestellt. Die CDU redet nur noch vom 'christlichem Menschenbild', reduziert das Christentum auf seine Werte. Wenn die sich dann noch mit der FDP zustande tun, wird des letzte bisschen 'c' eh ausgelöscht.

http://wegwahrheitleben.wordpress.com/

"... unter Beachtung der unverletzlichen Menschenrechte ..." Die Bischöfe der RKK täten gut daran mal zur Kenntnis zu nehmen, was man an deren Lehrstühlen über "die" Menschenrechte mittlerweile herausgefunden hat. Indem als Link angefügten Paper bestätigen drei Theologen der RKK, "dass die Menschenrechte sehr verschieden interpretiert und angewandt werden können" und attestieren der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) eine "verwunderliche Naivität", weil man dort tatsächlich glaubt, bei "den" Menschenrechten handele es sich um eine fest stehende Konstante. Gerade das ist nicht der Fall. "Die" Menschenrechte wurden eigens so konzipiert, daß sie beliebig auslegbar sind. Wer Naturrecht darin lesen will, wird Naturrecht darin lesen und wer positives Recht darin lesen will, wird positives Recht darin lesen. Christen auf "die" Menschenrechte einzuschwören ist so, als würde ein Hirte seine Herde jemandem anvertrauen, den er nicht mal kennt.

http://www.bogoslov.ru/de/text/419609.html

Die Wahl einer christlichen Splitterpartei ist keine Alternative. Wer seine Stimme so verschenkt, arbeitet nur eine rot-rot-grünen Mehrheit in die Hände und übernimmt die Mitverantwortung für die zukünftigen Entscheidungen einer solchen Regierung. Wer dem Lebensschutz wieder eine kräftigere Stimme geben möchte, sollte sich daher in einer der großen Parteiein engagieren, so gibt es mit den Christdemokraten für das Leben (CDL) eine starke Gruppe in der CDU/CSU, welche sich dem Lebensschutz verschrieben hat. Auch über die Unterstützung eines Direktkandidaten, welcher sich für den Lebensschutz engagiert, kann man die Politik wirkungsvoll beeinflussen. Hilfestellung, wie die Positionen der einzelnen Kandidaten aussehen, kann man bundesweit bei der Wahlempfehlung der ALfA und für den Bereich Rheinland-Pfalz und www.cdl-rlp.de finden. SGS

http://www.cdl-rlp.de