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Tagesschau meldet neuen Flüchtlingsrekord: Jetzt bis zu 1,5 Millionen


05.10.15

Tagesschau meldet neuen Flüchtlingsrekord: Jetzt bis zu 1,5 Millionen

(MEDRUM) In der neuesten Ausgabe der ARD-Tagesschau wird eine neue Rekordprognose für 2015 gemeldet. Demnach sollen die Behörden intern nicht mehr von 800.000, sondern von 1,5 Millionen Asylssuchenden bis Jahresende ausgehen.

ImageIm August 2015 gab Innenminister Thomas de Maizière eine Prognose von bis zu 800.000 Flüchtlingen bekannt. Diese Prognose ist nach der neuesten Meldung der ARD-Tagesschau offenbar überholt. Unter Bezug auf einen Bericht der Tageszeitung BILD wurde gemeldet, dass die Behörden jetzt intern von einem Zustrom von bis zu 1,5 Millionen Asylsuchenden ausgehen.

Zuvor stellte Bundeskanzlerin Merkel klar, dass sie an ihrem Kurs der Asylpolitik festhalte. Im Interview mit dem Deutschlandfunk verteidigte sie ihre bisherigen Einschätzungen. Sie meinte, dass sie ihre Entscheidungen wieder so treffen würde. Der Deutschlandfunk berichtete dementsprechend: "Merkel: Deutschland kann die Aufnahme und Integration der Flüchtlinge bewältigen." Vizekanzler Sigmar Gabriel machte seinerseits zuvor ebenso klar, dass die große Zahl von Asylsuchenden zu einer sehr dramatischen Lage führe. Er bezog sich dabei allerdings noch nicht auf die nun bekannt gewordenen Zahlen.

Wer sich mit den Erfahrungen beschäftigt, die Schweden mit seiner großzügigen Asylpolitik gemacht hat, hat wenig Grund zur Zuversicht. Denn dort haben 48 Prozent der Immigranten im berufsfähigen Alter keine Arbeit, berichtete die Welt (Ausgabe vom 22.09.15). Es gelinge immer weniger, die Immigranten wirklich in die Gesellschaft zu integrieren. "Die Zahlen sprechen eine klare Sprache.", so die WELT. Und weiter schrieb  die Zeitung: "Selbst nach 15 Jahren in Schweden erreicht ihre Beschäftigungsquote nur 60 Prozent."

Trotz wachsender Unzufriedenheit mit dem Kurs von Angela Merkel in der Asylpolitik hält die Euphorie bei Prominenten in Deutschland unverändert an. In der Sonntagabendsendung von Günther Jauch, die noch von den jetzt offenbar überholten Prognosen ausging, erklärte der beim WDR angestellte Journalist Ranganathan Gregoire Yogeshwar, er sei ridchtig stolz auf Angela Merkel. Einhellige Unterstützung fand die unbegrenzte Aufnahme von Asylsuchenden auch bei dem Musiker Herbert Grönemeyer. Die Frage, ob er denn bereit sei, Flüchtlinge bei sich aufzunehmen, beantwortete er, der seit etlichen Jahren in London lebt, mit dem Vorschlag, die Steuern für Besserverdienende zu erhöhen. Die Äußerung des CSU-Chefs Horst Seehofer, der angesichts von Schwierigkeiten, den Zustrom von Asylsuchenden zu bewältigen, über Fehler in der Asylpolitik gesprochen hatte, nannte Grönemeyer eine "Unverschämtheit" und sprach sogar von politischer Brandstiftung.


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Leserbriefe

Deutschland, ja ganz Europa samt den USA haben allen Grund sich der Flüchtlinge anzunehmen. Denn der Westen ist nicht unbeteiligt an der Not im Nahen- und Mittleren Osten und in ganz Afrika. Der Wohlstand des Westens begründet sich zu einem nicht unwesentlichen Teil auf den viel zu billigen Rohstoffen, Produkten und Arbeitskräften jener Länder. Hinzu kommen fragwürdige Militärinterventionen bis hin zu ideologischen Vorgaben, wie sie z.B. die UN von Hilfeleistungen abhängig macht. Der Papst hat dies im Namen seiner afrikanischen Bischöfe erst kürzlich beklagt, was von der heimischen Presse tunlichst verschwiegen wurde. Man sucht sich immer nur den genehmen Franziskus raus. Was aber würde einen Wendepunkt im Flüchtlingsdrama setzen? Es wäre nicht der Ausbau der Flüchtlingslager, es wäre nicht die Illusion einer Willkommenskultur, von Europa beliebig verkraftet. Aber es wäre der politische Wille, den Flüchtlingen in ihren Herkunftsländer so viel an Fairtrade und politischer Souveränität zuzugestehen, wie man es unter den Industrienationen als selbstverständlich erachtet. Nächstenliebe im christlichen Sinne, die sich nicht nur vor der eigenen Haustür erschöpft, sondern der Not begegnet, wo sie entsteht. Dazu gehört im Sinne Luthers auch den Mächtigen dieser Welt das Gewissen zu schärfen und sich nicht hinter Kirchenmauern zu verstecken. Oder gar auf Synoden sich der politischen Nabelschau anzuschließen, statt den wirklich Bedürftigen Gehör zu verschaffen.