06.03.15
Gefeuerter David Berger wirft Papst Franziskus schizophrenes Denken vor
Bisheriger Chefredakteur des Schwulenmagazins "Männer" befasst sich im Magazin "The European" mit widersprüchlichen Äußerungen des katholischen Kirchenoberhauptes
(MEDRUM) Der ehemalige und erst vor wenigen Tagen als Chefredakteur des Schwulenmagazins Männer gefeuerte David Berger wirft Papst Franziskus schizophrenes Denken vor. Während Berger seinen Job bei Männer los ist, da ihm der Bruno-Gmünder-Verlag laut TAZ fristlos kündigte, darf er beim The European weitherhin, wie die Katholikin und Publizistin Birgit Kelle ("Dann mach doch die Bluse zu"), eine Kolumne füllen.
"Zutiefst schizophren"
Am 01.03.15 setzte das Magazin The European David Bergers Beitrag "Gewieft und arglos" in seine Internetseite. Berger, der ehemals mit Lehrerlaubnis der Katholischen Kirche ausgestattete Theologe, versucht sich an einer Bilanz nach fast zweijähriger Amtszeit von Papst Franziskus. Die anfängliche Begeisterung schlage in Enttäuschung um, weil die Aussagen des Papstes, so Berger, "ein zutiefst schizophrenes Denken offenbaren".
Der studierte Theologe Berger betrachtet weniger das, was Franziskus theologisch geleistet hat, sondern das, was Schlagzeilen machte. Als besonderes Beispiel greift Berger die Äußerungen von Papst Franziskus über Homosexualität heraus. Die "Homo-Revolution", die viele nach anfänglichen Äußerungen von Franziskus mit Jubel allerorten erwartet hätten, werde es nicht geben. Alles werde beim Alten bleiben. Dementsprechend lautet eine Zwischenüberschrift in seinem Beitrag im The European: "Schwule: Revolution der kirchlichen Einstellung, aber alles bleibt beim Alten". Denn anderslautende und dem widersprechende Aussagen des Papstes, so seine Äußerung, dass Homosexualität Sünde sei, seien überhört worden, schreibt Berger. Im Übrigen seien die kommentierenden Journalisten und Politiker theologisch nicht versiert.
Am Ende seines Textes stellt Berger sogar die Frage, ob die Schizophrenie, die er vor nicht allzu langer Zeit aufs Heftigste bei der Kurie gegeißelt habe, nicht genau das Problem sei, unter dem der Papst selbst leide (Bergers O-Ton: "Seine Heiligkeit").
Homosexualität für Berger ein Reizthema
Das Thema Papst und Homosexualität hat es David Berger offenbar besonders angetan. So vermutete Berger, der vorherige Papst Benedikt XVI. müsse schwul sein. Er habe zwar nie ein Schlafzimmer mit ihm geteilt, er komme aber aufgrund psychologischer Einsichten zu dieser Erkenntnis. Das sagte Berger in einem Interview mit dem Morgenmagazin des ZDF vor einigen Jahren (Bild links).
2010 hatte David Berger, ehemals Herausgeber und Schriftleiter der katholischen Zeitschrift "Theologisches", großes Aufsehen erregt. Nachdem er zuvor lange Jahre mit Hilfe konservativer Positionen Karriere in der katholischen Kirche gemacht hatte, trat er plötzlich an die Öffentlichkeit und bekannte sich zu seinem homosexuellen Leben. Der katholischen Kirche warf er zugleich ein "perfides Unterdrückungssystem" vor. Einige Zeit später entzog ihm Kardinal Meisner die katholische Lehrerlaubnis, weil Berger aufgrund seiner Lebensführung die katholische Lehre nach Auffassung Meisners nicht mehr glaubwürdig vertreten konnte.
David Berger lebt als freier Journalist in Berlin. Bis zu seinem coming out im Jahr 2010 war er u.a. Professor im Vatikan, dann von 2012-2015 Chefredakteur des Magazins „Männer". Mit seinem langjährigen Lebenspartner gründete er im Februar 2015 das Internetportal www.gaystream.info.
01.03.15 | „Gewieft und arglos“ | TheEuropean | |
02.03.15 | David Berger fristlos entlassen | TAZ | |
20.01.15 | Schillernde Wortbotschaften von Papst Franziskus | MEDRUM | |
05.06.13 | David Bergers verleumderische Angriffe auf die Freiheit und Grundwerte der Kultur | MEDRUM | |
05.07.11 | Theologe David Berger agitiert mit Hilfe linksextremistisch beeinflußter Organisation | MEDRUM | |
24.06.11 | Schwuler Theologe David Berger erklärt im ZDF, warum Papst Benedikt schwul sein muß | MEDRUM |
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Leserbriefe
Absurde These
Da die Aussagen der Bibel eindeutig sind, kann der Papst überhaupt nichts anderes sagen, als daß Homosexualität Sünde ist. Im übrigen sind die Aussagen Bergers völlig substanzlos und mit seiner absurden These, Papst Benedikt XVI. sei schwul, macht er sich absolut lächerlich.
Doppelgesichtigkeit
Wie bereits in meinem Artikel beschrieben, ist meine Analyse bezüglich der Doppelgesichtigkeit dieses Papstes gar nicht so sehr von der konservativer Katholiken entfernt. Nach Abfassen meines Artikels habe ich erfahren, dass auch Alexander Kissler eine ähnliche Sicht auf dieses Pontifikat hat ... mal ehrlich, ist es toll, dass der Papst Katholiken, die sich viele Kinder anschaffen, mit Karnickeln vergleicht? Auch zu dieser Aussage habe ich kritisierend ein Zitat angebracht, das hier von einem Traditionsbruch in kirchlicher Redeweise spricht.
Naja - und zum Thema Homosexualität (das in dem gesamten Artikel nur einen kleinen Raum einnimmt) ist, denke ich, alles Entscheidende auf beiden Seiten gesagt. Es ist inzwischen vermutlich aufgrund der Kampagnen der "Deutschen Aidshilfe", u.a. ähnlich agierender Gruppen bekannt, wie kritisch ich nach mehreren Erfahrungsjahren den linken Teilen der queeren Subkultur gegenüber stehe.