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Wieland Backes fragt im SWR: Schwul, lesbisch, hetero - wirklich selbstverständlich?


20.01.14

Wieland Backes fragt im SWR: Schwul, lesbisch, hetero - wirklich selbstverständlich?

Protest gegen Bildungspläne in Baden-Württemberg im Fokus des Nachtcafes am 24. Januar 2014, 22.00 Uhr

(MEDRUM) Grün-rote Pläne, die Akzeptanz sexueller Vielfalt in den allgemeinen Erziehungszielen für die schulische Bildung in Baden-Württemberg zu verankern, und die Kritik, die sich dagegen erhebt, hat der SWR zum Anlaß genommen, seine nächste Nachtcafé-Sendung dem Thema sexuelle Vielfalt zu widmen.

MEDRUM berichtete wiederholt über die Petition "Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens". An dieser Petition hat sich eine Kontroverse entfacht, die vielen Bürgern zu denken geben kann. So wurde dem Initatiator im Spiegel vorgeworfen, er hetze gegen sexuelle Toleranz. Der Realschullehrerverband, dem er angehört, setzte ihn unter Druck und distanzierte sich von der Petition. Der Initiator legte daraufhin sein Amt als Referatsleiter nieder. Und der SWR ordnete in einer Meldung die Unterstützer der Petition dem Kreis religiöser und rechter politischer Extremisten zu - der umstrittene Text wurde nach Protesten gelöscht (MEDRUM berichtete).

ImageEs könnten also viele Fragen zu dieser Kontroverse gestellt werden, nicht zuletzt die Frage, wie sich denn der Freiheitsgrad im freiheitlich verfassten Staat Bundesrepublik Deutschland seit 1949 entwickelt hat. Welche Fragen der Moderator der Sendung, Wieland Backes, im SWR stellen wird, kann zwar jetzt noch nicht gesagt werden. Interessant scheint jedoch schon vor der Sendung, wie diese Kontroverse von ARD und SWR dem interessierten Zuschauer in der Programmankündigung präsentiert wird.

"Erbitterte Protestwelle" und "Empörung ohne Gleichen"

Für die ARD stellen die Pläne der grün-roten Landesregierung nur eine "kleine" Reform zur "Gleichsetzung" von Hetero- mit Homosexuellen dar. Dagegen habe sich eine "erbitterte Protestwelle" erhoben und es sei zu einer "Empörung ohne Gleichen" gekommen. In der Programmankündigung schreibt die ARD wörtlich:

"Wer hätte das gedacht: Da outet sich ein Fußballstar und Ex-Nationalspieler wie Thomas Hitzlsperger als Homosexueller und löst damit bundesweit einen Sturm der Begeisterung aus - und nun das: Eine kleine Reform des Bildungsplans in Baden-Württemberg zur Gleichsetzung Hetero- und Homosexueller, und landesweit kommt es zu einer erbitterten Protestwelle und einer Empörung ohne Gleichen. Was ist los mit unserer Gesellschaft? Sind wir in sexuellen Belangen doch weniger tolerant als gedacht?"

"Vermeintliche Umerziehung" und "Überzeichnung" der Homosexualität als "Schreckgespenst"

Die ARD spricht weiter davon, dass sich die baden-württembergischen Landeskirchen konfessionsübergreifend zum Protest formiert hätten und eine "vermeintliche Umerziehung" zugunsten der Homosexualität als Schreckgespenst überzeichnen würden. In Berlin, so die ARD, würden gleichgeschlechtliche Paare mit Kindern nur den Kopf über die scheinbar süddeutsche Intoleranz und Homophobie sowie über verdeckte Vorurteile schütteln, um dann die Frage zu stellen, ob die Gesellschaft für sexuelle Vielfalt reif sei, oder ob die Bildungsplanreform alte Gräben wieder aufreiße.

Akzeptanz sexueller Vielfalt oder Freiheit zur eigenen Meinung und persönlichen Wertentscheidung?

Wer sich die Programmankündigung anschaut, kann daraus ableiten, dass es wohl kaum darum geht, die Politik der Landesregierung kritisch zu durchleuchten und danach zu fragen, ob denn das, was die Landeregierung derzeit in den Bildungsplänen verankern will, in der angestrebten Form notwendig und sinnvoll ist. Der Eindruck drängt sich vielmehr auf, es soll darum gehen zu hinterfragen, ob die Kritik an den Plänen der Regierung überhaupt statthaft ist. Dass dabei Begriffe wie Homophobie oder verdeckte Vorurteile ersichtlich unkritisch verwendet werden, lässt darüber hinaus die Vermutung aufkommen, dass diejenigen Bürger unter Rechtfertigungsdruck geraten könnten, die wenig davon halten, dass der Staat die Doktrin von der sexuellen Vielfalt über die schulische Bildung zu einer gesellschaftlichen Meinungsnorm machen will, was die grün-rote Regierung allerdings so nicht einräumt. Sie spricht stattdessen lieber davon, dass die Kritiker ihrer Bildungspläne "religiös imprägniert" seien (Kretschmann im SWR). Damit gibt Kretschmann deutlich zu erkennen, was er von denjenigen hält, die seine Sexualanschauungen nicht teilen: Auf dem Gebiet der Sexualität gilt die grüne Doktrin von der Gleichwertigkeit und Beliebigkeit. Wie sagte doch Kretschmann im SWR zu den Plänen seiner Regierung? "Das, was da steht, ist im Kern einfach richtig." Zur Vollendung fehlt lediglich noch das Wort "basta".

Wozu also überhaupt noch ein Nachtcafe zu diesem Thema? Wohl kaum, um die Freiheit Andersdenkender und das Recht der Eltern hochzuhalten, selbst auf dem Gebiet der Sexualerziehung die Maßstäbe selbst zu setzen. Das dürfte wohl eher auf der Strecke bleiben. Denn sonst hätte die Überschrift lauten müssen: Sexualität: Freiheit der Meinung und persönlichen Wertentscheidung - wirklich selbstverständlich? Doch noch sollte abgewartet werden, ob dieses Fazit auch nach der Sendung gezogen werden kann.

zur Internetseite des Nachtcafés: http://www.swr.de/nachtcafe/-/id=200198/sdpgid=886438/axg97f/index.html


30.07.12 «Nachtcafé»-Moderator Backes verzichtet privat oft auf Unterhaltung Bild

 

Leserbriefe

Leider habe ich Herrn Backes bisher immer als eher nicht den Christen gut gesonnen erlebt. Er tut zwar unparteiisch, aber ich habe es eben erlebt, wenn ich seine Sendung über diese Themen schaue, dass er am Ende eher unchristlicher Gesinnung das Hauptgewicht gibt. Vor einiger Zeit war da der Bischhof Dr. Hofmann (Bistum Würzburg) in einer Sendung und ich fand ihn sehr gut, wie auch einen jungen Mann, der durch Jesus aus seinen Süchten befreit wurde. Die Atheisten haben das alles ins Negative gezogen - und bekamen das Schlusswort. Schade. Werde mir die Sendung nicht anschauen, um mich nicht wieder unnötig zu ärgern. Wetten, dass ich das - leider, leider - schon jetzt so sehe? Da müßte ja dann ein Proteststurm gegen die Sendung geben, wenn es so verläuft, wie ich befürchte. Worüber ich mich freuen würde? Wenn ich hier Unrecht hätte.

Ich kann nur ermutigen, die Sendung anzusehen und wenn nötig zu ertragen. Als Christen brauchen wir nicht die Augen vor der Not der Welt zu verschliessen, weil wir ja einen heißen Draht zum Herrn des Universums haben und Gott unsere Sorgen, Ängste und Nöte sieht. ER kann die Wahrheit zum Vorschein bringen, unabhängig von den begrenzten Möglichkeiten der Teilnehmer. So kann man auch eine solche Sendung im Gebet begleiten, damit Gottes Herrlichkeit auch dort erscheine.

Schade dass man sich nicht dagegen wehren kann, gleichgestellt zu werden. Die ganze Homodebatte hat den Rahmen der Verhältnismäßigkeit längst verlassen und dient nur noch dazu, politische Profilierung durchzuboxen. Dabei steht die Inszenierung eines neuen Jeder-kann-ein-Homo-sein im krassen Widerspruch zu den wirklichen Bedürfnissen und Ängsten vieler Menschen. Kritische Forschung und Berichte zur Homosexualität werden seit Jahren unterdrückt. Kaum einer auf der Straße fühlt sich frei, seine Kritik an dieser Show mitzuteilen. Der Geist der Angst geht um abgestempelt zu werden. Schwer vorstellbar, dass "normale" Homosexuelle das Gewese um ihre Lebenseinstellung noch nachvollziehen können. Bevor ein Homosexueller irgend welche Nachteile in Deutschland erleiden müsste, geht doch eher ein Familienvater ins Gefängnis weil er auf sein Grundrecht, der Erziehungskompetenz der eigenen Kinder, besteht. Wie schon öfters geschehen.

Ich bin in der DDR zur Schule gegangen und dort ging es darum, den "sozialistischen Menschen" zu erziehen. Das heißt, man wollte dahin kommen, dass der Mensch "von Natur aus" sozialistisch denkt, fühlt und empfindet. Derartige Weltverbesserungslehren müssen zwangsläufig immer an der Natur des Menschen scheitern, die sich nicht verändern lässt. Die Genderprotagonisten versuchen derzeit aber genau das, woran bislang alle Ideologien scheitern mussten.

Die ganzen Zusammenkünfte für mehr Akezptanz und Toleranz wollen ja gerade bewirken, dass meine natürliche und angeborene Empfindung, die ich ganz automatisch habe, wenn ich "homosexuell" höre, "wegkonditioniert" wird, und eben das kann nie funktionieren. Man kann allenfalls diejenigen sanktionieren, die zugeben, noch nicht umprogrammiert zu sein.

So war es auch in der DDR, wo alles, was nur den Hauch einer Kritik hatte, zu Problemen führte. Bei uns hat man schon lange das Gefühl, dass es vorgeschriebene Meinungen gibt, gegen die zu verstoßen, eine Lawine von Verleumdungen auslöst. Hier müssen wir uns endlich energisch wehren. Wir dürfen nicht neuerlich durch Schweigen schuldig werden.

Ich bin auch in der DDR zur Schule gegangen. Und das westliche Bildungssystem hat nun gar nix mit dem DDR-Bildungssystem zu tun. Es gibt keine "natürlichen und angeborenen" homophoben Empfindungen. Das ist alles Prägung durch das soziale Umfeld. Wer in einer toleranteren sozialen Umgebung aufwächst, wird eher tolerant gegenüber anderen sein und weniger Probleme mit seiner eventuellen Andersartigkeit haben als derjenige, der in einer radikal-fundamentalistisch-intoleranten sozialen Umgebung aufwächst. (s. z.B. weitverbreitete Homophobie im orthodoxen Russland oder in fundamentalistisch-christlichen Sekten). Wenn Jörgen Bauer in einem sexuell-tolerantem Umfeld (z.B. bei Homo-Eltern) aufgewachsen wäre, dann hätte er heute auch einen entspannteren Umgang mit Homosexualität und sonstiger Andersartigkeit und weniger Probleme mit diesem Thema.

In der DDR führte Kritik am herrschenden System zu Problemen. Hier ist es aber ganz anders: Hier führt Kritik an der noch vorherrschenden wissenschaftlich nicht gerechtfertigten rechtlichen Diskriminierung von Menschen nur aufgrund ihrer sexuellen Orientierung zu fortschrittlichen Veränderungen - leider aber noch viel zu langsam.

Jeder soll auf seine Art glücklich werden. Genauso wie Homosexuelle Heterosexualität und Aufklärung über Heterosexualität akzeptieren, sollten Heterosexuelle auch Homosexualität und Aufklärung über Homosexualität akzeptieren. Je mehr wir uns in unseren sexuellen Gemeinsamkeiten und Verschiedenheiten akzeptieren, desto friedlicher und glücklicher können wir alle miteinander leben.

Mir fällt in der Berichterstattung auf, dass die Sprachwahl auf Seiten der Regenbogen-Ideologen und vieler Medienvertreter ein Armutszeugnis ist. Wer es als nötig ansieht, Andersdenkene zu diffamieren und bestimmten Gruppierungen zuzuordnen, ist in Wahrheit sehr arm dran. Aber offenbar reichen Behauptungen allein nicht aus, andere zu gewinnen, vielleicht hat man es auch aufgegeben, mit Behauptungen zu überzeugen - was ich aber erkenne, ist, dass viele sich mit Anfeindungen und Unterstellungen Gehör verschaffen wollen und Andersdenkende zum Schweigen bringen wollen. Gute, vernünftige und nachvollziehbare Begründungen fehlen auf Seiten vieler Politiker und Medienschaffender. Es wird mit Worten aufgerüstet. Für mich ist das ein Armutszeugnis für ein aufgeklärtes und gebildetes Volk. Und dass das von Steuergeldern finanziert wird, ist ein Skandal.

Ein Austausch der Meinungen findet nicht mehr statt. Der Ausgang der Diskussion steht jetzt schon fest, dessen bin ich sicher. Die Menschen halten mit ihrer wahren Meinung hinter dem Berg. "Sich nur nicht ins Abseits reden", lautet die Devise und sichert damit das Überleben. Ich bin sicher, das ist erst der Anfang! Es wird weitergehen, wenn wir nicht den Mut aufbringen, unsere Angst, ausgegrenzt zu werden, überwinden.