Sie sind hier

Üble Diffamierung eines Lehrers durch Carola Padtberg-Kruse im SPIEGEL


11.01.14

Üble Diffamierung eines Lehrers durch Carola Padtberg-Kruse im SPIEGEL

Wer sich wie Gabriel Stängle erlaubt, die grün-roten Bildungspläne in Baden-Württemberg zu kritisieren,
darf nicht als Hetzer herabgesetzt werden

Ein Zwischenruf von Kurt J. Heinz

(MEDRUM) Dass sich eine Journalistin der Toleranz verpflichtet fühlt und dafür in einem engagierten Beitrag im SPIEGEL eintritt, bedürfte nicht einmal der Erwähnung, denn das könnte als pure Selbstverständlichkeit betrachtet werden. Dass aber ein Magazin, das seriösen Journalismus betreiben will, es zulässt, wenn eine Journalistin wie Carola Padtberg-Kruse einen in Baden-Württemberg tätigen Lehrer in übelster Weise diffamiert, indem sie behauptet, der Lehrer Gabriel S. "hetzt gegen sexuelle Toleranz", birgt eine Grenzüberschreitung in sich, die in die Methodenkiste des Stürmers gehört.

Die Meldungen über die Initative gegen grün-rote Bildungspläne für Baden-Württembergs Schulen haben zu einer rasant zunehmenden Berichterstattung und Kommentierung in den deutschen Medien geführt. Doch längst nicht immer wird dabei fairer Journalismus betrieben, wie MEDRUM am Beispiel der Berichterstattung beim SWR zeigte.

ImageEin neues Beispiel für unfaire und diffamierende Berichterstattung liefert der SPIEGEL. Unter der Überschrift "Lehrer hetzt gegen sexuelle Toleranz" (Bildausschnitt links) wird der Realschullehrer Gabriel S. (der vollständige Name lautet Stängle), der zu den Initatoren der Petition "Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens" gehört, in unredlicher Weise massiv in Verruf gebracht. Padtberg-Kruse schreibt: "Doch christlich-konservative Kräfte hetzen gegen den neuen Bildungsplan und schüren Antipathien. Wortführer ist ein Realschullehrer aus dem Schwarzwald."

Der Gebrauch des Wortes "hetzen" ist ebenso völlig daneben gegriffen wie der Vorwurf, dass dieser Realschullehrer angeblich Antipathien schürt. Die Journalistin - und mit ihr der SPIEGEL - präsentieren mit diesen Verurteilungen dem Leser ein Zerrbild der Wirklichkeit, das manchen für einen Moment lang den Atem nehmen könnte. Selbst Gegner der Petition werden schwerlich Aussagen finden, die dazu berechtigen, von Hetze oder vom Schüren von Antipathien zu sprechen. Denn Stängle ist ein Mann, der zwar deutliche Kritik an den grün-roten Bildungsplänen übt, aber keinesfalls gegen sexuelle Toleranz hetzt, wie es Padtberg-Kruse in ehrabschneidender Weise behauptet.

Dass die Bezichtigung, die Padtberg-Kruse betreibt, haltlos ist, zeigt schon der erste Blick auf den Text der Petition. Dort heißt es:

"Wir unterstützen das Anliegen, Homosexuelle, Bisexuelle, Transgender, Transsexuelle und Intersexuelle nicht zu diskriminieren. Bestehende Diskriminierung soll im Unterricht thematisiert werden. Die „Verankerung der Leitprinzipien“ und der Aktionsplan „Für sexuelle Akzeptanz & gleiche Rechte Baden-Württemberg“ schießen jedoch über das Ziel der Verhinderung von Diskriminierung hinaus. Das vorliegende Papier „Verankerung der Leitprinzipien“ und die Ankündigung die „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ in ähnlicher Weise in den Bildungsstandards der einzelnen Fächer zu verankern, zielt für uns auf eine pädagogische, moralische und ideologische Umerziehung an den allgemeinbildenden Schulen."

Stängle tritt also für das Gegenteil von dem ein, was die SPIEGEL-Journalistin behauptet. Hinzu kommt, dass sich Stängle auch klar von solchen Kommentaren distanziert hat, die gegen das Gebot der Toleranz und Nichtdiskriminierung verstoßen.

So mutiert die Sorge eines Lehrers, dass staatliche Bildungseinrichtungen zu Erziehungsstätten werden, in denen Pädagogen, Schülerinnen und Schülern eine bestimmte Sexualanschauung eingeflößt werden soll, und der die Meinung vertritt, dass die gegenwärtigen Absichten über das Ziel, für Toleranz und gegen Diskriminierung einzutreten, hinausschießen, in der journalistischen Hand einer Carola Padtberg-Kruse zur Hetze gegen Toleranz. Wie besessen muss jemand sein, um auf derartige Weise üble Verurteilungen zu verbreiten? Würde dies in einem Land geschehen, dessen Gesellschaft nicht für sich in Anspruch nehmen kann, durch die geschichtliche Erfahrung geläutert und den Werten einer freiheitlichen Demokratie verpflichtet zu sein, müsste dies wohl hingenommen werden. Dass ein solcher Fehlgriff aber in einem deutschen Magazin stattfindet, das hohe journalistische Maßstäbe erfüllen sollte, ist inakzeptabel. Wer das Strafgesetzbuch zu Rate zieht und nachliest, was unter Verleumdung, übler Nachrede und Beleidigung geschrieben steht, könnte auch versucht sein, rechtliche Wege gegen die Verbreitung einer solchen Verunglimpfung einzuschlagen.

Die Freiheit des Andersdenkenden, die Rosa Luxemburg als entscheidendes Merkmal der Freiheit markiert hat, und der Respekt vor Menschen mit anderen Überzeugungen, werden so vom SPIEGEL jedenfalls mit Füßen getreten. Ein beschämender Akt.

___________________________________________________________________________________________

Online-Petition: → "Zukunft – Verantwortung – Lernen:
Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens
".

Zahl der Unterstützer bis 11.01.14: Mehr als 97.000


Buchempfehlung

„Die globale sexuelle Revolution. Zerstörung der Freiheit im Namen der Freiheit”

von Gabriele Kuby


09.01.14 Bildungsplan für Baden-Württemberg: Lehrer hetzt gegen sexuelle Toleranz Spiegel

Leserbriefe

Regelmäßig einmal im Jahr ruft eine SPIEGEL-Werberin an und bietet dieses Journal kirchlichen Mitarbeitern zu Sonderkonditionen an. Ich lehne jeweils ab, weil ich sehe, dass darin mit derselben Regelmäßigkeit, meistens zu hohen christlichen Feiertagen, die Glaubwürdigkeit der Bibel bestritten wird. Nein, auf einen ZerrSPIEGEL kann ich gern verzichten. Dieser aktuelle Hetzartikel gegen einen engagierten Christen bestätigt nur meine Einschätzung.

Der Spiegel sollte sich schnell und deutlich von dieser Journalistin distanzieren, will er seinen guten Ruf einigermaßen bewahren. Es wird immer deutlicher: Diejenigen, die Toleranz verlangen, sind ganz besonders und unerträglich intolerant. Das kann auf die Dauer nicht gutgehen. Diese Intoleranz erwächst aus der Angst, daß "das Volk" offensichtlich diese Indoktrination unserer Schüler in der Schule NICHT will. Anders sind die panikartigen Reaktionen nicht zu erklären. Da die Schwulen, Lesben etc. so wenige sind, müssen sie umso lauter schreien!

Leider ist der Spiegel nicht die einzige Zeitung, die hetzt. Auch Tagesblätter sind nicht besser. Ja, diese Hetze erinnert mich an den Stürmer aus einer ganz unrühmlichen Zeit. Nein, ich habe den natürlich nicht gekannt oder gelesen. Ich las zuerst in Yad Vashem einige Artikel darin, gegen Juden. Bis dahin wußte ich natürlich von den Grausamkeiten gegen die Juden. Aber in diesem Augenblick war mir klar: es war die nationalsozialistische Presse, die den Menschen den Hass gegen die Juden einhämmerte.

Es sind schon gut 30 Jahre her, seit ich in Jerusalem war. Aber mir wurde es schlagartig klar: genau so kann es uns Christen auch ergehen, wenn die Presse gegen uns hetzt. In dieser Petition unterschreiben sicher nicht nur Christen, sondern viele Menschen, die sich Sorgen um die Kinder machen. Ich befürchte in der Tat immer mehr, dass wir auf diktatorische Regierungsarten zugehen. Das mag manchen übertrieben erscheinen. Aber wir müssen wachsam sein und noch viel mehr Menschen sollten sich gegen ein solches Diktat bestimmter Interessengruppen wehren. Irgendwann ist sonst die Grenze überschritten und wir dürfen uns überhaupt nicht mehr äußern. Toleranz kann doch nicht einseitig sein.

Wir leben in einer Zeit des Wandels der Anschauungen. Nicht, dass sich nicht seit eh und je und ständig das Bewußtsein der Menschen änderte. Aber es läuft jetzt ein pluralistischer Prozeß ab, der natürlich von Einzelpersonen auch zu unlauteren Zwecken benutzt werden kann (welche Rechnung aber am Ende nicht aufgeht/C. Padtberg). Toleranz ist das eine, das andere ist die Verbindlichkeit bestimmter Einzelauffassungen für Gruppen.

In der Schule geht es doch immer darum: was macht man wie und wer macht es warum? Ist wirklich in einer Zeit, die den Menschen freies Denken und Aufatmen ermöglicht, das sexuelle Verhalten der Maßstab für den richtigen Umgang mit Schülern untereinander und im Lehrer-Schüler-Verhältnis? Wenn schon nicht Religion Privatsache ist, dann sollte es wenigstens die Intimssphäre sein. Aber die Intimssphäre ist eben nicht intim, wo man alles offenlegen muß, um dann (!) zu sehen, ob man's tolerieren kann. Man kann auch theologische Kommentare von 1914 mit denen von 2014 vergleichen oder über den Begriff "Unzucht" nachdenken. Wem's gefällt...

Ich frage mich, ob solche Formulierungen nicht bereits strafrechtlich relevant sind.

Auf der Kampagnen-Plattform campact.de wurde eine weitere, in reißerischer Wortwahl gehaltene Kampagne "Vielfalt gewinnt – Homophobie im Netz: Halten Sie gegen!" gegen die erfolgreiche Online-Petition gegen den Bildungsplan 2015 gestartet.

Dort ist wieder einmal von "Homophobie", "rechten Kreisen" und "populistischer Hetze" die Rede. Kampagnenpartner ist die ihre Felle davonschwimmen sehende GEW, was die Vermutung stärkt, daß vor allem das GEW-Homo-Milieu hinter den Attacken und Verbalausfällen gegen die Stängle-Petition steckt.

campact.de ist keine neutrale Kampagnen-Plattform, sondern stark links-grün-lastig, entsprechend in der linksgrünen bis ultralinken Szene sowie im heutzutage weit links anzutreffenden DGB-Umfeld beliebt und hat seine Wurzeln in der attac!-Bewegung. campact.de hat seinen Sitz in Verden/Aller und ist Teil des “Verdener Ökozentrums”.

Wenn Glaube und christliche Werte heute so sehr Anstoß erregen, kann von Meinungs- und Gedankenfreiheit nicht mehr die Rede sein. Jeder, der sich über einen anderen Menschen erhebt und ihn mit unlauteren Mitteln zur Korrektur seines vermeintlichen Fehlverhaltens zwingen will, handelt gewalttätig. Und das wurde von Carola Padtberg-Kruse durch den Versuch der Meinungsbildung unter Zuhilfenahme der Öffentlichkeit getan. Traurig nur, dass eine Redaktion wie der Spiegel nicht selbst aufschreit. Ginge es um die Pressefreiheit, würde die Redaktion sicher schon brennen. Traurige Wahrheit.