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Schweizer Gender-Koordinatorin fürchtet das Wort Genderismus


20.12.13

Schweizer Gender-Koordinatorin fürchtet das Wort Genderismus

Genderisten fühlen sich durch ein kritisches Wort des Bischofs von Chur provoziert
und sprechen von Kampfansage

Zwischenruf von Kurt J. Heinz

(MEDRUM) Der Bischof von Chur, Vitus Huonder, hat sich in einem Bischofswort kritisch über die Auswirkungen der Gender-Ideologie geäußert und vom Genderismus gesprochen (MEDRUM berichtete). Der Bischof erregte die Aufmerksamkeit vieler Zeitgenossen, insbesondere in der Gender-Welt. Die Koordinatorin des Netzwerkes Gender-Studies Schweiz, Katrin Meyer, bezeichnete das Wort Genderismus als "abseitige Wortprägung" und spricht von der "Kampfansage eines religiösen Konservatismus an alle kritischen Disziplinen".

Viel Feind, viel Ehr. Das mag Trost für Bischof Huonder spenden, wenn er sich den Angriffen von Vertretern der Gender-Lehre ausgesetzt sieht. Sie scheinen sich provoziert zu fühlen und reagieren prompt. So auch Katrin Meyer in ihrem Kommentar in der Neuen Züricher Zeitung. Meyer scheint Huonders Kritik zu fürchten, wenn sie von der "Kampfansage eines religiösen Konservatismus" spricht. Dabei versteht sie es, die Welt auf den Kopf zu stellen. Denn Kampfansagen gibt es weniger von den Vertretern eines religiösen Konservatismus, sondern seit vielen Jahren vor allem von den Vertretern der Gender-Ideologie, allen voran Judith Butler, die mit ihren Vorstellungen vom Menschen - von der großen Schar Unwissender unbemerkt - allem dem Kampf angesagt haben, was das christliche Menschenbild in seinem Innersten ausmacht. Dies war und ist die wirkliche Kampfansage, eine Kampfansage des Genderismus an den zur kritischen Vernunft begabten Menschen. Katrin Meyer bestätigt dies selbst, indem sie sagt: "Diese Debatten drehen sich ... um Definitionsmacht: darum, wer die Macht hat, zu bestimmen, was Ehe und Familie zu Beginn des 21. Jahrhunderts bedeuten dürfen und nach welchen Normen Sexualität und Geschlechterverhältnisse zu regeln seien". Genau diese Auseinandersetzung spiegelt sich auch in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) wieder, in deren "Orientierungshilfe Familie" das Eindringen des Genderismus unverkennbar ist, der der biblisch fundierten Vorstellung von "Ehe und Familie" ihre Leitbildfunktion streitig macht.

Wenn Bischof Huonder in seinen bischöflichen Worten über die zerstörerischen Auswirkungen dieser Gender-Anschauungen spricht, tut er nichts anderes als das, was von einem kritischen Zeitgenossen, zumal von einem kompetenten Bischof, erwartet werden muss. Er setzt sich kritisch mit einem Geistesgut auseinander, das längst begonnen hat, den Menschen zu Fall zu bringen und ihm seine Identität und Würde zu nehmen. Nein, was Bischof Huonder tut, wenn er mahnend den Zeigefinger erhebt, ist keine Kampfansage, wie sie Genderisten betreiben. Es ist vielmehr sein redliches Bemühen als kritischer und wachsamer Hirte, seine Herde vor den Wölfen zu schützen. Das ist nichts anderes, als verantwortungsbewußt vom Recht auf Notwehr Gebrauch zu machen. Abseitig ist daran also gar nichts, erst Recht nicht der Gebrauch des Wortes Genderismus. Denn dieser Begriff eignet sich trefflich, um das zu benennen, was - jenseits von Fragen der Gleichberechtigung und Gleichstellung der Geschlechter - die Köpfe der Genderisten an abseitigen Gedanken bewegt. Möge das Wort vom Genderismus - dank Bischof Huonder - also Eingang in die gesellschaftspolitische Debatte finden, ganz, wie Katrin Meyer befürchtet.

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PD Dr. Katrin Meyer ist Lehrbeauftragte für Philosophie an der Universität Basel und Koordinatorin des Netzwerkes Gender-Studies Schweiz.


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Leserbriefe

Da scheint der Bischof voll und ganz in der Welt angekommen zu sein. Während viele seiner Amtskollegen sich an ihren Schreibtisch klammern und hinter Kirchenmauern Versteck spielen, stellt dieser sich vor seine Gemeinde als das, was ihm laut Definition Auftrag ist: Hüter, Schützer und Aufseher. Er steht damit voll in der Nachfolge Christi, der laut Bibel als Lamm und Löwe gilt. "Wie kann es in der Welt hübsch friedlich zugehen, wenn Christus sich mitten in das Reich Satans legt" (Martin Luther).

Der Begriff "Genderismus" ist ebenso berechtigt wie "Kapitalismus", "Sozialismus", "Marxismus", "Leninismus", "Katholizismus", "Protestantismus", usw. Ich habe schon immer dafür plädiert, nicht ständig in die Vergangenheit zu blicken, sondern auf die in der Zukunft liegenden Ideologien und Irrlehren zu schauen. Und die derzeit aktuelle Irrlehre ist die des Genderismus, wobei festzustellen ist, dass die Ideologien immer einfältiger werden, denn der Genderismus widerspricht in besonders eklatanter Weise jeder naturwissenschaftlichen Erkenntnis, insbesondere auch der allgemein anerkannten Evolutionstheorie, weshalb man sich wundern muss, dass den Lehren des Genderismus nicht ganz energisch widersprochen wird. Auch wenn sich der Genderismus, pseudowissenschaftlich verbrämt, mit einem Absolutheitsanspruch präsentiert, was ganz typisch für Ideologien ist, wäre es grundverkehrt sich hiervon beeindrucken oder gar einschüchtern zu lassen. Gegen diese gemeingefährliche Irrlehre muss mutig und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln vorgegangen werden.

Das ist keine Theorie, weil sie keine wissenschaftlich nachzuweisende Praxis - weder in der Natur noch im Experiment - beschreibt. Es ist bestenfalls eine Hypothese, aber wohl eher noch eine einfältige Ideologie, die den Schöpfer leugnet - ein Evolutionismus eben!

Ich weiß, dass es sich um einen Evolutionsglauben handelt - der deshalb aber trotzdem als allgemeingültig anerkannt ist und geglaubt wird. Deshalb müssen sich die Protagonisten des Genderismus entscheiden, wem sie mehr glauben, der Evolutionstheorie oder den Aussagen des Genderismus. Das eine schließt das andere aus.