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Bischof Bohls ungeistlicher Versuch der Einschüchterung


10.07.12

Bischof Bohls ungeistlicher Versuch der Einschüchterung

Konferenz Bekennender Gemeinschaften solidarisiert sich mit suspendiertem Evangelisten Lutz Scheufler

von Ulrich Rüß

(MEDRUM) Die Konferenz Bekennender Gemeinschaften solidarisiert sich mit dem vom sächsischen Landesbischof Bohl suspendierten Religions-Pädagogen und Evangelisten Lutz Scheufler und fordert Bischof Bohl auf, die Suspendierung aufzuheben.

ImageIn der Suspendierung des Leiters des Evangelisationsteams durch die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens, Lutz Scheufler, sieht die Konferenz Bekennender Gemeinschaften (KBG) den ungeistlichen Versuch, bekennende Christen, die nicht dem liberalen, zeitgeistbestimmten Meinungsstrom von Synoden und Kirchenleitungen entsprechen - sondern in Bindung an Bibel und Bekenntnis öffentlich widersprechen - einzuschüchtern und mundtot zu machen.

Soll es so in der Kirche künftig weitergehen?

Die Sanktionen gegenüber bekennenden Christen wirken besonders fragwürdig und unsouverän, da sich Kirchenleitende gerne ihres Meinungspluralismus und ihrer theologischen Weite rühmen. Die KBG sieht in der Suspendierung bzw. den Sanktionen gegen Mitarbeiter in der Verkündigung keine geistliche Legitimation, erst recht kein bischöfliches Mandat. Hier geht es nicht um einen Disziplinarfall. Wenn Christen mit einem in der Autorität der Heiligen Schrift und in den lutherischen Bekenntnisschriften gebundenen Gewissen ihrer Kirchenleitung bei Entscheidungen, die gegen das Zeugnis der Schrift stehen, widersprechen und in dieser Frage die Gefolgschaft aufkündigen, ist das nicht zu sanktionieren, sondern im Sinne Martin Luthers zu begrüßen und legitim.

Es geht hier also um einen an die Grundlagen der Kirche gehenden Bekenntnisakt und die Bekenntnisfreiheit. Bischöfe haben an und für sich keine Gewalt (Macht). Das Augsburger Bekenntnis weist ausdrücklich darauf hin: „Er wirkt allein durch das Wort", lateinisch: „non vi, sed verbo." Gemeint ist das Wort Gottes. Die Not liegt aber darin, dass Synode, Kirchenleitung und Bischof ein Schriftverständnis haben, das der Bibel widerspricht. Hier liegt der Bekenntnisnotstand. Wer das Wort Gottes gegen sich hat, kann und darf keine Gefolgschaft und Anerkennung erwarten.

Bemerkenswert ist, dass es Theologen und kirchliche Mitarbeiter gibt, die die Aussagen des christlichen Glaubensbekenntnisses nicht nachvollziehen können, die elementare Glaubensinhalte in Frage stellen oder auch öffentlich leugnen. Suspendierung? Fehlanzeige! Hier wird offensichtlich mit zweierlei Maß gemessen. Wo wird durch unsere Bischöfe das Wächteramt über die Lehre des Bekenntnisses praktiziert, Irrlehre zurückgewiesen? Wo und wie wird die Gemeinde von den Bischöfen vor öffentlich vorgetragener Irrlehre geschützt? Auch hier Fehlanzeige.

Die Not der Kirche ist, dass es an jener geistlichen, im Wort gegründeten und durch den Geist Gottes bestimmten Leitung fehlt. Pastoren werden nicht auf Anerkennung des jeweiligen Bischofs oder auf Gehorsam verpflichtet, sondern auf Schrift und Bekenntnis. Eine Kirchenleitung, die sich auf Martin Luther, Barmen und Dietrich Bonhoeffer bezieht, die den Anspruch hat, Kirche des Wortes zu sein, macht sich mit der Saktionierung eines treuen bekennenden Christen unglaubwürdig. Wie will man überzeugend Ökumene betreiben, wenn man nicht einmal in der Lage ist, "innerevangelische Ökumene" zu dulden?

Bischof Bohl und die sächsische Kirchenleitung sind aufgefordert, die Suspendierung gegen Lutz Scheufler und Sanktionen gegen weitere Mitarbeiter aufzuheben, um weiteren Schaden von der Kirche abzuwenden.

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Pastor Ulrich Rüß ist Vorsitzender der Konferenz Bekennender Gemeinschaften und Präsident der Internationalen Konferenz Bekennender Gemeinschaften (IKBG). Die IKBG hat sich der Forderung, die Suspendierung Lutz Scheuflers aufzuheben, angeschlossen.

Information über Lutz Scheufler: www.lutz-scheufler.de


Leserbriefe

Laut IDEA-Meldung vom 8. Juli hat die Sächsische Bekenntnisinitiative ihre Kirchenleitung aufgefordert, den Beschluss, homosexuelle Lebensgemeinschaften in Pfarramt und Pfarrhaus in seelsorgerlich begründeten Ausnahmefällen zuzulassen, nunmehr (?) wieder zurückzunehmen. Diese Rücknahme ist dringend geboten, um die Auflösung der theologischen und rechtlichen Ordnung unserer evangelischen Kirche zu verhindern.

Die Kirchenleitung, konkret im Bischof, hat nach CA 28 primär die Aufgabe, über Bekenntnis und Lehre der Kirche zu wachen und falscher Lehre zu wehren. Es ist weder logisch noch theologisch zu begründen, dass ein Bischof in Übereinstimmung mit dem Bekenntnis (CA 28) einerseits den Beschluss bejaht, homosexuelle Lebensgemeinschaften im Pfarramt nicht zuzulassen und andererseits gleichzeitig das Recht hat, diese Bekenntnisbindung in Ausnahmefällen aufzuheben; und das aus „seelsorgerlichen Gründen“.

Hier stellt sich die Frage, ob solch ein Kompromiss nicht die Glaubwürdigkeit des bischöflichen Amts und der Person des Bischof zerstört; ferner, ob hier nicht ein Missbrauch von „Seelsorge“ vorliegt, wenn „Seelsorge“ scheinbar das Recht gibt, eine Bekenntnisbindung zu missachten. Zusammen mit der Autorität des bischöflichen Amts wird auch die Glaubwürdigkeit von „Seelsorge“ untergraben.

Hans Lachenmann, Kirchenrat i.R.

Lieber Herr Lachenmann, ich stimme Ihnen vollkommen zu. Sehr enttäuscht bin ich vom sächsischen Bischof, habe ich doch diese Kirche bisher als noch an der Bibel orientiert empfunden. Seelsorgerliche Gründe als Ungehorsam anzuführen, das ist ja völlig unsinnig. In der Seelsorge sollen wir den Menschen in ihren Nöten helfen, einen Weg aus falschen Richtungen zeigen und sie dahin mit Liebe geleiten. Kann ich jemandem, der arm ist, in der Seelsorge raten, ruhig weiter zu stehlen? Denn schließlich ....

Es ist in der Tat wohl ein schwieriger Weg, einem homosexuell empfindenden Menschen zu helfen. Vielleicht muss er für sich bleiben, wenn er aus diesen Empfindungen nicht so schnell rausfindet. Aber eine Homoehe auch noch im Pfarramt zu akzeptieren - traurig, traurig. So wird dann wohl auch die sächsische Kirche mehr und mehr abnehmen.

Übrigens: da müßte der Bischof auch Luther widersprechen, der es doch für möglich hielt, dass auch Bischöfe und Konzilien irren können. Nun mußten die Gläubigen so lange gegen ein gottloses Regime kämpfen. Und jetzt ist äußerlich Freiheit und alle, die der Bibel und Gottes Gebot treu bleiben wollen, werden in die Arbeitslosigkeit entlassen. Da wird es dann sicher auch viele geben, die eine Familie zu ernähren haben und darum lieber schweigen. Aber das empfindet man wohl nicht so schlimm, dass Pfarrer, Prediger, Evangelisten, Diakone öffentlich dann anders reden als sie denken und im kleinen Kreis reden. Unaufrichtigkeit, große Gewissensnot, das alles erscheint hinnehmbar, wenn man nur Homosexuellen entgegen kommen kann. Es gibt Professoren, die leugnen, dass Jesus für unsere Sünde sterben mußte, dass er wirklich auferstanden ist usw. Aber sie dürfen bleiben. Quo vadis, Kirche?

Vielleicht brauchen wir eine neue Reformation?

Sehr geehrter Herr Lachenmann, auf die Bitte um seelsorgerischen Bestand an ein leitendes Mitglied des Landeskirchenrates in Bayern erhielt ich nicht einmal eine Antwort. Seelsorge an "nicht schwule" homophil empfindende Menschen ist für die bayrische Kirchenleitung kein Thema. Mit Menschen reden, die andere Erfahrungen gemacht haben, wie sie sich die Kirchenleitung erträumt, ist nicht gewollt, so sind meine Erfahrungen. "Treue und Verbindlichkeit" schalteten das Begehren nach anderen Männern bei mir nicht aus, so sehr ich dass auch wollte, so einfach geht es nicht. Die Worte des Apostel Paulus sind mir seelsorgerische Hilfe und nicht Verurteilung oder „Homophobie“. Früher ward ihr so, aber jetzt seid ihr neu in Christus, dass ist befreiend. Um diese Freiheit betrügt die evangelische Kirche Menschen.

Hoffentlich ändert die Kirchenleitung ihr Verhalten gegenüber bibeltreuen Christen . Sonst bleiben in dieser großen Institution nur Scheinchristen und Gottes Volk zieht aus und trifft sich wieder wie zu Anfang in Hauskreisen und kleinen freien Gemeinden, wie es ja jetzt schon zu beobachten ist. Ich bin noch formal Mitglied der ev. Kirche weil es noch hier und da wiedergeborene Pfarrer/innen in der Kirche gibt. Diese haben es aber nicht leicht, weil die Kirchenleitung doch sehr stark dem Zeitgeist huldigt. Die wahre Kirche wird aber immer erhalten bleiben . Jesus und Gott sei Dank! Harald Tilly (Religionslehrer)

Liebe Geschwister in den Kirchen, wann werdet ihr verstehen, daß nicht marode Kirchen und ihre Leitungen das Problem sind, sondern euer Verbleib in solchen KdöR´s, in denen ein angestellter Bischof selbstverständlich seines Amtes walten und unliebsame Schäfchen suspendieren kann? Wann werdet ihr verstehen, daß Jeschua nie eine Kirche gewollt und auch Seine Gesandten eine solche nie gegründet haben; daß sie sich stattdessen immer nur in freien Versammlungen Vertrauender an einem Ort und hin und her in den Häusern handelte, die von selbstbestellten Ältesten des jeweiligen Ortes zusammengehalten und moderiert wurden? Selbst in der Enthüllung (allg. Offenbarung) spricht Jeschua nur die leitenden Ältesten örtlicher Zusammkünfte (Synagogoi) an, die in Seinem NAMEN zusammenkommen!

Geht endlich aus der Hure aus und unterwerft euch einzig und allein den WORT unseres himmlischen VATERs, das ER in Jeschua Mensch werden ließ! Vergeßt alle Dogmen,  Konfessionen und ähnliches menschliches Machwerk und praktiziert Gottes WORT (M7.12, G6.2) an eurem Ort unter den Menschen, unter denen ihr lebt und ihr werdet von VATER, SOHN, GEIST DES HEILGEN und den HERAUSGERUFENEN mit Freuden empfangen werden! Bringt euch mit euren Talenten (Talaanton) in diese Orts- und Hauszusammenkünfte ein, seht einander mit Hilfe, Rat und Tat und Liebe füreinander bei, dann werdet ihr finden, was Jeschua zugesagt hat: das Leben in seiner vollsten Fülle und überäonischen Ausrichtung zum VATER hin! All der unselige Kram der Vergangenheit wird dann von euch fallen und ihr werdet euch noch wundern, wie ihr euch solchem Unfug einst verschreiben konntet - ich hab´s gemacht und habe nie glücklicher gelebt, als seit der Zeit (1994), da ich aus der Hure ausging, mit der ich übrigens standesamtlich liiert war, weil sie halt den Staat als ihren Treiber engagiert hat!
Ein brüderliches Schalom - Lutz (http://talmidjeschua.wordpress.com/)

 

Toleranz hat immer öfter die Bedeutung, der Meinung derjenigen sein zu müssen, die sie in den Mittelpunkt rücken. M. E. ist diese Vorstellung der Toleranz z.B. bei den Grünen sehr ausgeprägt. Die evangelischen Kirchen wollen - in weiten Teilen - "modern" sein, bloß nicht also von vorgestern und veraltet gelten wie die Katholiken. Davor hat man Angst. Sie übernehmen ihre Wertvorstellungen aus dem linksliberalen Bildungsbürgertum. Das Motto könnte lauten: Dabei sein ist alles. Bekenntnisse gibt es, sie spielen eine formale, aber eine geringe inhaltliche Rolle.

Die evangelischen Kirchen waren schon immer abhängig, zuerst von den Landesherren, heute von der öffentlichen Meinung. Die katholische Kirche hat hier einen Vorteil, indem sie starke Institutionen hat, die immer schon eine gewisse Unabhängigkeit gewährleistet haben. Die evangelische Kirche könnte schon anders handeln und reden, aber man möchte nicht, weil man sich nicht traut oder andere Überzeugen hat. Der Gegenwind wäre auch sehr groß, aber vielleicht würde es sich rentieren.

Seit ca. 20 Jahren verfolgen wir, was zu o. g. Thema innerhalb der deutschen Landeskirchen passiert. Für unsere sächsische Landeskirche waren wir uns sicher, dass sie stark genug ist, einer Öffnung der Pfarrhäuser für gleichgeschlechtlich lebende Theologen zu widerstehen. Nach fast einem Jahr Information und klarem Widerstand durch die Bekenntnisinitiative Sachsen haben Kirchenleitung und Synode trotzdem - wenn auch nur in Ausnahmefällen! - beschlossen, sich klar gegen biblische Aussagen und Bekenntnisse zu stellen und "Ja, aber ..." zu Gottes Wort zu sagen.

Daraufhin bin ich als Pfarrfrau aus massiven Glaubens- und Gewissensgründen aus der Sächs. Landeskirche ausgetreten. Zehn Tage später erhielt ich daraufhin aus Loyalitätsgründen die fristlose Kündigung der Diakonie, bei der ich seit 12 Jahren in einer Einrichtung für geistig behinderte Menschen gearbeitet habe. Obwohl ich klar gesagt habe, dass sich an meinem Christsein nichts ändert, ich aber nicht mehr in einer Institution Mitglied bleiben kann, sie sich klar gegen göttliche Aussagen stellt, wurde mir in der Kündigungsbegründung auf 1 1/2 Seiten u. a. abgesprochen, dass ich weiterhin bereit bin, das Evangelium anzuerkennen und ich damit eine Gefahr für die Menschen bin, mit denen ich täglich zu tun habe...

Nach einem unerträglichen Gespräch in der Bischofskanzlei untersagte mir unser oberster Seelsorger Tage später schriftlich, weiterhin am Abendmahl teilzunehmen und drohte meinem Mann, dass für ihn "eine schwierige Situation entstehen könnte", falls ich dieser "Bitte" nicht nachkommen sollte. Nachdem mir mein Mann nach Ende eines Gottesdienstes das Abendmahl spendete, wurden wir von einer Mitarbeiterin beim Kirchenvorstand denunziert.

Es ist für mich eine unerträgliche Situation, wie scheinheilig teilweise innerhalb von Kirche und Diakonie miteinander umgegangen wird. Da spricht man von Gewissensfreiheit und erklärt diejenigen zu Aussätzigen, die entweder als Glieder der Landeskirche oder auch wie ich als "ausgetretene" Christen weiterhin auf die klaren Aussagen der Bibel hinweisen. Da wird das Abendmahl, eine absolut heilige, kraftspendende und lebensnotwenige Handlung benutzt, um auszugrenzen und Zwietracht zu säen. Da wird ein Gesprächsprozess in Gang gesetzt, der von vornherein keiner sein kann, weil z. B. schon über eine Liturgie zur Trauung Homosexueller nachgedacht und gearbeitet wird und das 3-Jahres-Gespräch damit schon nicht mehr ergebnisoffen sein kann. Und wie in anderen Beiträgen schon erwähnt, geht es nur in 2. Linie um das Thema Homosexualität und den klaren Unterschied zwischen "Sünde" und "Sünder". Das eigentliche Thema ist doch, wie wir heutzutage mit Gottes Wort umgehen und dass in Sachsen Bischof (!) und Kirchenleitung qua Amt die Außerkraftsetzung biblischer Aussagen zementiert haben.

Ich kann nur hoffen, dass wir einen nach wie vor gnädigen Gott haben, dem daran gelegen ist, Menschen die Herzen und Augen für seine Größe und Allmacht zu öffnen und wir gut daran tun, das zu sehen, uns daran zu orientieren und damit leben.

Das Ergebnis des dreijährigen Prozesses steht heute bereits fest. Das kann man Ihren Ausführungen klar entnehmen und überrascht mich nicht im Geringsten. Die Kirche hat den Weg gewählt, um den Widerstand klein zu halten. Man kann die Gegner immer darauf hinweisen, es sei noch nichts endgültig entschieden. Am Ende wird sich dann eine gewisse Praxis eingeschlichen haben, die man als gelungen hinstellen wird. Die übernimmt man dann und hat sein Ziel erreicht.