Sie sind hier

ZDF: 23 CDU-Abgeordnete gegen Betreuungsgeld


15.04.12

ZDF: 23 CDU-Abgeordnete gegen Betreuungsgeld

Peter Hahne, Andrea Nahles und Dorothea Bär sprechen um 13.00 Uhr im ZDF über Streitthema

(MEDRUM) In den Koalititonsparteien scheint es keine Mehrheit für die Einführung eines Betreuungsgeldes zu geben. Dies geht aus einer Meldung des ZDF hervor, nach der 23 CDU-Abgeordnete im Deutschen Bundestages gegen ein Betreuungsgeld für jene Familien stimmen wollen, in denen die Eltern ihre Kinder zu Hause selbst erziehen wollen statt sie in einer Krippe betreuen zu lassen.

23 CDU-Abgeordnete haben laut ZDF dem Fraktionschef der Union ihr Nein zum Betreuungsgeld angedroht, so das ZDF.  In einer ZDF-Meldung der Heute-Nachrichten werden als Gegner des Betreuungsgeldes in der CDU namentlich genannt: die Abgeordneten

  • Ingrid Fischbach,
  • Reinhard Grindel,
  • Jens Spahn,
  • Peter Weiß,
  • Mechthild Heil,
  • Sibylle Pfeiffer und
  • Andreas Lämmel.

Gegen ein Betreuungsgeld hat sich ebenso Kai Wegner, Vorsitzender der Landesgruppe Berlin in der CDU/CSU-Fraktion, ausgesprochen. Wie beispielsweise auch der evangelische Landesbischof Markus Dröge hält es für falsch, wenn Kinder unterhalb von 3 Jahren nicht in Krippen und Kindertagesstätten betreut, sondern von den Eltern selbst erzogen werden. Das Betreuungsgeld setze falsche Anreize, erklärte er im ZDF.

Sollten 23 Abgeordnete der CDU im Bundestag gegen die Einführung eines Betreuungsgeldes für selbst erziehende Eltern stimmen, verfügt die Bundesregierung nicht über die sogenannte Regierungsmehrheit. Die Einführung des Betreuungsgeldes würde damit schon am Widerstand innerhalb der CDU scheitern. Auch in den Oppositionsparteien gibt es keine Zustimmung. SPD, Grüne und DIE LINKE sind ausgesprochene Gegner eines Betreuungsgeldes.

Das Streitthema ist heute erneut Thema im ZDF.  Peter Hahne wird in der heutigen ZDF-Sendung "Herdprämie oder Krippe" mit den Abgeordneten Andrea Nahles (SPD) und Dorothea Bär (CSU) über die Debatte um das Betreuungsgeld sprechen; Sendezeit: 13.00 Uhr. → Herdprämie oder Krippe


Leserbriefe

Ich würde gerne wissen was für Gründe die Gegner des Betreungsgeldes für ihre Ablehnung haben. Ist es nicht am besten, wenn Mütter so lang wie möglich bei ihren Kindern sind? Es ist doch erwiesen, dass Kinder, die in den ersten Lebensjahren von guten Eltern erzogen werden, nicht nur gesundheitlich stabiler sind, sondern auch psychisch. Dazu kommt noch, dass sie später in der Schule meistens besser voran kommen und weniger soziale Problem haben, was besondes auf christliche Familien zutrifft.

Bei den Linken und Grünen verstehe ich ja, dass sie die Kinder so früh wie möglich von den Eltern entfernen möchten, um sie besser beeinflussen und manipulieren zu können. Doch warum handeln Abgeordnete, deren Partei das C im Namen trägt, genau so? Die Begründung, dass das Betreuungsgeld missbraucht und veruntreut wird, kann ich nicht gelten lassen, denn das kann überwacht oder mindestens so gesteuert werden, dass das unterbunden wird. Auch das Argument, dass dem Arbeitsmarkt Kräfte verloren gehen, ist unzureichend, genau so wie die Behauptung, dass Frauen dadurch an die beiden K (Kinder und Küche) gebunden sind.

Was gibt größere Erfüllung und füllt mich mit mehr Stolz, als wenn ich erlebe, wie meine Kinder sich zu prächtigen Menschen entwickeln? Auch der überholte Gedanke der Selbstverwirklichung kann im Vergleich zum Gesamtwohl unseres Volkes nicht gelten.

Sehr geehrte Damen und Herren der CDU/CSU, geben Sie mir einen Grund für Ihre Ablehnung, den ich verstehen und akzeptieren kann.

Mit freundlichem Gruß,
Bringfried Lilke

Bravo, Frau Lilke!!

Als (inzwischen pensionierter Sozialpädagoge, u.a. in einem der Problembezirke Berlin-West allein mehr als 10 Jahre als Bezirks-Sozialarbeiter gearbeitet und diverse "Bodenerfahrungen" im multikulturellen Bereich) begrüße ich es sehr, wenn Sie aus der aktiven Eltern-Basis die Herausforderung annehmen, eben nicht zu schweigen und offensiv hoffentlich weitere Unterstützung bei der Forderung nach qualifizierten Begründungen dieser sogenannten C-Politiker zu erhalten.

Wie wäre es mit einer Petition (für die nachweisbaren psychischen Verhaltensprobleme der ungezählten abrupt "abgestillten" Kleinstkinder wegen der Berufstätigkeit der "Mütter") ? Eigentlich wäre sogar eine Verfassungsklage durch Unterbrechung bzw. Entzug des Menschenrechtes eines zu garantierenden kontinuierlichen psychosozialen Umfeldes die richtige Antwort!

Ihnen GOTTES SEGEN - DIE immer noch ALLUMFASSENDE MACHT in diesem kleinen Universum!

Fr.

Als Vater von 6 wunderbaren Kindern kann ich nicht nachvollziehen, dass es eine vernünftige Alternative zu einer gesunden Elternerziehung gibt.

Gerhard Henßler,
Rückeroth

Bitte, sehr geschätzte Frau Merkel, leiten Sie alles „finanziell“ Machbare in die Wege, damit so viele Kinder wie möglich, in den ersten drei Jahren, rund um die Uhr, ihre Mutter bei sich haben können. Nur durch die Mutter oder eine liebende Person, die auf „Gedeih und Verderb“ sich des Kindes annimmt und stets – Tag und Nacht – sich in Reichweite des Kindes aufhält und für das Kind ganz da ist, kann im Kind sich das Urvertrauen bilden. Eine noch so gute Kita kann keine „Urvertrauen-bildende“ Bezugsperson dem Kind zur Verfügung stellen. Auch wenn eine Mutter kein „Ideal“ sein sollte, dann wird das Kind sich gegen die „Defizite“ der Mutter immunisieren können, wodurch sich ein gewisses Urvertrauen bildet. Das kann ihm später Kraft verleihen, um zu erkennen, was falsch gelaufen ist, und um sich aus den „Defiziten“ heraus zu kämpfen. Entscheidend ist, dass das Kleinkind eine durchgehende Bezugsperson hat, auf die es sich einstellen kann, was bei einem täglichen „Wechselbad“ zwischen der „Ordnung“ in der Kita und dem „defizitären Zustand“ daheim, nicht möglich ist. Mit Menschen, die noch so gut „gebildet“ worden sind, die aber kein Urvertrauen haben, kann keine Demokratie fortbestehen. Bevor der Verstand bereit ist, die „angebotene“ Bildung zu integrieren, muss das Herz in Liebe gebildet worden sein. Falsch ist die Vorstellung, durch MEHR WACHSTUM UND MEHR KONSUM WÜRDEN DIE MENSCHEN GLÜCKLICHER, denn dadurch veröden sie im Herzen durch Stress.

Unstrittig ist ja, dass Kinder bis 3 Jahren Bindung und nicht Bildung brauchen. Eine mir bekannte erfahrene Erzieherin bezeichnet das, was in ihrer KiTa abläuft als "Tragödie". Sie sagt: Wir als Erzieherinnen können diesen Allerkleinsten nicht das geben, was sie eigentlich bräuchten. Dadurch häufen sich Aggression und Autoaggressionen bei den Kleinkindern. Eine ebenso perverse Wahrheitsverdrehung findet auf der finanziellen Ebene statt. Es wird so getan, als koste das Betreuungsgeld den Staat zu viel und als sei das eine ungerechte Forderung von uns Eltern. Die Wahrheit ist doch: wir zuhause erziehende Eltern haben dem Staat in Form unserer Steuern das Geld überhaupt erst gegeben! Der Staat nimmt uns Geld ab, um damit Kita-Plätze zu subventionieren und zwar pro Kitaplatz mit 1000 Euro pro Monat! Das ist eine ungleich teurere Sache. Richtig wäre doch, Eltern von Kleinkindern deutlich von der Steuerlast zu befreien, so dass sie dann frei wählen können, ob sie mit dem Geld, das ihnen so zusätzlich verbleibt eine Kita finanzieren wollen oder eben ihr Kind selbst betreuen wollen.