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"Familienfeindliche Allianz gegen Betreuungsgeld"


03.01.12

"Familienfeindliche Allianz gegen Betreuungsgeld"

Forum Deutscher Katholiken protestiert gegen Diffamierung von Müttern durch Wirtschaftsverbände und eine Koalition linker Politiker

(MEDRUM) Das Forum Deutscher Katholiken hat die Ablehnung des Betreuungsgeldes durch führende Repräsentanten deutscher Wirtschaftsverbände scharf kritisiert und an die Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft appelliert, die Wahlfreiheit der Eltern in der Kindererziehung zu stärken!

MEDRUM dokumentiert die Erklärung des Forums Deutscher Katholiken, mit der es Stellung gegen eine "bunt zusammengesetzte Volksfront gegen das Betreuungsgeld" bezieht:

Familienfeindliche Allianz gegen Betreuungsgeld

Führende Repräsentanten der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und der Wirtschaftsinstitute, nämlich des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), des Rheinisch-Westfälischen Instituts (RWI) sowie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), haben zum Jahresende das von der Bundesregierung für 2013 beschlossene Betreuungsgeld massiv angegriffen und als „Herdprämie" diffamiert.

Zu dieser Diffamierungsallianz aus Wirtschaftskreisen kommt eine Koalition von SPD, Grünen und Die Linke und Vertretern der CDU hinzu. Das geplante Betreuungsgeld für die Mütter darf gerade einmal nur 100 - 150 Euro betragen, während mit 1200 Euro pro Monat - das ist das Siebenfache des Betreuungsgeldes - jeder Krippenplatz in Westdeutschland lukrativ mit öffentlichen Mitteln ausgestattet wird.

Die bunt zusammengesetzte Volksfront gegen das Betreuungsgeld hat offensichtlich Probleme mit dem im Grundgesetz verankerten Recht der Eltern, wonach „Pflege und Erziehung der Kinder das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht sind" (GG,Art.6,2). Außerdem verlangt das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 10. November 1998, nach dem Gleichheitsgrundsatz die außerhäusliche Betreuung nicht besser als die familiäre Erziehung zu stellen. Schließlich wird der Wunsch der Eltern nach Wahlfreiheit durch politische und finanzielle Tricks manipuliert.

Eltern können rund um den Globus, auch ohne staatliche Lizenz, ihren Nachwuchs am besten erziehen, weil ihnen das Wohl ihrer Kinder am Herzen liegt.

Der Wirtschaft ist auf dem Weg von der sozialen Marktwirtschaft zum Kapitalismus nicht an den Frauen und Müttern interessiert, sondern nur an der Arbeitskraft. Den politisch Linken geht es um die Emanzipation von den familiären Bindungen. Auf der Strecke bleiben die Kinder, die Frauen und Mütter, die Familien und die Menschlichkeit.

Die Zeche wird die ganze Gesellschaft zahlen. Deutschland ist eines der kinderärmsten Länder der Welt und wird es bleiben. Der Druck der Alterspyramide auf die Gesellschaft wird weiter zunehmen. Ideologen haben die Familie im Griff und produzieren eine Gesellschaft ohne Menschlichkeit.

Das Forum Deutscher Katholiken appelliert an alle Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft, die Wahlfreiheit der Eltern in der Kindererziehung zu stärken!

Zuvor hatten der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Hans Heinrich Driftmann, und der Präsident des Zentralverbands des deutschen Handwerks (ZDH) sowie der Wirtschaftsweise Christoph M. Schmidt das das Betreuungsgeld abgelehnt. Sie sprachen sich dafür aus, dass Mütter erwerbstätig sein sollen statt ihre Kleinkinder zu betreuen.

Forum Deutscher Katholiken

Weitere Information → www.forum-deutscher-katholiken.de

Seinen nächsten Kongress "Freude am Glauben" veranstaltet das Forum Deutscher Katholiken vom 14. bis 16. September 2012 in Aschaffenburg.

30.12.11 FOCUS Wirtschaftsverbände wollen Betreuungsgeld nicht
30.12.11 Deutschlandradio Wirtschaft gegen geplantes Betreuungsgeld - CSU weist Kritik zurück

Kontaktadressen:

Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.
Hans Heinrich Driftmann
Breite Straße 29
10178 Berlin

Telefon 030 20308-0
Fax 030 20308-1000
Email: infocenter@dihk.de

Zentralverband des Deutschen Handwerks e. V. (ZDH)
Handwerkspräsident Otto Kentzler
Mohrenstraße 20/21
10117 Berlin

Tel. +49 30 20619-0
Fax +49 30 20619-460
E-Mail: info@zdh.de


Leserbriefe

Es ist schon wunderlich: Bei den Vertretern der deutschen Wirtschaft müsste eigentlich bekannt sein, das kein Industrieunternehmen eine Zukunft hat, bei dem die Balance zwischen Produktion und Reproduktion - in der Natur eine Grundbedingung des Überlebens - vernachlässigt wird. Genau das geschieht jedoch in der heutigen Wirtschaftspolitik mit der Folge, dass der sog "demographische Wandel" schon aus einer Gleitbahn in den freien Fall übergeht.

Die Folgen zeigen sich: die Überalterung der Bevölkerung, das Fehlen von Fachkräften. Es fehlt das "Humankapital", nämlich eine ausreichende Zahl von gesunden, ausgebildeten, lebenstüchtigen Nachkommmen. Der entscheidende Ort, wo sich dieses "Humankapital" bilden kann, ist immer noch die intakte "traditionelle" Familie von Vater und Mutter mit Kindern. Und nun wird die Förderung dieser für die Zukunft des Landes unverzichtbare Institution vernachlässigt und verachtet und gar von "Herdprämie" geredet.

Es ist weniger verwunderlich, dass es zur "familienfeindlichen Allianz" mit der linken Parteienlandschaft gekommen ist, wo man von der traditionellen" Familie ohnehn nicht viel hält und sie durch staatliche Wohlfahrts- und Erziehungsmaßnahmen ersetzen will. Schlimm ist es, dass unser Grundgesetz (Art 6(3) an dieser Stelle faktisch ausgeschaltet wird und die Gender-Mainstreaming-Politik mit ihrem Gleichschaltungswahn einen neuen Menschen schaffen will, der zu allem fähig ist, nur nicht zur Fortsetzung der eigenen Existenz. Und deshalb auch - trotz pathetischem Gleichstellungsfanatismus - eine völlige Ungleichheit in der Förderung von Müttern, die ihr Kind selbst ins Leben führen wollen gegenüber denen, die ihr Kind in fremde Hände geben. Um das auf solche Weise vernachlässigte "Humankapital" zu gewinnen, sollen nun von fremden Müttern erzogene, in anderen Staaten und auf dessen Kosten ausgebildete tüchtige Leute angeheuert werden. Auch wenn unsere linken "Gutmenschen" dies als eine edle, weil fremdenfreundliche Wohltat preisen mögen, in Wirklichkeit handelt es sich um einen brutalen Neokolonialismus, die Ausbeutung anderer Völker, um sich die teure und aufwendige Mühe der Reproduktion zu ersparen.

Das Forum Deutscher Katnoliken und auch eine Anzahl bekennender Protestanten müssen nun sagen, was los ist. Wo das Licht der Glaubens erlischt, geschieht dies offensichtlich auch mit dem Licht der Vernunft. Machen wir uns lieber auf den Weg im Licht, als diesen Wahnsinn weiter mitzumachen.

Wir verfolgen hier in Österreich die heiße Debatte um lächerliche 100,-- Euro monatliche Anerkennung der elterlichen (meist vor allem mütterlichen) Erziehungsarbeit mit Erstaunen. Diese 100 Euro sind viel zuwenig. Auch die ca. 430,-- Euro, die österreichischen Müttern zweieinhalb Jahre lang bezahlt werden, sind kein Lohn für die wertvolle Arbeit der Mütter, sondern nur eine kleine Entschädigung. Wir finden ein Elterngehalt sinnvoll. Gegen die Verstaatlichung der Kinder, die hier auch angesprochen wird, schreiben wir schon jahrelang an. Dabei freuen wir uns auch über Unterstützung von z.B. MEDRUM oder dem Familiennetzwerk in Deutschland (Frau Dr. Steuer). Wer mehr über die Bemühungen in Österreich erfahren will, kann sich z.B. hier schlau machen: http://www.wolfmayr.org/familie/viewforum.php?f=1 http://www.familiennetzwerk.at/ http://schreibfreiheit.eu/

http://www.wolfmayr.org

Es ist schon richtig, dass sich hier eine unheilige Allianz von Profitgier der Wirtschaft und linken Ideologen zur Demontage der Familie gebildet hat. Aber der Weg dazu wurde vor allem von der konservativen Adenauer-Regierung bereitet. Wenn der Gegenwert für die Kindererziehung, der seit Jahrtausenden in Form der Altersversorgung der Eltern durch ihre Kinder bestand, entschädigungslos enteignet wird, wie das durch die Rentenreform 1957 geschehen ist, dann ist der Weg zur Auflösung der Familien frei. Familie wird unter diesen Bedingungen immer weniger attraktiv sein, so dass nur noch die "berufliche Selbstverwirklichung" bleibt, bei der Kinder nur stören.

Der Evangelische Arbeitskreis (EAK) der CDU Rems-Murr hat ebenfalls die beiden Herren angeschrieben. Die Presse hat es hier veröffentlicht: http://www.murrhardter-zeitung.de/node/331190