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Christian Wulff: Vorbildfunktion und Verantwortung - ohne Wenn und Aber


21.12.11

Christian Wulff: Vorbildfunktion und Verantwortung - ohne Wenn und Aber

Kardinal Meisner riet von Weihnachtsansprache Wulffs ab

(MEDRUM) "Wer zur Elite eines Landes gehören will, muss eine Vorbildfunktion und Verantwortung übernehmen - ohne Wenn und Aber", sagte Bundespräsident Christian Wulff im März 2011 zur Eröffnung des 19. Deutschen Bankentages seinen Zuhörern.

Ob Christian Wulff selbst der Forderung genügen kann, Vorbild für die Deutschen zu sein, wird zunehmend öffentlich in Frage gestellt. Ist es mit seiner Vorbildfunktion als Amtsinhaber des Amtes des Bundespräsidenten etwa vereinbar, dass er sich über Jahre hinweg als Ministerpräsident Niedersachsens Urlaubsaufenthalte von Unternehmern schenken ließ? Das ist eine der Fragen, denen sich Wulff jetzt öffentlich stellen muss und die er auch sich selbst und vor der Öffentlichkeit überzeugend beantworten muss, wenn er als Bundespräsident glaubwürdiges Vorbild für die Bürger Deutschlands sein will.

Die Glaubwürdigkeit von Christian Wulff wird schon in wenigen Tagen einer Nagelprobe unterzogen, wenn er die traditionelle Weihnachtsansprache halten will. Könnte Christian Wulff im Jahr 2011 die Bürger Deutschlands mit derselben Glaubwürdigkeit zum ehrenamtlichen, also unentgeltlichem Engagement für die Gemeinschaft aufrufen wie er dies 2010 noch tun konnte? Wulff ist in keiner beneidenswerten Situation, meinte Kardinal Meisner vor wenigen Tagen im WDR und riet Wulff davon ab, diese Ansprache zu halten. Etliche Medien werteten die Einschätzung des Kardinals gar als indirekte Rücktrittsempfehlung. Es verwundert ebenso wenig, dass beispielsweise der TAGESSPIEGEL von einer Staatsaffäre sprach und Wulff nahelegte, angesichts umstrittener Vorteile, die Wulff in den zurückliegenden Jahren für sich nutzte, sich zu besinnen.

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Leserbriefe

Es ist leider oft so, das man Dinge, die man bei anderen kritisiert einem selbst zum Fallstrick werden. Dieser Bundespräsident war nie meine erste Wahl und somit bin ich befangen. Wulff muss selbst entscheiden, ob er den Ansprüchen, die er selbst proklamiert, noch genügen kann. Sollten strafrelevante Angelegenheiten zum Vorschein kommen, regelt sich alles von selbst. Kardinal Meisners Rat, die Weihnachtsansprache nicht zu halten, sollte er beherzigen. In dieser Situation von Wasser zu predigen und selbst Wein zu trinken, halte ich für eine Farce.

Wer predigt "Der Islam gehört zu Deutschland!", der hat sein Land und seine Glaubwürdigkeit mehr als nur beschädigt. Leider sind alle unsere Politiker gegen uns Deutsche eingestellt, wie dieser Präsident.