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Goslarsche FDP will Kindergartenleiterin Monika Ebeling den Garaus machen


17.08.11

Goslarsche FDP will Kindergartenleiterin Monika Ebeling den Garaus machen

Artikel im FOCUS soll der ehemaligen Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Goslar zum Verhängnis werden

(MEDRUM) Monika Ebeling, die erst vor wenigen Monaten ihres Amtes als Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Goslar  enthoben wurde, soll jetzt auch als Kindergartenleiterin abgesetzt werden. So will es die FDP-Fraktion der Stadt. Als Grund für ihren Kampf gegen die Kindergartenleiterin nennt die FDP einen Artikel von Monika Ebeling im FOCUS, in dem sie sich Anfang August kritisch mit Fragen der Geschlechtergerechtigkeit auseinandergesetzt hat.

Unverzügliche Absetzung beantragt

"Stoppt endlich die Geschlechterapartheid", lautet die Überschrift des Artikels von Monika Ebeling, den der FOCUS in seiner Ausgabe 32/2011 abdruckte. Wie in einem eindringlichen Appell mahnte Ebeling, "militantem Feminismus" Einhalt zu gebieten. Doch statt auf Gehör stieß Ebeling auf Empörung. Ihr Artikel war Zündstoff besonderer Art für die FDP in Goslar. Mit ihrem Beitrag im FOCUS habe Frau Ebeling die Grenzen des Mäßigungsgebotes endgültig überschritten, meint die FDP-Fraktion und fordert in einem Antrag an den Verwaltungsrat der Stadt im Rathaus, Monika Ebeling als Leiterin des Kindergartens Löwenzahn abzusetzen. In ihrem Beitrag habe Ebeling die Meinung vertreten, dass der Geschlechterkampf der vergangenen Jahrzehnte zahllose geknechtete und paralysierte Männer als Kanonenfutter und Industriesklaven hinterlassen habe, so der markante Vorwurf der FDP, die derartige Äußerungen keinesfalls tatenlos hinnehmen will. Weiter legt ihr die FDP auch ihre Überzeugung zur Last, dass es "Jungen schon als Kinder schwer gemacht werde, damit es Mädchen leichter haben". Die Fraktion folgert in ihrem Amtsenthebungsantrag: "Dieser Einschätzung der Arbeit auch in den Goslarer Kindertagesstätten widersprechen wir entschieden. Wer in einer solchen einseitigen und radikalen Gedankenwelt lebt und diese öffentlich vertritt, kann keinen Kindergarten neutral und ausgeglichen leiten." Mit dieser Begründung formulierte die FDP-Fraktion im Antrag, Monika Ebeling "die Leitung des Kindergartens «Löwenzahn» unverzüglich zu entziehen".

Gegen den Mainstream zu schwimmen ist riskant

Wie MEDRUM berichtete, war Monika Ebeling bis Mai 2011 auch Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Goslar und wurde von diesem Amt nach dreijähriger Amtszeit abgesetzt, weil sie es als ihre Aufgabe ansah, sich nicht nur für die Gleichstellung von Frauen, sondern auch für die von Männern einzusetzen. Dies brachte die Gemüter der grünen und linken Lokal- und Frauenpolitiker zum Kochen.  Ebelings Fokus sei "verrutscht" gewesen, wurde argumentiert. Eine eigene Meinung in geschlechterspezifischen Fragen soll der studierten Sozialpädagogin Ebeling nun nach dem Willen der FDP-Fraktion also auch in ihrem Amt als Kindergartenleiterin zum Verhängnis werden. Erneut erweist es sich als risikoträchtig und karriereschädlich, couragiert und pointiert eine Meinung gegen den Mainstream zu vertreten. Ebeling könnte am hohen Strömungswiderstand scheitern, der sich jetzt aus dem Kreis der FDP gegen Sie erhoben hat. Es ist der zweite Versuch einer "Hexenverbrennung", wie in der ZEIT die Absetzung Ebelings als Gleichstellungsbeauftragte überschrieben wurde.

Bei wem ist der Fokus verrutscht?

Während die Bundes-FDP kein Problem damit hat, dass zwei Politiker, denen der Doktortitel aberkannt wurde, weil sie nach Überprüfung der Universitäten in ihren Doktorarbeiten fremdes als eigenes Gedankengut darstellten, weiterhin und ohne Widerspruch ihrer Partei ihre Parlamentsmandate wahrnehmen, hat die FDP in Goslar ein massives Problem damit, dass eine Kindergartenleiterin den Mut hat, eine eigene Meinung zu vertreten. Es stellt sich daher durchaus die Frage: Bei wem könnte hier der Fokus verrutscht sein? Bei Monika Ebeling, die sich gegen eine einseitig feministisch gesteuerte Gleichstellung der Geschlechter wendet, oder bei einer sich als liberal bezeichnenden Partei, die gegen unliebsame Meinungsäußerungen mit größter Schärfe vorgeht, aber offenbar ungeniert Mandatsträger in ihren Reihen duldet, die ihre Doktortitel mit Plagiaten zu Unrecht erworben haben? Weiter so FDP, könnten politische Konkurrenten dieser einst liberalen Partei schadenfreudig zurufen. Das scheint der sichere Weg zu sein, sich ins politische Aus zu manövrieren und dem politischen Gegner das Feld zu überlassen. Was die FDP liefert, kann nicht das sein, was der FDP-Bundesvorsitzende Rösler mit "die FDP liefert jetzt" meinte, als er die Rolle des Parteichefs übernahm.

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Monika Ebeling im Internet → Geschlechterdemokratie

FDP-Fraktion Goslar im Internet → FDP-Ratsfraktion


16.08.11 Goslarsche Zeitung Kindergarten-Leiterin Ebeling soll gehen
13.07.11 Der Westen Uni Bonn entzieht FDP-Politiker Chatzimarkakis den Doktortitel
24.06.11 Süddeutsche Zeitung Die vorsätzliche Wählerbeleidigung der Silvana Koch-Mehrin
20.06.11 Spiegel Rösler scheut Machtwort im Fall Koch-Mehrin
30.05.11 Zeit Feminismus: Hexenverbrennung
19.05.11 MEDRUM Frauen müssen in Goslar gleicher sein - Gleichstellungsbeauftragte Ebeling abgesetzt

Leserbriefe

Hier die Mail, die ich soeben an den Vorsitzenden der FDP-Fraktion in Goslar schickte:

Sehr geehrter Herr Rehse,

ich habe das Trauerspiel in Sachen Monika Ebling verfolgt, die wegen ihrer aufrechten und gradlinigen Haltung von ihrem Posten als Gleichstellungsbeauftragte „entbunden“ wurde, weil sie nicht den ideologischen Vorstellungen linksideologischer Kreise, die in Goslar wohl bedauerlicherweise das Sagen haben, gefolgt ist.

Wie ich nun gelesen habe, soll, ausgerechnet auf Betreiben der FDP-Fraktion, Monika Ebling jetzt auch von ihrem Posten als Leiterin des Kindergartens abgesetzt werden. Grund hierfür ist ein Artikel von Monika Ebling im FOCUS Nr. 32/2011, in welchem sie sich kritisch und völlig zutreffend zu dem bei uns zu beobachtenden, einseitigen ideologischen Feminismus äußert. Offenbar hat sich Monika Ebling dadurch als „politisch unzuverlässig“ erwiesen, weil sie nicht mehr die Gewähr für die geforderte einseitig linkslastige Indoktrination der Kinder bietet. Die DDR lässt grüßen!

Ich habe zufälligerweise den besagten Artikel in FOCUS gelesen, den ich ganz ausgezeichnet finde.

Von der FDP, der ich, als sie noch liberal war, als Mitglied angehörte, bin ich sehr enttäuscht. Nachdem die FDP als Partei derzeit ohnehin nichts zu sagen und zu bieten hat, sollte sie nicht noch weiter an dem Ast sägen auf dem sie sitzt, sondern versuchen dadurch Boden zu gewinnen, dass sie für die Freiheit des Denkens und Redens einsteht, anstelle sich zur Handlangerin linker Ideologen zu machen.

Mit freundlichen Grüßen
Jörgen Bauer

Sehr geehrter Herr Bauer, ich möchte demnächst eine Unterschriftsaktion starten, um Frau Ebeling zu unterstützen und würde mich sehr freuen, wenn sie sich diesbezüglich mit mir in Verbindung setzen würden. Um mich zu kontaktieren nutzen sie bitte der Kontakformular auf http:/www.with-heart-against-fgm.com/ .

Mit freundlichen Grüßen,
Isabel Henriques

Eine derart extreme Unterdrückung freier Meinungsäußerung ist das Markenzeichen kommunistisch/faschistischen Gesinnungsterrors. Bitte ermutigen Sie Frau Ebeling durch alle Instanzen dagegen zu klagen, bzw. leiten Sie meinen Leserbrief an sie weiter, denn normaL wäre ein Bundesverdienstkreuz für sie fällig. MfG Breest

Mein Vorredner bringt es eigentlich schon auf den Punkt, in Goslar herrscht Gesinnungsterror. Er beginnt im Stadtrat bei der Ampel - Gleichschaltungs - Koalition und endet in den Büros der Stadtverwaltung und beim dortigen Amtsgericht. Als Mann und Vater dort Rechte einzufordern und zu bekommen, ist derzeit genauso unmöglich, wie einem Fisch das Radfahren zu lehren. Da werden veraltete Konzepte eines Frauenhauses gehalten, nur weil sich alteingesessene Feministinnen einen schönen Lebensabend erhoffen, junge, nachdrängende Kräfte werden so lange gemobbt, bis sie entnervt aufgeben - oder eben das Heil in der Flucht suchen.

MFG M.Knuth

Liebe Redaktion von Medrum, bitte organisiert eine Petition, um Frau Ebeling zu unterstützen. Ihr könnt mit meiner vollen Unterstützung rechnen. Ich bin aktiv auf Facebook und würde versuchen, meine Kontakte zu mobilisieren, bei dieser Aktion mitzumachen. Auf keinen Fall sollten wir Frau Ebeling allein lassen. Ich werde auch den Verein Agens e.V. informieren.

Liebe Grüße aus Dortmund, Isabel Henriques

http://www.with-heart-against-fgm.com

Ich bin ebenfalls entsetzt, dass man nicht offen seine wissenschaftlich fundierte Meinung äußern darf und auch noch seine Jobs verliert. Es ist wie in einer Diktatur. Es herrscht gedankliche Gleichschaltung und Existenzgefährdung, sowie Rufmord bei anderer Gesinnung. Es werden schon Kindern in der Schule solche Dogmen in die Köpfe gesetzt, anstatt die selbständige Meinungsbildung zu fördern wozu alternative Denkmodelle nötig wären.

Einmal mehr zeigt sich, dass ein ideologischer Virus keine parteipolitischen Grenzen kennt. Das Fieber des intoleranten Gender-Fanatismus steckt an. Wenn nun auch noch Führungskräfte der FDP da mitspielen, dann weist dies auf einen inneren geistigen Zerfall dieser Partei: statt unbequemen Mahnern vorschnell das Mäßigungsgebot um die Ohren zu hauen, sollte diese Fraktion sich selber neu nach dem rechten Maß und der Mitte liberaler Urteilsbildung befragen. Die hysterische Reaktion dieser Fraktionsspitze aber zielt darauf ab, den unverzichtbaren kritischen Diskurs zu vermeiden und sogar zu diskriminieren. Theodor Heuss dreht sich gleichsam im Grabe um und wendet diesen späten Epigonen mitleidig bis verächtlich den Rücken zu!

Der radikale Feminismus ist nur das Gegenstück zur Macho-Mentalität, sagte mir dieser Tage eine international bewanderte Kulturanthropologin. Recht hat sie. Leider setzt das wirkliche Denken und Nachdenken heute bei immer mehr Leuten aus. Keine gute Zukunft für eine Gesellschaft, die nicht nur immer älter wird, sondern offenbar auch zunehmend vergreist ... !

Immerhin: Frau Monika Ebeling hat sich das eigenständige Denken und Nachdenken nicht nehmen lassen, sondern Souveränität bewiesen. Hut ab! Unter Umständen wird man ihr demnächst wegen ihres freien demokratischen Wortes einen Preis für Zivilcourage verleihen müssen. Soweit sind wir schon ...

Rolf-Alexander Thieke, Pfarrer und Religionslehrer

Der Unterschied zwischen Satanismus und Feminismus ist der, dass die einen den Teufel anbeten, die anderen sind es. Diesen Witz kann man sich nur noch als Gast leisten! Die FDP hat sich selbst überlebt.