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Kardinal Meisner mahnt: 8 Millionen Abtreibungen - ein täglicher Super-GAU


30.06.11

Kardinal Meisner mahnt: 8 Millionen Abtreibungen - ein täglicher Super-GAU

(MEDRUM) Der Erzbischof von Köln, Joachim Kardinal Meisner, hat die Abtreibungspraxis in Deutschland in einem Beitrag für die ZEIT-Beilage «CHRIST und WELT» als Super-GAU kritisiert.

Kardinal Meisner ist dafür bekannt, sich entschieden für den Schutz des ungeborenen Lebens einzusetzen. Er hält Abtreibung nicht für eine normale Sache. In seinem Beitrag für die in dieser Woche erscheinenden Beilage "CHRIST und WELT" der Wochenzeitung DIE ZEIT hat er in eindringlichen Worten kritisiert, daß die seit 1995 in Deutschland geltende gesetzliche Regelung de facto zu einer Freigabe der Abtreibung geführt habe.

Wie MEDRUM anlässlich der Woche für das Leben 2011 darstellte, erreicht die Zahl der seit der Liberalisierung der Abtreibung im Jahr 1974 abgetriebenen Kinder die Größenordnung von 8 Millionen. Meisner bezeichnet die massenhafte Abtreibung in seinem Beitrag als täglich beschwiegenen Super-GAU. Jeden Tag würden mehr als zehn Klassenzimmer ausgelöscht, so Meisner. Der Kardinal mahnt: "Ich bin überzeugt, die acht Millionen in den letzten Jahrzehnten im Mutterleib Getöteten lasten auf unserem kollektiven Gewissen."

Nach dem in Deutschland geltenden Recht ist die Abtreibung eines Kindes eine rechtswidrige Handlung, die grundsätzlich strafbar ist. Sie bleibt jedoch dann straffrei, wenn vorher eine ergebnisoffene Schwangerschaftskonfliktberatung stattgefunden hat. Im Gegensatz zur Evangelischen Kirche beteiligt sich die Katholische Kirche nicht am staatlichen Schwangerschaftskonfliktberatungssystem und stellt keine Berechtigungsscheine aus, die eine straffreie Abtreibung ermöglichen.


30.06.11 Christ und Welt Unser beschwiegener, täglicher Super-GAU
08.05.11 MEDRUM Woche für das Leben: 8 Millionen Abtreibungen in Deutschland?
Abtreibung

Leserbriefe

Nach dem päspstlichen Verbot (1999), Beratungsscheine (Tötungslizenzen, so Erzbischof Dyba) durch Bischöfe ausstellen zu lassen, umschifften dieses Verbot katholische Laien durch Gründung des privaten Vereins"donum vitae" e.V., während das die Bischofskonferenz, juristisch machtlos, nur halbherzig mißbilligte. Mit dem untauglichen Trick von Alois Glück, seine Mitgliedschaft in diesem Verein ruhen zu lassen, haben ihn dann die Bischöfe zum ZdK- Präsidenten bestätigt. Daraus sieht man, wie im Trüben gefischt wird, um großen Streit untereinander und mit der Weltkirche zu umgehen. Diese Praxis trägt somit zur allgemeinen Bewußtseinseintrübung im Volk oder "Verdunkelung" der gebotenen, verbindlichen päpstlichen Weisung bei.

Der immer deutlicher werdende innerkatholische Richtungsstreit mit Spaltungscharakter hat auch wesentlich mit diesem Verein, seiner wachsenden Sympathisantenschar und folglich der Glaubensverdunstung im steten Wechsel von Ursachen und Wirkung zu tun. Die Bischöfe sind gefragt, ihre Haltung gegenüber den katholischen Vereinsmitgliedern von "donum vitae" öffentlich und so unmißverständlich zu revidieren, daß sich diese Ungehorsamen vor die Wahl gestellt sehen, entweder den Verein aufzulösen oder eine Sekte aufzumachen. So möchte man die Worte des Kardinals in Christ & Welt 27/2011 vom 30. Juni auch verstehen: "Hier haben wir selbst den Faden des Lebens und damit die Nabelschnur zur Lebenssicherheit gerissen und gekappt."

Leonhard Hoffmann

Mit jeder Abtreibung berauben sich Eltern eines großen Lebensglücks. Mit jeder Abtreibung wird das Ja-Wort Gottes zum ungeborenen Leben in den Müll getreten. Mit jeder Abtreibung wird die Schuld unserer Gesellschaft gegenüber dem Schöpfer größer. Mit jeder Abtreibung bürdet sich eine Mutter psychische Probleme auf.

Sowohl Herr Kardinal Meisner, als auch die bisherigen Leserbriefe (die Kommentare hierzu habe ich bisher nicht gelesen) lassen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig! Nur ein Hinweis fehlt noch: die Anzahl der abgetriebenen Kinder entspricht inn etwa dem fehlenden Nachwuchs als Beitragszahler für die gesetzliche Sozialversicherung. Die Folge ist der Rentnerberg. So folgt die Strafe auf dem Fuß. Ohne die 68er Ideologie, die den geistigen Nährboden für die Abtreibung liefert, wäre diese Massentötung Ungeborener völlig ausgeschlossen. Jede Ideologie, die bisher zur Macht gekommen ist, hat ihre lebens- und menschenfeindliche Fratze gezeigt.