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... und schuf sie als Mann und Frau


14.03.11

... und schuf sie als Mann und Frau

Eine Buchneuerscheinung: Freude oder Ärgernis für Theologen, Geistliche und Synodale in der Evangelischen Kirche?

(MEDRUM) Zur Kirche in der "Zerreißprobe zwischen Homosexuellen-Lobby und Heiliger Schrift" nimmt eine neu erschienene Publikation mit dem Titel: "... und schuf sie als Mann und Frau" Stellung. Es ist ein Beitrag zur Debatte um das neue Pfarrdienstgesetz der Evangelischen Kirche in Deutschland. Das von Andreas Späth als Vorsitzendem der Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Bayern herausgegebene Buch könnte eine fruchtbare Bereicherung für den Diskurs von Theologen, Geistlichen und Synodalen sowie allen interessierten Gemeindegliedern sein, die sich mit der Frage homosexueller Partnerschaften im Pfarrdienst der EKD befassen müssen oder wollen.

Sollen Pfarrerinnen und Pfarrer ihre Homosexualität auch im Pfarrdienst fröhlich leben können? So will es der Landesbischof der bayerischen Landeskirche, Johannes Friedrich, und mit ihm der Rat und die Synode der EKD. Oder wäre dies eine Verkehrung der guten Ordnung der Schöpfung? Davor hat Bischof Wilckens, einer der profiliertesten Professoren für Neutestamentliche Theologie, gewarnt.

Mit dieser Frage beschäftigen sich die Autoren des Buches «... und schuf sie als Mann und Frau - Kirche in der Zerreißprobe zwischen Homosexuellen-Lobby und Heiliger Schrift». Es ist erschienen, weil 126 Synodale auf Empfehlung des Rates der EKD während ihrer Tagung im November 2010 in Hannover einmütig ein Pfarrdienstgesetz beschlossen haben, das nicht nur bei Altbischöfen, sondern auch in den Landeskirchen bei vielen Gemeindegliedern auf teilweise erheblichen Diskurs und Widerstand stößt, was von kirchenleitenden Gremien offenbar nicht gewollt war. Das neue Kirchenrecht wurde ohne begleitenden Diskurs über das Für und Wider und ohne vorherige Debatte in den Gliedkirchen mit Beteiligung der Gemeindeglieder beschlossen.

Demzufolge müssten jetzt viele ImageProtestanten loslassen vom Leitbild der "Ehe und Familie" und sich öffnen für eine Gleichwertigkeitsformel von der Vielfalt der Liebe und der generellen Gutheißung auch gleichgeschlechtlicher Sexualakte, wie es insbesondere der Vorstellung der Lesben- und Schwulenverbände entspricht. Nach dieser Formel dürfen sich fortan auch Pfarrerinnen und Pfarrer bei ihren Liebesbeziehungen an ein beliebiges Geschlecht wenden. Sie dürfen also auch gleichgeschlechtliche Partner auswählen, nicht mehr nur einen auf Lebenszeit mit ihnen verbundenen Ehepartner und ein Leben in ehelicher Gemeinschaft, an die das Geschenk der Weitergabe des Lebens nach dem christlichen Bild des Lebens in Ehe und Familie geknüpft ist. Einzige Bedingung für die Zulassung neuer Lebensbeziehungen soll verläßliche Partnerschaft zwischen mindestens zwei Personen sein, deren Geschlecht unbedeutend ist. Dieses Verständnis ist Teil des neuen Pfarrdienstgesetzes, das in der Frage des christlichen Menschenbildes und des biblischen Geschlechter-Ethos einen grundlegend neuen Weg geht. Er ist abgewandt vom bisherigen Bekenntnis, nach dem sich Gottes Ebenbildlichkeit in seiner Erschaffung des Menschen als Mann und Frau niederschlägt, und das Liebesbeziehungen zwischen Männern oder Frauen diesem Menschenbild entsprechend als nicht gottgewollt ansieht. Landesbischof Friedrich brachte dieses neue Verständnis auf die Formel: "Die Denkkategorien von Paulus sind überholt." Es gelte das Gesamtzeugnis der Bibel, was auch immer Friedrich darunter verstehen mag. Und der Theologe Jürgen Ebach meinte, die neuen Leitlinien seien durch das Gebot der Nächstenliebe und Menschenrechte zu rechtfertigen.

Doch dem steht die Frage gegenüber: Rechtfertigt das Gebot der Nächstenliebe künftig tatsächlich auch den gleichgeschlechtlichen Sexualakt und ist Familie tatsächlich jede rechtsverbindlich geregelte Partnerschaft, die aus mindestens zwei Personen besteht, wie es der Rat der Synode mit dem neuen Pfarrdienstgesetz empfohlen hat? Oder steckt darin nicht eine Verkehrung des christlichen Gebots zur Nächstenliebe und Sexualität ist eben doch an die Liebe zwischen Mann und Frau und die zwischen ihnen begründete Ehe gebunden, wie es Bischof Wilckens mahnend herausstellt und theologisch begründet. Die Herrlichkeit der Ebenbildlichkeit des von Gott geschaffenen Menschen dürfe nicht preisgegeben werden, mahnt Wilckens.

Tatsache ist jedenfalls, dass seit geraumer Zeit in verschiedenen Landeskirchen Pfarrer, die in eingetragener gleichgeschlechtlicher Partnerschaft leben, offiziell in den Gemeindedienst installiert werden, betont der Klappentext des Buches. Der biblische Befund sei beim Thema „gelebte Homosexualität" jedoch völlig eindeutig: "Gerade deshalb bringen die Befürworter jenes Zusammenlebens im Pfarrhaus manche, zum Teil weit hergeholte Argumente gegen die klassische Leseart der biblischen Texte vor. An die Stelle der Verbindlichkeit des biblischen Zeugnisses tritt eine relativierende Leseart." Das vorliegende Buch, das zum Teil aus konkreten Diskussionssituationen heraus entstanden ist, wie der Herausgeber hervorhebt, nimmt eine Reihe von Argumenten aus dieser Debatte auf und unterzieht sie einer kritischen Prüfung. Dabei sollen dem Leser exemplarisch Argumente an die Hand gegeben werden, um sich gegen eine Abkehr von der Verbindlichkeit biblischer Ethik wenden zu können, wie sie bisher gegolten habe. Dies soll der nötigen Orientierung dienen und - losgelöst vom Entstehungszusammenhang der einzelnen Beiträge - eine Argumentationshilfe mit konkreten Beispielen sein.

Für manche, ob Theologen, Geistliche,  Synodale oder einfache Mitglieder der EKD könnte es auch ein wichtiges Hilfsmittel sein, um auch in einer Zeit neuer Lehren aus kirchenleitenden Gremien noch mit einem klaren Blick auf die Grundmauern schauen zu können, auf denen Gottes Ordnung und die Heilige Schrift beruhen. Nicht zuletzt gehört auch Bischof Ulrich Wilckens, einer der acht Altbischöfe, die sich mit einem Offenen Brief an die Synodalen der EKD-Gliedkirchen gewandt haben, zu den Autoren dieses kompakten Buches.

Weitere Information und Bestellmöglichkeit: → und schuf sie als Mann und Frau (www.medrum.de/node/8384)


Pfarrdienstgesetz

Leserbriefe

Sola scriptura - aber nur wenn's den Ideologen und den vom Glauben abgefallenen Theologen passt. Der Zeitgeist (oder nennen wir ihn gleich den Teufel?) ist an die Stelle Gottes gesetzt worden. Die EKD bereitet ihren Untergang vor. Vor der Mitbeteiligung an der evangelischen Apostasie empfehle ich den Übertritt zur römisch-katholischen Kirche (nicht zur "halbkatholischen deutschen Wischiwaschi-Variante"). Eine Alternative sehe ich nicht.

Wieso sehen sie keine andere Möglichkeit als die römisch-katholische Kirche? Beschäftigen Sie sich doch mal mit der Orthodoxie!

... sind verschiedene evangelischen Freikirchen. Aber vorher auch dort genau hinsehen, auch da ist nicht alles koscher!

.... ich antworte mit diesem Lied: Herr, dein Wort, die edle Gabe Bibellied

1. Herr, dein Wort, die edle Gabe, diesen Schatz erhalte mir; denn ich zieh es aller Habe und dem größten Reichtum für. Wenn dein Wort nicht mehr soll gelten, worauf soll der Glaube ruhn? Mir ist's nicht um tausend Welten, aber um dein Wort zu tun.

2. Halleluja, Ja und Amen! Herr, du wollest auf mich sehn, daß ich mög in deinem Namen fest bei deinem Worte stehn. Laß mich eifrig sein beflissen, dir zu dienen früh und spat und zugleich zu deinen Füßen sitzen, wie Maria tat.

(Bibellied, Autor: Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700 - 1760))