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Volker Kauder ist froh über den Verteidigungsminister zu Guttenberg


23.02.11

Volker Kauder ist froh über den Verteidigungsminister zu Guttenberg

(MEDRUM) Im Interview mit dem Stern sagt Volker Kauder (CDU), Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, er sei froh, den Freiherrn zu Guttenberg als Verteidigungsminister zu haben.

Volker Kauder will das Thema "zu Guttenberg" als erledigt betrachten. Er gibt sich damit zufrieden, daß zu Guttenberg handwerkliche Fehler bei seiner Doktorarbeit zugegeben und seinen Doktortitel zurückgegeben hat. Die Schlußfolgerung von Kauder lautet: "Damit ist das Thema für mich erledigt. Ich bin froh, dass wir ihn als Verteidigungsminister haben." Auch Norbert Geis verteidigte den CSU-Politiker und seine Leistung als Verteidigungsminister. In der Sendung "Sandra Maischberger" sagte Geis am Dienstagabend - ohne die Fehler bei der Doktorarbeit, die lange zurücklägen und nichts mit seinem heutigen Amt zu tun hätten, zu beschönigen -, er habe den Eindruck, daß man hier einen beliebten Politiker klein kriegen will. Für solche Motive zeigte Geis kein Verständnis.

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Leserbriefe

Die Häme und die Härte in den Statements bei der Fragestunde und in der Aktuellen Stunde im Bundestag haben mich erschreckt, vor allem auch die Gesichter mancher Politiker - besonders die Mimik von Herrn Trittin und Frau Künast. Welches "Vorbild" für unsere Jugendlichen! Wie sollen sie mit Achtung vor der Würde eines Gegners Konflikte austragen, wenn sie einen derartigen Umgang unserer Volksvertreter vorgeführt bekommen. Am Liebsten hab ich noch das Gesicht von Herrn zu Guttenberg angeschaut - und für ihn gebetet.

Vor Gott gibt es kein Ansehen der Person und auch Christen sollten nüchtern urteilen und sich allein an den Fakten orientieren, und da kann kein Zweifel bestehen, dass Herr zu Guttenberg ganz erheblich und viel mehr, als er zuzugeben bereit ist, getrickst hat. Alle Versuche das Schönzureden und zu Verharmlosen können nur als peinlich und völlig verfehlt bezeichnet werden. Herr zu Guttenberg taugt von daher ebensowenig als Vorbild für die Jugend.

Die andere Seite ist die, dass Guttenbergs Gegner, die schon bisher ständig versucht haben, zu Guttenberg mit aller Gewalt etwas anzuhängen, sein Fehlverhalten genüsslich ausschlachten. Wer will ihnen das verdenken? Dass insbesondere auch Herr Trittin kein Ausbund an Tugend ist, ist dabei unerheblich. Herr zu Guttenberg könnte allerdings ein Zeichen setzen, wenn der den Mut aufbrächte, ganz neu anzufangen, anstelle seine weitere Karriere auf einer Lüge aufzubauen, die ihn immer wieder einholen wird. Dass ihm das noch rechtzeitig gelingt und ihn Gott dafür segnet, darum können wir beten.

Die Häme und die Härte bei der Fragestunde und bei der Aktuellen Stunde im Bundestag haben mich erschreckt, vor allem auch die Gesichter mancher Politiker – besonders die Mimik von Herrn Trittin und Frau Künast. Welches „Vorbild“ für unsere Jugendlichen! Wie sollen sie mit Achtung vor der Würde des Gegners bei Konflikten miteinander umgehen können, wenn sie ein solches Verhalten unserer Volksvertreter vorgeführt bekommen. Am Liebsten habe ich noch in das Gesicht von Herrn zu Guttenberg geschaut – und für ihn gebetet.

Es ist eigentlich schade, daß Herr zu Guttenberg bezgl. seiner sogen. Doktorarbeit so eklatant sich verfehlt hatte. Den inneren tatsächlichen Grund dazu könnte man jetzt - nicht mehr öffentlich! - , wenn er das zur eigenen Bereinigung auch wollte, nur psychologisch klären und aufarbeiten. Jedenfalls ist sein unbegreiflicher Fehltritt sehr zu bedauern. Aber jetzt daneben das Verhalten derer, die ihn so genüßlich "bearbeiten", ja geradezu ausweiden. Man wird dazu - aus dieser Ecke - wohl nur hämisch sagen: ist er selbst schuld.

Sind dies eigentlich so ganz "reine Engel"? Was käme wohl heraus, wenn man jetzt bei ihnen mit der gleichen Akribie nach versteckten Flecken suchen würde? "Wer ohne Sünde ist, werfe jetzt den ersten Stein!" Da ist auffallend, daß einige gewisse "Persönlichkeiten" ihren Stein als erste fallen ließen! Warum wohl ...?

Was ich jetzt zuletzt, garnicht begreifen kann, ist, daß man auch aus den eigenen Reihen (Kabinett vor allem) glaubt, an dem "Geschäft" der Opposition sich beteiligen zu müssen, statt das diesen alleine zu überlassen.

Mich erinnerte die Situation, wie man aus den Reihen der Opposition auf den Sünder herumprügelte, an Geschehnisse, wie Jugendliche auf einen anderen, den man erwischt hatte, unentwegt eindreschen, bis dieser, am Boden liegend, da noch nicht aufhört mit dem Nachtreten. Ist das letztlich auch bei den Einprügelnden nicht ebenso eine Frage des Charakters, d.h. wie man auf einen offengelegten Fehltritt eines Gegners reagiert; entweder angemessen oder aber hemmungslos bis zum "geht-nicht-mehr" !? Wo bleibt da die fairness, wie sie beispielsweise beim Sport so hochgeschätzt und von beiden Seiten erwartet wird.

Tragen solche Politiker, die auf den ertappten Gegner derart genüßlich und hemmungslos einschlagen nicht auch selber zur zunehmenden Politikverdrossenheit bei? Daß ich jetzt nicht falsch verstanden werde, was Herr zu Guttenberg da gemogelt hatte, ist unbegreiflich und verlangt nach gründlicher Buße. Aber dann ist es noch immer das ganz Andere, wie gehen andere, die sich als "Gutmenschen" hinstellen, damit um. Man schlachtet die Gelegenheit aus, den Anderen jetzt zu vernichten.

Herr zu Guttenberg hat allerdings jetzt (im persönlichen Hintergrund seines Lebens) die stille Chance, insichzugehen und sich zum Besseren zu ändern.