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SWR geschmacklos und beleidigend


07.02.11

SWR geschmacklos und beleidigend

Jesus und katholische Priester sind keine Eunuchen!

Eine Kritik von Mechthild Löhr

(MEDRUM) Vermutlich findet der SWR die Überschrift "Eunuchen für das Himmelreich?", die er für seine Diskussionsendung über den Zölibat vom 3. Februar gewählt hatte, witzig. Ich muß feststellen, was sie vor allem ist: geschmacklos und beleidigend! Als Katholikin protestiere ich energisch gegen diese Art und Weise der Verunglimpfung unseres Glaubens und unserer Religion.

Dass alle katholischen Priester nach Auffassung der Kirche seit Jesu Zeiten (ehelose) Männer sind, hat vielfältige Gründe. Der SWR sollte - wie sonst auch - tolerant damit umgehen, statt diese Personen zu beleidigen und ihre Entscheidungen durch verunglimpfende Vergleiche verächtlich zu machen (Abbildung unten zeigt Programmankündigung des SWR).

ImageDer Hauptgrund für den Zölibat ist die Ehelosigkeit Jesu, den der SWR meines Wissens bisher auch nicht als Eunuchen bezeichnet hat. Was stört den SWR, wenn auch katholische Theologen als Priester seit der frühesten Zeit der Kirche aus Überzeugung ganz für Gott und die Menschen, aber nicht für die Ehe und Familie leben? Stört den SWR der "Zölibat" etwa bei buddistischen Mönchen vielleicht weniger? Und nur am Rande: Laut Statistik sind rund 80 % der Journalisten ebenso unverheiratet oder Singles, aus Gründen, die sicher auch mit dem Beruf zusammenhängen.

Der SWR sollte bei seinen "kreativen" Bemühungen, RTL und anderen Sendern das Niveau streitig zu machen, bedenken, dass in Deutschland 25 Millionen Katholiken leben, die freiwillig Mitglieder der katholischen Kirche sind, wenn man von Kindern einmal absieht, und von deren Rundfunkgebühren der SWR diese Sendungen nicht zuletzt gestaltet.

Mehr Respekt und Achtung vor der religiösen Überzeugung mündiger Bürger würde dem SWR gut zu Gesicht stehen. Keiner zwingt den SWR, den Zölibat zu verteidigen. Aber warum muß dieser Sender den Zölibat und damit viele Tausende von Priestern in unserem Land und anderswo persönlich so herabsetzen und beleidigen? Weltweit gibt es übrigens über 400.000 katholische Priester und 1978 waren es erst 200.000! Soviel zum römischen Priestermangel.

Und eine letzte Bemerkung: einige unserer Freunde sind Priester, zwei von ihnen (beide keine Deutschen) besuchten Berlin. Sie waren noch nie vorher dort gewesen und kannten keinen dort, waren aber als Priester erkennbar. Sie wurden vor wenigen Wochen in Berlin auf offener Straße und am Tage von Bürgern angepöbelt und angespuckt, nur weil sie Priester sind (übrigens: allein im KZ Dachau saßen über 3000 Menschen deshalb, weil sie "NS-kritische" katholische Priester waren). Ich habe mich jedenfalls vor unseren Freunden für unser Land und das "Diskussionsniveau" an der Basis geschämt. Aber das ist nicht verwunderlich, wenn die Medien aus jedem Priester einen potentiellen Sexualverbrecher machen. Dabei finden mehr als 99 % aller Mißbräuche im Lande nachweislich in einem ganz anderen Umfeld statt! Dies ist aktuell belegt! Das bleibt aber medial sehr gerne ausgeblendet. Da sind das Zerrbild des Eunuchen und der Zölibat schon spannender...

Die Verunglimpfung religiöser Menschen durch öffentlich-rechtliche Sender wie den SWR ist eine unerträgliche Grenzverletzung von Toleranz und Fairneß.

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ImageMechthild Löhr ist Bundesvorsitzende der Christdemokraten für das Leben (CDL), einer Lebensrechtsinitiative in der CDU/CSU, die Mitglied im Bundesverband Lebensrecht (BVL) ist. Löhr setzt sich für ein Verbot der Präimplantationsdiagnostik ein. Sie gehörte 2009 zu den Initiatoren und Erstunterzeichnern der Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung", die sich gegen Redeverbote beim Marburger Kongreß wandte.

CDL im Internet: www.cdl-online.de

Kontakt zu CDL - Email: cdlbv@aol.com


03.02.11 MEDRUM Anti-christliche Hetze beim SWR?

Leserbriefe

Danke, Frau Löhr, für diese klare Stellungnahme, hinter die ich mich voll stellen kann. Ich habe mir unter Bezugnahme auf Ihre o. a. Beitrag erlaubt, den Intendanten und den Rundfunkrat des SWR an ihre Grundsätze zu erinnern und dieses Schreiben wie folgt verfasst:

Auf welch ein niederes Redaktions-Niveau hat sich der SWR jetzt begeben? Was ich damit meine? Hier steht's, bitte nachlesen: http://www.medrum.de/content/swr-geschmacklos-und-beleidigend.

Ich stehe voll hinter den Aussagen dieser Bürgerin und Zwangs-Gebühren-Zahlerin! Vielleicht haben Sie es vergessen, deshalb möchte ich Sie heute an Ihre eigenen Programmgrundsätze erinnern, denen Sie sich öffentlich verpflichtet haben. Bitte, hier sind Sie:

"Programmgrundsätze.

Der SWR ist in seinen Sendungen an die verfassungsgemäße Ordnung gebunden und der Wahrheit verpflichtet. Er trägt zur Verwirklichung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung bei und fördert die Zusammengehörigkeit im vereinten Deutschland. Der SWR hat in seinen Sendungen die Würde des Menschen sowie die sittlichen, RELIGIÖSEN und weltanschaulichen ÜBERZEUGUNGEN ANDERER ZU ACHTEN. Er soll dazu beitragen, die ACHTUNG vor Leben, Freiheit und körperlicher Unversehrtheit, VOR GLAUBEN ... ANDERER zu stärken und die Gleichstellung von Mann und Frau zu fördern. Die Sendungen dürfen sich nicht gegen die Völkerverständigung oder gegen die Wahrung von Frieden und Freiheit richten. Sie sollen auf ein DISKRIMINIERUNGSFREIES MITEINANDER der Gruppen in der Gesellschaft hinwirken [...]" (§ 6.1,2 des Staatsvertrages über den Südwestrundfunk vom 31. Mai 1997)."

Ihre platte Ankündigung zu dem o. a. Sendebeitrag ist eindeutig kontraproduktiv zu Ihren Programmgrundsätzen und dazu noch niveau- und geschmacklos!

Es grüßt Sie höflich ein weiterer kritischer "Zwangs-Gebühren-Zahler" aus dem nicht-katholischen lager der christlichen Kirchen Deutschlands, über den Sie sich offensichtlich mehr denn je respektlos-profilneurotisch erheben.

Im Internet: http://www.segen-fuer-deutschland.de

Ich unterstütze den Artikel von Frau Mechthild Löhr voll und ganz! Vielen Dank für die klaren Worte!

Heutzutage wird jede Lebensform, jede geschlechtliche Orientierung, jede noch so geschmacklose Lebensweise (Dschungelcamp!) von den Medien toleriert und akzeptiert und zur Steigerung der Auflage bzw. der Zuschauer bis ins kleinste Detail jeden Tag immer wieder öffentlich dargestellt. Nur dem Zölibat gegenüber ist man intolerant - was ist das für eine Fairness?

Ich bin vollkommen davon überzeugt, dass, wenn muslimische Gottesmänner zölibatär leben würden, es kein einziger Sender wagen würde in dieser Form über den Zölibat dieser Gottesmänner zu berichten. Die Brüder aus dem berühmten Taizé leben auch zölibatär und werden jedes Jahr von vielen Tausend Jugendlichen besucht, die dort nach dem Sinn für ihr Leben authentische und ernstgemeinte Antworten finden - alles Eunuchen? Frère Roger, ein Eunuch? Es ist geradezu lächerlich, dass die "Richter" in den Sendern, katholische Priester ausgerechnet in die Lebensform drängen möchten, die in unserem Land mittlerweile zu über 50% scheitert?

Wird nicht gerade in diesen Kanälen genüsslich über jede gescheiterte Ehe eines Prominenten berichtet? Man wartet ja nur darauf und freut sich über eine neue Auflagensteigerung. Das ist absolut verlogen! Was haben diese Redakteure eigentlich für ein erbärmliches Menschenbild, wenn sich bei ihnen der Mensch ausschließlich über seine Sexualität definiert? Ist es vielleicht ihr eigenes Menschenbild und sie können sich nicht dahinein versetzen, dass es tatsächlich Menschen gibt, die ehelos und transparent (griechisch: keusch) bleiben möchten, um ganz und bedingungslos für Gott, für den Nächsten und für die Gesellschaft da zu sein. Nein, das können sie wohl nicht.

So eben habe ich folgende Zeilen an den SWR verfasst!! ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

***** Diese Nachricht wurde über das SWR.de Mailformular gesendet! *****

Datum: 08.02.2011, 08:49 Uhr Empfänger: SWR2 Von der Seite: http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/swr2-forum/rueckschau/-/id=660...

Absender: Julian Welz E-Mail: julian.welz@online.de Telefon:

Nachricht: Als katholischer Christ und Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks fühle ich mich durch Ihre Sendungsüberschrift aufs Äusserste in meinen religiösen Gefühlen verletzt!! Katholische, zölibatär lebende Priester sind keine Eunuchen! Unsere Priester opfern ihr Leben für Jesus Christus und UNS ALLE!!!

Bevor Sie solches Äußern, sollten Sie sich ausserdem erst einmal darüber informieren, was ein Eunuch eigentlich ist. Ich fordere Sie auf, sich öffentlich bei allen Priestern und Gläubigen zu entschuldigen ob dieser Unverschämtheit! Kehren Sie zu Ihrem öffentlich rechtlichen Auftrag zurück und machen Sie sauberen, objektiven und ehrlichen Journalismus!

Mit freundlichen Grüßen und Gottes Segen Julian Welz ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Ich bitte darum, dass möglichst viele Menschen an den SWR direkt schreiben!!!

Nur so kann man sich gehör verschaffen.

Eunuchen sind Kastraten. Ihnen wurde der Hoden entfernt und wenn dies vor der Pubertät geschah, entwickeln sich die sekundären Geschlechtsmerkmale nicht, was Wachstumsbeeinträchtigung, mangelnden männlichen Körperbau, Ausbleiben des Stimmbruchs und männlicher Körper- und Gesichtsbehaarung bedingt etc.

Die zölibatäre Lebensweise hat damit nichts zu tun. Man stelle sich vor, der SWR hätte gesagt, Mohammed hätte keine Hoden gehabt, was etwa in spanischsprachigen Ländern die schlimmste Herabsetzung von Männern bedeutet. Was glauben Sie, was dann los wäre!

Prof. Ingolf Schmid-Tannwald, 1. Vorsitzender der Ärzte für das Leben e.V.