05.02.11
Hat Pressesprecher Kopp Kampagne gegen Katholische Kirche ausgelöst?
(MEDRUM) Nach Informationen von BILD soll der Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz hinter der Umgestaltungskampagne gegen die Katholische Kirche stecken.
BILD-Online berichtet heute unter der Überschrift "Debatte um Zölibat: Auch Frauen sollen Priester werden!" über den Streit um eine grundlegende Umgestaltung der Katolischen Kirche. Laut BILD gilt es "in einflussreichen konservativen Kreisen des Klerus und romtreuen Laienbewegungen" inzwischen als ausgemacht, daß Matthias Kopp (42), Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz, den Stein losgetreten hat, der jetzt wie eine "Lawine über die Kirche kommt". Kopp soll demnach "Strippenzieher" des Briefes gewesen sein, mit dem CDU-Politiker, an deren Spitze Norbert Lammert, für eine Abschaffung des Zölibats eingetreten sind. Kopp hat seinerseits gegenüber BILD eine Einflußnahme durch seine Person dementiert. Das sei Unsinn, gibt BILD den Pressesprecher wieder. Auch er sei überrascht worden.
Zu den Unterzeichnern des Briefes von CDU-Politikern gehören laut Süddeutsche Zeitung:
- Norbert Lammert, Bundestagspräsident
- Annette Schavan, Bundesbildungsministerin
- Bernhard Vogel, Ministerpräsidenten a.D.
- Erwin Teufel, Ministerpräsidenten a.D.
- Dieter Althaus, Ministerpräsidenten a.D.
- Hermann Kues, Parlamentarischer Staatssekretär beim BM Familie, Senioren, Frauen und Jugend
- Thomas Sternberg, Landtagsabgeordneter aus Nordrhein-Westfalen und
- Friedrich Kronenberg, ehem. Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken.
Matthias Kopp ist seit 2008 Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz. Der katholische Theologe ist Nachfolger von Martina Höhns. Kopp war zuvor tätig bei Radio Vatikan, in der Zentralstelle Medien im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz und war Pressesprecher des Weltjugendtags 2005 in Köln. Danach arbeitete er als Sprecher beim damaligen NRW-Europaminister Michael Breuer (CDU) und in der Pressestelle der Düsseldorfer Staatskanzlei. Er ist stellvertretender Vorsitzender der Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands (GKP).
Bei der Jahrestagung der Journalistenvereinigung „netzwerk recherche" musste er 2010 scharfe Kritik an der Pressearbeit der Katholischen Kirche anhören. Als Negativ-Preis wurde ihm die „Verschlossene Auster" für den „Informationsblockierer des Jahres" überreicht. Kopp räumte bei dieser Gelegenheit "Kommunikationsfehler" ein.
Leserbriefe
DBK-Pressesprecher Kopp Initiator der Antizölibatskampagne
Es würde mich nicht wundern, wenn die Bildzeitung recht hätte mit der Vermutung, dass der Pressesprecher der DBK Kopp, der Initiator des Briefes ist, mit dem prominente CDU- Politiker um den Bundestagspräsidenten N. Lammert unlängst eine neue Zölibatsdiskussion angezettelt haben. Eine sonderbare Diskussion im Vorfeld des kommenden Deutschlandbesuchs von Papst Benedikt XVI, den ich persönlich als die für Politiker ja nicht unübliche Anbiederung an den Zeitgeist ansehe.
Auffallend war dann schon, dass der frühere Vorsitzende der DBK, Kardinal Lehmann in seiner polemischen Antwort auf den den Zölibat verteidigenden offenen Briefs seines deutschen Mitbruders Kardinal Brandmüller in Sachen Lockerung des Zölibats nachlegte. Bei mir kam gleich der Verdacht auf, dass es sich um eine konzertierte Aktion von Papstkritikern handelt, erst recht nach der Erklärung der 143 deutsprachigen Theologiedozenten!