Die Forderungen der 143 Theologen lassen sich nicht einfach mit Ja oder Nein beantworten. Tatsache ist, dass der Zölibat unendliches Leid über Priester und Laien gebracht und beim Klerus zu keiner Zeit Konkubinat und Kinder verhindert hat, statt dessen in heutiger Zeit für den galoppierenden Priestermangel verantwortlich ist. Hier sollte in geschwisterlicher Liebe die Verantwortung in die Hände des Einzelnen gelegt werden, ob er verheiratet oder ledig besser zum Dienst im Hause des Herrn befähigt ist. Was für Diakone gilt, sollte auch Priestern nicht verwehrt werden. Dies wäre ein Schritt hin zu mehr Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit. Insofern ist den berechtigten Forderungen der Theologen bedingt zuzustimmen bis auf Punkt 6, wenn er sich auch auf die Leiterfunktionen der kath. Kirche bezieht, der auch in der evang. Kirche (gleichgeschlechtliche Partnerschaften im Pfarramt fröhlich leben) zu erheblichen Verstimmungen geführt hat, da er durch seine widernatürliche Praxis direkt dem Schöpferwillen und der Schöpfungsordnung Gottes widerspricht.
Was für ein Leid meint denn Herr Hirsch, was der Zölibat so unermesslich über die Priester gebracht hat? Zunächst einmal wird niemand zur Ehelosigkeit gezwungen, sondern es steht dahinter eine Berufung! Dann muss man in unserer sexualisierten Welt einmal innehalten und fragen: Was ist an einem Leben in Keuschheit so verkehrt? Es ist immer bedroht von dem eigenen Versagen und von der Versuchung. Aber das gilt für jeden Menschen.
Der Priestermangel ist ein Symptom der weit fortgeschrittenen Anbiederung der Kirche an die Welt und zeugt von dem kleiner werdenden Feuer der Liebe zu Gott, zu einem Gott, der zwar die Liebe zu seinem Geschöpf für jeden, der sich Ihm öffnet erfahrbar macht, aber der von uns auch Klarheit in unserem Bekenntnis verlangt, uns Dinge zumutet und unseren Verstand fordert. Der Vorschlag der Theologen ist eine Skandal. Er zeugt von der mangelnden Liebe und theologisch untergrabenen Vernunft dieser Leute. Was Sie vielleicht mit dazu getrieben hat erklärt Alexander Kissler in seinem Artikel "Islam an deutschen Hochschulen" in The European.
Dem Schreiben von Herrn Kai stimme ich voll zu. Bis auf Punkt 6. kann man sicherlich über alle weiteren Punkte sprechen, besonders inwieweit sie den biblischen Vorlagen entsprechen bzw. nicht entsprechen. Sollte Punkt 6. wichtig sein, sollte man der evang. "Kirche" beitreten.
Leid hat der Zölibat höchstens über jene gebracht, die ihn auf die leichte Schulter genommen haben. Die Ehe bringt auch unendliches Leid über jene Männer und Frauen, die nicht bereit sind, auf alle Männer/Frauen außer des Ehepartners zu verzichten, fremdgehen, vor- oder außereheliche Kinder zeugen, sich scheiden lassen usw. Trotzdem käme (noch?) niemand auf die Idee, die Ehe in Frage zu stellen.
Katholische Priester und auch Ordensleute beiderlei Geschlechts verzichten nur auf einen Menschen mehr als der Verheiratete, und das, um sich ausschließlich dem Aufbau des Reiches Jesu Christi widmen zu können. Ist der Herr Jesus denn nicht genug, um das Leben ganz auszufüllen? Was sollen denn Unverheiratete machen? Die sind doch auch zur (in diesem Fall sogar rein negativen) sexuellen Enthaltsamheit verpflichtet. ... Und diejenigen, die zwar verheiratet sind, aber nicht mit ihrem legitimen Ehepartner sexuell aktiv sein können (wegen räumlicher Trennung, Krankheit usw.)?
Ich möchte mir die geschmacklosen Folgen ihrer vorschnellen Argumentation gar nicht ausdenken! Es wäre schön, wenn Sie ersteinmal nachdenken würden, bevor Sie die abgedroschene Phrase vom "unendlichen Leid" durch den Zölibat nachplappern. Was den Priestermangel angeht, ist der zumindestens in Mitteleuropa eingebildet. Hier kommt man auf die Zahl der praktizierenden Katholiken gesehen das Zehnfache an Priestern im Vergleich zu einem 'katholischen' Land wie dem südamerikanischen Peru, wo die Bischöfe für jeden Priester froh sind, den sie nicht mit durchfüttern müssen.
Was das Bild verzerrt ist der vorwiegende Anteil an 'Zahl'-Katholiken, die weiterhin Kirchensteuer entrichten, obwohl sie die Kirche nur alle fünf Jahre mal seelsorgerlich in Anspruch nehmen und auch gar nicht nehmen wollen. Diese Kirchensteuereinnahmen haben nach dem letzten Weltkrieg eine Pfarreien-Dichte ermöglicht, die es vorher nie gegeben hat und einer Versorgungsmentalität Vorschub geleistet, die den deutschen Durchschnittskatholiken, faul, träge und undankbar gegenüber der Gnade des Glaubens gemacht hat.
Wenn ein Katholik, der durchaus bereit ist, Geld, Zeit und viel Mobilität zu investieren, um seine Einkäufe günstig zu erledigen und seine Freizeit gut zu 'nutzen', nicht bereit ist, mal einen Weg von zehn Kilometern zur Sonntagsmesse zurückzulegen oder ggf. eine Fahrgemeinschaft zu organisieren, dann ist der Katholik diese Messe nicht wert und braucht auch keinen Priester.
Wenn ich aber Priester sehe, die zwei- bis dreimal die Woche auf ihre Zelebration verzichten, weil 'sowieso keiner kommt', dann frage ich mich, ob ich auf einen solchen Priester, der seine Aufgabe anscheinend nie richtig verstanden hat, aufgrund der "Verwechslungsgefahr" als Laie nicht lieber verzichte und mich am Sonntag gleich die im Schnitt siebzig bis hundert Kilometer auf den Weg mache, um an der ordentlich zelebrierten Messe eines glaubenstreuen Priesters teilzunehmen. Wir haben nicht zuwenig Priester, wir haben zuviele schlechte Priester.
Wie freue ich mich, noch jemanden zu finden, der die Analogie zur christlichen Ehe mit all ihren möglichen Problemen herausstellt! In jeder Beziehung ein zutreffender Beitrag, den die Reformbegeisterten überdenken sollten.
Mit wachsender Sorge muß man registrieren, wie die Bestrebungen einiger - nicht immer wohlmeinender - Zeitgenossen unverblümt dahin gehen, aus der Katholischen Kirche eine basisdemokratische Freizeiteinrichtung mit kirchlicher Folklore zu machen. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass zumindest gewisse Kreise eine Art masterplan verfolgen, die Kirche in ihrem Sinne - oder in wessen auch immer - auf den Kopf zu stellen. Nicht mehr der Hirte soll leiten, sondern die Herde. Und natürlich wird volles Mitspracherecht verlangt, abgesehen von ganz unverschämt erhobenen Forderungen, die als Anspruch wie eine Monstranz vor sich hergetragen werden. Man kann nur hoffen, dass die Kirche sich von diesen Ratgebern nicht becircen lässt. Dem Herrn sei Dank, dass wenigstens einer in der Bischofskonferenz noch den Mut und den inneren Glauben demonstriert, sich dem Zeitgeist zu widersetzen.
Die Verwirklichung dieser absurden Forderungen wäre das Ende der Katholischen Kirche. Glücklicherweise wissen wir aber, daß in dieser Richtung die Feinde der Kirche keine Chance haben, haben wir doch die Verheißung unseres Herrn Jesus Christus: "Die Pforten der Hölle, werden sie (die Kirche) nicht überwältigen."
Als Konvertitin aus einer bekenntnistreuen lutherischen Familie hat mir mein "Übertritt" zur einzig wahren Kirche Jesu Christi als Studentin vieles 'abverlangt': Die Mühe mich apologetisch zu bilden, den Verlust sozialer Anerkennung und die seither andauernde Ablehnung durch die auch engste Verwandtschaft. Auch wenn alles noch schlimmer kam, als ich jemals befürchtet habe: Ich bin trotzdem gerne katholisch und habe diesen Schritt niemals bereut, denn der Friede, der mit einer Entscheidung aus einem gut gebildeten Gewissen einhergeht, ist kostbar genug, um alles andere aufzuwiegen.
Ich verstehe diese vemeintlichen Katholiken nicht, die den Mut nicht besitzen, 'protestantische' Farbe zu bekennen und die Kirche endlich in die Richtung jener Gemeinschaften zu verlassen, die ihnen doch alles bieten, was sie wünschen: weibliche und verheiratete Geistliche, eine 'flache' oder nicht vorhandene Hierarchie und eine subjektive Moral.
Auf einen Katholikentag habe ich mich einmal 'erdreistet' eine Vertreterin des "Frauenpriestertums" zu fragen, warum sie denn nicht einfach evangelische Pastorin wird. Die Antwort war: "Weil ich die Kirche doch nicht diesen Männern überlasse!", war die patzige Antwort.
Wenn man aber Coca-Cola in Weinflaschen gießt und als "Rotwein" etikettiert, dann braucht man schon ein gehöriges Maß an Selbstbetrugsspotenzial, um sich einbilden zu können, dass jeder Rotwein "schmecken" wird, der die Flasche öffnet.
Der Nachwuchs der Katholischen Kirche ist nicht bei diesen spätpubertierenden Pseudorevoluzzern, sondern dort wo die Kirche noch richtig katholisch ist. In Frankreich wird inzwischen über die Hälfte der katholischen Priesteramtskandidaten für die traditionelle, lateinische Messe ausgebildet. In traditionalistischen Klöstern gibt es keine Nachwuchssorgen, eher das Problem des Platzmangels. Der Aufstand dieser Theologen ist die letzte Verzweiflungstat einer gescheiterten Generation, die immer noch hofft, die Kirche nach ihren Vorstellungen zur Unkenntlichkeit verbiegen zu können, bevor sie das Zeitliche segnet.
Leserbriefe
Forderungen der 143 Theologen
Die Forderungen der 143 Theologen lassen sich nicht einfach mit Ja oder Nein beantworten. Tatsache ist, dass der Zölibat unendliches Leid über Priester und Laien gebracht und beim Klerus zu keiner Zeit Konkubinat und Kinder verhindert hat, statt dessen in heutiger Zeit für den galoppierenden Priestermangel verantwortlich ist. Hier sollte in geschwisterlicher Liebe die Verantwortung in die Hände des Einzelnen gelegt werden, ob er verheiratet oder ledig besser zum Dienst im Hause des Herrn befähigt ist. Was für Diakone gilt, sollte auch Priestern nicht verwehrt werden. Dies wäre ein Schritt hin zu mehr Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit. Insofern ist den berechtigten Forderungen der Theologen bedingt zuzustimmen bis auf Punkt 6, wenn er sich auch auf die Leiterfunktionen der kath. Kirche bezieht, der auch in der evang. Kirche (gleichgeschlechtliche Partnerschaften im Pfarramt fröhlich leben) zu erheblichen Verstimmungen geführt hat, da er durch seine widernatürliche Praxis direkt dem Schöpferwillen und der Schöpfungsordnung Gottes widerspricht.
Was für ein Leid?
Was für ein Leid meint denn Herr Hirsch, was der Zölibat so unermesslich über die Priester gebracht hat? Zunächst einmal wird niemand zur Ehelosigkeit gezwungen, sondern es steht dahinter eine Berufung! Dann muss man in unserer sexualisierten Welt einmal innehalten und fragen: Was ist an einem Leben in Keuschheit so verkehrt? Es ist immer bedroht von dem eigenen Versagen und von der Versuchung. Aber das gilt für jeden Menschen.
Der Priestermangel ist ein Symptom der weit fortgeschrittenen Anbiederung der Kirche an die Welt und zeugt von dem kleiner werdenden Feuer der Liebe zu Gott, zu einem Gott, der zwar die Liebe zu seinem Geschöpf für jeden, der sich Ihm öffnet erfahrbar macht, aber der von uns auch Klarheit in unserem Bekenntnis verlangt, uns Dinge zumutet und unseren Verstand fordert. Der Vorschlag der Theologen ist eine Skandal. Er zeugt von der mangelnden Liebe und theologisch untergrabenen Vernunft dieser Leute. Was Sie vielleicht mit dazu getrieben hat erklärt Alexander Kissler in seinem Artikel "Islam an deutschen Hochschulen" in The European.
Forderung von 143 kath. Theologen
Dem Schreiben von Herrn Kai stimme ich voll zu. Bis auf Punkt 6. kann man sicherlich über alle weiteren Punkte sprechen, besonders inwieweit sie den biblischen Vorlagen entsprechen bzw. nicht entsprechen. Sollte Punkt 6. wichtig sein, sollte man der evang. "Kirche" beitreten.
Unendliches Leid oder zu viele schlechte Priester?
Leid hat der Zölibat höchstens über jene gebracht, die ihn auf die leichte Schulter genommen haben. Die Ehe bringt auch unendliches Leid über jene Männer und Frauen, die nicht bereit sind, auf alle Männer/Frauen außer des Ehepartners zu verzichten, fremdgehen, vor- oder außereheliche Kinder zeugen, sich scheiden lassen usw. Trotzdem käme (noch?) niemand auf die Idee, die Ehe in Frage zu stellen.
Katholische Priester und auch Ordensleute beiderlei Geschlechts verzichten nur auf einen Menschen mehr als der Verheiratete, und das, um sich ausschließlich dem Aufbau des Reiches Jesu Christi widmen zu können. Ist der Herr Jesus denn nicht genug, um das Leben ganz auszufüllen? Was sollen denn Unverheiratete machen? Die sind doch auch zur (in diesem Fall sogar rein negativen) sexuellen Enthaltsamheit verpflichtet. ... Und diejenigen, die zwar verheiratet sind, aber nicht mit ihrem legitimen Ehepartner sexuell aktiv sein können (wegen räumlicher Trennung, Krankheit usw.)?
Ich möchte mir die geschmacklosen Folgen ihrer vorschnellen Argumentation gar nicht ausdenken! Es wäre schön, wenn Sie ersteinmal nachdenken würden, bevor Sie die abgedroschene Phrase vom "unendlichen Leid" durch den Zölibat nachplappern. Was den Priestermangel angeht, ist der zumindestens in Mitteleuropa eingebildet. Hier kommt man auf die Zahl der praktizierenden Katholiken gesehen das Zehnfache an Priestern im Vergleich zu einem 'katholischen' Land wie dem südamerikanischen Peru, wo die Bischöfe für jeden Priester froh sind, den sie nicht mit durchfüttern müssen.
Was das Bild verzerrt ist der vorwiegende Anteil an 'Zahl'-Katholiken, die weiterhin Kirchensteuer entrichten, obwohl sie die Kirche nur alle fünf Jahre mal seelsorgerlich in Anspruch nehmen und auch gar nicht nehmen wollen. Diese Kirchensteuereinnahmen haben nach dem letzten Weltkrieg eine Pfarreien-Dichte ermöglicht, die es vorher nie gegeben hat und einer Versorgungsmentalität Vorschub geleistet, die den deutschen Durchschnittskatholiken, faul, träge und undankbar gegenüber der Gnade des Glaubens gemacht hat.
Wenn ein Katholik, der durchaus bereit ist, Geld, Zeit und viel Mobilität zu investieren, um seine Einkäufe günstig zu erledigen und seine Freizeit gut zu 'nutzen', nicht bereit ist, mal einen Weg von zehn Kilometern zur Sonntagsmesse zurückzulegen oder ggf. eine Fahrgemeinschaft zu organisieren, dann ist der Katholik diese Messe nicht wert und braucht auch keinen Priester.
Wenn ich aber Priester sehe, die zwei- bis dreimal die Woche auf ihre Zelebration verzichten, weil 'sowieso keiner kommt', dann frage ich mich, ob ich auf einen solchen Priester, der seine Aufgabe anscheinend nie richtig verstanden hat, aufgrund der "Verwechslungsgefahr" als Laie nicht lieber verzichte und mich am Sonntag gleich die im Schnitt siebzig bis hundert Kilometer auf den Weg mache, um an der ordentlich zelebrierten Messe eines glaubenstreuen Priesters teilzunehmen. Wir haben nicht zuwenig Priester, wir haben zuviele schlechte Priester.
de Ahumada: "Leid"
Wie freue ich mich, noch jemanden zu finden, der die Analogie zur christlichen Ehe mit all ihren möglichen Problemen herausstellt! In jeder Beziehung ein zutreffender Beitrag, den die Reformbegeisterten überdenken sollten.
Volle Ablehnung
Mit wachsender Sorge muß man registrieren, wie die Bestrebungen einiger - nicht immer wohlmeinender - Zeitgenossen unverblümt dahin gehen, aus der Katholischen Kirche eine basisdemokratische Freizeiteinrichtung mit kirchlicher Folklore zu machen. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass zumindest gewisse Kreise eine Art masterplan verfolgen, die Kirche in ihrem Sinne - oder in wessen auch immer - auf den Kopf zu stellen. Nicht mehr der Hirte soll leiten, sondern die Herde. Und natürlich wird volles Mitspracherecht verlangt, abgesehen von ganz unverschämt erhobenen Forderungen, die als Anspruch wie eine Monstranz vor sich hergetragen werden. Man kann nur hoffen, dass die Kirche sich von diesen Ratgebern nicht becircen lässt. Dem Herrn sei Dank, dass wenigstens einer in der Bischofskonferenz noch den Mut und den inneren Glauben demonstriert, sich dem Zeitgeist zu widersetzen.
Christian Otte
http://www.zentrumspartei.eu
Angriff auf die heilige katholische Kirche
Die Verwirklichung dieser absurden Forderungen wäre das Ende der Katholischen Kirche. Glücklicherweise wissen wir aber, daß in dieser Richtung die Feinde der Kirche keine Chance haben, haben wir doch die Verheißung unseres Herrn Jesus Christus: "Die Pforten der Hölle, werden sie (die Kirche) nicht überwältigen."
Katholische Kirche ohne katholisches Selbstverständnis?
Als Konvertitin aus einer bekenntnistreuen lutherischen Familie hat mir mein "Übertritt" zur einzig wahren Kirche Jesu Christi als Studentin vieles 'abverlangt': Die Mühe mich apologetisch zu bilden, den Verlust sozialer Anerkennung und die seither andauernde Ablehnung durch die auch engste Verwandtschaft. Auch wenn alles noch schlimmer kam, als ich jemals befürchtet habe: Ich bin trotzdem gerne katholisch und habe diesen Schritt niemals bereut, denn der Friede, der mit einer Entscheidung aus einem gut gebildeten Gewissen einhergeht, ist kostbar genug, um alles andere aufzuwiegen.
Ich verstehe diese vemeintlichen Katholiken nicht, die den Mut nicht besitzen, 'protestantische' Farbe zu bekennen und die Kirche endlich in die Richtung jener Gemeinschaften zu verlassen, die ihnen doch alles bieten, was sie wünschen: weibliche und verheiratete Geistliche, eine 'flache' oder nicht vorhandene Hierarchie und eine subjektive Moral.
Auf einen Katholikentag habe ich mich einmal 'erdreistet' eine Vertreterin des "Frauenpriestertums" zu fragen, warum sie denn nicht einfach evangelische Pastorin wird. Die Antwort war: "Weil ich die Kirche doch nicht diesen Männern überlasse!", war die patzige Antwort.
Wenn man aber Coca-Cola in Weinflaschen gießt und als "Rotwein" etikettiert, dann braucht man schon ein gehöriges Maß an Selbstbetrugsspotenzial, um sich einbilden zu können, dass jeder Rotwein "schmecken" wird, der die Flasche öffnet.
Der Nachwuchs der Katholischen Kirche ist nicht bei diesen spätpubertierenden Pseudorevoluzzern, sondern dort wo die Kirche noch richtig katholisch ist. In Frankreich wird inzwischen über die Hälfte der katholischen Priesteramtskandidaten für die traditionelle, lateinische Messe ausgebildet. In traditionalistischen Klöstern gibt es keine Nachwuchssorgen, eher das Problem des Platzmangels. Der Aufstand dieser Theologen ist die letzte Verzweiflungstat einer gescheiterten Generation, die immer noch hofft, die Kirche nach ihren Vorstellungen zur Unkenntlichkeit verbiegen zu können, bevor sie das Zeitliche segnet.
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