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Herabsetzung von Religion und Religionsausübung als "skurril" und "verschroben"


08.01.09

Herabsetzung von Religion und Religionsausübung als "skurril" und "verschroben"

CDU-Politiker Herman Kues "fassungslos" über Schärfe der Gegnerschaft zu religiöser Freiheit

(MEDRUM) Ein Mangel an Toleranz und Achtung der christlichen Religion wird nicht nur in der Diskriminierung evangelikaler Christen aufgrund eines Artikels im Schülermagazin "Q-rage" sichtbar, sondern schlägt sich ebenso in der Debatte um die Wiedereinführung des Unterrichtsfachs Religion in Berlin nieder. Der CDU-Politiker Herman Kues erklärte am 06.01.09, er sei "fassungslos" über die Schärfe der Gegnerschaft.

In seiner Erklärung stellte der Parlamentarische Staatssekretär im Familienministerium Herman Kues fest, er habe den Eindruck, dass es vielen Gegnern der Initiative "pro Reli" in erster Linie darum gehe, Religion und Religionsausübung als „eher skurril und verschroben" darzustellen. Kues betonte, es trage „ein Stück Ignoranz" in sich, „das Menschenrecht der religiösen Freiheit aus einer grundsätzlich distanzierten Haltung gegenüber Religion abzulehnen". Hintergrund für seine Einschätzung sind Haltungen und Bestrebungen im Rahmen der Kampagne „Pro Ethik", die sich gegen das Vorhaben der Aktion "pro Reli" richtet, in Berlin das Unterrichtsfach "Religion" künftig wieder als Alternative zum Unterrichtsfach "Ethik" anzubieten. "Pro Ethik" bezeichnet die Forderung, "Religion" als gleichberechtigtes Unterrichtsfach zu behandeln, als "rückwärtsgewandt".

Einen wesentlichen Schritt weiter ging Thomas Häntsch im Humanistischen Pressedienst (hpd e.v.) in seinem Artikel "Die religiöse Dressur des Kindes" vom 27. März 2008, der Anlaß für eine Kontroverse zwischen dem Humanistischen Verband Deutschland (HVD) und der Initiative "pro Reli" ist. Häntsch verglich die christliche Erziehung von Kindern mit der Dressur eines Zirkuspferdes. Der "hpd e.v." geht auf die Initiative  des HVD zurück, der die Gegenaktion "pro Ethik" aktiv unterstützt und wie die Humanistische Union und der "Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg e.V." zu den Gegnern eines gleichberechtigten Religionsunterrichtes gehört.

Wie Peter Nowak in dem Artikel "Leben wir denn in einem Kirchenstaat? in der Zeitung "Neues Deutschland" vom 02.01.09 schrieb, will der HVD, eine Weltanschauungsgemeinschaft und Vereinigung von religionslosen Personen und Interessensverbänden, nun gegen den Vorsitzenden von "pro Reli", Dr. Christoph Lehmann, vorgehen, weil dieser dem HVD im Zusammenhang mit dem Artikel von Thomas Häntsch eine religionsfeindliche Haltung vorgeworfen hat. Der HVD hat diese Kritik als haltlos zurückgewiesen. Der Artikel von Häntsch sei nicht vom HVD zu verantworten, erklärte der Autor. Er habe weder im Auftrag des HVD geschrieben, noch sei er Mitglied des HVD.

Die Initiative "Pro Reli" hat trotz Gegnerschaft der genannten humanistischen Vereinigungen und der Berliner Regierungsparteien bereits mehr als 135.000 Stimmen für das momentan laufende Volksbegehren in Berlin zugunsten einer freien Wahl zwischen Ethik- und Religionsunterricht bis Weihnachten gesammelt. Nach neuesten Meldungen nähert sich die Zahl der gesammelten Unterschriften allmählich dem Ziel von 170.000 Unterschriften, die für das Volksbegehren bis 21. Januar gesammelt werden müssen. Kues stellt sich mit seiner Erklärung hinter die Initiative "pro Reli". Die breite Initiative von Christen unterschiedlicher Konfession, Juden und Muslimen zeige doch, so Kues, dass viele Bürger sich mit ihrem Verständnis von Freiheit in der derzeitigen Regelung nicht wiederfänden.

Wie die Erklärung von Herman Kues unterstreicht, beobachtet er in der Kontroverse über die Wiedereinführung des Faches Religion als ordentliches Schulfach eine ähnlich intolerante und ablehnende Haltung wie sie auch in der Debatte um die verunglimpfenden Darstellungen des christlichen Glaubens im Magazin "Q-rage" erkennbar wurde. Intoleranz und subtile Feindseligkeit gegen Bevölkerungsteile christlichen Glaubens wurden vor allem in Presseartikeln in der "TAZ", im "Spiegel" und in "Neues Deutschland" sichtbar. Die Autoren Daniel Bax ("TAZ"), Oliver Trenkamp ("Spiegel") und Peter Nowak ("Neues Deutschland") versuchten, in ihren Aritkeln durch unhaltbare tendenziöse Darstellungen das selbstverständliche Recht evangelikaler Christen, sich gegen Diffamierung zur Wehr zu setzen, als einen "heiligen Kreuzug zorniger Christen" gegen junge Schülerautoren in Verruf zu bringen, der dem Machtanspruch evangelikaler Kreise entspringe, so die Botschaft des "Spiegel", die er bereits letztes Jahr aus Anlaß des Christival 2008 verkündete.

Auch der Menschenrechtssprecher der Grünen, Volker Beck, erwies sich in seinen Äußerungen gegenüber christlichen Glaubensauffassungen erneut als bemerkenswert intolerant. Er unterstützt die Kampagne gegen evangelikale Christen durch eine Anfrage an die Bundesregierung, in der er - wie schon beim Jugendkongreß "Christival 2008" - eine repressive Haltung gegenüber der religiösen Freiheit evangelikaler Christen zu erkennen gibt. Beck benutzte dabei die polemische Formulierung des Spiegel "Der bizarre Kreuzzug zeigt den neuen Machtanspruch christlicher Hardliner", mit der er den Protest evangelikaler Christen gegen ihre Verunglimpfung diskreditiert.

In dem Versuch, den Einspruch der Evangelischen Allianz gegen die Verunglimpfung evangelikaler Christen in Mißkredit zu bringen, die in einem Schreiben des Präsidenten der Bundeszentrale für politische Bildung, Thomas Krüger, mit Islamisten auf eine Stufe gestellt wurden und laut Magazin "Q-rage" angeblich verfassungsfeindliche Ideologien verbreiten, offenbarte sich auch in der Kontroverse um das Schülermagazin "Q-rage" die gleiche ablehnende Haltung gegenüber dem Menschenrecht religiöser Freiheit, wie sie in der Gegnerschaft gegen die Aktion "pro Reli" sichtbar ist.

Der Kampf gegen die Wiedereinführung des Unterrichtsfaches Religion in Berlin und die Verunglimpfung evangelikaler Christen haben gemeinsame Ursachen. Sie sind in einem anti-christlichen Denken zu suchen, wie es von Michael Schmidt-Salomon in seinem Kinderbuch "Wo bitte geht's zu Gott? fragte das kleine Ferkel" verkörpert wird. Dazu hieß es im Humanistischen Pressedienst: "Ein Bilderbuch, das die Religionskritik unverhohlen in die Kinderzimmer bringt, das (religiöses) Judentum, Christentum, Islam schon für Grundschüler verständlich als Wahnsysteme entlarvt! (…) Brach Dawkins das Tabu, Religionen offen als Wahnsysteme zu bezeichnen, so brechen Schmidt-Salomon und Nyncke das wohl noch größere Tabu, dass man Kindern solche ernüchternden Erkenntnisse doch bitte vorenthalten möge (...)." Das Bundesfamilienministerium hatte vergeblich beantragt, dieses Buch wegen seiner antireligiösen Ausrichtung indizieren zu lassen.

Dieses anti-christliche Denken geht einher mit einer erschreckenden Intoleranz gegenüber dem christlichen Glauben, teilweise bis hin zu Verächtlichmachung, mit einer bedenklich großen Bereitschaft zu intellektueller Unredlichkeit wie in der medialen Darstellung des Christival 2008, mit einem selektiven Verständnis von demokratischen Grundfreiheiten und einem Mangel an Bereitschaft, den Stellenwert des christlichen Glaubens für ein gesellschaftliches Leben zu achten und anzuerkennen, das nicht das moralische Gleichgewicht verlieren darf, wie es Erzbischof Robert Zollitsch in seiner Silvsterpredigt ausdrückte. Auch deswegen sind Christen aufgerufen, über alle konfessionellen Grenzen hinweg, gegen die Anfeindungen des Christentums in den Medien wie durch die "TAZ" und den "Spiegel" sowie durch repressive Haltungen von Politikern wie Volker Beck zusammenzustehen und ihre Stimme zu erheben.


Erklärung Herman Kues -> Ablehnung religiöser Freiheit ein Stück ignorant

Humanistischer Pressedienst -> Der HVD ist nicht religionsfeindlich

"Der Tagesspiegel" -> Pro-Reli-Chef kritisiert Humanisten

Artikel im Humanistischen Pressedienst -> Die religiöse Dressur des Kindes

"Initiative pro Ethik" -> Initiative Pro Ethik gestartet

Lesben- und Schwulenverband -> "Gemeinsam statt getrennt!": Ethikunterricht in Berlin

Welt-Artikel -> Pro Reli nähert sich den 170 000 Stimmen

Berliner Volksbegehren "pro Reli" -> Unterschrift für Freie Wahl zwischen Religion und Ethik


MEDRUM-Artikel

-> "Neues Deutschland" und die Diskriminierung evangelikaler Christen

-> Angriff gegen evangelikale Christen harmlos?

-> Der Menschenrechtssprecher für zweierlei Menschenrecht

-> Anti-christliche und anti-religiöse Propaganda für Schüler

-> Berliner Politiker von SPD, DIE LINKE und Bündnis 90/Die Grünen gegen Wahlfreiheit der Bürger

-> Michael Salomons antichristliches Kinderbuch: "Christentum ein Wahnsystem"

-> Christen, Ehe und Familie Hoffnungsträger der Gesellschaft


Leserbriefe

Ein bisschen neomarxistische Theorie von Herbert Marcuse und Antonio Gramsci, deren faule Früchte sich u.a. in den hier beschriebenen Kampagnen zeigen: In einem Kommentar zum ganzen Vorgang zitiert Blocks Kollege und Freund DiLorenzo einen Artikel aus dem „City Journal“ von John Leo, der das Klima der Intoleranz an den Universitäten auf den Kulturkampf der Neomarxisten der „Frankfurter Schule“ zurückführt:„Der Großteil der Zensur an den Universitäten ruht auf philosophischen Fundamenten, die auf den Sozialtheoretiker Herbert Marcuse zurückgehen, einem Held der Radikalen der 60er Jahre. Marcuse meinte, dass traditionelle Toleranz repressiv sei – sie wende Reformen ab, indem sie den Status quo ... nun, tolerierbar macht. Marcuse befürwortete Intoleranz gegenüber etablierten und konservativen Ansichten, Toleranz sollte nur den Meinungen der Unterdrückten, der Radikalen, der Subversiven und anderer Außenseiter gegenüber walten. Indoktrination von Studenten und 'alles durchdringede' Zensur anderer Ansichten seien notwendig, angefangen an den Universitäten ...“ Zensur und Debattenverweigerung sind derzeit Hauptkampfmittel der Neosozialisten in ihrem Kulturkampf gegen die Zivilisation. Ihr Vordenker Antonio Gramsci hatte schon in den 1920er Jahren richtig erkannt, dass die Brachialgewalt Lenins und Stalins, die Hitler später kopierte, im Hinblick auf die Errichtung einer neuen Gesellschaft keinen langfristigen Erfolg haben würde. Es müssten erst die kulturellen Werte des Bürgertums verschwinden, bevor sich der neomarxistische, strikt egalitäre Wertekanon durchsetzen kann. Es gibt jedoch zwei grundsätzliche Probleme mit diesem Vorgehen. Erstens ist das Ziel der Marxisten, auch der neuen Sorte, nämlich Egalitarismus, ein „Aufstand gegen die Natur“, wie Rothbard feststellte. Und das kann nie gut gehen. Zweitens, wenn man davon ausgeht, dass die Neosozialisten eine neue, bessere Gesellschaft errichten wollen, dann sind ihre Mittel nicht zweckdienlich. Denn sie verkennen, dass ein langfristig haltbarer Wertekanon auf spontane, ungeplante Weise wachsen muss und nicht gestaltet werden kann. Er ist nach Hayek ein Produkt menschlicher Handlung, nicht aber menschlicher Planung. Gepflogenheiten, Tabus und so weiter sind genauso wenig plan-, durch- oder absetzbar wie der volkswirtschaftliche Bedarf an Schuhen, Urlaub oder Schrauben. Zur Quelle siehe Link

http://ef-magazin.de/2008/12/31/874-politische-korrektheit-ein-opfer-sch...

Im Link diesmal ein Strategiepapier der Partei 'die Linke', das in einer Publikation der Rosa-Luxemburg-Stiftung erschien. Der Autor wirbt dafür, daß sich die Partei gedanklich in die Rolle eines "modernen Fürsten"(!!!) versetzen soll, um aus dieser Geisteshaltung heraus einen "Kollektivwillen" zu entwickeln und somit die "Hegemonie" auf Ebene der "Zivilgesellschaft" zu errichten. Quasi die Blaupause für DDR-light. Theoretische Basis sind Antonio Gramsci und Niccolò Machiavelli.

http://www.linksnet.de/de/artikel/21124