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Homo-Pfarrhäuser in der EKD und das Adoptionsrecht


24.11.10

Homo-Pfarrhäuser in der EKD und das Adoptionsrecht

Eine Zwischenbemerkung von Kurt J. Heinz

(MEDRUM) Mit ihrer Entscheidung, homosexuellen Pfarrerinnen und Pfarrern künftig den Einzug in die evangelischen Pfarrhäuser zu gestatten, nimmt die EKD letztlich auch Einfluß auf die politische Entscheidung, homosexuellen Partnerschaften künftig das Recht zur Fremdadoption zu gewähren.

Es ist bisher umstritten, ob homosexuelle Lebenspartnerschaften künftig auch fremde Kinder adoptieren dürfen. Diese Möglichkeit der sogenannten "Volladoption" besteht derzeit nur für Ehepaare. Die Gegner der Volladoption führen als ein wesentliches Argument das Kindeswohl an, das bei einem Ehepaar am besten gewährleistet sei.

Künftig dürften sich die Gegner einer Volladoption wesentlich schwerer tun, mit dem Kindeswohl zu argumentieren. Wer wie die Synode der EKD einstimmig beschließt, daß homosexuelle Partnerschaften mit der herausgehobenen und leitenden Stellung des Pfarreramtes in einer kirchlichen Gemeinde in vollem Umfang vereinbar sind, kann diesen Pfarrern und Pfarrerinnen mit ihren Partnern nicht jedoch gleichzeitig die Fähigkeit absprechen, für das Wohl eines Kindes sorgen zu können. Dieser Logik wird die Synode der EKD kaum widersprechen können, einerlei ob sie bei der jetzigen Entscheidung mit bedacht war oder nicht.

Die Haltung der EKD in der heiklen Frage von Homo-Partnerschaften in Pfarrersstellung und die ihr innewohnenden Zusammenhänge dürften auch in der politischen Debatte eine Rolle spielen. Der EKD könnte daher auf dem Gebiet des Adoptionsrechtes wie ein Katalysator wirken, ganz im Sinne der Präses der Synode, die zu Beginn der Tagung die Synodalen aufrief, mit Reformen voran zu gehen. "Machen wir es den anderen vor", so die Grünenpolitikerin Katrin Göring-Eckardt. Und was für homosexuelle Pfarrer-Partnerschaften gilt, wird schließlich auch für andere Partnerschaften gelten müssen, schon aus Gleichbehandlungsgründen. Göring-Eckardt und Gleichgesinnte dürften auch dieser Logik kaum widersprechen. Auch deshalb geht die Tragweite der Synodenentscheidung über die EKD-interne Bedeutung über die Regelung des Zusammenlebens in Pfarrhäusern hinaus.


Evangelische Christen empört über Pfarrdienstgesetz und EKD

Heftige Debatte über Homo-Partnerschaften in Pfarrhäusern


Pfarrdienstgesetz

Leserbriefe

Sie haben völlig recht, das wird so kommen. Es ist ein einziger Alptraum, und blinden Auges steuert die evangelische Kirche auf einen Abgrund zu, nachdem sie die Schutzmauer davor entfernt hat. Wo sind noch Bischöfe, die erkennen, was die Stunde geschlagen hat und ihre Stimme erheben? Es ist so furchtbar still im Lande, das Schweigen spricht Bände. Die Zerstörung von Ehe und Familie wird ausgerechnet von der Kirche mitbetrieben, es ist nicht zu fassen.

ist geöffnet. So wird die EKD immer mehr zur EU-Kirche.

Während Papst Benedikt sich in seinem Interview (Focus Nr. 47) klar zur Wiederkunft Christi äußert, spricht sich meine Evangelische Kirche für ein Recht auf homosexuelle Partnerschaften in evangelischen Pfarrhäusern aus! Martin Luther würde sich im Grabe umdrehen. Wer die Gültigkeit der biblischen Überlieferung der Zeitgeist-Beliebigkeit anpaßt, braucht sich nicht zu wundern, wenn diese Kirche weder Licht noch Salz für die moderne Welt ist. Paulus spricht in Römer 1 dreimal von "dahingegeben". Darüber sollten unsere Bischöfe mal nachdenken.