Sie sind hier

Julia Klöckner (CDU): Leben ist kein bedingtes Geschenk Gottes


16.11.10

Julia Klöckner (CDU): Leben ist kein bedingtes Geschenk Gottes

(MEDRUM) Die CDU-Politikerin Julia Klöckner sprach sich auf dem CDU-Parteitag gegen eine Zulassung der PID aus. Leben sei ein Geschenk Gottes, das nicht an Bedingungen geknüpft sei und deswegen vom Menschen nicht neu gepackt werden dürfe, um nur das vermeintlich perfekte Leben anzunehmen. Für Klöckner gehört es zur Humanität, das Leben des Menschen als Geschenk ohne Bedingungen anzunehmen, das habe sie gerade aus Gesprächen mit Behinderten gelernt.

Der Wunsch, die Politik möge Leid und Tränen verhindern, sei ein verständlicher Wunsch, den sie von Herzen unterstütze. Das Gespräch mit Behinderten habe sie sehr betroffen gemacht. Viele, die heute hier sitzen, gäbe es nicht, wenn es die PID gäbe, sagten Behinderte bei Begegnungen zu ihr, so Klöckner. Viele Menschen gäbe es nicht, weil sie nicht perfekt seien. Sie könne sich nicht vorstellen, daß der Bundestag darüber abstimmt, welches Leben lebenswert sei und welches nicht. Was sie leite, sei: Bedenke das Ende. Wer den ersten Schritt gehe, solle auch wissen, wo man am Ende rauskomme. Wenn ich ja zu einem Kind sage, heiße dies auch immer nein zu sagen zu einem anderen Kind. "Wollen wir das?", fragt Klöckner. Heute sei es schon so, daß nur ein Chromosom mehr darüber entscheide, ob ein Kind weiterleben dürfe oder nicht. So führe auch die PID zur Selektion von Menschen.

Wenn Leben Geschenk Gottes ist, dann ist es nicht unter Bedingungen gegeben, dann dürften die Menschen dieses Geschenk nicht neu packen, so Klöckner. Es gebe Entscheidungen, da gebe es nicht ein bißchen, da "sei Euer Ja ein Ja und ein Nein sei ein Nein". Die CDU dürfe sich nicht von ihren Grundsätzen entfernen, die im Grundsatzprogramm von 2007 verankert seien. Daran solle sich die CDU auch weiter orientieren. Leben ist Geschenk und dort, wo es vermeintlich nicht so perfekt ist, liegt eine große Chance darin, Menschen zu begleiten und das Antlitz der Gesellschaft so wirken zu lassen, daß Humanität sich im Sinne des Nächsten und nicht im Sinne des Perfekten widerspiegele. Deswegen trete sie klar gegen eine Zulassung der PID ein.


 

Präimplantationsdiagnostik (PID)

Leserbriefe

Gott sei Dank für die klaren Worte dieser Politikerin!

Ich begrüße die Wortmeldung Julia Klöckners. Allerdings müsste der Mensch auch im Mutterleib voll geschützt werden, was ja derzeit leider mitnichten der Fall ist.

Mit „Ach und Krach“ wurde nun PID abgelehnt. Dies wird nun von vielen Frommen als großer Erfolg gefeiert. Eine andere Regierung wird den Beschluss wohl bald wieder rückgängig machen. Wir werden dies sicher noch erleben müssen. Noch schlimmer als PID ist jedoch der noch immer existierende Mord an Ungeborenen. Um die 1000 pro Arbeitstag (!) Recht auf Abtreibung wird gefordert, einem Fötus das Menschsein abgesprochen. Bei der Schwangerenberatung macht sogar die EKD mit und stellt den Schein aus, der zum straffreien Abbruch einer Schwangerschaft berechtigt. Vielleicht wird auch noch für ein gutes Gelingen der Entsorgung eines kleinen Menschen gebetet. Auf die Worte unserer Politiker und kirchlichen Funktionäre gebe ich nicht viel! Nur wenige sind es, die gegen den Strom schwimmen.