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Friedrich Ebert Stiftung ein "Dinosaurierfriedhof"


06.11.10

Friedrich-Ebert-Stiftung ein "Dinosaurierfriedhof"

SPD-nahe Stiftung steht im Kreuzfeuer der Kritik unter führenden Genossen

(MEDRUM) Die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) ist nicht das, was sie aus der Sicht des SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel sein muß. In SPD-Kreisen wird die Stiftung als "Dinosaurierfriedhof" verspottet, wie aus Berichten des SPIEGEL hervorgeht ("Schlammschlacht unter den Genossen").

Auslöser eines Streits zwischen der FES und der SPD-Spitze ist die bevorstehende Neubesetzung der Stiftungs-Spitze im Dezember. Nach Vorstellung der FES soll der ehemalige Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) der jetzigen Vorsitzenden Anke Fuchs (SPD) nachfolgen. SPD-Chef Sigmar Gabriel forderte, zuerst über Fragen der inhaltlichen Neuausrichtung der Stiftung zu sprechen und erst danach über eine personelle Erneuerung zu entscheiden.

Gabriel hatte massive Kritik an der FES geübt. Sie ist aus seiner Sicht nicht das intellektuelle Kraftzentrum, das sie sein sollte. Nach Darstellung des SPIEGEL sieht er die Stiftung nicht als "modernen Think-Tank für die progressiven Kräfte der sozialen Demokratie in Deutschland und Europa". Innerhalb der SPD werde die FES deshalb seit längerem als "Dinosaurierfriedhof" verspottet, so der SPIEGEL.

Wer sich einige Erzeugnisse der FES ansieht, kann die schlechte Reputation, die die FES selbst innerhalb der SPD erworben hat, problemlos nachvollziehen. MEDRUM berichtete am 19.03.10 über eine sogenannte "Expertise" aus der Feder von Thomas Gesterkamp mit dem Titel "Geschlechterkampf von rechts", mit der die FES geradezu aberwitzige Thesen über einen angeblichen "Familienfundamentalismus und Rechtsextremismus" in Deutschland veröffentlichte und sich der Lächerlichkeit preisgab. MEDRUM: "Wer so weit geht, selbst Richter des Bundesverfassungsgerichtes wie Paul Kirchhof und Udo di Fabio oder den Deutschlandfunk als Gehilfen eines fundamentalistischen und rechtsextrem geprägten Geschlechterkampfes zu identifizieren, ohne dafür überzeugende Belege auf den Tisch zu legen, verliert mangels Seriosität seine Glaubwürdigkeit und läuft Gefahr, sich der Lächerlichkeit preiszugeben."

Gesterkamps Eingebungen waren von ähnlich dürftiger Qualität wie der jüngste Vergleich der SPD-Zeitung "Vorwärts", der - bar von jeder Ahnung - einen absurden Vergleich zwischen der Tea-Party in den USA und der Deutschen Evangelischen Allianz anstellte und die Vision von der Bedrohung der Demokratie durch christliche Fundamentalisten verbreitete. Auf keinem höheren intellektuellen Niveau stand auch die FES-Expertise der Marke Gesterkamp, die Grundsätze wissenschaftlicher Arbeit nicht annähernd erfüllte. So schrieb denn auch die WELT (11.05.10) schlüssig, daß dem Autor Gesterkamp die Standards "gänzlich fremd" seien, die eine Expertise erfüllen müssen.

Angesichts der beträchtlichen Summen an Steuergeldern in Höhe von 120 Mio Euro, die diese Stiftung verschlingt, kann das Interesse an einer leistungsfähigen FES, die - statt Unsinn zu verbreiten - als "Think-Tank" einen substantiellen Beitrag für eine gute Zukunftsentwicklung Deutschlands leistet, nicht auf die SPD-Spitze beschränkt bleiben, sondern geht alle steuerzahlenden Bürger und Unternehmen etwas an.

02.11.10 Spiegel Schlammschlacht unter Genossen
06.09.10 Spiegel Friedrich-Ebert-Stiftung: Widerstand gegen SPD-Spitze

MEDRUM -> Gesterkamps Symbiose: "Familienfundamentalismus und Rechtsextremismus"

11.05.10 WELT Sind Männerrechtler "rechts"?

MEDRUM -> SPD-Zeitung "Vorwärts" und Ex-Kanzler Schröder verbreiten abenteuerliche Visionen


Leserbriefe

Nicht nur die FES leidet unter den geistigen Tieffliegern, leider ist die gesamte Politik inzwischen so fremdartig, dass man sich fragt, wen man überhaupt noch wählen soll. Von Links macht sich ein kirchenfeindlicher Laizismus breit, der sich als Ersatzreligion schon in der Schule allen anerziehen will. Ich frage mich im Zuge des Multikulti, mit dem nur Muselleute gemeint sind, weshalb man alle Religionen abstrafen will, nur weil eine Religion so austickt wie der Islam? Von der Linkspartei kommt noch viel Schlimmeres in punkto was die christlichen Kirchen überhaupt noch dürfen sollen.