Schwules Wiesn-Gelage

21.09.10

Schwules Wiesn-Gelage

(MEDRUM) Nicht nur der Ökumenische Kirchentag, auch die Wiesn bietet 2010 in München ein besonderes Programm, wie der Gang über das Veranstaltungsgelände zeigt: Der Gay-Sunday, ein Programm für Schwule.

Der Gang über die Wiesn 2010 demonstrierte am Sonntag dem interessierten Besucher, welche gesellschaftliche Veränderungen stattgefunden haben. Das heutige Ritual des Anzapfens unterscheidet sich zwar kaum vom Anzapfen vor 50 Jahren, das Treiben hat sich indes - abgesehen vom Konsum reichlicher Alkoholmengen - deutlich verändert, wie besonders ein Blick ins Bräurosl zeigt. Ein Beobachter berichtet über das dortige Wiesn-Gelage:

Das ganze Zelt war voll mit Schwulen, die sich teils mit nacktem Oberkörper knutschend und ... ich will´s nicht näher beschreiben ... in den Armen lagen. Nicht nur einzelne, Tausende. Das ganze Zelt, 90 % Schwule in obszönen Bewegungen, Zungenküssen etc. auf den Tischen, in den Gängen, überall. Dazu dröhnte die entsprechende Musik und die Kellnerin brachten eine Maß nach der anderen ... Null Schamgefühl ...

Der überraschte Beobachter war in den sogenannten "Gay Sunday" geraten. Wie der FOCUS berichtete, ist aus dem Bräurosl am ersten Oktoberfest-Sonntag ein Wiesnzelt für einen Schwulentreff geworden, weil der Wirt der Bräurosl einst den „Münchner Löwenclub" für einen Fußballverein gehalten hatte (er entpuppte sich jedoch als der schwule Fetischverein MLC). Es sei ein Irrtum mit Folgen gewesen, so der FOCUS. Auch am vergangenen Sonntag trafen sich so Tausende zum ausgelassenen Schwulen-Gelage.

Im Gegensatz zum Ökumenischen Kirchentag, bei dem die Kirchenleitungen den Lesben und Schwulen ganz bewußt ein spezielles Programm bieten, geht der mittlerweile zur Tradition gewordene Gay-Sunday auf der Wiesn also auf einen Irrtum zurück. Den Gastgebern und Besuchern dürfte dies indes egal sein. Es hebt den Umsatz und die Stimmung, jedenfalls im Bräurosl.

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