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Forum Homosexuelle und Kirche


26.03.10

Forum Homosexuelle und Kirche

Aus dem Programm des Ökumenischen Kirchentags 2010 vom 12.-16.05.2010 in München

(MEDRUM) Der Ökumenische Kirchentag 2010 in München bietet im Forum "Homosexuelle und Kirche" ein Programm, das sich insbesondere mit Fragen schwullesbischer Theologie, kirchlicher Segnung, Sexualität und Spiritualität befasst.

Am Donnerstag, 13. Mai 2010, bieten die Veranstalter an:

  • 11.00-12.30 Christliche Homophobie: drei theologische Diskurse
    Vortrag mit Diskussion
    Dr. Michael Brinkschröder, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft „Schwule Theologie", München
    Vorbereitet von: Arbeitsgemeinschaft Schwule Theologie
  • 11.00-12.30 Gesegnet auf gemeinsamen Wegen
    Kirchliche Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften
    Heike Immel, Pfarrerin Dankeskirche II, München
  • 13.00-13.30 Mittagsgebet
  • 14.00-15.30 Oue(e)rgelesen
    Literaturcafe
    Judith Hubert, Lauf/Pegnitz
    Dr. Andreas Merschmeier (2007 Vorstandsmitglied des Vereins "Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche e.V. (HuK)"), Bochum
  • 14.00-16.00 SchwullesbIsche Stadtführung
    Christine Schäfer, Forum Homosexualität München - Lesben und Schwule in Geschichte und Kultur, München
  • 14.00-16.00 Homosexuell und christlich - das geht?! Filmvorführung
    Anschließend Diskussion mit dem Autor Franz Kaern (Bundesvorstand "HuK"), Dokumentarfilmer, Leipzig
  • 16.00-17.30 Gefangen im falschen Körper Transsexuelle erzählen
    Paul Fischer
    (Trans Life Help SHG Nürnberg), Roßtal
  • 16.00-18.00 Homosexuell und christlich - das geht?! Filmvorführung
    Anschließend Diskussion mit dem Autor Franz Kaern (Bundesvorstand "HuK"), Dokumentarfilmer, Leipzig
  • 16.00-18.00 Sexualität und Spiritualität
    Vortrag mit anschließendem Workshop
    Wolfgang Perlak, Homosexuelle und Kirche, Berlin
    Pierre Stutz, Autor, Lausanne/Schweiz
  • 18.00-19.30 Oma wird Mutter
    Das Leben von Großmüttern mit Ihren HIV/Aids-Waisen-Enkeln in Tansania
    Lutz Hethey, HelpAge, Osnabrück
  • 20.00-22.00 David und Jonathan - frei erzählt
    Musikalischer Erzählabend
    Elija Avital, jüdischer Musiker und Erzähler, Berlin

Veranstaltungsort: Klenzeschule (Grundschule in der Klenzestr. 27)

Auch für Jugendliche wird ein schwullesbisches Programm geboten. Am Freitag, 14. Mai, 10.30 Uhr, findet ein Jugendfrühstück für Schwule, Lesben und ihre Freunde statt, an das sich weitere schwullesbische Programmpunkte anschließen, u.a. "Alternative Lebensformen jenseits von Familie". Am späten Abend findet um 22.00 Uhr eine "Vigil für die Opfer der Homophobie" statt (Klenzeschule). Ebenfalls am Freitag, von 19.30 bis 21.00 wird ein Frauengottesdienst "Hoffnung versetzt Berge" (Feministische Visionen) abgehalten. Er wird von der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft Lesben und Kirche (Hamburg) in der Dankeskirche veranstaltet (Keferloherstr. 66).

Die Ökumenische Arbeitsgemeinschaft Lesben und Kirche bietet am Tag zuvor eine Veranstaltung "Oue(e)r durch Europa - Let Our Voices Be Heard!" an. Dabei erzählen christliche Lesben ihre Geschichten in der Kath. Stiftungsfachhochschule, Hörsaal J214 (Preysingstr. 83), in der Zeit 11.00 -12.30 Uhr. Am Nachmittag, 14.00 - 15.30 Uhr, schließt sich die Veanstaltung "Lesbische Spiritualität - Leben mit Brüchen. Gott erfahren in Beziehung - und du?" an. Ruth Gleißner vom Netzwerk kath. Lesben (München) und die Theologin Veronika Siedle (Mainz) gestalten diese Veranstaltung, die ebf. in der Kath. Stiftungsfachhochschule, Hörsaal J214 (Preysingstr. 83) stattfindet. Wie Lesben ihre eigene Kirchengeschichte schreiben, ist danach von 16.00 - 17.30 zu erfahren. "Aus dem Schrank auf die Vitrine" heißt der Programmbeitrag, der vom Maria und Martha Netzwerk (München) ebf. in der Kath. Stiftungsfachhochschule angeboten wird. Das Maria und Martha Netzwerk (München) bietet auch am Freitag von 14.00 bis 15.30 Uhr eine Veranstaltung an: "Das Seufzen der Schöpfung und die Hoffnung der Lesben" (feministisch-lesbisch que(e)rgelesen).

Am Samstag findet von 11.00 - 12.30 Uhr eine Veranstaltung statt über "Kinder in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften" unter Mitwirkung der Leiterin der "Zypries-Studie", Dr. Fabienne Becker-Stoll. Alternativ dazu besteht die Möglichkeit, an der zur gleichen Zeit angesetzten Lesung von Rainer Hörmann unter dem Titel "Samstag ist ein guter Tag zum Schwulsein" teilzunehmen. Am Nachmittag führt das Netzwerk katholischer Lesben in Zusammenarbeit mit dem Verein "HuK" von 15.00-17.00 eine Veranstaltung "Homosexualität: Befürchtungen kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" durch. Es referieren Judith Eisert vom Netzwerk kath. Lesben, Frankfurt/Main, und Bernd Wangerin, Pfarrer i.R.. Frankfurt/Main. Ebenfalls am Nachmittag findet ein Treffen des "Konvents der Konvente" statt. Der Lesbisch-schwule Konvent in der Ev.-Luth. Kirche in Bayern organisiert von 15.00-17.30 ein "Treffen schwullesbischer Pfarrkonvente", das sich unter anderem mit dem Thema "Pfarrdienstrecht" befasst. Von 16.00-17.30 besteht die Gelegenheit zu einem Ökumenischen Queergottesdienst "LesBiSchwul mit guter Hoffnung", der von den "Lesbischwule Gottesdienstgemeinschaften (München - Nürnberg) durchgeführt wird.

Darüber hinaus bietet der Kirchentag am Freitag- und Samstagnachmittag auch die Möglichkeit zu Gruppengesprächen im Geistlichen Zentrum unter dem Thema "Homosexualität - die Würde unserer Liebe" in der Halle B2 des Messegeländes an.

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Veranstalter des Ökumenischen Kirchentages sind:

Alois Glück, Katholischer Präsident,
Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Email: info@zdk.de

Prof. Dr. Dr. Eckhard Nagel, Evangelischer Präsident,
Mitglied im Präsidiumsvorstand des Deutschen Evangelischen Kirchentages (DEKT), Email: fulda@kirchentag.de.


Leserbriefe

Wann lernen wir endlich, dass nicht die Sexualität an sich - Homo- wie Heterosexualität - das Problem darstellt, sondern die Art und Weise, wie man seine Sexualität lebt?! Wir können unsere Sexualität egoistisch und verantwortungslos "ausleben", wir können sie aber auch als Ausdruck und Bestandteil einer in gegenseitiger Liebe und Verantwortung gelebten Partnerschaft leben und erleben. Ob wir homo- oder heterosexuell sind, können wir uns nicht aussuchen, sondern finden uns in unserer jeweiligen Prägung vor. Für uns alle ist es "nicht gut, allein zu sein", sondern ist es besser, wenn wir den Menschen finden, der zu uns passt. Für homosexuelle Menschen kann das nur ein Mensch gleichen Geschlechts sein, für heterosexuelle Menschen nur ein Mensch anderen Geschlechts. In unseren Gemeinden sollten wir einander helfen, aufrichtig und verantwortlich zu leben - auch in unserer Partnerschaft. Es ist gut, dass Kirchentage inzwischen auch homosexuellen Menschen ein Forum bieten, miteinander und mit anderen im Gespräch zu sein oder ins Gespräch zu kommen.

Möchte mein absolutes Mißfallen kundtun über diese Thematik, die offenbar auch Kirchentage beschäftigt. Warum kann nicht jeder Mensch, egal welches Geschlecht er hat, seine ureigenenen intimen Dinge für sich behalten? Ich bin ein Mann (= heterosexuell, leider muss man das schon ausdrücklich betonen, fruchtbar!), der doch auch nicht durch die Welt ruft, welche konkreten Vorlieben er im sexuellen Bereich hat oder pflegt. Warum also müssen Schwule stets ein solches Theater veranstalten, sich "outen" und als Ziele eine weitere - mindestens medienstarke - Verschwulung der Gesellschaft (besonders der Jugend) zum Ziel haben? Auch noch eine spezielle Theologie für Schwule!? Ich glaube, dass damit die Dinge rundweg auf den Kopf gestellt werden. Wer schwul ist, der sollte das gefälligst für sich behalten, denn mich (und andere) stört es, wenn jemand seine (...) Sexpraktiken durch das unnötige Outen mitteilt. Das gilt natürlich auch für Heterosexuelle, die aber nur in Ausnahmefällen ihre Praktiken herausposaunen. Meist handelt es sich bei solchen Herausposaunern um gestörte oder exhibitionistisch veranlagte Menschen. Ich möchte betonen, dass es mir gleichgültig ist, wie jemand seine private Sexualität lebt, solange er nicht andere mit Gewalt da einbezieht. Aber er soll es für sich behalten. Ist das denn zuviel verlangt? Denn biologisch sind die Sexualpraktiken der Schwulen als  naturwidrig zu qualifizieren - und mich beleidigt es, wenn mir jemand sein "Outing" aufdrängt - ich will`s nicht wissen. Sowas grenzt an Nötigung. Ob also Schwule zur Gemeinde gehören ist mir genauso egal wie die Tatsache das auch Schwarzfahrer, Schnarcher oder sonstwas dazugehören. Ich möchte es aber gar nicht wissen, sondern möchte nur den MENSCHEN als solchen wahrnehmen und nicht seine Sexualität, denn die ist für mich (und für viele andere) eine Intimität, die absolut vertraulich zu behandeln ist.

Hallo Falk, Vernünftige Menschen wie Sie ist genau was wir in diesen verrückten Zeiten brauchen. Ich danke Ihnen für ihren Kommentar. Isabel Henriques

Vielen Dank, liebe Isabel, für Dein Lob! Möchte das gerne zurückgeben - nachdem ich Deinen sehr wichtigen und vollinhaltlich lesenswerten GÄSTEBUCH-EINTRAG zum Thema "Gender-Mainstreaming" las. Zu diesem Thema "GM" wäre es m. E. auch Aufgabe der christlichen Kirchen, "ein Wörtchen mitzureden". Denn diese - auch von der (C)DU geförderte - (m. E. sehr "unselige") "Umerziehung" führt unter Umständen weiter auch zu einer inakzeptablen Verschwulung der Gesellschaft. Ich möchte unterstreichen, dass jeder privat in seinem Intimbereich so leben können muss, wie es ihm individuell beliebt, wenn damit keine unvertretbaren Aussenwirkungen verbunden sind. Aber das "Umerziehungsziel", (verkürzt ausgedrückt) quasi die Geschlechterrollen abzuschaffen, halte ich für - sowohl biologisch als auch christlich - nicht akzeptabel, weil in die gesellschaftliche Irre führend. Vordergründig wird damit nämlich bezweckt, z. B. Mädchen auch für Jungen-Berufe zu interessieren, was durchaus legitim ist.

A b e r: Gleichzeitig soll die Rolle von Mann oder Frau so aufgeweicht werden, dass letztlich eine Nivellierung stattfindet und die biologisch begründete Geschlechterteilung ad absudum geführt werden soll. Das entspricht nicht dem christlichen Verständnis vom "Menschen".

D e n n: Jedes Geschlecht hat bereits von der Natur her normalerweise seine eigene (sowohl genetisch fixierte als auch z. B. hormonell ausgeprägte) Eigenheit. Diese kann niemand durch Umerziehung wirklich verändern. Wohl aber führen solche "GM"- Umerziehungsversuche bei Kindern in deren Bildungs-Prägungsphase zu teils erheblichen Irritationen. Diese sind u. U. entwicklungshemmend und können auch psychopathologische Folgen haben, wenn nicht sehr klar auch im Elternhaus die von außen einwirkende Propaganda ausreichend diskutiert und vernünftigerweise abgewehrt wird. Aus diesen naturgegebenen Eigenheiten der Geschlechter ergeben sich sowohl anatomische Unterschiede als auch Verhaltensunterschiede, ja sogar innersekretorische Unterschiede bis in den Feinbau und die Physiologie des Körpers. Mann und Frau sind - und bleiben - unterschiedlich. Darin steckt auch das "Reizvolle" - das hat die Natur (das ist die Natur GOTTES) so gewollt - und das wird (und darf) der Mensch nicht durch vordergründige "Umerziehungspraktiken" staatlich verordnet ändern. Insofern unterstütze ich den im Gästebuch eingetragenen Appell von ISABEL sehr.

F a z i t: Aufpassen (!), das ist angesagt, sonst werden wir von unchristlich-zeitgeistigen Strömungen überrollt (wenn wir es nicht bereits zum Teil sind - ohne es manchmal zu merken ....).

Friedlich-nachdenkliche Grüße! Falk

Hallo Falk, Vernünftige Menschen wie Sie ist genau was wir in diesen verrückten Zeiten brauchen. Ich danke Ihnen für ihren Kommentar. Isabel Henriques

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