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  • Hirtenbrief? So einen Quatsch lese ich nicht.


    27.10.08

    Hirtenbrief? So einen Quatsch lese ich nicht.

    Kardinal Sterzinsky: Gipfel der Ungehörigkeit - Ohne Gebet kann nichts wachsen.

    (MEDRUM) "Es hat auch so viel Entrüstung gegeben, dass zu so einem Gebet aufgerufen wurde", stellte Erzbischof Georg Kardinal Sterzinsky vom Erzbistum Berlin zum Hirtenbrief fest, mit dem zum 40-tägigen Gebet um die Berufung für geistliche Berufe aufgerufen wurde. Viele seien noch nicht einmal bereit, einen solchen Hirtenbrief zu lesen.

    An 40 Tagen sollte jeweils an mindestens einem Ort der Erzdiözese eine Gebetswache für die geistliche Berufung gehalten werden, war das Anliegen eines Hirtenbriefes zur österlichen Bußzeit 2008, der sich der geistlichen Berufung zuwandte. Darin hieß es (Auszug):

    "... Liebe Schwestern und Brüder, angesichts unserer Nöte rufe ich Sie in einer ungewöhnlichen Initiative zu einem vierzigtägigen Gebet um geistliche Berufungen auf, und zwar in der Zeit vom Guten-Hirten-Sonntag (13. April) bis Fronleichnam (22. Mai). Es soll eine „Gebetskette“ entstehen, die das ganze Erzbistum durchzieht und rund um die Uhr, Tag und Nacht, anhält. Alle Gemeinden und Gemeinschaften mögen sich beteiligen und einzelne Gebetszeiten, Stunden oder ganze Tage oder Nächte übernehmen. Es ist an keine bestimmte Form des Gebetes gedacht. Auch die Alten und Kranken können zu Hause eine Gebetszeit übernehmen. So soll immer an mindestens einem Ort im Erzbistum eine verlässliche Gebetswache gehalten werden. Vierzig Tage wollen wir vor dem Herrn der Ernte verbringen, damit er Arbeiter in seine Ernte sende.
    Ihr Erzbischof
    + Georg Cardinal Sterzinsky
    Berlin, am Gedenktag des heiligen Franz von Sales, 24. Januar 2008"

    Dieses Anliegen fand zwar einerseits die nötige Ressonanz, traf andrerseits bei Gläubigen und kirchlichen Vertretern aber auch auf Negativreaktionen, über die Kardinal Sterzinsky beim Tag der Begegnung am 25. Oktober im Bernhard Lichtenberg Haus in Berlin berichtete.

    Kardinal Sterzinsky vermittelte den Zuhörern ein vielsagendes Bild. Er stellte einerseits deutlich heraus, welchen großen Stellenwert er dem Gebet beimisst, aber ließ anderseits keinen Zweifel aufkommen, dass er auch bedenkliche Eindrücke gesammelt hat. Er wäre schon sehr froh, wenn sich in der Haltung etwas geändert hätte, so Sterzinsky. Denn manche seien gar nicht bereit gewesen, um Berufungen zu beten, weil sie dem Gebet nichts zutrauten oder es ablehnen, weil sie andere Vorstellungen verfolgen.

    Der Kardinal zeigte auf, dass gerade der Gebetsaufruf für die Berufung zum Priesteramt unverständliche, teilweise unakzeptable Negativhaltungen anzutreffen sind, bei der selbst Priester nicht ausgenommen sind. Bei einer zufälligen Umfrage bei 40 Leuten haben 38 Personen zum Gebetsaufruf für die geistliche Berufung negativ reagiert, so Sterzinsky. Im Wortlaut schilderte der Kardinal den Zuhörern in der Gesprächsrunde im Haus Lichtenberg:

    "Als sie gehört haben, worum es beim Hirtenbrief geht, haben sie sich geweigert, den Hirtenbrief zu hören oder zu lesen. Einen Hirtenbrief, in dem es um Gebet für geistliche Berufe geht, wollten sie nicht hören, wollten sie nicht lesen. Einige Pfarrer hätten gesagt, so einen Quatsch lese ich nicht. Pfarrer! Den Quatsch lese ich nicht. Aber für den, der davon Kenntnis haben will, hätten sie den vervielfältigt und hätten ihn ausgelegt, er sei aber nicht mitgenommen worden. Den wollten die Leute nicht lesen oder hören. Und dann alle möglichen Gründe. Das wichtigste Anliegen sei, die Zugangsbedingungen zu ändern, das wäre mutig gewesen zu sagen: schafft den Zölibat ab, und wir haben genung Priester. Das wäre also die Lösung gewesen. Darum beten, damit fangen wir gar nicht an. ... Daran werden wir uns doch nicht beteiligen. ... Das verrät ja eigentich, wo manche stehen. Wenn wir sagen, wir beten nicht darum, heißt das, wir wollen gar keine Berufungen, oder wir wollen keine Berufungen nach bisherigem Verständnis und vielleicht die Verantwortlichen der Kirche zwingen, nötigen, den Zölibat als Grundform, Grundregel für die priesterliche Lebensform aufzugeben, zu sagen, keine Priester, dann wird die Kirche auf die Eucharistie verzichten müssen und sich selber damit aufgeben. Also mit solchen Gewaltmaßnahmen das zu erreichen ist eigentlich der Gipfel der Ungehörigkeit. Es wäre ein ganz wichtiger Punkt, wenn Menschen sagen: Jetzt beten wir, denn ohne Gebet wird nichts wachsen."


    Kardinal Sterzinsky hatte im November 2004 geäußert, es könne Widerstand gegen staatliche Gesetze nötig sein, „die dem Gesetz Gottes widersprechen“. Einen solchen Fall sah er als gegeben, wenn homosexuelle Lebensgemeinschaften der Ehe gleichgestellt werden.  Er gehört auch zu den Bischöfen, die den Bedarf an 750.000 Krippenplätzen bezweifeln und darauf drängten, auch diejenigen Eltern zu unterstützen, die ihre Kinder zu Hause betreuen wollen.
    Der Kardinal ist Vorsitzender der Kommission Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz.


  • 26./27.10.08


    27.10.08

    Hirtenbrief? So einen Quatsch lese ich nicht.

    Kardinal Sterzinsky: Gipfel der Ungehörigkeit - Ohne Gebet kann nichts wachsen.

    (MEDRUM) "Es hat auch so viel Entrüstung gegeben, dass zu so einem Gebet aufgerufen wurde", stellte Erzbischof Georg Kardinal Sterzinsky vom Erzbistum Berlin zum Hirtenbrief fest, mit dem zum 40-tägigen Gebet um die Berufung für geistliche Berufe aufgerufen wurde. Viele seien noch nicht einmal bereit, einen solchen Hirtenbrief zu lesen. ... lesen Sie mehr...


    26.10.08

    Evangelium nach Matthäus 22,34-40 (30. Sonntag im Jahreskreis)

    Jesus zum Gebot der Nächstenliebe

    Als die Pharisäer hörten, daß Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie (bei ihm) zusammen. ... lesen Sie mehr...


  • Geistliche Berufung

     


    27.10.08

     

    Hirtenbrief? So einen Quatsch lese ich nicht.

    Kardinal Sterzinsky: Gipfel der Ungehörigkeit - Ohne Gebet kann nichts wachsen.

    (MEDRUM) "Es hat auch so viel Entrüstung gegeben, dass zu so einem Gebet aufgerufen wurde", stellte Erzbischof Georg Kardinal Sterzinsky vom Erzbistum Berlin zum Hirtenbrief fest, mit dem zum 40-tägigen Gebet um die Berufung für geistliche Berufe aufgerufen wurde. Viele seien noch nicht einmal bereit, einen solchen Hirtenbrief zu lesen. ... lesen Sie mehr...


  • Erzbischof Marx mahnt zur Umkehr und Besinnung auf die Idee soziale Marktwirtschaft


    27.10.08

    Erzbischof Marx mahnt zur Umkehr und Besinnung auf die Idee soziale Marktwirtschaft

    (MEDRUM) Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, hat seine Kritik am Geschehen an den internationalen Finanzmärkten bekräftigt.

    In einer Stellungnahme gegenüber dem Spiegel rief Erzbischof Marx die "gescheiterten Banker" zur Buße auf. Er fordere alle zur Umkehr auf. Viele Bank-Mitarbeiter meinten, "ohne Arbeit schnell reich werden zu können, indem man sein Geld irgendwo hochspekulativ einsetzt - ohne Rücksicht auf die Folgen". Wie schon im heute-journal bekräftigte Marx, dass dieses Verhalten sündhaft sei. Er sprach sich für eine Rückkehr zur Idee der sozialen Marktwirtschaft aus. "Die soziale Marktwirtschaft ist ein Zivilisationsprodukt. Das haben viele vergessen." Ein Kapitalismus ohne ethischen und rechtlichen Ordnungsrahmen sei dagegen menschenfeindlich.


    Spiegel -> Erzbischof Marx fordert Buße von Bankern

    MEDRUM-Artikel: -> Tanz ums goldene Kalb nicht wiederholen: Das Geld darf nicht zum Gott werden!


  • Kein "Antisemitismus" gegen Bankmanager


    27.10.08

    Kein "Antisemitismus" gegen Bankmanager

    Chef des "ifo-Institutes" macht anonyme Systemfehler verantwortlich

    (MEDRUM) Für den Leiter des Münchner Wirtschaftsforschungsinstitutes "ifo", Prof. Dr. Hans-Werner Sinn, ist die Schelte der Bankmanager dem Antisemitismus Ende der zwanziger Jahre vergleichbar.

    Die Bankmanager seien auf der Suche nach den Schuldigen die Sündenböcke. Dies sei vergleichbar mit der Zuweisung der Schuld an der Weltwirtschaftskrise 1929 an die Juden. Die Ursachen seien jedoch in falschen Anreizen und fehlenden Regeln zu suchen. So hat sich der Chef desWirtschaftsforschungsinstitutes gegenüber dem Tagesspiegel geäußert.

    Was Sinn bei seiner Stellungnahme übersieht, ist die Tatsache, dass nicht alles vernünftig und ethisch legitim ist, was nicht ausdrücklich verboten oder unter Strafe gestellt ist. Andrerseits bestätigt Sinn implizit, dass es Versäumnisse in der Politik und dafür Verantwortliche gibt, die gelobt haben, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden, dieses aber nicht getan haben, weil sie es nicht besser wußten oder weil sie sich darüber hinweg gesetzt haben (weder das eine noch das andere ist akzeptabel, auch Unwissenheit schützt nicht vor Verantwortung). Sinn vermeidet es jedoch, diese Verantwortlichkeit zu benennen und spricht stattdessen von einem "anonymen" Systemfehler. Sind Systemfehler wirklich anonym?. Es gibt sich zahlreiche Verantwortliche, die es versäumt haben, das System so zu gestalten, dass es mit dem Allgemeinwohl verträglich ist. Nicht zuletzt der SPD-Politiker Rudolf Dressler hat auf diese Verantwortung in aller Deutlichkeit hingewiesen. Sinn bestätigte jedoch in seinem Interview auch, dass es zum jetzigen Rettungsplan der Bundesregierung keine Alternative gibt.

    Aufgrund seines Vergleiches mit der Schuldzuweisung an die Juden ist Sinn heftig in die Kritik geraten. Der Zentralrat der Juden wie auch Sprecher politischer Parteien haben seinen Vergleich scharf zurückgewiesen. Der Zentralrat hat eine Entschuldigung von Sinn gefordert.


    Tagesspiegel -> Hans-Werner Sinn: "1929 traf es die Juden - heute die Manager"


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