06.09.08
Wer soll für mangelhafte Schulausbildung aufkommen?
(MEDRUM) Das deutsche Schulbildungswesen erreicht es in vielen Fällen nicht, den Beschulten einen Schulabschluß zu vermitteln. Dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer aus ihren Beiträgen zur Arbeitslosenversicherung für das Nachholen von Schulabschlüssen aufkommen sollen, kritisierte Arbeitgeberpräsident Hundt.
In der Bundesregierung wurde Einigkeit zwischen Arbeitsminister Scholz und Bildungsministerin Schavan erzielt, dass das Nachholen eines Schulabschlusses weiterhin durch die Bundesagentur für Arbeit gefördert werden soll. Es sei ein Skandal, erklärte Arbeitgeberpräsident Hundt unüberhörbar im "Handelsblatt", dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer mit ihren Beiträgen für die Reparatur von schulpolitischen Versäumnissen bezahlen müssten. Sie sehen das in gleicher Weise wie der Chef des Parlamentskreises Mittelstand der Unionsfraktion, Michael Fuchs, als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die steuerfinanziert werden müsse. Fuchs ist der Auffassung, dass auch die Länder an den Kosten beteiligt werden müssen.
Wie MEDRUM berichtete, wird derzeit auch Nachhilfeunterricht für Auszubildende von der Bundesagentur für Arbeit finanziert, um deren Schulversäumnisse auszugleichen.
Handelsblatt -> Nachträgliche Schulabschlüsse: Hundt spricht von „Skandal"
MEDRUM-Artikel -> Arbeitsagentur zahlt Nachhilfeunterricht für Azubis