02.09.08
Verlängerte Ferientage für die Gorber-Kinder
Jugendamt stimmt Antrag zu
(MEDRUM) Gestern hätten fünf Kinder der Familie Gorber wieder auf ihre Heimplätze zurückkehren sollen. Auf rechtsanwaltschaftlichen Antrag hin hat das Jugendamt jedoch nunmehr zugestimmt, dass die fünf Töchter der Familie noch weitere 6 Tage bei ihren Eltern in Überlingen bleiben dürfen.
Den Töchtern Sarai, Prisca, Thea, Esther und Rebecca der Familie Gorber stand der Sinn nicht nach Rückkehr in die Heime. Sie genießen es, Ferientage zuhause zu verbringen und freuen sich, dass die Rückkehrzeit nun vom 1. auf den 7. September verschoben wurde. "Das gibt ihnen weitere 6 unbeschwerte Tage", meinte Vater Gorber heute Morgen: "Die Kinder atmen zu Hause regelrecht auf, sie sind wieder ein Stück aufgeblüht". Er sagte dies sichtlich erleichtert, als er über die gute Nachricht sprach, dass seine Töchter nun noch bleiben dürfen.
Vater Gorber weiter: "Was sollen auch für Gründe dagegen sprechen? Das Jugendamt hat sich doch selbst letzte Woche hier davon überzeugen können, dass wir nicht auf gepackten Koffern für eine Auswanderung sitzen. Und dass ich erziehungsfähig bin, sieht man am besten an den Kindern selbst. Davon könnte sich auch der Gutachter überzeugen, der sich morgen ein Bild über unsere Erziehungsfähigeit machen soll. Wenn er sich unsere Kinder ansieht, erhält er auch eine klare Antwort auf die Frage nach unserer Erziehungsfähigkeit, davon bin ich überzeugt. Ich habe mir als Vater sehr viel Zeit für die Erziehung unserer Kinder genommen und ich bin froh darüber. Das war für mich wichtiger als vieles andere. Vielleicht nehmen wir sogar einige Kinder mit, damit sich der Gutachter ein Bild von ihnen machen kann. Das ist besser als jede Theorie. Jedenfalls sehe ich dem Termin am morgigen Tag gelassen entgegen. Wer die Sache nüchtern betrachtet und alle Fakten kennt, weiß: Unseren Kindern geht es hier zu Hause wesentlich besser als im Heim. Hier fühlen sich unsere Kinder wohl und hier ist besser für das Kindeswohl gesorgt als im Heim. Und das muss so bleiben. Deswegen ist es wichtig, dass die Einplanung zum Besuch von Schulen, die diese Woche beim Jugendamt besprochen wird, gleich so vorgenommen wird, dass unsere Kinder diese Schulen dann auch von zu Hause aus gut erreichen können. Denn so wie die Dinge liegen, will ich mir nicht vorstellen, dass das Gericht in diesem Monat nicht beschließen wird, unsere Kinder wieder ganz nach Hause zurückkehren zu lassen."
Das sieht auch die Rechtsanwältin der Kinder so und denkt dabei an die von Tränen durchfeuchteten Augen, die eine Tochter der Familie Gorber stets bekam, wenn sie auf ihre Tage im Heim angesprochen wurde.
MEDRUM-Artikel: -> Gorber-Kinder müssen Schikanen und Demütigungen ertragen