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  • Stellt sich Präsident Trump oder stellen sich US-Richter über das Gesetz?


    10.02.17

    Stellt sich Präsident Trump oder stellen sich US-Richter über das Gesetz?

    Gesetzliche Grundlage für einen Einreisestop ist der Immigration and Nationality Act der USA

    (MEDRUM) Äußerst umstritten ist die Weisung des US-Präsidenten Donald Trump, die Einreise von Personen aus 7 Ländern vorübergehend auszusetzen. Dagegen hatte der Bundesstaat Washington geklagt und fand Zustimmung bei einem Bundesrichter, der die Weisung des US-Präsidenten aufhob. Auch im Berufungsverfahren blieb es bei der Aufhebung von Donald Trumps Weisung. Weitere drei Richter (Berufungsgericht in San Francisco) stellten sich der Weisung des US-Präsidenten entgegen. Ihre Ablehnung begründeten sie damit, dass die Weisung mit amerikanischem Recht nicht vereinbar sei. Es stellt sich die Frage, ob sich Präsident Trump mit seiner Weisung über das Gesetz stellen will oder ob sich nicht die bisher befassten Richter über das Gesetz gestellt haben könnten.

    Nahezu jede Berichterstattung über Donald Trump und seine Entscheidungen als neuer Präsident der USA enthält massive Kritik, besonders seine Weisung in Sachen Einreisestop aus sieben islamisch geprägten Ländern (Syrien, Irak, Jemen, Somalia, Iran, Libyen oder Sudan). Er stehe nicht über dem Gesetz, so lautete ein indirekt erhobener Vorwurf. Sogar von Amtsenthebungsverfahren ist mitunter die Rede. "Trump macht ernst. Ist dieser Präsident zu stoppen?", lautete der Titel der Talkrundensendung von Maybrit Illner am Donnerstagabend.

    Der Umfang an Sachinformation bleibt meist weit hinter den Urteilen zurück, die über Trump und seine Entscheidungen gefällt werden. Das zeichnete auch die Illner-Sendung aus. Trump wolle die Spielregeln ändern und bis dahin beleidige er schon mal die Schiedsrichter, meinte Illner einleitend zu ihrer gestrigen Sendung. Warum sich Donald Trump gegen die richterlichen Entscheidungen zur Wehr setzt, blieb hier ebenso wie in den meisten anderen Medien unklar. Klar hingegen wird wiederholt der Vorwurf erhoben, er betreibe Richterschelte und stelle sich gegen die Gewaltenteilung. Illner gibt sich gar nicht erst die Mühe, dem Zuschauer nahezubringen, wie sie ihre Vorwürfe begründet, insbesondere, gegen welche "Spielregeln" oder Gesetze Trump verstoßen hat. Wie so oft, bleiben die Fakten außen vor. Auch die Talkgäste präsentieren statt der relevanten Fakten lediglich Vermutungen und Wertungen. Eine postfaktische Runde des ZDF, im wahrsten Sinne des Wortes.

    Wer nun wissen will, was Grundlage für die Präsidentenentscheidung zur vorübergehenden Aussetzung der Einreise in die USA ist, findet als Kerninformation eine gesetzliche Regelung der USA aus dem Jahr 1952, den "Immigration and Nationality Act", auf den sich Donald Trump beruft. In diesem Gesetz heißt es in Section 212(f):

    "Whenever the President finds that the entry of any aliens or of any class of aliens into the United States would be detrimental to the interests of the United States, he may by proclamation, and for such period as he shall deem necessary, suspend the entry of all aliens or any class of aliens as immigrants or nonimmigrants, or impose on the entry of aliens any restrictions he may deem to be appropriate."

    Wie Präsident Trump zu Beginn einer Rede vor Polizeibeamten ( National Sheriffs' Association ) am 7. Februar 2017 in den USA festgestellt hat, ist diese Gesetzesgrundlage seines Erachtens völlig klar und unmißverständlich formuliert. Sie verleiht dem Präsidenten die Autorität, die Einreise von Ausländern auszusetzen oder auch die Beschränkungen von Einreisen anzuordnen, die ihm angemessen erscheinen, wenn er zu der Überzeugung kommt, die Einreise schade den Interessen der Vereinigten Staaten.  Wer vor diesem Hintergrund an der Auffassung festhalten will, Trump stelle sich über das Gesetz, müsste diesen Vorwurf - ungeachtet ob er überhaupt berechtigt ist - auch dem Amtsvorgänger von Donald Trump machen. Denn Barack Obama handelte 2011 bei seiner "Presidential Proclamation--Suspension of Entry as Immigrants and Nonimmigrants of Persons Who Participate in Serious Human Rights and Humanitarian Law Violations and Other Abuses" auf derselben gesetzlichen Grundlage, als er erklärte:

    "NOW, THEREFORE, I, BARACK OBAMA, by the authority vested in me as President by the Constitution and the laws of the United States of America, including section 212(f) of the Immigration and Nationality Act of 1952, as amended (8 U.S.C. 1182(f)), and section 301 of title 3, United States Code, hereby find that the unrestricted immigrant and nonimmigrant entry into the United States of persons described in section 1 of this proclamation would be detrimental to the interests of the United States..."

    Doch die hier dargestellte Information interessiert weder Claus Kleber, wenn er das heute-journal präsentiert, noch Maybrit Illner, wenn sie sich wie am Donnerstagabend auf den Weg macht, den amtierenden Präsidenten der USA niederzumachen und durch ihre Gäste niedermachen zu lassen. Der 2013 verstorbene Journalist Thomas Wieczorek ließ keinen Zweifel aufkommen, wie aus seiner Sicht diese Arbeit der Medien zu bewerten ist. "Was sie allwöchentlich abliefern, ist halb Repetitorium der alltäglichen Gehirnwäsche, halb »Making-of« der Politik", so Wieczorek in seinem Buch "Die verblödete Republik" (Spiegel-Bestseller 2009).

    Donald Trump will weiter für das Recht des Präsidenten streiten und hat bereits angekündigt, die Aufhebung seiner Weisung vor das höchste Gericht der USA zu bringen. Für Trump handelt es sich bei seiner Eintscheidung über ein vorübergehendes Einreiseverbot um eine politische und keine juristische Entscheidung.

    https://www.zdf.de/politik/maybrit-illner/Trump-macht-ernst-ist-dieser-Praesident-zu-stoppen-maybrit-illner-vom-9-Februar-2017-100.html

  • Lammert hält "schöne Anti-Trump-Rede"


    13.02.17

    Lammert hält "schöne Anti-Trump-Rede"

    Stehende Ovationen für die Rede von Bundestagspräsident Lammert zu Beginn der Bundesversammlung

    (MEDRUM) Bundestagspräsident Norbert Lammert hielt am Sonntag eine Begrüßungsrede zur Eröffnung der Bundesversammlung anläßlich der Wahl des Bundespräsidenten. Lammert bekam für seine Rede viel Beifall. Die Zeitung "Die Welt" nannte seine Rede eine "schöne Anti-Trump-Rede" und fügte hinzu: "Ovationen im Stehen".

    Norbert Lammert ließ es sich nicht nehmen, zur Eröffnung der Bundesversammlung eine facettenreiche Rede zu halten, die in der Bundesversammlung sowie in den Medien ein starkes Echo fand. Lammer stellte in seiner Rede eine stattliche Zahl historischer Ereignisse heraus. Dabei ging er zurück bis auf das Jahr 1867, in dem am 12. Februar die konstituierende Sitzung des Reichstages des Nordeutschen Bundes stattfand. Ebenso erwähnte Lammert die Wahl der deutschen Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche im Jahr 1848. Neben Lammerts Erinnerungen aus der Demokratiegeschichte war seine Rede auch höchst aktuellen Vorgängen gewidmet. Er sprach dabei über die heutigen Herausforderungen, insbesondere über Werte, den demokratischen Zusammenhalt und die Europäer. Kritik übte Lammert - ohne den Namen des Präsidenten der USA zu nennen - vor allem an dem US-Präsidenten Donald Trump. Wörtlich sagte Lammert:

    "Wer Abschottung anstelle von Weltoffenheit fordert und sich sprichwörtlich einmauert, wer statt auf Freihandel auf Protektionismus setzt und gegenüber dem Zusammenarbeiten der Staaten Isolationalismus predigt, wer damit zum Programm erklärt: Wir zuerst!, darf sich nicht wundern, wenn es ihm andere gleichtun – mit allen fatalen Nebenwirkungen für die internationalen Beziehungen, die uns aus dem 20. Jahrhundert bekannt sind.

    Die wirklich großen Herausforderungen können unter den Bedingungen der Globalisierung allesamt nicht mehr von Nationalstaaten allein bewältigt werden, nicht in der Finanzwelt, nicht im Umgang mit den weltweiten Migrations­strömen, nicht im Kampf gegen den Terror oder gegen den Klimawandel. Das gilt gewiss für jedes einzelne Land in Europa, ebenso aber auch für unser großes Partnerland jenseits des Atlantiks, in dem vor wenigen Wochen ein vom Volk direkt gewähltes Staatsoberhaupt zugleich die Regierungsverantwortung übernommen hat.

    Jeder Versuch, diese Herausforderungen je einzeln zu bewältigen, schafft mindestens so viele neue Probleme, wie damit angeblich gelöst würden. Wir Europäer werden nur durch das Teilen von Souveränität einen möglichst großen Rest von dem bewahren können, was früher die Nationalstaaten mit Erfolg reklamierten und heute allenfalls rückwärtsgewandte Zeitgenossen irrig für sich beanspruchen."

    Die Welt ging in ihrem Artikel über die Wahl des Bundespräsidenten "Frank-Walter Steinmeier zum Bundespräsidenten gewählt" auf Lammerts Rede ein und meinte: "Gegen Isolationismus und Protektionismus, gegen ein „Wir zuerst“ wendet sich Lammert. Eine schöne Anti-Trump-Rede."


  • Die entsorgte Nation

    Titel: 
    Die entsorgte Nation
    Quelle: 
    Sonstige
    vom: 
    31.08.17
    Autor: 
    Henryk M. Broder
    Zum Inhalt: 

    Thomas Fischer, der sich in sein Amt als Vorsitzender Richter am 2. Strafsenat des Bundesgerichtshofes eingeklagt hatte (Rechtsstreit um die Stelle des Senatsvorsitzenden), besitzt nicht nur eine erstaunliche körperliche Ähnlichkeit mit Dorfrichter Adam, er schreibt auch ellenlange, adipöse, nicht zu Ende gedachte und logorrhoeische Texte zu Rechtsfragen im Alltag. Von Januar 2015 bis Mai 2017 produzierte Fischer eine wöchentliche Kolumne („Fischer im Recht"), die er auf Zeit Online entsorgte.

  • Kritik an Manuela Schwesig: Ministerpräsidentin schickt Kind auf Privatschule

    Titel: 
    Kritik an Manuela Schwesig: Ministerpräsidentin schickt Kind auf Privatschule
    Quelle: 
    Stern
    vom: 
    06.09.17
    Zum Inhalt: 

    Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, schickt ihr Kind auf eine Privatschule. Kritiker werfen der SPD-Politikerin vor, sie selbst habe kein Vertrauen ins staatliche Schulsystem, das sie mitverantwortet.

  • Streit zwi­schen Beck und Spiegel weiter zum EuGH

    Titel: 
    Streit zwi­schen Beck und Spiegel weiter zum EuGH
    Quelle: 
    Legal Tribune
    vom: 
    27.07.17
    Zum Inhalt: 

    Fällt ein im Internet verlinkter Text unter das Zitatrecht der Presse? In einem Prozess zwischen dem Grünen-Politiker Volker Beck und Spiegel Online geht es um grundsätzliche Fragen. Der BGH reicht einige davon jetzt an den EuGH weiter.

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