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Unterschriftenaktion gegen Einführung der "Homo-Ehe" in Österreich


Unterschriftenaktion gegen Einführung der "Homo-Ehe" in Österreich

Institut für Ehe und Familie, IMABE-Institut und Bund Evangelikaler Gemeinden in Österreich protestieren

(MEDRUM) In Österreich begann vor einigen Tagen eine Unterschriftenaktion gegen die geplante Homo-Ehe. Zu den Gegnern gehört auch der Wiener Kardinal Christoph Schönborn. Er hat sich zu Fronleichnam gegen die Einführung der Homo-Ehe in Österreich gewandt. Schon im Juni, befürchten die Gegner, soll ein Gesetz beschlossen werden, mit dem es in Österreich homosexuellen Paaren ermöglicht werden soll, eine „Eingetragene
Partnerschaft" einzugehen, die Ehe vergleichbar sein soll.

Gegen diese Pläne erhebt eine Gruppe österreichischer Organisationen und Verbände mit einer Unterschriftenaktion Protest. An der Initiative sind das Institut für Ehe und Familie, das IMABE-Institut und der Bund Evangelikaler Gemeinden in Österreich beteiligt. KATH.NET berichtet, dass auch einige österreichische Bischöfe diese Aktion unterstützen wollen.

Die Initiatoren der Aktion sehen in der Einführung der Homo-Ehe einen massiven familienpolitischen Eingriff des Staates und fordern die Entscheidungsträger in Österreich auf, dies zu verhindern. Sie sehen keinen Grund dafür, homosexuell fühlenden Menschen „Privilegien" zu geben, weil sie nicht durch eine Leistung für die Gesellschaft begründet seien. Homosexuellen geschehe in Österreich kein Unrecht. Es bedürfe keiner spezifischen Gesetzesregelung ihrer Beziehungen. Es gebe keine andere Verbindung von Menschen, die der Ehe wirklich gleich sei, daher solle auch keine andere Verbindung so wie die Ehe behandelt werden. Gleiches soll gleich, Ungleiches ungleich behandelt werden, bringen die Initiatoren als Einwände gegen die Einführung der Homo-Ehe vor.

Auch aus familienpolitischer Sicht wird die Einführung einer Homo-Ehe von den Gegnern abgelehnt. Im Gegensatz zu homosexuellen Partnerschaften stellen sie die unverzichtbare Leistung der Familie für die Gesellschaft heraus, weil nur Familien mit Kindern die Generationenfolge sichern. Auch deswegen sei eine Gleichsetzung mit der Ehe eine Wertung, die sie nicht für gerechtfertigt halten.

Für die Erziehung von Kindern
sehen sie ebenso erhebliche Nachteile. Die Einführung der Homo-Ehe führe zu erheblichen Veränderungen der Werteerziehung in Kindergarten und Schule und das Kindeswohl bleibe auf der Strecke. Selbst wenn jetzt noch nicht von der Möglichkeit zur Adoption die Rede sei, befürchten sie, dass die Adoption von Kindern durch homosexuelle Paare als nächster Schritt folgen wird, da der Europäische Gerichtshof die Auffassung vertritt, dass Eingetragene Partnerschaften bei der Adoption Ehepaaren gleichgestellt werden müssen. Wer Kinder liebe, müsse gegen Adoption durch Homosexuelle stimmen. Adoption diene dem Wohl der Kinder, nicht der Befriedigung von Wünschen, argumentieren die Gegner der Homo-Ehe. Sei die Homo-Ehe erst eingeführt, liesse sich die Adoption von Kindern nicht mehr abwenden.

Der Bund Evangelikaler Gemeinden in Österreich, in dem sich protestantische Kirchengemeinden von Wien bis Vorarlberg zusammengeschlossen haben, stellt auf seiner Internetseite ein Formular bereit, mit dem sich die Bürger in Österreich gegen die Einführung der Homo-Ehe aussprechen können. Im Kopf des Formulares heißt es:

"Seit Ende April liegt der Entwurf für ein Gesetz zu „Eingetragenen Partnerschaften" für homosexuelle Paare vor, die der Ehe nachgebildet werden sollen. Deswegen kann also zu Recht von der beabsichtigten Einführung einer „Homo-Ehe" gesprochen werden. Noch im Juni soll dieses Gesetz beschlossen werden. Dies wäre einer der massivsten familienpolitischen Eingriffe des Staates überhaupt. Dagegen sprechen wir uns mit Nachdruck aus und fordern die Entscheidungsträger unseres Landes auf, dies zu verhindern!"

Um den Protest zu bündeln, wurde eine eigene Internetseite unter www.neinzurhomoehe.at eingerichtet. Der Kernpunkt des Credos gegen die Homo-Ehe wird darin deutlich herausgestellt: "Die Ehe als dauerhafte Beziehung zwischen Mann und Frau ist einzigartig! Da es keine andere Verbindung von Menschen geben kann, die der Ehe wirklich gleich ist, soll keine andere Verbindung so wie die Ehe behandelt werden. Gleiches soll gleich, Ungleiches ungleich behandelt werden!"

Noch vor wenigen Jahren hatte man in Österreich unter einer ÖVP-geführten Koalitionsregierung mit der BZÖ der Homo-Ehe wenig Chancen gegeben. Mit Übernahme der Regierungsverantwortung durch die Grosse Koalition zwischen SPÖ und ÖVP Anfang 2007 haben sich die politischen Verhältnisse jedoch gewandelt. Die ÖVP, die sich lange Zeit gegen die Einführung der Homo-Ehe gesträubt hat, hat entweder einen Sinneswandel vollzogen oder will ihre bisherige Ablehnung zugunsten politischer Kompromisse in der Koalition mit der SPÖ aufgeben. Die Einführung und Gleichstellung der Homo-Ehe ist eine langgehegte Forderung der SPÖ. Wie die taz berichtet hat, soll die ÖVP nun sogar bereit sein, feierlichen Zeremoniellen beim Abschluss von Homo-Ehen zuzustimmen.