Sie sind hier

Veranstaltungen

  • SWR2 Essay: Gnadenlose Neuzeit

    Titel: 
    SWR2 Essay: Gnadenlose Neuzeit
    Quelle: 
    SWR
    vom: 
    30.11.15
    Autor: 
    Norbert Bolz
    Zum Inhalt: 

    Luther und die Ausdifferenzierung der modernen Gesellschaft

    Das eigentliche Geschenk, das Luther den Menschen machen wollte, hat die Neuzeit zurückgewiesen: die Lehre, dass menschliches Sein Glaube ist und dass wir einen gnädigen Gott haben. Stattdessen hat die Neuzeit auf Selbstermächtigung und auf Selbstbehauptung durch Leistung gesetzt. Die Tugend sollte selbst leisten, was man sich als Gnade nicht schenken lassen wollte. Dass dieses Projekt der gnadenlosen Neuzeit gescheitert ist, erkennt man daran, dass die Nostalgie nach dem Absoluten immer stärker wird. Diese Sehnsucht wäre aber nur zu befriedigen, wenn wir Luthers narzisstische Kränkung verkraften könnten: Nicht der Mensch, sondern Gott steht im Mittelpunkt.

  • Alexander Kissler: Angela Merkel wie eine Geisterfahrerin


    09.12.15

    Alexander Kissler: Angela Merkel wie eine Geisterfahrerin

    Wer ein "Neues Deutschland" durch Merkels "Neues Denken" nicht will, muss die Gefolgschaft verweigern

    (MEDRUM) Der Kolumnist des CICERO, Alexander Kissler, greift in seinem neuesten "Konter" die Kritik am Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) auf und meint: Der Fehler liege nicht beim BAMF, sondern bei Angela Merkel, die für ihn mehr und mehr einer Geisterfahrerin ähnlich werde.

    Wohlfeile Kritik

    Kissler wehrt die Kritik am BAMF in seiner Kolumne unter der Überschrift "Nicht Bamf, Merkel heißt der Fehler" als "wohlfeil" ab. Was tun, wenn der Stapel von Asylanträgen aufgrund weiterhin geöffneter Grenzen schneller wachse als jede noch so flexible Behörde reagieren und expandieren könne? So fragt Kissler angesichts einer Flut von mehr als einer Million Menschen, die 2015 Deutschland als Bleibeziel für sich erkoren haben.

    ImageKritische Stimmen aus dem In- und Ausland

    Angesichts der auch aus dem Ausland immer deutlicher vernehmbaren Kritik, einen großen Zustrom von Flüchtlingen aufnehmen, ist für Kissler klar, dass die Fehler für eine Vielzahl von Problemen, die bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise auftreten, im politischen Kurs der Kanzlerin der offenen Grenzen liegen.  Das wird für den Kolumnisten durch europäische Stimmen wie dem französischen Premierminister Manuel Valls, dem EU-Ratspräsidenten Donald Tusk, dem schwedischen Integrationsminister Morgan Johansson, aber ebenso durch profunde Denker wie Peter Sloterdijk oder auch durch den frisch gekürten Wirtschafts-Nobelpreisträger Angus Deaton deutlich.  Für ihn sprechen diese Zeitgenossen aus, was Sache ist. Sie folgen keinen Utopien, sondern Realitäten.

    Neues Denken für ein Neues Deutschland

    Mit einem "volkspädagogischen Unterton" habe Merkel bei ihrem Auftritt in der letzten Generaldebatte des Deutschen Bundestages ein "Neues Denken" gefordert. Ein Neues Denken für ein Neues Deutschland, in dessen Besitz sich Merkel wähne, meint Kissler. Dieses Neue Deutschland sei ein Deutschland,

    • das große Teile seines Staatshaushaltes darauf verwendet, Ein- und Zugewanderte zu beherbergen,
    • das vom Konzept der Grenzen Abschied nimmt,
    • das Recht und Gesetz relativiert, wenn es die Flüchtlingslage erfordert.

    Geisterfahrerin Merkel wähnt sich im Recht

    Für den Kolumnisten sind die Mahner und Warner im In- und Ausland mittlerweile so gewichtig, dass er sich zum Vergleich von Merkel mit einer Geisterfahrerin aufschwingt: "Mehr und mehr ähnelt sie auf tragisch-komische Weise dem einzigen Geisterfahrer, der sich gegenüber allen entgegenkommenden Fahrzeugen desto munterer im Recht wähnt, je forscher diese auf ihn zusteuern."

    Wer nicht mit Merkel fahren will, muss ihr die Gefolgschaft verweigern, so Kissler.


    08.12.15 Flüchtlingskrise und Staatsversagen: Nicht Bamf, Merkel heißt der Fehler Cicero
  • Flüchtlingskrise und Staatsversagen: Nicht Bamf, Merkel heißt der Fehler

    Titel: 
    Flüchtlingskrise und Staatsversagen: Nicht Bamf, Merkel heißt der Fehler
    Quelle: 
    Cicero
    vom: 
    08.12.15
    Zum Inhalt: 

    Kisslers Konter: Jede Verwaltung wäre mit den Flüchtlingsströmen überfordert. Die Kritik am Bundesamt für Migration ist wohlfeil. Verantwortlich ist die Kanzlerin mit ihrer Politik der offenen Grenzen

  • 09.12.15


    09.12.15

    Alexander Kissler: Angela Merkel wie eine Geisterfahrerin

    Wer ein "Neues Deutschland" durch Merkels "Neues Denken" nicht will, muss die Gefolgschaft verweigern

    (MEDRUM) Der Kolumnist des CICERO, Alexander Kissler, greift in seinem neuesten "Konter" die Kritik am BAMF auf und meint: Der Fehler liege nicht beim BAMF, sondern bei Angela Merkel, die für ihn mehr und mehr einer Geisterfahrerin ähnlich werde. Weiterlesen »


  • Will die SPD die CDU-Vorsitzende Merkel bei Willkommenspolitik übertreffen?


    10.12.15

    Will die SPD die CDU-Vorsitzende Merkel bei Willkommenspolitik übertreffen?

    Parteitag der SPD steht unter dem Motto: "Deutschland heißt willkommmen" - ein reiches Land kann das leisten

    (MEDRUM) Der Parteitag der SPD in Berlin ist zu einem maßgeblichen Teil durch den Kurs in der Flüchtlingspolitik bestimmt, den die SPD verfolgen will. Der Leitantrag zur Flüchtlingspolitik könnte als Versuch verstanden werden, die CDU-Kanzlerin Angela Merkel bei ihrer Willkommenspolitik noch zu übertreffen.

    Image

    SPD will Zuwanderung

    Die SPD spricht sich mit Blick auf ihren Parteitag vom 10.-12.12.2015 klar für Zuwanderung aus. Es sei ein Vorurteil, wenn behauptet werde, Flüchtlinge würden den Deutschen die Jobs wegnehmen. Fakt sei, so die SPD in ihrem "Faktencheck" wörtlich:

    "Deutschland braucht Zuwanderung.

    Besonders Fachkräfte werden gesucht.

    Viele Flüchtlinge, die bei uns Asyl beantragen, sind gut ausgebildet und zum Teil hochqualifiziert.

    Wir brauchen nun ein doppelte Integration. Erstens, die Integration von Flüchtlingen, zweitens, die Integration von arbeitslosen Bürgerinnen und Bürgern."

    Allererste Pflicht

    Das Motto, unter dem die Flüchtlingspolitik der SPD steht lautet: "Deutschland heißt willkommen." Vor dem Hintergrund ihrer auf Zuwanderung zielenden Politik befasst sich die SPD auf ihrem Parteitag mit einem Leitantrag zur Flüchtlingspolitik.  Wie daraus hervorgeht, will die SPD Flüchtlingen und Zuwanderen

    • einen einfacheren, sichereren und besser geschützten Zugang nach Deutschland ermöglichen,
    • mehr legale Einreisewege eröffnen,
    • einen eigenen Schutzstatus verleihen, wenn sie aus Kriegsgebieten kommen,
    • einen Anspruch auf angemessene Unterbringung und Versorgung gewähren,
    • ausreichende medizinische Versorgung gewährleisten.

    ImageIn ihrem Beschluss vom 10.12.15 zum Leitantrag stellt die SPD fest, es sei "allererste Pflicht aller gesellschaftlichen Kräfte, jetzt  zu helfen" (Bild links).

    Ein reiches Land kann das leisten

    Von einer Revolution, wie dies die Chefin der Grünen, Katrin Göring-Eckardt jüngst auf dem Parteitag der Grünen tat, spricht die SPD zwar nicht, aber ein reiches Land wie Deutschland könne das leisten, begründet die SPD ihren Kurs der "Weltoffenheit". Dafür fordert die SPD die Mithilfe Europas. Zur Aufnahme von Flüchtlingen sagt die SPD: "In Europa müssen alle EU-Mitgliedstaaten Verantwortung übernehmen, damit die Flüchtlinge gerecht verteilt werden." Bei ihrer Vorstellung von europäischer Solidarität spricht die SPD ebenso von "allererster Pflicht aller Staaten" und will an der Idee von Kontingenten festhalten, lehnt aber Obergrenzen, wie sie in Teilen der Union diskutiert werden, ab.

    Auf Distanz zu CDU und CSU

    In der Süddeutschen Zeitung heißt es zum Leitantrag für den Kurs in der Flüchtlings- und Zuwanderungspolitik: "Die SPD geht in der Flüchtlingspolitik auf Distanz zu CDU und CSU." Beim Wähler konnte die SPD bisher offenbar noch nicht punkten. In den Umfragewerten zur politischen Stimmungslage verharrt sie bei der Sonntagsfrage auf einem Niveau von etwa 25 %. Mit Blick auf die Bundestagswahlen 2017 könnte die SPD nach den derzeitigen Umfragen nur in einer unionsgeführten Regierung Verantwortung übernehmen. Für eine Koalition mit den Grünen würde es ebenso wenig wie für eine Koalition mit den Grünen und der Linkspartei reichen (MEDRUM berichtete). Eine Kanzleroption hat die SPD also - trotz oder wegen ihrer Willkommenspolitik - derzeit nicht.


    10.12.15 Ein reiches Land schafft das, meint die SPD Süddeutsche Zeitung

Seiten