25.03.14
Südkurier: AfD-Netzwerk organisiert Demos in Stuttgart
Beatrix von Storch nicht nur mit AfD, sondern auch mit Ziviler Koalition aktiv
(MEDRUM) Der Südkurier berichtete am Dienstag unter der Überschrift "Die Strippen ziehen andere" über die Organisatoren der "Demo für alle". Die Zeitung beschreibt die dafür tragende Rolle der AfD-Politikerin Beatrix von Storch und ihres Netzwerkes.
Beatrix von Storch (AfD) vielfach aktiv
Der Südkurier schreibt, dass die "Demos für alle" offiziell von Hedwig von Beverfoerde (Initiative Familienschutz, ein Projekt der Zivile Koalition e.V.) organisiert würden. Dahinter stehe aber die AfD-Politikerin Beatrix von Storch mit ihrem "Kampagnennetzwerk" der Zivile Koalition e.V. Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Hamburg habe von Storch gesagt: "Ich organisiere die Demos für alle. Sie wissen, dass es gegen diese Bildungspläne in Stuttgart große Demonstrationen gibt, Sie wissen vielleicht nicht, dass ich die organisiere, das läuft auch aus meinem Büro. Ich bin ja nicht nur mit der ,Alternative für Deutschland' aktiv, sondern auch mit der ,Zivilen Koalition'.“
Kelle sagt Gender-Ideologen in der Landesregierung den Kampf an
Die letzte "Demo für alle" fand am 21.03.15 in Stuttgart statt. MEDRUM berichtete über diese Demonstration und die "Gegen"-Demonstration, die vor allem von der linken Szene unterstützt wurde. Aus linksgerichteten, radikalen Kreisen wurde zur Störung der "Demo für alle" aufgerufen, bei der als Hauptrednerin Birgit Kelle, Vorsitzende von "Frau2000Plus e.V." aufgetreten ist. Kelle, von der TAZ als "militante Feministin Gottes" bezeichnet (08.09.14), forderte bei ihrer Rede die CDU auf, sich zu beteiligen. "Kommt endlich runter von eurem Sofa und geht raus ins Getümmel", so Kelle (Bild links).
Sie kritisierte auch, dass die "Demo für alle" von Polizisten geschützt werden musste. Kelle dazu: "Dass Eltern, die für ihr Recht kämpfen, ihre Kinder nach ihren eigenen Wertvorstellungen noch großziehen zu dürfen, von Hunderten von Polizisten geschützt werden müssen, ist eine Schande für dieses Land." Der Landesregierung warf Kelle vor, dass sie zwar Bürgerbeteiligung versprochen habe, doch sei dies ein Witz, denn sie wolle gar nicht zuhören, sondern die Bürger zum Schweigen bringen.
Am Ende ihrer Rede rief Kelle, die gerade ihr Buch "GenderGaga" (ein Verkaufsschlager, auf der SPIEGEL-Bestsellerliste) in einem TV-Gespräch der Wochenzeitung JUNGE FREIHEIT vorgestellt hat, aus: "Ein letztes Wort an alle diese Gender-Ideologen hier in dieser Landesregierung. Ihr könnt eure Pläne ausarbeiten, und ihr könnt versuchen, uns Dinge zu verbieten, und ihr könnt uns denunzieren für unsere Meinung, aber ich verspreche euch etwas: Unsere Kinder bekommt ihr nicht!"
Hedwig von Beverfoerde zeigte sich nach der Demo über Medienmeldungen verwundert
Die Polizei war mit mehreren hundert Beamten im Einsatz, um Ausschreitungen zu verhindern. Im Gegensatz zu Kelle, die wegen des nötigen Polizeischutzes von Schande sprach, zeigte sich die Koordinatorin der "Demo für alle", Hedwig Freifrau von Beverfoerde, über dementsprechende, vorherige Medienmeldungen merkwürdigerweise verwundert. Laut von Beverfoerdes Mitteilung vom 23.03.15 nach Abschluss ihrer Demo habe sie verwundert bei der Einsatzleitung nachgefragt und dabei sei festgestellt worden, dass Medienaussagen wie in den Stuttgarter Nachrichten und MEDRUM, dass die Polizei gewaltsame Aktionen befürchtet habe, falsch gewesen seien (Bild links). Die Stuttgarter Nachrichten haben dazu auf Anfrage erklärt: "Die Stuttgarter Nachrichten sehen keinerlei Anlass, sich von ihrer Berichterstattung in irgendeiner Weise zu distanzieren. Wenn die Polizei sich angesichts eines solchen Ereignisses genötigt sieht, mögliche Auseinandersetzungen mit einem Großaufgebot zu verhindern, spricht das für sich." Auch das Internetportal kath.net hatte im Vorfeld unter der Überschrift "Stuttgart: Polizei befürchtet gewaltbereite Linksdemonstranten" die Meldung über linke Gegendemonstranten aufgegriffen: "Polizei befürchtet, dass die linken Gegendemonstranten durch die Frankfurter Krawalle aufgeheizt sein könnten."
Grüne Staatsrätin: Professionelle Stimmungsmache
Dass von einer aufgeheizten Atmosphäre in Stuttgart gesprochen werden kann, zeigen nicht nur die Aktivitäten in der linken Szene, sondern auch die abweisende Reaktion der Staatsrätin Gisela Erler (Grüne). Laut Südkurier hat sie (mit Blick auf die Organisatoren der "Demo für alle") erklärt, dass „organisierte Gruppen gezielt und professionell Stimmung machen.”
Dem Südkurier zufolge will Beatrix von Storch auch in anderen Städten vergleichbare Protestveranstaltungen organisieren. Von Storch habe Hannover und Schleswig-Holstein genannt.