06.04.11
Das biblische Zeugnis von Wiederkunft, Gericht und Neuschöpfung
Kongress „Ja, ich komme bald" von Gemeindehilfsbund und Gemeindenetzwerk in Bad Gandersheim
von Johann Hesse
(MEDRUM) Bad Gandersheim, 04.03.2011 - Vom 1. bis 3. April 2011 fand der vom Gemeindehilfsbund und dem Gemeindenetzwerk gemeinsam veranstaltete Kongress „Ja, ich komme bald" im Tagungszentrum Salem in Bad Gandersheim statt. Im Zentrum stand das biblische Zeugnis von Wiederkunft, Gericht und Neuschöpfung. Die Veranstaltung fand hohe Resonanz und war mit rund 270 Teilnehmern ausgebucht.
Die verschiedenen Vorträge und Seminare evangelischer sowie messianisch-jüdischer Theologen erläuterten den Heilsplan Gottes anhand der verschiedenen Bundesschlüsse Gottes mit der Menschheit und insbesondere mit seinem Volk Israel. Im Gegensatz zu einer Theologie, die lehrt, daß die Verheißungen Gottes mit der Gründung der neutestamentlichen Gemeinde von Israel auf die Gemeinde übergegangen seien, betonten die Referenten, daß die Erwählung Israels eine ewige Erwählung Gottes sei. Die neutestamentliche Gemeinde aus den Heidenvölkern ersetze nicht das Volk Israel, sondern habe durch das Heilswerk Christi Anteil an den Israel-Verheißungen und seinem ewigen Erbe.
Der Leiter des Gemeindehilfsbundes, Pastor Dr. Joachim Cochlovius, betonte in seiner Auslegung der Endzeitrede Jesu, daß hier Jesus als Jude zu seinen jüdischen Jüngern rede und daß diese Rede eine gewaltige Kurzdarstellung der endgeschichtlichen Geschehnisse darstelle, die durch die Johannesoffenbarung voll und ganz bestätigt werde. In der Endgeschichte spiele das Volk Israel die Hauptrolle, denn der falsche Christus werde vor allem Israel verführen und verfolgen. In seinem Vortrag über das Neue Jerusalem wandte sich Cochlovius gegen Auslegungen, welche die Schau der Johannesoffenbarung auf geistige Wahrheiten reduzieren. Er erinnerte mit Blick auf die Französische Revolution, den Kommunismus und die heutige Selbstbestimmungsideologie daran, daß der Mensch immer wieder versucht habe, den Himmel auf Erden zu schaffen. Die Geschichte zeige aber, daß diese „säkularisierten Reich-Gottes-Utopien" zu immer neuen Ungerechtigkeiten, zu Terror und Massenmord geführt haben. Die biblischen Berichte vom Neuen Jerusalem bezeugen, daß Gott in seiner schöpferischen Liebe die tiefe Sehnsucht des Menschen nach einem ewigen Ort des Friedens und der Gerechtigkeit in einer vollendeten Schöpfung ohne Tod, Leid und Krankheit stillen werde.
In seinem Vortrag über „Zeit und Ewigkeit" unterschied der Professor für Informationstechnologie und Autor christlicher Bücher, Dr.-Ing. Werner Gitt, göttliche Zeit (Kairos) von menschlicher Zeit (Chronos). Er erinnerte an die Kürze der menschlichen Lebenszeit, welche die Bibel mit einem Windhauch vergleicht. Die Zeit dürfe nicht nur gemessen, strukturiert, genutzt und klug eingeteilt, sondern müsse auch mit göttlichen Zielen gefüllt werden (Statistik, Syntax, Semantik, Pragmatik und Apobetik der Zeit).
Dr. Arnold Fruchtenbaum, Leiter der messianisch-jüdischen Organisation Ariel-Ministries, zeigte in seinen beiden Vorträgen über den „Weg Gottes mit Israel und der Gemeinde" und über die „Grundlagen für das zweite Kommen Jesu", daß die Erwählung Israels auf den Bundesschlüssen Gottes beruhe und einen ewigen Bestand habe. Die Gemeinde Jesu habe Anteil am Segen dieser Bundesschlüsse. Israel müsse noch eine doppelte Voraussetzung erfüllen, bevor die Wiederkunft Christi geschehen könne. Zum einen müsse es die Ablehnung des Messias als Sünde bekennen und zum anderen den Messias darum bitten, nach Israel zurückzukehren.
Die „endgültige Vereinigung der Nachfolger Jesu, seiner Gemeinde, mit dem wiederkommenden Herrn" bezeichnete Jurek Schulz, Referent der Arbeitsgemeinschaft für das messianische Zeugnis an Israel (amzi), als eigentliches Ziel der Entrückung. Einen detaillierten Endzeitplan könne man nicht aufstellen. Da wir uns jedoch kurz vor der Ankunft des Messias befänden, sei es wichtig „vorbereitet" zu leben und unsere Hoffnung mit denen zu teilen, die noch keine Hoffnung haben.
Pfarrer Dr. Tobias Eißler, zweiter Sprecher des Gemeindenetzwerkes, betonte die kommende Wirklichkeit und den Ernst des Gerichtes Gottes. Das Evangelium werde erst dann zur rettenden und frohen Botschaft, wenn der Verkündiger seine Hörer vor dem kommenden Gericht, dem Zorn Gottes, der Hölle und ewiger Verdammnis warne.
In seiner Abschlußpredigt verglich Dr. Theo Lehmann, evangelisch-lutherischer Pfarrer, Jugendevangelist und Buchautor, unsere Zeit mit der Zeit Noahs, in der das Flutgericht angekündigt wurde, die Menschen jedoch nicht darauf achteten. So wie die Flut damals über die Menschen kam, wird auch das kommende Weltgericht Gottes über die Menschen kommen. Allein der Glaube an Jesus Christus ermögliche es dem Menschen, wie durch eine Tür hindurch, vor dem kommenden Weltgericht bewahrt zu werden und in die ewige Gegenwart Gottes zu gelangen.
Vortragsdokumentation
Die Vorträge und Seminare des Kongresses in Bad Gandersheim können als Audio-CD beim Christlichen Audio-Dienst, Dorfstr. 3, 32647 Lemgo, Tel.: 05261-12313, E-Mail: info@christlicheraudiodienst.de bestellt werden.
Außerdem werden die Vorträge als idea-Dokumentation herausgebracht, die in der Geschäftsstelle des Gemeindehilfsbundes, Mühlenstr. 42, 29664 Walsrode, Tel.: 05161-911330, E-Mail: info@gemeindehilfsbund.de, vorbestellt werden kann. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.gemeindehilfsbund.de.
Weitere Information über die Veranstaltung: Kongreß Bad Gandersheim.
Folgekongreß
Der zweite der beiden gleichnamigen Kongresse findet vom 9. bis 10. April 2011 in Bad Teinach-Zavelstein statt. Weitere Information und Anmeldung: Kongreß Bad Teinach-Zavelstein
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