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Tiefe Erschütterung über Angriffe auf Kirchen in Nigeria


27.12.10

Tiefe Erschütterung über Angriffe auf Kirchen in Nigeria

Erzbischof Zollitsch verurteilt Gewalttaten während des Weihnachtsfestes und ruft zu friedlichem Dialog auf

(MEDRUM) Anlässlich der gewaltsamen Angriffe auf zahlreiche christliche Kirchen in Nigeria während des Weihnachtsfestes hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, seine Erschütterung ausgedrückt und zur Achtung der Religionsfreiheit als grundlegendem Menschenrecht aufgerufen.

In einem Brief an den Erzbischof im nigerianischen Jos, Ignatius Kaigama, drückt Zollitsch seine tiefe Erschütterung über die erneute Welle der Gewalt aus. Dies teilte die Deutsche Bischofskonferenz heute mit. „Die Botschaft von Weihnachten ist eine Friedensbotschaft. Wie weit ist Ihr Land an diesen Weihnachtstagen davon entfernt? Gestern haben wir am Stephanustag der verfolgten Christen gedacht. Ich darf Ihnen versichern, dass ich die Christen in Nigeria besonders in mein Gebet mit einschließe. Jedes Mal frage ich mich beim Anblick der Bilder, wie dieser blinde Fanatismus und diese ausufernde Gewaltbereitschaft möglich sein können", schreibt Erzbischof Zollitsch. Er erinnere sich an seinen Besuch in Jos vor einem Jahr und die vielen Begegnungen mit muslimischen Gläubigen. „Gemeinsam haben wir Totenwache beim verstorbenen Imam von Jos gehalten. Die muslimischen Führer haben uns ihre uneingeschränkte Bereitschaft zum Frieden versichert."

Erzbischof Zollitsch schreibt in seinem Brief weiter, dass mit den jüngsten Gewaltausbrüchen erneut das Menschenrecht auf Religionsfreiheit mit Füßen getreten werde. Der gegenseitige Respekt müsse allen gelten, ganz gleich, welcher Religion sie angehörten. Das Wort von Papst Benedikt XVI. in seiner Botschaft zum Welttag des Friedens 2011 sei daher Programm, so Zollitsch: „Für die Kirche stellt der Dialog zwischen den Anhängern verschiedener Religionen ein wichtiges Werkzeug dar, um mit allen Religionsgemeinschaften zum Gemeinwohl zusammenzuarbeiten. Die Kirche selbst lehnt nichts von alledem ab, was in den verschiedenen Religionen wahr und heilig ist."

Erst wenige Tage zuvor hat sich der Deutsche Bundestag angesichts der Verfolgung von Christen in vielen Ländern der Erde für die weltweite Achtung der Religionsfreiheit aufgerufen. Dazu wurde die Bundestagsrede von Volker Kauder, dem Fraktionsvorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, in MEDRUM veröffentlicht (→ "Es kann nicht bei Worten bleiben").