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Agens e.V. mit Abgeordnetencheck gegen Männerfeindlichkeit


01.11.10

Agens e.V. mit Abgeordnetencheck gegen Männerfeindlichkeit

Bundestagsabgeordnete sollen auf der Abgeordnetenplattform der "Zivile Koalition e.V." Farbe bekennen

(MEDRUM) Der Verein Agens e.V. setzt sich gegen Männerfeindlichkeit ein. Mit dem sogenannten Abgeordnetencheck will Agens auf männerfeindliche Entwicklungen aufmerksam machen. Dies berichtet die Internet- und Bloggerzeitschrift "Freie Welt" (Interview mit Eckhard Kuhla).

Die Arbeitsgemeinschaft AGENS e.V. erklärt zur Kampagne: "Die Mehrzahl der Männer in Deutschland erlebt eine wachsende Verschlechterung ihrer gesellschaftlichen Stellung. Ihre Lebenserwartung ist deutlich geringer, ihr Gesundheits- und Armutsrisiko deutlich höher. Jungen werden immer mehr zu Bildungsverlierern. Gleichzeitig nehmen männerfeindliche Auffassungen in besorgniserregender Weise zu. In der Gesellschaft und auch in der Politik."

Eckard Kuhla erläuterte im Interview: "Agens hat einen Fragebogen hinsichtlich der 'Männerverachtung' entwickelt, auf den die Abgeordneten antworten sollen. An den Antworten soll die politische Bewußtseinslage erkannt und dann 'nachgehakt' und darüber der Öffentlichkeit berichtet werden."

Laut Abgeordnetencheck hat die FDP-Abgeordnete Christiane Ratjen-Damerau auf den Fragebogen von Agens e.V. folgende Antwort erteilt:

"Ich wende mich entschlossen dagegen, dass Menschen aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit politisch diskriminiert werden. Ich lehne es daher ab, Männer als minderwertige Wesen zu diskriminieren. Ich verneine es, Männer aus der 'menschlichen Gesellschaft' auszugrenzen. Ich lehne es ab, der wachsenden Benachteiligung von Jungen im Bildungssystem mit Gleichgültigkeit zu begegnen."

In gleicher Weise hat der CDU-Abgeordnete Ernst-Reinhard Beck geantwortet. Ebenso haben sich gegen Männerfeindlichkeit ausgesprochen die Abgeordneten

  • Lukrezia Jochimsen, Die Linke,
  • Peter Röhlinger, FDP, und
  • Jörn Wunderlich, Die Linke.

Der CSU-Abgeordnete Christian Schmidt antwortete:

Die von Ihnen diagnostizierte "Männerfeindlichkeit der Politik" oder "männerabwertende Tendenzen" sehe ich nicht. Die von CDU und CSU geführte Bundesregierung steht vielmehr für eine moderne Gleichstellungspolitik. Diese ist mehr als Frauenpolitik oder Männerpolitik - es geht um die sachgerechte Berücksichtigung der Interessen und Bedürfnisse von Frauen und Männern. Gern weise ich Sie auch auf unseren Koalitionsvertrag hin:
,,( ... ) Wir erarbeiten einen Rahmenplan zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern in allen Phasen des Lebensverlaufs. ( ... ) Wir stehen für eine Gleichstellungspolitik, die Frauen und Männer gleichermaßen im Blick hat."
Das Ziel ist, für Frauen und Männer, Mädchen und Jungen gleiche Chancen zu schaffen und Benachteiligungen in allen Bereichen abzubauen. Eine Verabsolutierung der "Gender''-Politik werde ich aber nicht unterstützen.

In der Antwort der SPD-Abgeordneten Christel Humme heißt es (Auszug):

Wir leben heutzutage immer noch in einer männlich geprägten Gesellschaft, in der es Männer leichter haben als Frauen. Vor allem in der Berufs- und Arbeitswelt haben traditionelle Rollenbilder Bestand: der Mann als Ernährer der Familie und die Frau als Familienzuständige bzw. maximal als "Zuverdienerin". Schlüsselpositionen in der Wirtschaft und der Gesellschaft sind nach wie vor ganz überwiegend von Männern besetzt. Frauen verdienen immer noch 23 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Frauen arbeiten weit häufiger als Männer in prekären Arbeitsverhältnissen und sind nur unzureichend sozial abgesichert. Unser Steuersystem begünstigt nach wie vor die Ehe etwa mit dem Ehegattensplitting, wodurch alte Rollenbilder zementiert bleiben.

Die Antworten sind nachlesbar unter http://abgeordnetencheck.de.

Assoziierter Träger des Abgeordnetenchecks ist (wie für Freie Welt) die Zivile Koalition e.V.

Weitere Information über Agens e.V. → http://agensev.de

Veranstaltungshinweis: Männer - Täter und Opfer von Gewalt


31.10.10 Freie Welt Männerfeindlichkeit stoppen