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Erster genmanipulierter menschlicher Embryo in den USA

Erster genmanipulierter menschlicher Embryo in den USA

Kommt das Designerbaby vor oder nach der Chimäre?

von Kurt J. Heinz

(MEDRUM, 17.05.08) Die Christian Post publizierte am 13.05.08 einen Artikel von Malcom Ritter (Associated Press), der über eine erstmals geglückte Genmanipulation am menschlichen Embryo berichtet. In New York in den USA ist es demnach gelungen, einen Embryo mit künstlich modifizierten Genen zu erzeugen. Nach fünf Tagen hat man den Embryo jedoch absterben lassen, sagen die Forscher. Sie hätten keine Erlaubnis gehabt, den Embryo weiter leben zu lassen, sie bräuchten jedoch eine längere Entwicklung des Embryos und weitere Versuche für ihre Forschung.

Der Versuch liegt schon etliche Monate zurück, erhitzt aber erst jetzt die Gemüter in der Öffentlichkeit, nachdem in London die Sunday Times am 11.05.08 in einem Artikel von Sarah-Kate Templeton darüber berichtete. Während Kritiker dieses Versuchs sagen, dies sei ein Schritt zur Produktion von Designerkindern, halten die Befürworter dagegen, man habe für diesen Versuch nur einen lebensuntauglichen Embryo verwendet, der ohnehin abgestorben wäre. "Niemand von uns will Designerkinder", sagte Dr. Zev Rosenwaks, Direktor des Center for Reproductive Medicine and Infertility (Zentrum für Reproduktions- und Unfruchtbarkeitsmedizin) vom NewYork-Presbyterian/Weill Cornell Medical Center .

Die Idee, die hinter dem sogenannten "Designerbaby" steckt ist die, dass Wissenschaftler eines Tages bestimmte Gene in Embryos injizieren, um Kinder mit besonderer Intelligenz oder körperlichen Fähigkeiten zu produzieren. Solche Genmanipulationen an Embryos oder sich reproduzierenden Zellen wären von dauerhafter Natur für den Menschen. Gene, die einem Embryo oder reproduzierenden Zellen injiziert werden, wirken sich im Verlauf des Entwicklungsprozesses im gesamten menschlichen Körper aus und werden auch an künftige Generationen weitergegeben. Hiergegen erheben Kritiker ihre Stimme. Aus ihrer Sicht führt dies dazu, dass eine ungleiche Gesellschaft entstehen würde aus Menschen, von denen die einen genetisch überlegen und die anderen unterlegen seien.

Rosenwaks und seine Forscherkollegen nahmen für Ihre Experimente einen Embryo, der überzählige Chromosomen hatte, und deswegen nicht lebensfähig gewesen sei. Die Forscher brachten an diesem Embryo ein Gen ein, das als Marker im zeitlichen Verlauf der Entwicklung gut beobachtbar ist und schafften es, dass die embryonalen Zellen das Gen aufnahmen und in den Stammzellen vererbt wurde. Man habe diesen Versuch gemacht um zu sehen, weshalb Embryos, deren Gene nicht der Standardzahl entsprechen, nicht lebensfähig seien. Von diesem Versuchsembryo seien keine Stammzellen aufbewahrt worden, weil solche Embryos sich nicht gut genug entwickelten, um Stammzellen zu erzeugen.

Marcy Darnovsky, vom Center for Genetics and Society, kritisierte das Tun der Forscher. Hier werden Techniken entwickelt, die andere zur Produktion genmanipulierter Menschen nutzen könnten, und dies geschieht alles ohne jede öffentliche Debatte", so Darnovsky. Andere Gruppen wie Human Genetics Alert , übten ähnliche Kritik.

Die Leiterin des Genetics and Public Policy Center in Washington, D.C. Kathy Hudson, zeigte sich weniger besorgt. Sie machte deutlich, dass es bis zur Produktion eines Designerkindes noch ein weiter Schritt sei. Die Vorstellung, genmanipulierte Kinder zu erzeugen, sei unverändert eine technisch schwierige Herausforderung, die noch nicht bewältigt sei. "Wir sind nicht einmal nahe dran, dies richtig tun zu können", meinte sie, und "es wäre ethisch unakzeptabel so etwas zu tun, wenn es nicht sicher gehandhabt werden kann." Auch wenn der Widerstreit groß ist und das technische Können dazu noch nicht beherrscht wird, dürften die Versuche der amerikanischen Forscher dazu beigetragen haben, die Vorstellung von der Entstehung genmanipulierter Designerkinder irgendwann Realität werden zu lassen, trotz aller ethischen Bedenken und trotz aller medizinischen und sozialen Risiken.

Wie bei so vielen wissenschaftlichen und technischen Errungenschaften liegen Fluch und Segen dicht beieinander. Ambivalenz des Fortschritts, wie es der Physiker und Philosoph Carl Friedrich von Weizsäcker bezeichnet hat. Während man die Technik der Genmanipulation einerseits dazu nutzen könnte, krankhafte Gene, die für Krebs oder andere Leiden Ursache sein könnten, zu modifizieren und heilend einzusetzen, steht andererseits zu befürchten, dass die gleiche Technik zur Züchtung von künstlichen Menschen mit selektiven Eigenschaften genutzt werden könnte. Dies könnte alle bisher gekannten Dimensionen der menschlichen Entwicklung sprengen. Für Christen wäre es ein grundlegender Eingriff in Gottes Schöpfung, für Evolutionisten wäre es - zumindest in die Zukunft gesehen - wohl das Ende eines Entwicklungsprozesses, der durch Naturgesetze und Zufall bestimmt ist.

Folgt man der historischen Erfahrung, wird es wohl irgendwann zur Entwicklung des ersten genmanipulierten Kindes und eines sogenannten Designerkindes kommen, darf vermutet werden. Zu den offenen Fragen gehört die Frage nach den Risiken und der Vereinbarkeit mit den ethischen Grundsätzen für die menschliche Existenz. Diese Fragen werden irgendwann beantwortet werden müssen, es fragt sich nur wann, vor oder nach der Produktion der Chimäre? In Großbritannien bereitet man sich bereits auf diesen Schritt vor. Dort werden unter der Bezeichnung "The Human Fertilisation and Embryology Bill" gerade die gesetzlichen Regelungen beraten, mit denen die Schaffung genmanipulierter Embryos für Forschungszwecke legalisiert werden soll.

Leserbriefe

wie naiv sind doch die Wissenschaftler????? aber es geht hier um neue Medizin und den Mammon! Und die Habsucht ist die Wurzel allen Übels. Es ist bewiesen, dass sogar die DNS von eineiigen Zwillingen nicht identsch ist. Ich kenne Zwillinge, die so verschieden sind!!!!. Die Wissenschaft mag DNS verändern, aber sie hat kein Einfluss auf die Seele, sie kann diese manipulieren, teuflisch verändern, aber nicht durch DNS. Tugend gestalten, dh. Untugend in Tugend verwandeln, dass macht durch Gnade der Heilige Geist.

http://q2deso.de/

Was hier beschrieben wird ist ein Keimbahneingriff, der wegen seiner Auswirkung
auf die Folgegenerationen als kriminell geächtet ist. Zudem ist die
Genmanipulation gefährlich, da z.B.alle Träger der neuen Erbinformation keinen
Schutz gegen eine Virusinfektion hätten, die das eliminierte sog."schlechte"Gen
aber vermittelte. Der Vorgang wäre typisch für manche Wissenschaftler, denen
hybris und Gier den Verstand vernebeln. Man kann sicher sein, daß einer aus dieser
Gilde und den Humunculus schon schaffen wird.
"Aber wohin dann mit Ihm?
"(Chargaff).
Dr. med. W. Furch