Sie sind hier

Einweihung des Allianzhauses am 20. Mai in Bad Blankenburg


15.05.10

Einweihung des Allianzhauses der Evangelischen Allianz

Festakt mit Ministerpräsidentin Lieberknecht und zahlreichen Ehrengästen am 20. Mai in Bad Blankenburg

(MEDRUM) Am 20. Mai wird die Deutsche Evangelische Allianz ihr saniertes und erweitertes Allianzhaus in Bad Blankenburg im Beisein der Ministerpräsidentin Thüringens, Christine Lieberknecht (CDU), und der Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Ilse Junkermann, einweihen. Erweiterung und Erneuerung des Mutterhauses der Evangelischen Allianz wurden erfolgreich abgeschlossen.

ImageMit der Einweihung der größer gewordenen Allianzhauses gehen Umbau und Erneuerung ihrem Ende entgegen (Bild links). Das Mutterhaus der Allianz ist zu einem modernen Konferenzzentrum geworden. Die Gebäude sind in Teilen barrierefrei und bieten nun auch Familien, Senioren- und Behindertengruppen attraktive, angenehme Bedingungen", freut sich der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb. Die Bettenkapazität wird um 30 Betten auf 100 Betten erweitert, so dass auch größere Gruppen für Freizeiten, Tagungen und Konferenzen Raum finden.

Eine bewegte Geschichte

Das Allianzhaus hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Anna von Weling hatte 1886 die damalige Villa Greifenstein erworben, um hier "ein Werk im Sinne der Evangelischen Allianz" zu tun. Der Kaufpreis lag damals bei 12.000 Mark. Die erste Konferenz fand im September 1886 mit 28 Teilnehmern statt. Schon drei Jahre später wurde das erste Konferenzhaus - das "Haus Hoffnung" - errichtet. In Bad Blankenburg startete sie mit den Kindern des Ortes eine Sonntagsschularbeit. 1893 bauten die Verantwortlichen das „Haus Frieden“, das als "Heimschule" für Waisenkinder und später als Gästehaus genutzt wurde.

Weil die Konferenzen der Deutschen Evangelischen Allianz immer besser angenommen wurden, kam es 1898 zum Bau der "alten Konferenzhalle". Bei der Einweihungsfeier waren bereits mehr als 1.000 Menschen anwesend. Anna von Weling sah alle Konferenzgäste als ihre persönlichen Gäste und ließ sie daher auch auf ihre Kosten bewirten. Schon 1906 wurde wegen weiter steigender Teilnehmerzahlen die "große Konferenzhalle" mit fast 2000 Sitzplätzen gebaut. Teile der Häuser dienten nach dem Zweiten Weltkrieg als Alten- und Pflegeheim.

Im Laufe der letzten 100 Jahre wurde das Haus immer wieder der veränderten Nutzung, den neuen Anforderungen und der stärkeren Nachfrage angepasst. In Zeiten des DDR-Regimes spielte das Haus eine wichtige Rolle im Leben der Christen. Es war ein wichtiger Ort der Hoffnung.

 

Heute ist es ein Symbol nationaler und überkonfessioneller Einheit. 2003 erfolgte die Grundsteinlegung für ein neues Alten- und Pflegeheim in Bad Blankenburg in Kooperation mit der Evangelisch-methodistischen Kirche und diakonischen Trägern vor Ort. Ein Jahr später wurde die Geschäftsstelle der Deutschen Evangelischen Allianz von Stuttgart nach Bad Blankenburg verlegt. Sie ist Alleingesellschafter des Evangelischen Allianzhauses.

 

Das Haus wird barrierefrei


Mit dem Umbau wurde das "Haus Hoffnung“ jetzt zu einem behindertengerechten Gästehaus umgestaltet, das historische Fachwerk saniert und von Grund auf renoviert. Im "Haus Liebe“, der ursprünglichen Keimzelle des Allianzhauses, entstanden mit der Generalsanierung 1992 neue Gästezimmer und neu gestaltete Nebenräume.

Mit dem neu errichteten "Haus Glaube“ wird die bauliche Infrastruktur des Tagungszentrums deutlich verbessert. Es verbindet das "Haus Liebe“ und das „Haus Frieden“ und nimmt die Rezeption, den großen Speisesaal, die Cafeteria, einen Andachtsraum und Gruppen- und Funktionsräume auf.

 

Die Kosten für die Baumaßnahmen waren ursprünglich auf 3.655.000 Euro veranschlagt, belaufen sich jetzt aber auf ca. 4 Millionen Euro. Finanziert wurde die Baumaßnahme durch öffentliche Mittel der Stadtsanierung (ca. 800.000), Zuschüsse der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (je 200.000 Euro), im Wesentlichen aber aus Spenden der Freunde der Evangelischen Allianz und des Evangelischen Allianzhauses. Ca. 1 Million Euro werden noch benötigt und sind zwischenzeitlich über ein Darlehen finanziert.

 

Spuren des Segens

"Das Evangelische Allianzhaus in Bad Blankenburg ist Gottes Führung und ein Werk, das er im Laufe seiner Geschichte immer wieder gesegnet hat", betont der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz Hartmut Steeb im Rückblick. Bezeichnend für Gottes Führung sei neben der Errichtung des Hauses selbst z.B. die Möglichkeit des Hausrückkaufes durch die Allianzfreunde gewesen, nachdem es nach dem Tod der Gründerin Anna von Weling zunächst an die weit verwandten Erben gegangen war. Aber noch wichtiger sei, dass „Tausende von Menschen hier zum lebendigen Glauben an Jesus Christus gefunden haben, Hunderte ihre Berufung in den hauptamtlichen Dienst von Kirche und Diakonie erfuhren,  dass weitere Hunderte ihre Ehepartner fanden und das Durchtragen der Menschen in den beiden deutschen Diktaturen“. So seien ganze Generationen von Christen durch die Arbeit in ihrem Glauben gestärkt und geprägt worden. Heute wird das Haus von Gruppen aus dem In- und Ausland für Konferenzen, Freizeiten und Begegnungen genutzt.

"Im Evangelischen Allianzhaus soll die Einheit der Christen, gelehrt, gelernt und gelebt werden", wünscht sich Reinhard Holmer, der Direktor des Evangelischen Allianzhaus. "Es soll ein Ort der Begegnung sein: Der Begegnung der Generationen, der Begegnung von Christen aus Ost und West und der verschiedenen Denominationen, der Begegnung mit internationalen Gästen und der Begegnung mit Gott." Es solle auch verstärkt zu einem   Schulungszentrum für die ehrenamtlichen Mitarbeiter aus den 1100 örtlichen Allianzgruppen werden.

"Die Evangelische Allianz ist ein verbindendes Werk und Bad Blankenburg ein schöner, einladender Ort, wo über kirchliche Grenzen hinweg - in der Konzentration auf Christus - das Verbindende gesucht wird", betonte zum Baubeginn der damalige stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende und Landesbischof Prof. Dr. Christoph Kähler. "Das Allianzhaus ist eine geistliche Oase erster Güte", ergänzte der damalige Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Dr. Christoph Morgner.


Image"Mit dem Neubau legen wir mitten im grünen Herzen Deutschlands Grundlagen, dass Bad Blankenburg auch weiter in ganz Deutschland Segensspuren legen kann", so Steeb.

Ehrengäste zum Einweihungsakt

Zu den Ehrengästen der Einweihung gehören neben der Ministerpräsidentin Thüringens und der Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, auch Dr. Hermann Barth, Präsident des Kirchenamtes der EKD, und als Vertreter des Vorstandes der Vereinigung Evangelischer Freikirchen Ansgar Hörsting, Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland. Die Festansprache mit Impulsen zur Arbeit der Evangelischen Allianz hält der 1. Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Jürgen Werth, im Hauptamt Vorstandsvorsitzender von ERF Medien.

Beginn der Veranstaltung: 11.00 Uhr

Die Evangelische Allianz

Die Evangelische Allianz hat sich 1846 als weltweiter Verbund in London konstituiert. Sie ist  der am längsten bestehende Zusammenschluss evangelisch gesinnter Christen verschiedener Gruppen- und Gemeindezugehörigkeiten. In der Weltweiten Evangelischen Allianz arbeiten Allianzen aus 123 Ländern aus allen Kontinenten zusammen. In Deutschland gibt es 1100 örtliche Allianzgruppen. 350 überregional tätige Werke und Verbände sind im Netzwerk der Evangelischen Allianz miteinander verbunden.