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Perfektes Timing


13.05.10

Perfektes Timing

Kirchenfürstin Käßmann nutzt Ökumenischen Kirchentag als Kulisse für ihr Comeback

(MEDRUM) Margot Käßmann verschwand nach ihrem Rücktritt im Februar aus der Öffentlichkeit. 3 Stunden vor der Öffnung des Ökumenischen Kirchentages inszeniert sie in München ein glänzendes Comeback.

Kein Wort verlor sie mehr nach ihrer Rücktrittserklärung über ihre unrühmliche Alkoholfahrt, bei der sie im Zustand absoluter Fahruntüchtigkeit erwischt wurde. Kein Wort darüber, weshalb sie diese Trunkenheitsfahrt unternahm, warum sie betrunken war, wer ihre Begleiter waren. Eisernes Schweigen über die Hintergründe. Doch punktgenau zum kirchlichen Großereignis des Jahres kehrte sie nun auf die öffentliche Bühne zurück, die sie in der Vergangenheit stets für gelungene Inszenierungen zu nutzen wußte, so auch jetzt.

3 Stunden vor Eröffnung des Kirchentages präsentierte sie ihr neues Buch der Öffentlichkeit. Ein Timing, wie es nicht besser hätte sein können. Der Stern dazu: "Popstar Käßmann ist zurück." Während die Repräsentanten der Katholischen Kirche im Büßergewand vor die Besucher des Kirchentages treten, weiß Käßmann, wie sie sich als Bischöfin der Herzen feiern lassen kann. Käßmann strahlt bei ihrem Auftritt in Münchens Stadtmitte in ein Käßmann-hungriges Blitzlichtgewitter, während außerhalb der City die letzten Vorbereitungen für die Eröffnung des Ökumenischen Kirchentages laufen. Auch die Örtlichkeit hätte nicht besser gewählt werden können. Für ihren Wiedereintritt in die irdische Atmosphäre wählte sie den Münchner Marienplatz, auf dem die großen Ereignisse Münchens wie die Meisterschaftssiege des FC Bayern München inszeniert und gefeiert werden.

Ihre Popularität sei nach ihrer Verfehlung nicht kleiner, sondern eher größer geworden. Das Wochenmagazin bezeichnet es als perfekten PR-Coup: "Noch vor der eigentlichen Eröffnung des Kirchentages tritt Käßmann hier als Hauptdarstellerin auf und zieht die Aufmerksamkeit alleine auf sich.", so der Stern.

Gäbe es auf dem Kirchentag eine Wahl zum Superstar, Margot Käßmann hätte wohl allerbeste Chancen, einen solchen Wettbewerb zu gewinnen.


 

Leserbriefe

Es war abzusehen, dass der ÖKT wenigstens zu einem guten Teil eine Art "Käßmann-Festival" wird. Mich erinnern die Ereignisse ein wenig an die Erzählung vom Antichrist, welche der russische Religionsphilosoph Wladmir Solowjew vor mehr als hundert Jahren geschrieben hat. Er berichtet über die Bildung der "Vereinigten Staaten von Europa". Zu deren Präsidenten wird ein Mann gewählt, welcher gerade ein Buch über die Lösung jeglicher sozialer Fragen veröffentlicht hat, und dessen erste Amtshandlung es ist, nun auch die religiöse Frage zu lösen. Er versammelt also die Vertreter der verschiedenen (christlichen) Religionen - wir würden heute von Konfessionen sprechen - in einem riesigen Stadion, und möchte sie überzeugen, dass die religiöse Frage gelöst sei. Zu diesem Behufe hat er auch einen Magier bestellt, der nun beginnt, die verschiedensten Kunststücke vorzuführen. Wer nun überzeugt ist, dass die religiöse Frage gelöst sei, nimmt auf der eigens dazu errichteten Tribüne Platz, und die große Mehrheit der Anwesenden tut das auch. Lediglich der orthodoxe Starez Johannes, der evangelische Theologieprofessor Pauli und der römisch-katholische Papst Petrus II. bleiben auf ihren Plätzen sitzen, verweigern dem Präsidenten und seinem Magier den Beifall, finden sich plötzlich nach Jerusalem versetzt und - so schreibt Solowjew - vollziehen unter dem Kreuz Christi auf einem einsamen Platz die Einheit der Kirche.

Nun möchte ich nicht darüber richten, was im Herzen der vielen Teilnehmer am ÖKT steckt. Das steht mir nicht zu. Klar aber ist, daß wir das Heil nur bei Christus in seinem Kreuz finden, darin, daß wir dem heiligen und unveränderlichen Worte Gottes folgen und ihm gehorsam werden, und keinesfalls bei den Vertretern des Zeitgeistes, welche sich jeweils nur das herauspicken, was ihnen gerade passt und auch das noch je nach ihrem Gusto zurechtbiegen.

Ich verstehe die Welt nicht mehr. Wie kann es vorkommen, dass in dem Liebfrauen-Dom in München eine ev. Bischöfin sagen kann, die Pille wäre ein Geschenk Gottes. Wo haben wir in Deutschland eine Überbevölkerung ? Im Gegenteil, Abtreibungen noch und noch. Das schreit zum Himmel. Aber warten wir ab, wer uns einmal regiert. Bestimmt nicht die Deutschen. Es gehe um Liebe ohne Angst ?????Oder auch um eine Entscheidung für ein Leben ohne Kinder ????? Das kann nicht gottgewollt sein !!! Uns hilft nur noch das Beten und das Vertrauen auf Gott !!! Marianne Jöst Mutter von sieben Kindern....